In der Staatsgründung und Identitätsdiskussion Mexikos spielen die Mythenfiguren der Virgen de Guadalupe und der Malinche seit jeher eine wichtige symbolische Rolle und beeinflussen als gegensätzliche Typen von Weiblichkeit das Frauenbild in der Literatur und Gesellschaft, welches von einem Dualismus von gut/böse, rein/beschmutzt, Tugend/Sünde geprägt ist.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, mithilfe von drei Textbeispielen darzulegen, wie Malinche und die Virgen de Guadalupe in zeitgenössischen Quellen, beziehungsweise in modernerer Literatur dargestellt werden, und ihren Beitrag zur Entwicklung des Frauenbildes in Mexiko aufzuzeigen. Dafür erfolgt zunächst eine Vorstellung beider Figuren sowie ein Abriss zur Entwicklung ihrer Literatur- und Forschungsstände vom 16. bis 20. Jahrhundert. Daraufhin werden drei Beispiele im Hinblick auf die Zielsetzung analysiert.
Als kontemporäre Quelle zur Beschreibung Malinches dient dafür die „Historia verdadera de la conquista de la Nueva España“ des Chronisten Bernal Díaz del Castillo aus dem Jahre 1568. Um näher auf das Bild der Virgen de Guadalupe einzugehen, soll auf die indianische Erzählung „Nican Mopohua“ Bezug genommen werden, welche zwischen 1545 und 1550 von Antonio Valeriano verfasst wurde. Aus der aktuelleren Literatur wurde der 1989 veröffentlichte Roman „La casa en Mango Street“ der Chicana-Autorin Sandra Cisneros ausgewählt, um einige der darin auftretenden Frauen(bilder) aus einer anderen zeitlichen Perspektive genauer zu betrachten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Malinche
- zur Figur der Malinche
- Literatur und Forschung zur Figur der Malinche in der Zeit vom 16. bis 20. Jahrhundert
- Virgen de Guadalupe
- zur Figur der Virgen de Guadalupe
- Literatur und Forschung zur Figur der Virgen de Guadalupe in der Zeit vom 16. bis 20. Jahrhundert
- Analyse der jeweiligen Darstellung in
- „Historia verdadera de la conquista de la Nueva España\" von Bernal Díaz del Castillo (1568)
- „Nican Mopohua\" (1545-1550) (übersetzt von Lasso de la Vega 1649)
- „La casa en Mango Street\" von Sandra Cisneros (1989)
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle der Mythenfiguren Malinche und Virgen de Guadalupe in der mexikanischen Geschichte und Literatur. Sie analysiert, wie diese Figuren in verschiedenen Werken dargestellt werden und welchen Beitrag sie zur Entwicklung des Frauenbildes in Mexiko leisten.
- Die Darstellung von Malinche und Virgen de Guadalupe in zeitgenössischen Quellen und modernerer Literatur
- Der Einfluss dieser Figuren auf das Frauenbild in Mexiko
- Der Dualismus von Gut/Böse, Rein/Beschmutzt, Tugend/Sünde in Bezug auf die Figuren
- Die Entwicklung des Literatur- und Forschungsstandes zu Malinche und Virgen de Guadalupe vom 16. bis 20. Jahrhundert
- Der Vergleich verschiedener Darstellungen der Figuren aus unterschiedlichen zeitlichen Perspektiven
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die beiden Mythenfiguren Malinche und Virgen de Guadalupe als zentrale Elemente der Staatsgründung und Identitätsdiskussion Mexikos vor. Sie erläutert das Ziel der Arbeit, die Darstellung dieser Figuren in verschiedenen Werken zu analysieren und ihren Einfluss auf das Frauenbild in Mexiko aufzuzeigen.
- Malinche: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die historische Figur der Malinche, ihre Rolle bei der Eroberung Mexikos und die Schwierigkeit, eine vollständige Biografie zu erstellen. Es beleuchtet verschiedene Aspekte ihres Lebens, wie ihre „Übereignung“ an die Spanier, ihre „Christianisierung“ und ihre Beziehung zu Hernán Cortés. Das Kapitel diskutiert außerdem die sich im Laufe der Jahrhunderte verändernde Darstellungsweise und Wertung der Figur.
- Virgen de Guadalupe: Dieses Kapitel behandelt die Figur der Virgen de Guadalupe, ihren Einfluss auf die mexikanische Kultur und die Entwicklung ihres Literatur- und Forschungsstandes. Es gibt Einblicke in die Entstehung des Kultes und die verschiedenen Interpretationen der Figur im Laufe der Zeit.
- Analyse der jeweiligen Darstellung in: Dieses Kapitel analysiert die Darstellung von Malinche und Virgen de Guadalupe in drei verschiedenen Werken: „Historia verdadera de la conquista de la Nueva España“ von Bernal Díaz del Castillo, „Nican Mopohua“ und „La casa en Mango Street“ von Sandra Cisneros.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen der mexikanischen Geschichte und Literatur, insbesondere der Rolle von Frauen in diesen Kontexten. Die Schlüsselwörter sind: Malinche, Virgen de Guadalupe, Frauenbild, Mexiko, Conquista, Kolonialismus, Identität, Kultur, Literatur, Forschung, Geschichte, Mythen, Symbolismus, Dualismus, Gut/Böse, Rein/Beschmutzt, Tugend/Sünde, Chicana-Literatur, zeitgenössische Quellen, moderne Literatur.
- Arbeit zitieren
- Sara Alves da Silva (Autor:in), 2017, Frauenbilder in Mexiko. Malinche und Virgen de Guadalupe und ihre Repräsentation durch die Zeit in der mexikanischen und spanischen Literatur, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370904