In dieser Bachelorthesis werden generationsspezifische Anforderungen ermittelt, welche Jugendliche der Generation Z an Arbeitgeber stellen und die bei der Personalrekrutierung berücksichtigt werden müssen. Aus den gewonnenen Erkenntnissen wird ein Handlungsleitfaden mit strategischen und operativen Massnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität durch ein generationsspezifisches Employer Branding erarbeitet.
Zuerst wird die Rolle des Human-Resources-Managements, der Rekrutierung und des Employer Brandings betrachtet. Danach wird ein Einblick in den gesellschaftlichen Wertewandel der vergangenen Jahrzehnte sowie in die bedeutendsten Einflüsse auf den Arbeitsmarkt gegeben. Um die Besonderheiten der Generation Z für Arbeitgeber zu charakterisieren, wird zuerst auf die allgemeine Generationenthematik eingegangen. Dazu wird die Generation Z mit älteren Generationen verglichen, insbesondere mit der Generation Y.
Um den eher geringen Forschungsstand zur Generation Z zu ergänzen, wurde eine interdisziplinäre Analyse mittels theoretischer Sekundärliteratur, einer Onlineumfrage mit 853 Jugendlichen sowie Interviews mit 6 Experten durchgeführt. Die Ergebnisse widersprechen teilweise den angenommenen Behauptungen. Es wurde etwa festgestellt, dass die Generation Z bei der Jobsuche nicht auf ihren privaten Medienkanälen kontaktiert werden will. Sie bevorzugt es, beim Erstkontakt persönlich angesprochen zu werden. Sie ist während dem Bewerbungsprozess weniger digital als angenommen. Insgesamt zeigte sich, dass die Arbeitgeberattraktivität bei der Generation Z durch einen innovativen und modernen Unternehmensauftritt gesteigert werden kann, und dass für die Generation Z Werte wie Authentizität und Transparenz bei der Arbeitgeberwahl eine entscheidende Rolle spielen. Jugendliche der Generation Z wollen sich mit der Unternehmensphilosophie ihres Arbeitgebers identifizieren können und die Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln. Der Bewerbungsprozess sollte kreativ, schnell, transparent und auf Augenhöhe erfolgen. Zudem sind Bekannte und Freunde der Generation Z wichtige Beeinflusser bei der Jobsuche. Dem Bewerber soll eine bemerkenswerte und besondere Kandidatenerfahrung geboten werden. Durch ein einzigartiges Employer Branding kann es Arbeitgebern gelingen auf erzählerische und spielerische Weise die Generation Z anzuziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einführung
- 1.1 Ausgangslage
- 1.2 Problemstellung
- 1.3 Zielsetzung der Arbeit
- 1.4 Fragestellungen der Arbeit
- 1.5 Abgrenzung des Untersuchungsfeldes
- 1.6 Aufbau der Arbeit
- 1.7 Übersicht der Forschungsmethoden
- 2 Theoretische Grundlagen
- 2.1 Das Human Resources Management
- 2.1.1 Die Rolle des Human Resources Managements
- 2.1.2 Thematische Einordnung Rekrutierung
- 2.1.2.1 Urbegriffserklärung
- 2.1.2.2 Definition und Rolle der Rekrutierung
- 2.1.2.3 Vertretene Berufe und Rollen in der Rekrutierung
- 2.1.2.4 Der Rekrutierungsprozess
- 2.1.2.5 Die geläufigsten Medienkanäle in der Rekrutierung
- 2.1.3 Corporate Branding als Grundlage für Employer Branding
- 2.1.4 Employer Branding
- 2.1.4.1 Employer Brand – Arbeitgebermarke
- 2.1.4.2 Wettbewerbsvorteil im Arbeitsmarkt: Employer Value Proposition
- 2.1.4.3 Employer-Branding-Zyklus
- 2.2 Der Wandel der Gesellschaft
- 2.2.1 Der Wertewandel aus soziologischer Perspektive
