Schönheit im Auge der Forschung

Zur Wissenschaftlichkeit von Attraktivitätsstudien und Wandelbarkeit von Schönheit


Doktorarbeit / Dissertation, 2013

272 Seiten, Note: cum laude


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Teil: Einleitung
1.1 Forschungsüberblick
1.2 Eigenschaften
1.3 Operationalisierung von Attraktivitätsmerkmalen
1.3.1 Testgesichter
1.3.2 Merkmalsfestlegung
1.3.3 Wittgensteinsche Begriffsbestimmung
1.3.4 Problematik durch Korrelationsmessung
1.4 Universales Ideal
1.5 Warum gibt es Schönheit?
1.6 Wandelbarkeit des Schönheitsideals
1.7 Ziel dieser Arbeit

2. Teil: Studien
2.1 Die Messung - Auswahl der Testpersonen und Studienaufbau
2.1.1 Über Statistik im Allgemeinen
2.2 Kulturvergleich in Cross-cultural Studies
2.2.1 Iliffe
2.2.2 Cross
2.2.3 Jones
2.2.4 Buss
2.2.5 Cunningham
2.3 Studien an Kindern
2.4 Thornhill, gute Gene und die Symmetrie
2.4.1 Merkmale
2.4.2 Symmetrie
2.4.2.1 Exkurs Symmetrieformen
2.4.2.2 Schwierigkeiten bei der Symmetriemessung
2.4.2.2.1 Messfehler
2.4.2.2.2 Meta-Analysen
2.4.2.3 Symmetriestudien
2.4.2.3.1 Symmetrie und Gesundheit
2.4.2.3.2 Asymmetrie und psychische Gesundheit
2.4.3 Sensorische Diskriminierung als alternative Erklärung für die Attraktivität von Symmetrie und Jugend- und Reifemerkmalen bei Menschen
2.5 Zusammenfassung

3. Teil: Darwin, Parental Investment und das Handicap Prinzip
3.1 Interkulturelles Ideal
3.2 Ursprung der Rassen
3.2.1 Natürliche und sexuelle Selektion bei Darwin
3.2.2 Genaue Unterscheidung natürlicher und sexueller Selektion
3.3 Female Choice
3.4 Ästhetischer Sinn
3.5 Parental Investment und das Handicap Prinzip
3.5.1 Parental Investment
3.5.2 Zahavis Handicap Prinzip

4. Teil: Wandelbarkeit des Schönheitsideals
4.1 Antike
4.1.1 Die antiken Regeln für ein schönes Gesicht
4.2 Mittelalter
4.3 Übergang des Mittelalters in die Renaissance
4.3.1 Renaissance
4.4 Manierismus
4.5 Rokoko
4.6 Neoklassizismus und Klassizismus
4.7 Realismus
4.8 Präraffaeliten
4.9 Symbolismus
4.10 Moderne und Postmoderne
4.11 Merkwürdige Schönheit
4.12 Zusammenfassung

5. Diskussion und Schlussfolgerung

6. Literaturverzeichnis

7. Abbildungsverzeichnis

8. Anhang Internetverzeichnis

9. Danksagung

„How sad it is!“ murmured Dorian Gray, with his eyes still fixed upon his own portrait. „How sad it is! I shall grow old, and horrible, and dreadful. But this picture will remain always young. It will never be older than this particular day of June….If it were only the other way! If it were I who was to be always young, and the picture that was to grow old! For that -for that- I would give everything! Yes, there is nothing in the whole world I would not give! I would give my soul for that!”

