In der vorliegenden Seminararbeit werden zwei Themenkomplexe zusammengeführt: Nach deduktiver Vorgehensweise wird zunächst das Phänomen Küste im Ganzen betrachtet und im zweiten Teil der vorliegenden Arbeit in das Fallbeispiel – die Nordseeküste – übergeleitet. Zunächst wird der Kernbegriff „Küste“ definiert. Im Anschluss daran werden die Küstenformungsprozesse erläutert und gehen in die darauf beruhenden natürlichen Küstenformen Europas über. Die naturgegebenen Gefährdungspotentiale der Küsten, die diese in hohem Maße bedrohen, leiten in die Thematik der Nordsee als ausgewähltes Fallbeispiel über. Zu Beginn wird das Untersuchungsgebiet eingegrenzt und die Charakteristika der Regionen erhöhter Sturmflutgefahr werden aufgezeigt. Daran anknüpfend werden die Auswirkungen der Sturmfluten auf die Küstenentwicklung angerissen, um die Bedeutung des Küstenschutzes nachvollziehen zu können. Ferner bleibt die Frage zu klären, ob das Paradoxon „Sturm als Küstenschutz?“ einen signifikanten Beitrag zur Erhaltung der Küsten beisteuert.
Die Küsten bilden das fundamentalste Landschaftselement der Erde. Sie werden als das Aufeinandertreffen vielfältiger Sphären und deren Korrelation definiert. Die Formung von Küsten wird durch konstruktive oder destruktive Bildungsprozesse, sowie durch Meeresspiegelschwankungen, hervorgerufen. Küsten treten in verschiedenen natürlichen Formen auf, die als Ingressionsküsten und als endogen-bestimmte Küsten klassifiziert werden. Die größten Gefährdungen für die Küstenlandschaft stellen Sturmfluten, Hurrikanes und Tsunamis dar. Die auf dem europäischen Kontinentalshelf gelegene Nordsee, die dem Nordatlantik angehört, ist in dieser Seminararbeit von besonderer Bedeutung. Die Gefährdung der Nordsee wird hauptsächlich durch die Sturmfluten verursacht, wodurch die Menschen in den vergangenen Jahrhunderten gezwungen waren, sich den natürlichen Gegebenheiten anzupassen und ihre Küsten zu sichern. Der Schutz gegen das mit der Sturmflut einhergehende Hochwaser bildet den Hauptaspekt des Küstenschutzes. Ebenfalls werden die Küsten gegen Erosionen geschützt und die Binnenentwässerung wird gewährleistet. Einen anschaulichen Generalplan zum effektiven und langfristigen Küstenschutz bietet das IKZM-Konzept (Integriertes Küstenzonenmanagement), dessen Hauptziel der Schutz von Mensch und Land ist. Paradoxerweise bietet die Sturmflut selbst durch angeschwemmtes Sediment Schutz für die Küstenregionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung Küste
- Küstenformungsprozesse
- Konstruktive Prozesse
- Destruktive Prozesse
- Meeresspiegelschwankungen
- Natürliche Küstenformen Europas
- Vulkan- oder endogen bestimmte Küsten
- Ingressionsküsten
- Natürliche Gefährdungspotentiale der Küsten
- Die Küsten der Nordsee SEP
- Gliederung und Ausdehnung der Nordseeküste
- Charakterisierung des Küstenraums – Regionen erhöhter Sturmflutgefahr
- Auswirkungen auf Küstenentwicklung und Besiedlungsgeschichte
- Küstenschutz zur Erhaltung der Küsten
- Herkömmliche Elemente des Küstenschutzes
- IKZM-Integriertes Küstenzonenmanagement
- Sturm als Küstenschutz?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem Landschaftselement Küste und der Notwendigkeit des Küstenschutzes, insbesondere am Beispiel der Nordseeküste. Sie analysiert die Küstenformungsprozesse, die auf die Küsten einwirken, und untersucht, wie der Küstenschutz zur Erhaltung von Küsten, speziell der Nordseeküste, notwendig ist.
