„Brücken in die Zukunft“. Mit diesem Titel haben über zwanzig verschiedene Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Wissenschaft im Jahr 2001, das von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Jahr des Dialogs zwischen den Kulturen“ erklärt wurde, ein Buch unter Leitung von Kofi Annan, dem Generalsekretär der Vereinten Nationen, veröffentlicht. In diesem Werk beschäftigt sich neben Jacques Delors, Richard von Weizsäcker und Nadine Gordimer auch Hans Küng eingehend mit der Frage, wie eine künftige Weltordnung aussehen könnte. Dieses Modell soll es einer Weltgesellschaft, deren Mitglieder den unterschiedlichsten Kulturen, Religionen und Ethnien angehören ermöglichen, friedlich und zumindest annähernd gleichberechtigt zusammenzuleben. Die Autoren sind Mitglieder einer Arbeitsgruppe wichtiger Persönlichkeiten, die eine repräsentative Vertretung alle Weltkulturen und Religionen darstellt. Initiiert wurde diese Arbeitsgruppe mit Unterstützung von Kofi Annan im Jahre 1998 vom iranischen Präsidenten Chatami. Die Besetzung der Arbeitsgruppe verdeutlicht den hohen Stellenwert der Mitglieder innerhalb der internationalen Gesellschaftspolitik. Hans Küng hat sich nicht nur in diesem Werk intensiv mit der Frage nach einer Form für eine globale Gemeinschaft mit universellen Werten auseinandergesetzt1. „Brücken in die Zukunft“ nimmt insbesondere bei der Frage nach der Definition der universellen Werte Bezug auf Hans Küngs „Projekt Weltethos“. Mit dieser Vision, wie Hans Küng sie bezeichnet2, gelang ihm Anfang der 90er Jahre auch der Durchbruch im Gebiet der internationalen Politik. Damit beschritt Hans Küng den ungewöhnlichen Weg eines Theologen zu einem der bekanntesten Vertreter Deutschlands in der Diskussion um Weltfrieden, Weltgesellschaft und Weltethos. Mit seiner Stiftung Weltethos, die er zusammen mit namhaften Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur ins Leben gerufen hat, gelangte Hans Küng auch über Europa hinaus zu bedeutenden Erfolgen.
So konnte 1993 von Vertretern der wichtigsten religiösen Strömungen eine gemeinsame Erklärung zum Weltethos abgegeben werden. In dieser Erklärung machen sich die Repräsentanten der Religionen und Ethnien stark für einen gemeinsamen Grundkonsens unverrückbarer Werte und Maßstäbe. 1 Vgl.: Annan, Kofi: Brücken in die Zukunft, S. 90f. 2 Vgl.: Stiftung Weltethos: Weltreligionen, Weltfrieden, Weltethos, S. 3.
Inhaltsverzeichnis
- I. Aktuelle Situation der Vereinten Nationen...
- II. Inwieweit können die Vereinten Nationen als Weltgesellschaft auf Grundlage der Menschenrechtscharta, als eine Ausprägung des Weltethosgedanken nach Hans Küng, für Weltfrieden sorgen....
- 1. Hans Küng - Leben und Werk.
- 2. Allgemeine Grundlagen der Theorie von Hans Küng.
- 2.1 Das Projekt Weltethos..
- 2.1.1 Warum ein globales Weltethos.
- 2.1.2 Ziele der Vision von Hans Küng ..
- 2.1 Das Projekt Weltethos..
- 3. Die Vereinten Nationen und ihre Rolle als Weltgemeinschaft zur Sicherung des Weltfriedens.....
- 3.1 Organe und Institutionen der VN - Eine Weltgesellschaft?
- 3.2 Die Charta der VN – Ein Weltethos?
- 3.3 Reichen die Möglichkeiten der VN zur Friedenssicherung?
- 3.3.1 Das politische Verfahren vor dem Sicherheitsrat..
- 3.3.2 Gerichtliche Entscheidungen vor dem IGH ......
- 3.3.3 Das Verfahren vor der Generalversammlung
- 3.3.4 Die Rolle des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.......
- III. Zusammenfassung
- VI. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht, ob die Vereinten Nationen die Kriterien einer Weltgesellschaft zur Sicherung des Weltfriedens erfüllen, basierend auf den Definitionen von Hans Küng. Sie analysiert die Rolle der Vereinten Nationen im Kontext des Weltethosgedankens und bewertet die Möglichkeiten der Organisation zur Friedenssicherung.
- Hans Küngs Weltethos-Konzept und seine Relevanz für eine Weltgesellschaft
- Die Vereinten Nationen als Institution zur Friedenssicherung
- Die Rolle der Menschenrechtscharta im Rahmen des Weltethos
- Bewertung der Möglichkeiten der Vereinten Nationen zur Umsetzung des Weltethos
- Zusammenhang zwischen Weltgesellschaft, Weltfrieden und Weltethos
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die aktuelle Situation der Vereinten Nationen und stellt den Zusammenhang mit Hans Küngs Weltethos-Konzept her. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Vereinten Nationen als Weltgesellschaft im Sinne Küngs fungieren können.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Leben und Werk von Hans Küng und seiner Weltethos-Theorie. Es werden die wichtigsten Ziele und Inhalte von Küngs Vision für eine Weltgesellschaft erläutert.
Das dritte Kapitel untersucht die Vereinten Nationen und ihre Rolle als Weltgemeinschaft zur Sicherung des Weltfriedens. Es werden die Organe und Institutionen der Vereinten Nationen sowie die Möglichkeiten der Friedenssicherung analysiert.
Schlüsselwörter
Weltgesellschaft, Weltfrieden, Weltethos, Hans Küng, Vereinte Nationen, Menschenrechtscharta, Friedenssicherung, globale Gemeinschaft, interkultureller Dialog, internationale Politik.
- Arbeit zitieren
- Dr. Maria Dorn (Autor:in), 2003, Weltfrieden - Weltethos - Weltgesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37074