Oscar Wilde

(aus: „The Picture of Dorian Gray”)

1. Teil: Einleitung

Wir werden uns in dieser Arbeit mit Studien und Theorien der modernen wissenschaftlichen Forschung zum Thema Schönheit und Attraktivität beschäftigen. Sowohl in der Sozial- und Entwicklungspsychologie als auch in der kognitiven Psychologie, in der medizinischen Literatur und vor allem in der evolutionären Biologie und Psychologie wird das Thema aufgegriffen. Warum besteht überhaupt ein solches Interesse an Schönheit? Das Wissen um positive Konsequenzen im Sozialverhalten der anderen hat sicherlich einen großen Anteil daran, warum soviel Wert auf Schönheit gelegt wird: Schönheit wird eine soziale Nützlichkeit zugeschrieben. Der platonischen Einheit des Guten und Schönen haftet bis heute große Modernität an. Hilfsbereitschaft, Strafmaß, Beziehungen und Karriere - all das hängt vermeintlich davon ab, ob man Schönheit besitzt oder nicht. Denn wer schön ist, wird oft auch für gut gehalten. Dass sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend auch wissenschaftliche Studien damit auseinandersetzen, spiegelt lediglich die zunehmende Bedeutung von Schönheit und Attraktivität in unserer Gesellschaft wider. In der modernen wissenschaftlichen Literatur werden ausgedehnte Anstrengungen unternommen, eine Erklärung dafür zu finden, was und warum wir etwas schön finden. Im Ergebnis wird dabei formuliert, dass Schönheit aus den Merkmalen Symmetrie, Durchschnittlichkeit (im Sinne von Prototypizität), Kindlichkeits- und Reifemerkmalen, Jugendlichkeit und Ausdruck bestehe. Dabei werden die Begriffe Schönheit und Attraktivität oft nicht genau voneinander getrennt. Meist wird Schönheit wohl eher als sexuelle Attraktivität verstanden, in der äußere Merkmale des schönen Menschen untersucht werden. In Studien von beispielsweise Cunningham1 („Measuring the physical in physical attractiveness: quasi experiments on the sociobiology of female facial beauty”), Cunningham2 („Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours: consistency and variability in the cross cultural perception of female physical attractiveness”) und Swaddle3 („Asymmetry and human facial attractiveness: symmetry may not always be beautiful”) werden die Begriffe Attraktivität und Schönheit sogar beide nebeneinander im Titel genannt und nicht sauber auseinandergehalten, so dass eine Begriffsvermischung stattfindet.

In Untersuchungen von Thornhill4 und Rhodes5 wird in einer Studie der Begriff Attraktivität, in der anderen der Begriff Schönheit im Titel verwendet, wobei der Untersuchungsgegenstand der Studien derselbe ist (Thornhill („Facial attractiveness”) und Thornhill („Human facial beauty: average, symmetry and parasite resistance”); Rhodes („Are average facial configurations attractive only because of their symmetry?”) und Rhodes („Facial symmetry and the perception of beauty”)). Weitere Studien, z.B. Cross6 („Age, sex, race and the perception of female beauty”), Grammer7 („Darwinian aesthetics: sexual selection and the biology of beauty”), und Iliffe8 („A study of preferences in beauty”) sprechen von Schönheit, andere (z.B. Jones9:„Criteria of facial attractiveness in five populations”) sprechen über Attraktivität. In dieser letztgenannten Studie von Jones wurden die multinationalen Studienteilnehmer gebeten, das „schönste“ Gesicht (Portugiesen), das „attraktivste“ (Amerikaner), das „beste“ (Ache-Indianerstamm) und das „hübscheste“ (HiwiIndianerstamm) zu beurteilen, so dass das, was Jones unter Attraktivität verstanden haben will, sprachlich nicht einheitlich formuliert wurde oder werden konnte.

Die Vermischung der Begriffe im Titel könnte aber zum Teil auch damit erklärt werden, dass man bei den veschiedenen Suchmaschinen möglichst viele Schlagwörter im Titel haben möchte, um die Trefferwahrscheinlichkeit beim Suchvorgang zu erhöhen. Demgegenüber sieht man aber beispielsweise in der Studie von Jones deutlich, dass auch die Begriffe an sich nicht sauber getrennt werden. Schön und attraktiv scheint für die Studienmacher dasselbe zu beinhalten.

Die in dieser Arbeit besprochene Forschung beschäftigt sich hauptsächlich mit den Fragen: Welche Merkmale werden schön gefunden? Wie setzt sich Schönheit zusammen? Gibt es bestimmte Komponenten, die man messen kann? Warum reagieren Menschen auf Schönheit? In dieser Arbeit soll thematisiert werden, wie diese Dinge gemessen werden und an wem. Wie werden die Schönheitsurteile in den Studien operationalisierbar, welche Kriterien werden dafür benutzt und wie werden die Ergebnisse verwertet?