- Definition des Begriffs "Küste" und seiner Bedeutung in der Geographie
- Erläuterung der Küstenformungsprozesse und deren Einfluss auf die Entstehung verschiedener Küstenformen
- Analyse der natürlichen Gefährdungspotentiale von Küsten, insbesondere von Sturmfluten
- Untersuchung der Auswirkungen von Sturmfluten auf die Nordseeküste und deren Bedeutung für den Küstenschutz
- Vorstellung von Herkömmlichen Küstenschutzmaßnahmen und dem Konzept des Integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Relevanz des Küstenschutzes im Kontext des sensiblen Ökosystems Küste heraus. Die Arbeit fokussiert auf die Nordseeküste als Fallbeispiel und erläutert die Themenkomplexe, die im Laufe der Arbeit betrachtet werden.
- Begriffsklärung Küste: Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs "Küste" aus geographischer Sicht. Es zeigt die Küste als ein komplexes Aufeinandertreffen verschiedener Sphären und Wechselwirkungen auf einer schmalen Raumeinheit. Die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung des Küstenbereichs, insbesondere durch Gezeiten und dynamische Prozesse, werden beleuchtet.
- Küstenformungsprozesse: Dieses Kapitel erklärt die verschiedenen Prozesse, die zur Formung von Küsten führen. Konstruktive und destruktive Prozesse sowie Meeresspiegelschwankungen werden als maßgebliche Einflussfaktoren auf die Küstenlandschaft dargestellt.
- Natürliche Küstenformen Europas: Dieses Kapitel befasst sich mit den verschiedenen natürlichen Küstenformen Europas. Dabei werden Vulkan- oder endogen bestimmte Küsten und Ingressionsküsten als zwei wichtige Klassen von Küstenformen vorgestellt.
- Natürliche Gefährdungspotentiale der Küsten: Dieses Kapitel beleuchtet die natürlichen Gefahren, die Küsten bedrohen. Sturmfluten, Hurrikane und Tsunamis werden als Hauptgefahrenquellen für die Küstenlandschaft identifiziert.
- Die Küsten der Nordsee SEP: Dieses Kapitel fokussiert auf die Nordseeküste als Fallbeispiel. Die Gliederung und Ausdehnung der Nordseeküste werden erläutert, und die Regionen erhöhter Sturmflutgefahr werden charakterisiert. Die Auswirkungen von Sturmfluten auf die Küstenentwicklung und die Besiedlungsgeschichte werden dargestellt.
- Küstenschutz zur Erhaltung der Küsten: Dieses Kapitel befasst sich mit den Maßnahmen zum Küstenschutz. Herkömmliche Küstenschutzmaßnahmen wie Deiche und Wellenbrecher werden vorgestellt, sowie das Konzept des Integrierten Küstenzonenmanagements (IKZM) als ein Konzept für einen effektiven und langfristigen Küstenschutz.
- Sturm als Küstenschutz?: Dieses Kapitel untersucht das Paradoxon, ob Sturmfluten selbst einen Beitrag zum Küstenschutz leisten können. Der Schutz durch angeschwemmtes Sediment bei Sturmfluten wird diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit thematisiert die Küstenlandschaft und die Notwendigkeit des Küstenschutzes. Die zentralen Schlüsselbegriffe sind: Küste, Küstenschutz, Nordseeküste, Küstenformungsprozesse, Meeresspiegelschwankungen, Sturmfluten, Hurrikane, Tsunamis, IKZM (Integriertes Küstenzonenmanagement), Erosion, Sedimentation.
- Arbeit zitieren
- Charlott Zitschke (Autor:in), Jan-Erik Puschmann (Autor:in), 2016, Das Landschaftselement Küste und die Notwendigkeit des Küstenschutzes am Beispiel der Nordseeküste, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370888