- 2.2.2 Definition von Werten und Normen
- 2.2.3 Materialismus und Postmaterialismus
- 2.2.3.1 Mangel- und Sozialisationshypothese
- 2.2.3.2 Kritik an Ingleharts Ansatz
- 2.3 Der Wandel in der Arbeitswelt in der Schweiz
- 2.3.1 Arbeitskräfte und der demografische Wandel
- 2.3.2 Das Rollenbild der Frau
- 2.3.3 Die Tertiärisierung der Wirtschaft
- 2.3.4 Der Aufstieg des Individualismus
- 2.3.5 Die Digitalisierung der Wirtschaft
- 2.4 Einführung in die Generationenthematik
- 2.4.1 Allgemeine Definition von Generation und Kohorten
- 2.4.2 Nachteile und Vorteile des Generationenkonzepts
- 2.4.3 Die Einteilung der Generationen in der Schweizer Arbeitswelt
- 2.5 Die Generationenbilder im Arbeitsleben
- 2.5.1 Die Baby Boomer (1955-1965)
- 2.5.2 Die Generation X (1966-1980)
- 2.5.3 Die Generation Y (1981-1994)
- 2.6 Die Generation Z (ab 1995)
- 2.6.1 Das Internet
- 2.6.2 Lernverhalten
- 2.6.3 Krisen und Arbeitsplatzunsicherheit
- 2.6.4 Familie
- 2.6.5 Die Generation Z und die Berufswelt
- 3 Empirische Befragung Onlineumfrage
- 3.1 Zielsetzung
- 3.2 Methodik und Konzeption
- 3.2.1 Gründe für die Methodenwahl
- 3.2.2 Konzeption der Umfrage
- 3.3 Pretest
- 3.4 Durchführung
- 3.4.1 Zusatzinstrument Website Generation Z
- 3.5 Ergebnisse Online-Befragung
- 3.5.1 Soziodemografische Angaben
- 3.5.1.1 Kohorte
- 3.5.1.2 Geschlecht
- 3.5.1.3 Schul- und Berufsabschlüsse
- 3.5.1.4 Derzeitige Beschäftigung
- 3.5.1.5 Arbeitsbereich
- 3.5.2 Zusatzleistungen und Mobilität
- 3.5.2.1 Zusatzleistungen
- 3.5.2.2 Mobilität
- 3.5.3 Fragen zur Arbeitssituation
- 3.5.3.1 Fehlende Teamatmosphäre
- 3.5.3.2 Teamworker oder Einzelkämpfer
- 3.5.3.3 Veränderungen im Aufgabenbereich
- 3.5.3.4 Home-Office
- 3.5.4 Einflussfaktoren bei der Wahl des Arbeitgebers
- 3.5.4.1 Werte und Einstellungen, welche die Arbeitgeberwahl beeinflussen
- 3.5.4.2 Externe Faktoren bei der Arbeitgeberwahl
- 3.5.4.3 Grösse und Art des Unternehmens
- 3.5.5 Persönliche Einstellung
- 3.5.5.1 Soziale Anliegen / Umweltschutz
- 3.5.5.2 Werte und Einstellungen im Bezug auf das Arbeitsleben
- 3.5.5.3 Arbeitsplatzsicherheit
- 3.5.5.4 Unternehmer oder Angestellter
- 3.5.5.5 Authentizität
- 3.5.6 Medien und Kommunikationsverhalten
- 3.5.6.1 Verwendung von Sozialen Medien
- 3.5.6.2 Suche nach Arbeitgeberinformationen oder Jobs
- 3.5.6.3 Akzeptanz der Social-Media-Kanäle bei der Stellensuche
- 3.5.6.4 Offenheit für neue Recruiting Kanäle
- 3.5.6.5 Onlinekonversation oder persönliches Gespräch
- 3.5.6.6 Tonalität
- 3.5.7 Fragen zum Rekrutierungsverfahren
- 3.5.7.1 Rückzug einer Bewerbung
- 3.5.7.2 Dauer eines kompletten Bewerbungsprozesses
- 3.5.7.3 Elemente im Bewerbungsprozess
- 3.5.8 Kritik und Reflexion der Online-Befragung
- 4 Empirische Befragung: Expertengespräche
- 4.1 Zielsetzung
- 4.2 Methodik und Konzeption
- 4.2.1 Gründe für die Methodenwahl
- 4.2.2 Konzeption der Fragenkataloge
- 4.3 Durchführung
- 4.4 Ergebnisse der Expertengespräche
- 4.4.1 Unterschied zur Generation Y
- 4.4.2 Charakteristika
- 4.4.3 Mediennutzungsverhalten
- 4.4.4 Neue Ansprachemöglichkeiten
- 4.4.5 Das Internet als Kontaktmedium
- 4.4.6 Substitution persönlicher Gespräche
- 4.4.7 Werte und Botschaften
- 4.4.8 Gestaltungsempfehlungen
- 4.4.9 Arbeitgeberimage
- 4.5 Kritik und Reflexion
- 5 Gegenüberstellung der Resultate
- 6 Handlungsleitfaden Generation Z