Auf die Frage nach dem „Warum?” meinen einige Theorien einen Zusammenhang zwischen Schönheit und Fitness bzw. guten Genen gefunden zu haben. Durch diesen sich medial verbreitenden Gedanken, wir seien schon evolutionär darauf gepolt, schöne Menschen zu bevorzugen, erscheint das Äußere aber noch mehr als Makel und als eine immerzu zu verbessernde Oberfläche. So wird auch der Wunsch, dem eigenen Äußeren kosmetisch nachzuhelfen, in der Gesellschaft immer größer. Seit wenigen Jahrzehnten sind zudem durch neu aufgekommene Operationstechniken Möglichkeiten entstanden, an Gesicht und Körper im wahrsten Sinne des Wortes „einschneidende“ Korrekturen vorzunehmen. Im Angesicht der sozialen Komponente des Schönseins bekommt der zum Sprichwort gewordene Ausspruch des Appius Claudius Caecus: „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ (lat.: Fabrum esse suae quemque fortunae) eine ganz neue Dimension. Es scheint nicht in eine selbstbestimmte, demokratische Gesellschaft zu passen, dass wir beispielsweise in beruflichen Lebensbereichen durch Äußerlichkeiten, die mit Leistung wenig zu tun haben, benachteiligt (oder bevorteilt) werden könnten. Plastische Chirurgie vermittelt dabei den Eindruck, die ungerechte Verteilung von Schönheit korrigieren zu können.

In der Diskussion müssen wir uns aber auch die Frage stellen, was genau Menschen dazu bewegt, sich „verschönern“ zu lassen. Meist ist es die Suche nach der eigenen Identität und nach Aufmerksamkeit.

1.1 Forschungsüberblick

Wir werden zu Beginn einen kurzen Forschungsüberblick über die besprochenen Studien und Theorien geben.

Den Anfang machte Iliffe durch seine Studie „A study of preferences in feminine beauty“10, in der mithilfe einer Zeitungsumfrage durch Unterstützung von britischen Lesern das schönste Gesicht gekürt werden sollte. Mit über 10000 Teilnehmern konnte er eine für Studienverhältnisse enorm große Anzahl an Menschen zum Mitmachen gewinnen. Cross widmete sich in seiner Studie „Age, sex, race and the perception of facial beauty“11 dann als einer der ersten der Frage, ob auch die Zugehörigkeit zu verschiedenen Rassen bei Schönheitsvorlieben eine Rolle spielt.

Als einziger untersuchte Jones in seiner Studie „Criteria of facial attractiveness in five populations“12 auch gänzlich unberührte Kulturen wie die der Ache und Hiwi Indianer im Amazonasgebiet, um den Kultureinfluss zu untersuchen.

Buss befragte dann in „Sex differences in human mate preferences: evolutionary hypotheses tested in 37 cultures“13 eine Vielzahl an Nationalitäten zu ihren Präferenzen.

Neben diesen genannten großen interkulturellen Studien gibt es noch viele weitere Studien, die den unterschiedlichen Einfluss von Symmetrie und Durchschnittlichkeit auf die Attraktivitätswahrnehmung untersuchen. Symmetrie gilt schon seit der Antike als ein wichtiges Schönheitsmerkmal sowohl für das Gesicht als auch für den Körper, und es ist nur folgerichtig, dass nun versucht wird, dies mit heutigen, technisch besseren Methoden wissenschaftlich zu untersuchen.

In diesem Rahmen sind unter anderem Judith Langlois, Dave Perrett, Gilian Rhodes, Todd K. Shackelford und Michael R. Cunningham zu nennen.

