Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, aufzuzeigen, welche Einstellung die bürgerliche Frauenbewegung, deren Repräsentant der Bund Deutscher Frauen gewesen ist, dem Krieg – konkret: dem Ersten Weltkrieg – gegenüber hatte. Weiterhin ergibt sich dabei die Frage, in welcher Einstellung zu Staat und Militär, also den kriegführenden Institutionen, sie sich befunden hat. Welchen Sinn erfüllte der Krieg aus ihrer Sicht? Zu welchen Aktivitäten ihrerseits hat er geführt und wie sind diese, sofern sie nicht bloßer Selbstzweck waren, begründet, was haben sie sich von ihren Tätigkeiten und vom Krieg selbst erhofft? In welchen frauenpolitischen Kontext ordnete die bürgerliche Frauenbewegung diese ihre vom Nationalen Frauendienst ausgeführten Aktivitäten ein? Welche Funktion hatte, ihrer Ansicht nach, die Frau im Krieg?
Da die Ausführungen sich notgedrungen auf der Königsebene bewegen werden, sollen jene Fragen hier am Beispiel zweier Vertreterinnen und Funktionärinnen der deutschen bürgerlichen Frauenbewegung dargestellt und verglichen sein. Die Frage, ob sich hinsichtlich des Bildes, das sich Marianne Weber und Gertrud Bäumer vom Krieg gemacht haben, trotz deren unterschiedlicher Lebenskonzeption Gemeinsamkeiten entwickelt haben, die als symptomatisch für die bürgerliche Frauenbewegung gelten können, soll hier beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Bund Deutscher Frauenvereine
- BDF
- Die Einstellung des BDF zum Krieg
- Frau und Krieg aus der Sicht des BDF
- Nationaler Frauendienst
- Marianne Weber in und um den BDF und ihre Aktivitäten im Nationalen Frauendienst
- Hintergründe - Marianne Webers Sicht auf den Krieg und die Funktion der Frau im Krieg aus ihrer Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Einstellung der bürgerlichen Frauenbewegung zum Ersten Weltkrieg. Im Zentrum stehen die Fragen nach der Position des Bundes Deutscher Frauenvereine (BDF) gegenüber Staat und Militär und dem Verständnis von Krieg und der Rolle der Frau in diesem Kontext. Die Arbeit analysiert die Aktivitäten des BDF im Nationalen Frauendienst und beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven von Marianne Weber und Gertrud Bäumer als zwei prominente Vertreterinnen der bürgerlichen Frauenbewegung.
- Die Rolle des BDF im Kontext der bürgerlichen Frauenbewegung
- Die Einstellung des BDF zum Ersten Weltkrieg
- Das Verständnis von Krieg und Frau im Krieg aus der Sicht des BDF
- Die Aktivitäten des Nationalen Frauendienstes
- Die unterschiedlichen Perspektiven von Marianne Weber und Gertrud Bäumer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und das Ziel der Arbeit vor, die sich mit der Position der bürgerlichen Frauenbewegung gegenüber dem Ersten Weltkrieg beschäftigt. Das zweite Kapitel analysiert den Bund Deutscher Frauenvereine (BDF) als Repräsentanten dieser Bewegung, beleuchtet dessen Entstehung, Ziele und die unterschiedlichen Strömungen innerhalb des BDF. Kapitel zwei beschäftigt sich weiter mit der Einstellung des BDF zum Krieg und untersucht die Rolle, die Frauen aus Sicht des BDF im Krieg einnehmen sollten. Das dritte Kapitel widmet sich Marianne Webers Tätigkeit im Nationalen Frauendienst im Kontext des BDF und beleuchtet ihre enge Verbindung zu Gertrud Bäumer, die wichtige Rolle im Vorstand des BDF spielte. Im vierten Kapitel werden Marianne Webers eigenen Ansichten zum Krieg und zur Funktion der Frau im Krieg beleuchtet, ihre Gedanken zu Krieg als Schicksal und die Betonung der kultivierenden Rolle der Frau in der Gesellschaft werden untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der bürgerlichen Frauenbewegung im Ersten Weltkrieg, dem Bund Deutscher Frauenvereine (BDF), dem Nationalen Frauendienst, Marianne Weber, Gertrud Bäumer, Kriegseinstellung, Krieg und Frau, Kriegspropaganda, Kriegsfürsorge, Frauenrechte, Geschlechterrollen, Gesellschaftsordnung, Nationalismus.
- Arbeit zitieren
- Anne S. Respondek (Autor:in), 2012, Über die sozialen und Fürsorgetätigkeiten Marianne Webers im Ersten Weltkrieg im Kontext des Nationalen Frauendienstes des Bundes Deutscher Frauenvereine, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370941