- 6.1 Employer Branding zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens
- 6.1.1 Durchführung der Standortbestimmung
- 6.2 Nutzen Sie das Potenzial Ihrer bestehenden Z-ler
- 6.2.1 Aber Achtung! Trainieren Sie die Medienkompetenz Ihrer Z-ler
- 6.2.2 Lassen Sie Ihre Mitarbeiter zu Wort kommen
- 6.2.3 Behalten Sie den Kontakt zu Ihren ehemaligen Mitarbeitern
- 6.3 Kommunikation der Arbeitgebermarke nach Aussen
- 6.3.1 Erster Grundsatz: Content Marketing
- 6.3.2 Zweiter Grundsatz: Storytellling
- 6.3.3 Dritter Grundsatz: Gamification
- 6.3.4 Firmenwebseite
- 6.3.5 Bewertungsplattformen
- 6.3.6 Stellenbörsen
- 6.3.8 Guerilla-Marketing / Guerilla-Recruitment
- 6.3.9 Social-Media-Plattformen
- 6.4 Personalbeschaffung und Personalauswahl
- 6.4.1 Die Erstellung des Anforderungsprofils
- 6.4.2 Gehen Sie aktiv auf Talentsuche
- 6.4.3 Die Stellenanzeige
- 6.4.4 Eintreffen der Bewerberdossiers
- 6.4.5 Vorselektion
- 6.4.6 Bewerbungsgespräch mit der Generation Z
- 6.4.7 Brücken bauen zwischen HR und anderen Abteilungen
- 6.4.8 Zu- und Absage
- 7 Fazit und Ausblick
- Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber
- Generationsspezifische Unterschiede im Vergleich zur Generation Y
- Bevorzugte Kommunikationskanäle der Generation Z
- Rolle des Arbeitgeberimages bei der Arbeitgeberwahl
- Entwicklung eines Handlungsleitfadens für die Personalrekrutierung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die generationsspezifischen Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber und entwickelt daraus einen Handlungsleitfaden für die Personalrekrutierung. Die Arbeit analysiert den Wertewandel, die Besonderheiten der Generation Z im Vergleich zu vorherigen Generationen und deren Präferenzen bezüglich Kommunikation und Bewerbungsprozessen.
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einführung: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein, beschreibt die Ausgangslage des Fachkräftemangels und die Herausforderungen des Human Resources Managements im Umgang mit der Generation Z. Es formuliert die Forschungsfragen und die Zielsetzung der Arbeit, grenzt das Untersuchungsfeld ab und erläutert die gewählte Methodik.
2 Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es behandelt das Human Resources Management, den Wertewandel (mit Fokus auf Materialismus und Postmaterialismus nach Inglehart), den Wandel in der Arbeitswelt der Schweiz und die Generationenthematik, inklusive einer Beschreibung der Baby Boomer, Generation X und Generation Y. Es wird detailliert auf das Employer Branding und den Rekrutierungsprozess eingegangen.
3 Empirische Befragung Onlineumfrage: Dieses Kapitel präsentiert die Methodik und Ergebnisse einer Online-Umfrage unter 853 Jugendlichen der Generation Z. Die Ergebnisse werden in Bezug auf soziodemografische Daten, Werte, Einstellungen, Mediennutzung, und Wünsche zum Rekrutierungsprozess analysiert. Die Kapitel beinhaltet auch eine kritische Reflexion der Methodik.
4 Empirische Befragung: Expertengespräche: Dieses Kapitel beschreibt die Methodik und Ergebnisse von Experteninterviews mit Fachleuten aus Personalmanagement, Soziologie und Wertewandelforschung. Die Expertenmeinungen zu den Anforderungen der Generation Z, deren Mediennutzung und den Gestaltungsempfehlungen für die Personalrekrutierung werden dargestellt und analysiert. Die Kapitel beinhaltet auch eine kritische Reflexion der Methodik.