Judith Langlois ist Professorin für Psychologie an der Universität von Texas in Austin und befasste sich mit dem Problem Durchschnittlichkeit vs. Symmetrie, z.B. in den Studien „Attractive faces are only average“14 und „What is average and what is not average about attractive faces?“15, in denen sie künstlich generierte Gesichter auf ihre Attraktivität hin bewerten ließ. Sie forschte außerdem als eine der ersten daran, ob auch schon Kleinkinder gewisse ästhetische Vorlieben für bestimmte Gesichter besitzen, wie zum Beispiel in der hier besprochenen Studie „Infant preferences for attractive faces: rudiments or a stereotype?“16.

Dave Perrett ist der Ansicht, dass hauptsächlich die Symmetrie eine Rolle bei der Wahrnehmung von Attraktivität spielt. Seine Forschung an der Unversität von St. Andrews kann man auf seiner Webseite http://www.perceptionlab.com nachlesen.

Gilian Rhodes, Professorin für Psychologie an der Unversität Western Australia, untersuchte in „Are average facial configurations attractive only because of their symmetry?“17 und „Facial symmetry and the perception of beauty“18 ebenfalls, ob Durchschnittlichkeit wegen der dabei erhöhten Symmetrie attraktiv ist und ging in ihrer Studie „Do facial averageness and symmetry signal health?“19 noch einen Schritt weiter, indem sie fragte, ob ein Mehr an Symmetrie auf Gesundheit hindeute. Shackelford, Professor für Psychologie an der Oakland Universität, fragte umgekehrt, ob Asymmetrie einen Signalwert für Erkrankungen darstelle („Facial asymmetry as an indicator of psychological, emotional and physiological distress“20 ).

Cunningham ist Professor an der Universität Louisville/Kentucky im Department Kommunikation und leitet dort das Social Communications Laboratory. Er hat die Diskussion schon früh maßgeblich beeinflusst, welche Faktoren Attraktivität ausmachen. „Measuring the physical in physical attractiveness: quasi experiments on the sociobiology of femal facial beauty“21, „Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours: consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness“22 und „What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness“23 ist eine Auswahl seiner Studien, die in dieser Arbeit besprochen werden sollen.

Randy Thornhill, Professor für Biologie, ist Hauptvertreter der Theorie, dass Gesichtssymmetrie ein Ausdruck für gute Gene bzw. ein gutes Immunsystem sei (unter anderem in den Studien „Facial attractiveness“24 und „Human facial beauty: average, symmetry and parasite resistance“25 ) . Neben diesen Studien über den Effekt der Symmetrie und der Durchschnittlichkeit gibt es unter anderen noch zwei weitere, weithin bekannte Theorien, zum einen Trivers´ „Parental investment and sexual selection“26 und zum anderen Zahavis „The handicap principle: a missing piece of Darwin´s puzzle“27.Trivers ist Professor für Anthropologie und Biologie an der Rutgers Universität, Zahavi war Zoologe an der Tel Aviv Universität. Die beiden großen Theorien beschäftigen sich mit der Fragestellung, welche weiteren Mechanismen in der sexuellen Selektion wirken.

Die in dieser Arbeit vorgestellten Studien geben einen Überblick über die vorherrschenden Diskussionen mit den bekanntesten Untersuchungen (zum Beispiel im Bereich der interkulturellen Studien) und den thematischen Hauptvertretern (beispielsweise Thornhill und Gangestad im Themenbereich der Symmetriestudien, Langlois im Bereich der Kinderstudien, Langlois und Rhodes im Bereich der Untersuchungen zum Unterschied von Symmetrie und Durchschnittlichkeit). Auch kritische Fachdiskussionen werden im zweiten Hauptteil mit den entsprechenden Gegenvertretern in der Literatur erläutert, so zum Beispiel die Kritik John Maynard Smith´s28 an der „Handicap Principle“- Theorie oder die Kritik von Markow29 und Palmer30 an den Untersuchungsmethoden Thornhills. Die in dieser Arbeit vorgestellten Untersuchungen können natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben, da die Anzahl aller verfassten Studien zu zahlreich ist, geben aber einen guten Überblick über die Anfänge dieser Forschung und die derzeitigen Diskussionsschwerpunkte.

