Diese Hausarbeit soll einen Überblick über die deutsche Erinnerungskultur und das gesellschaftliche Gedenken verschaffen. Hierbei soll insbesondere der Punkt des Gedenkens auf dem Boden des Täterlandes untersucht werden und mit den Erinnerungskulturen der Alliierten vergleichen werden.
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Thema der Erinnerungskultur, schwerpunktmäßig in Deutschland. Sie soll aufzeigen wie Heutzutage im Jahr 2015 an die Opfer des Holocausts gedacht und erinnert wird und wie sich diese Erinnerungskultur gewandelt hat und einen Ausblick darauf geben, wie sich diese Erinnerungskultur weiter wandeln muss, kann und wird.
Die Gräueltaten des NS-Regimes werden teilweise in dieser Arbeit genannt, da sie monumental für die Aufarbeitung und das Verständnis der Geschichte sind, und nur so dazu dienlich sind, um aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen und eine würdige Erinnerungskultur zu schaffen.
Alle Menschen, egal welcher Rassen, glaubensformen, Geschlechter, Berufe und Geistliche- sowie Politische Meinungs- und Glaubensformen sie entsprangen mögen, werden in dieser Arbeit gleichwertig betrachtet und mit gebührendem Respekt ihrer Toten gegenüber geschrieben, sofern die wissenschaftliche Distanz dies zulässt. In dieser Arbeit wird nicht eine Gruppe der vielen Millionen von Toten mehr hervorgehoben als andere, keine Bevölkerungsgruppe soll unbedacht bleiben, auch wenn diese nicht ausdrücklich erwähnt wird.
Die geschehenen Taten sind nicht wieder gut zu machen oder zu vergessen. Diese Arbeit soll einen Beitrag, exemplarisch an der Gedenkstätte Bergen-Belsen, leisten, um das Gedenken und das große Erbe der Überlebenden, das Gedenken und jenes Wissen um die Wahrheit der Vergangenheit, aufrecht zu erhalten und weiter in die Zukunft fortzutragen.
Anlass dieser Arbeit ist die 70. Jährung der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Welcher mit einem Festakt, an dem der amtierenden Bundespräsident Herr Joachim Gauck, teilnahm, sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung des Bundeslandes Niedersachsens, des britischen Königshauses sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Gemeinden ehemaliger verfolgter Volksgruppen sowie einige Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einführung
- Historischer Hintergrund
- Umfrage zum Thema Erinnern - 2015
- Theorie des Erinnerns
- Was ist eine Erinnerungskultur? – Eine Annäherung
- Erinnerungskultur in Deutschland
- Der Rhythmus des Erinnerns
- Militärisches Gedenken
- Verblassende Erinnerungen
- Die Erinnerungskulturen der Alliierten - Ein Vergleich
- Frankreich
- Die Vereinigten Staaten von Amerika (USA)
- Sowjetunion/ Stellvertretend Russland
- Großbritannien
- Vergleiche der Erinnerungskulturen
- Praxisteil
- Vorstellung der Gedenkstätte Bergen-Belsen
- Ausstellungskonzepte der Gedenkstätte Bergen-Belsen
- Das Dokumentationszentrum
- Der Sprung ins digitale Zeitalter
- 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsens - 26.04.2015
- Der Festakt in der Gedenkstätte
- Die Zukunft des Gedenkens und Erinnerns
- Die Hürden und Möglichkeiten des digitalen Zeitalters
- Vom Umgang mit dem geistigen Erbe der Überlebenden
- Prognose
- Umfrage: Möchten sie vergessen?
- Auswirkungen der Abschaffung/ Beibehaltung des Erinnerns
- Fazit
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die deutsche Erinnerungskultur, insbesondere im Kontext des Holocausts. Sie untersucht, wie an die Opfer des Holocausts im Jahr 2015 gedacht wird, wie sich diese Erinnerungskultur im Laufe der Zeit gewandelt hat und wie sie sich in Zukunft weiter entwickeln muss, kann und wird.
- Die Entwicklung und Charakteristika der deutschen Erinnerungskultur
- Vergleich der Erinnerungskulturen in Deutschland und den alliierten Ländern
- Der Einfluss des digitalen Zeitalters auf die Erinnerungskultur
- Die Rolle der Gedenkstätte Bergen-Belsen im Kontext der Erinnerungskultur
- Zukunftsperspektiven des Gedenkens und Erinnerns
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer historischen Einleitung, die die Machtübernahme Hitlers und die Eskalation der NS-Verbrechen bis zum Zweiten Weltkrieg beschreibt. Sie beleuchtet die Rolle von Konzentrationslagern, Arbeitslagern und der Evakuierung von Häftlingen, die schließlich zur Befreiung des KZ Bergen-Belsen im April 1945 führte.
Im theoretischen Teil wird der Begriff der Erinnerungskultur definiert und die Entwicklung der deutschen Erinnerungskultur in den Bereichen öffentliches, militärisches und privates Gedenken analysiert. Die Erinnerungskulturen der Alliierten werden vorgestellt und mit der deutschen Erinnerungskultur verglichen.
Der praktische Teil stellt die Gedenkstätte Bergen-Belsen vor, beleuchtet das Ausstellungskonzept und das Dokumentationszentrum. Der Festakt zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Bergen-Belsen wird als Beispiel für die Bedeutung von Gedenkstätten und die Erinnerungskultur dargestellt.
Im Schlussteil wird der Umgang mit dem Gedenken in der Zukunft, insbesondere im digitalen Zeitalter, betrachtet. Die Umfrage zum Thema des Vergessens und die Prognose über die Auswirkungen einer möglichen Abschaffung des Gedenkens bilden den Abschluss.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Erinnerungskultur, Holocaust, Gedenken, Deutschland, Alliierte, Gedenkstätten, Bergen-Belsen, digitales Zeitalter, Erinnerungskultur und Zukunft.
- Quote paper
- Anika Laukart (Author), 2015, Erinnerungskultur im Täterland. Wie sieht das Gedenken und Erinnern des Holocausts morgen aus und was kann Deutschland von der Erinnerungskultur und der Aufarbeitung der Alliierten lernen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370808