5 Gegenüberstellung der Resultate: Dieses Kapitel vergleicht und synthetisiert die Ergebnisse aus der Online-Umfrage und den Experteninterviews, um ein umfassendes Bild der Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber zu zeichnen. Dies geschieht anhand der Persona „Noah“ welche die zentralen Ergebnisse der Studie zusammenfasst.
6 Handlungsleitfaden Generation Z: Basierend auf den Ergebnissen der vorhergehenden Kapitel, präsentiert dieses Kapitel einen umfassenden Handlungsleitfaden für Unternehmen zur erfolgreichen Rekrutierung der Generation Z. Der Leitfaden umfasst strategische und operative Massnahmen für Employer Branding, Kommunikation, und den gesamten Rekrutierungsprozess.
Schlüsselwörter
Generation Z, Arbeitswelt, Mitarbeiterrekrutierung, Employer Branding, Personalmanagement, Generationenvergleich, Handlungsleitfaden, Kommunikationskanäle, Arbeitgeberattraktivität, Wertewandel, Digitalisierung, Online-Umfrage, Experteninterviews.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Rekrutierung der Generation Z
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht die generationsspezifischen Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber und entwickelt daraus einen Handlungsleitfaden für die Personalrekrutierung. Sie analysiert den Wertewandel, die Besonderheiten der Generation Z im Vergleich zu vorherigen Generationen und deren Präferenzen bezüglich Kommunikation und Bewerbungsprozessen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit stützt sich auf zwei empirische Methoden: Eine Online-Umfrage mit 853 Teilnehmern der Generation Z und Experteninterviews mit Fachleuten aus Personalmanagement, Soziologie und Wertewandelforschung. Die Ergebnisse beider Methoden werden verglichen und synthetisiert.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Anforderungen der Generation Z an Arbeitgeber, generationsspezifische Unterschiede im Vergleich zur Generation Y, bevorzugte Kommunikationskanäle der Generation Z, Rolle des Arbeitgeberimages bei der Arbeitgeberwahl, Entwicklung eines Handlungsleitfadens für die Personalrekrutierung, Human Resources Management, Employer Branding, Wertewandel, Digitalisierung und der Wandel in der Schweizer Arbeitswelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel: Eine Einführung, die theoretischen Grundlagen, die Ergebnisse der Online-Umfrage, die Ergebnisse der Expertengespräche, einen Vergleich der Ergebnisse, einen Handlungsleitfaden für die Rekrutierung der Generation Z und ein Fazit mit Ausblick.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse zeigen generationsspezifische Präferenzen der Generation Z bezüglich Arbeitsbedingungen, Kommunikation und Rekrutierungsprozessen. Der Handlungsleitfaden fasst diese Erkenntnisse zusammen und bietet konkrete Empfehlungen für Unternehmen, um die Generation Z erfolgreich zu rekrutieren. Die Ergebnisse werden detailliert in den Kapiteln 3, 4 und 5 dargestellt und anhand der Persona „Noah“ zusammengefasst.
Welche konkreten Empfehlungen gibt der Handlungsleitfaden?
Der Handlungsleitfaden umfasst strategische und operative Massnahmen für Employer Branding, Kommunikation und den gesamten Rekrutierungsprozess. Er behandelt Themen wie Content Marketing, Storytelling, Gamification, die Gestaltung der Firmenwebseite und von Stellenanzeigen, sowie das Bewerbungsgespräch mit der Generation Z.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Unternehmen, Personalverantwortliche, HR-Manager, sowie alle, die sich mit der Rekrutierung und dem Employer Branding im Kontext der Generation Z beschäftigen. Sie bietet wertvolle Einblicke in die Bedürfnisse und Erwartungen dieser Generation und unterstützt bei der Entwicklung effektiver Rekrutierungsstrategien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Generation Z, Arbeitswelt, Mitarbeiterrekrutierung, Employer Branding, Personalmanagement, Generationenvergleich, Handlungsleitfaden, Kommunikationskanäle, Arbeitgeberattraktivität, Wertewandel, Digitalisierung, Online-Umfrage, Experteninterviews.
- Quote paper
- Sarah-Maria Röthlisberger (Author), Ana Biljaka (Author), 2017, Employing the Generation Z. Eine interdisziplinäre Studie und Gestaltungsempfehlungen für Arbeitgeber, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370960