Mithilfe von Google Scholar kann man anhand der Zitierhäufigkeit eine ungefähre Angabe über den Bekanntheitsgrad der diversen Publikationen angeben (Google Scholar, Stand 21.5.2012). Als Beispiel sei hier die Philosophin Susan Neiman erwähnt. Sie liegt bei 87 Zitierungen für „Unity of reason: rereading Kant“ oder 44 Zitierungen für „Moral clarity- a guide for grown up idealists“.

Großen Unterschied macht, ob eine Publikation in Englisch oder Deutsch erscheint. So erhielt „Das Böse denken: eine andere Geschichte der Philosophie“ 49 Zitierungen, während die englische Version „Evil in modern thought: an alternative history in philosophy“ 356 Mal zitiert wurde. Als weiteres Beispiel sei Immanuel Kant erwähnt. Er wurde mit seinem Standardwerk „Critique of pure reason“ 7330mal und mit „Critique of practical reason“ 2122mal zitiert. „Critique of judgement“ bekam 3053 Zitierungen. Die deutschen Originaltexte haben auch bei diesen Werken wieder weniger Zitierungen.

Dennoch erscheint Google Scholar als eine gute Form, die Popularität von Studien objektiv darzustellen, da es zumindest prinzipiell eine weltweite Zitaterfassung durch das Internet ermöglicht. Auch wenn zum einen natürlich das Problem der Erfassung verschiedener Sprachen der Veröffentlichung nach wie vor besteht und zum anderen sicherlich nicht alle Zitierungen in allen Büchern und Publikationen erfasst werden, stellt Google Scholar zumindest einen Anhaltspunkt für die Wichtigkeit verschiedener Werke dar.

Wir listen im folgenden Studien und Theorien in alpahabetischer Reihenfolge auf. Der Zitierstatus ist vom 21.5.2012 und kann daher jetzt höher liegen.

2082 Zitiereinträge erhielt Buss´ Studie „Sex differences in human mate preferences: evolutionary hypotheses tested in 37 cultures“31. Cross´ „Age, sex, race and the perception of facial beauty“32 lag bei 170 Zitaten.

Cunningham veröffentlichte mehrere Studien, die hier besprochen werden, davon entfielen auf „Measuring the physical in physical attractiveness: quasi experiments on the sociobiology of femal facial beauty“33 488 Zitierungen, auf „Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours: consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness“34 367 und auf „What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness“35 316 Zitate.

Iliffe´s Studie ist eine der ersten, großangelegten Studien über Gesichtsschönheit und wird mit 74 Zitierungen für „A study of preferences in feminine beauty“36 gelistet, Jones´ Studie „Criteria of facial attractiveness in five populations“37 wurde 154mal zitiert.

Kowner, der als einer der wenigen auch ältere Gesichter in seiner Studie „Facial asymmetry and attractiveness judgement in developmental perspective“38 eingeschlossen hatte, wurde mit 113 Zitierungen geführt.

Von Langlois werden in dieser Arbeit drei Studien erwähnt. „Attractive faces are only average“39 erhielt bis dato 698 Zitierungen, „Infant preferences for attractive faces: rudiments or a stereotype?“40 298 und „What is average and what is not average about attractive faces?“41 203.

Die beiden kritischen Studien über Untersuchungsmethoden von Markow: „Meta-analysis of the heritability of developmental: a giant step backward“42 und Palmer: „Fluctuating asymmetry and developmental stability: heritability of observable variation vs. heritability of inferred cause“43 wurden 58mal (Markow) bzw. 72mal (Palmer) zitiert.

Rhodes´ Studien „Are average facial configurations attractive only because of their symmetry?“44 und „Do facial averageness and symmetry signal health?“45 wurden jeweils 160mal zitiert, „Facial symmetry and the perception of beauty“46 194mal. Samuels´ Forschungsarbeit „Facial aesthetics: Babies prefer attractiveness to symmetry“47 wurde 68mal zitiert.

Der Professor und Lehrstuhlinhaber für Psychologie an der Oakland Universität in Rochester (MI), Todd K. Shackelford, ist mit 4949 Zitierungen vermerkt, seine Studie „Facial asymmetry as an indicator of psychological, emotional and physiological distress“48 wurde 158mal zitiert. John Maynard Smith, theoretischer Biologe auf dem Gebiet der evolutionären Spieletheorie und Träger des Crafoord-Preises, erhielt 140 Zitate für seinen Aufsatz „Sexual selection and the handicap principle“49 zur mathematischen Berechnung des Handicap Prinzips. Randy Thornhill ist Professor für Biologie an der Universität von New Mexico und wird bei Google Scholar mit insgesamt 15010 (total) Zitierungen gelistet. Davon entfallen auf „Facial attractiveness“50 450 und auf „Human facial beauty: average, symmetry and parasite resistance“51 361 Zitierungen.

Die zwei großen, in dieser Arbeit erläuterten Theorien von Trivers und Zahavi wurde äußerst häufig zitiert. Trivers´ „Parental investment and sexual selection“52 wurde 7719mal zitiert. In dieser Dissertation werden zwei Publikationen von Zahavi diskutiert, davon wurde „Mate selection-a selection for a handicap“53 2639mal zitiert und „The handicap principle: a missing piece of Darwin´s puzzle“54 1183mal.

1.2 Eigenschaften

In den im Hauptteil erläuterten Studien hat man als Komponenten für ein schönes Gesicht Symmetrie, eine gewisse Durchschnittlichkeit (im Sinne eines Prototyps), Merkmale von Jugendlichkeit (faltenfreie Haut, Kindchenschema) und Reife (hohe Wangenknochen bei Frauen, Augenbrauenwülste bei Männern) ausgemacht.

Auf diese Eigenschaften bzw. biologischen Merkmale hin wird untersucht. Dabei kann man unter den Begriffen folgendes verstehen:

a) Symmetrie

Symmetrie meint, dass es zwischen beiden Gesichtshälften keine Rechts-Links-Abweichung der beiden Gesichtshälften zueinander gibt. Symmetrische Gesichter sind allerdings dann in ihren Proportionen im Allgemeinen auch durchschnittlicher. Dabei ist Symmetrie aber nicht identisch mit Durchschnittlichkeit. So können beispielsweise symmetrische Gesichter überdurchschnittlich große Augen besitzen, die in einem symmetrischen Abstand von der Mittellinie stehen, und wären damit nicht durchschnittlich.

b) Durchschnittlichkeit

Durchschnittliche Gesichter sind in allen ihren Merkmalen sehr nah an der durchschnittlichen Ausprägungsgröße der Gesichtsmerkmale (Augen, Nase, Mund) einer Population. Sie stellen einen Prototyp ihrer Gattung dar. Gleichzeitig sind sie allerdings auch symmetrischer.55 Ein typhaftes Gesicht hinterlässt den Eindruck der Vertrautheit und Ähnlichkeit zu anderen, schon bekannten Gesichtern und lässt sich folglich leichter kategorisieren. Aufgrund ihrer Familiarität sollen sie dem Betrachter daher erlauben, leichter ein Urteil über sie zu fällen als über stark vom Durchschnitt abweichende Gesichter und sich ihnen im Verhalten gegenüber anzupassen.

c) Merkmale Kindlichkeit vs Reife, Jugendlichkeit, Ausdruck

Dass auch Abweichungen vom Durchschnittsgesicht als attraktiv wahrgenommen werden, wird auf die besonderen Merkmale Kindlichkeit, Jugendlichkeit, Reife und Ausdruck zurückgeführt. Kindliche Merkmale sind große Augen und kleine Nasen, für Jugendlichkeit steht die faltenfreie Haut. Ausdruck ist im Sinne von Ausstrahlung zu verstehen, ist aber nicht objektiv messbar. Reifemerkmale werden durch Hormoneinfluss in der Pubertät ausgebildet. Dazu zählen bei Frauen hohe Wangenknochen und volle Lippen (bilden sich unter Östrogeneinfluss aus) und bei Männern eine breitere Kinnpartie und Augenbrauenwülste (durch Einwirkung von Testosteron).

1.3 Operationalisierung von Attraktivitätsmerkmalen

Im Anschluss daran ergibt sich ein großes Problem: Wie schafft man es, diese Eigenschaften in einer mathematisch messbaren (und damit vergleichbaren) Form zu erfassen? Um unter wissenschaftlichen Bedingungen zeigen oder falsifizieren zu können, dass einem untersuchten Gegenstand das Merkmal X zukommt, müssen zuvor Kriterien erstellt werden, wie man zum Beispiel das Merkmal Symmetrie oder das Merkmal der Durchschnittlichkeit erfassen kann.

Die Messung muss objektivierbar, reliabel und valide sein. Der Test muss auch intersubjektiv, also auch von anderen überprüfbar, nachvollziehbar sein (Objektivierbarkeit). Reliabilität meint, dass das Ergebnis eines Tests zuverlässig bzw. genau ist, das heißt frei von Mess- oder Zufallsfehlern.

Eine Messung kann somit beliebig oft mit demselben Ergebnis wiederholt werden, da ein ideal reliabler Test keinerlei Ergebnisschwankungen (durch beispielsweise Mess- oder Zufallsfehler oder Merkmalsfluktuationen) besäße. Der gemessene Wert entspräche dann dem wahren Wert. Valide ist der Test, wenn nur das gemessen wird, was gemessen werden soll.

Um festzustellen, ob etwa das Gesicht einer Person symmetrisch ist, könnte man zum Beispiel das Gesicht einer Person in Augenschein nehmen und dieses, auf den ersten Blick betrachtend, für symmetrisch befinden. Dann wäre das Kriterium zur Feststellung der Symmetrie die natürliche Betätigung des visuellen Wahrnehmungsapparates des Betrachters. Oder aber man vermisst mit einem Maßband die Gesichtszüge. Wir würden denken, dass die zweite Methode, die Anlegung des Maßbandes, die genauere wäre, also ein besseres Kriterium. Die dritte Methode wäre, die Messung mit einem Computer vorzunehmen, was noch reliabler und damit noch besser wäre.

Wenn man die Methoden miteinander vergliche, so müsste die Computermethode das beste Kriterium zur Erfassung der Symmetrie sein, da die Symmetrie damit am genauesten gemessen werden kann und dieses Ergebnis auch jederzeit replizierbar ist. Vorausgesetzt wird dabei immer eine mathematische Operationalisierbarkeit der Merkmale und die damit verbundene Möglichkeit, mit einem mechanischen Verfahren die Merkmale objektiv, d.h. ohne subjektive Abweichungen, berechenbar und somit intersubjektiv vergleichbar zu machen.

1.3.1 Testgesichter

Gesichter, die völlig symmetrisch oder vollkommen durchschnittlich sind, existieren aber in der Realität nicht. Also muss man solche Gesichter künstlich produzieren.

Die abstrakte Normalidee Kants, erwähnt in der Kritik der Urteilskraft, ist heutzutage in der Herstellung zusammengemorphter Gesichtern tatsächlich realisiert worden. Das, was heute „wissenschaftlich“ unter den Begriffen „Morphing“ oder „Blending“ von Gesichtern läuft, entspricht in etwa den theoretischen Überlegungen Kants, in denen verschiedene Individualgesichter zu einem Gesicht fusioniert werden.

Den Anfang machte Francis Galton, der Cousin Darwins, als er 1879 den Versuch unternahm, ein Gesicht herzustellen, das den typischen Kriminellen zeigen sollte. Dabei nahm er Fotografien von Verbrechern und legte sie übereinander.56 Anstatt ein besonders hässliches und niederträchtiges Gesicht zu erhalten, sah das künstliche Bild viel besser aus.

Heute werden per Computer im sogenannten Morphingverfahren mehrere Gesichter miteinander verschmolzen, die so in ein durchschnittliches Gesicht resultieren. Und siehe da, dieses Durchschnittsgesicht ist anscheinend attraktiver als die einzelnen Gesichter jeweils für sich genommen. Durch das Morphen der Gesichter verschwinden aber auch alle Hautunebenheiten, so dass man eine makellose Haut erschafft, und Asymmetrien werden ausgeglichen. Mischt man die attraktivsten Gesichter zu einem, so wird dieses zusammengefügte als hübscher wahrgenommen als das Durchschnittsgesicht aus mal schöneren, mal weniger schöneren Gesichtern.57 Es ist also nicht bloß die schiere Anzahl der Bilder, die in dem Fusionsgesicht enthalten sind, die das Bild besser machen.

Dadurch kam die Frage auf, was der Faktor ist, der für die bessere Bewertung dieser MorphingUntersuchungen ursächlich ist. Ist es die völlige Durchschnittlichkeit dieser Gesichter oder deren durch die Durchschnittlichkeit verursachte überdurchschnittliche Symmetrie? Die Resultate in den Studien sind widersprüchlich. Manche der Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Symmetrie für die Attraktivität entscheidend sei, andere besagen, dass Durchschnittlichkeit der die Attraktivität bestimmende Hauptfaktor sei, in anderen Studien wiederum kam heraus, dass asymmetrische Gesichter sogar präferiert wurden. Es gibt also keinen eindeutigen Befund, welche der beiden Eigenschaften, Symmetrie oder Durchschnittlichkeit, die wichtigere ist.

Um diesen Unterschied zu messen, versuchte man, nicht ein durchschnittliches Gesicht (durch Übereinanderlagerung von verschiedenen Gesichtern) zu erzeugen, sondern ein rein symmetrisches. Dazu gibt es zwei Methoden:

Einmal kann man eine der Gesichtshälften auf die andere Seite spiegeln (also verdoppeln), so dass man ein beidseits absolut symmetrisches Gesicht erhält. Solch ein Gesicht wird Chimäre genannt. Bei den meisten Menschen sind die linke und die rechte Gesichtshälfte aber nicht gleich breit. Spiegelt man also eine der Hälften auf die andere Seite, so macht das Gesicht oftmals auf den Betrachter den Eindruck, entweder zu schmal oder zu breit zu sein (die natürliche Asymmetrie gleicht dieses ja im „Original“-Gesicht aus). Ungleichmässigkeiten der Gesichtszüge werden bei solch einer Spiegelungstechnik dazu verdoppelt. Ein ursprünglich einseitiges Muttermal wäre dann auf beiden Seiten zu sehen. Eine tiefgesetzte Augenbraue, die im Originalgesicht weniger ins Gewicht fällt, würde dann, auf die andere Seite gespiegelt, dem Gesicht einen möglicherweise finsteren Ausdruck verleihen.

Ein natürlicheres Resultat (Methode 2) ergibt sich, wenn man das Originalgesicht nimmt, und es über solch eine symmetrische Kopie seiner selbst (das Chimärengesicht) legt. Dabei bleibt die ursprüngliche Breite des Gesichtes erhalten und die Unregelmässigkeiten, die nur in einer Gesichtshälfte bestehen (beispielsweise eine schiefe Mundhälfte auf einer Seite) werden abgemildert.58

Hierbei kann man allerdings die Effekte der Symmetrie und die der Durchschnittlichkeit auch nicht mehr ganz sauber voneinander trennen.

Diese Ergebnisse spiegeln auch wider, inwieweit das Studiendesign das Ergebnis beeinflussen kann. Mit Auswahl der Spiegelungstechnik beispielsweise kann das Resultat entscheidend beeinflusst werden. Supersymmetrischen Gesichtern haftet immer etwas sehr Künstliches an, denn es gibt sie in Wirklichkeit nicht. Und auch superdurchschnittliche Gesichter findet man nicht außerhalb eines Computerlabors. Ihre Attraktivität ist daher auch schwer einzuschätzen, denn im „richtigen“ Leben würde man niemals mit einem solchen Fabelwesen-Gesicht konfrontiert werden. Dem Faktum, dass es real weder supersymmetrische noch absolut durchschnittliche Gesichter gibt, und diese nur am Computer erzeugt wurden, wird in den Studien aber nur wenig Beachtung geschenkt, so dass daraus eine sehr theoretische Diskussion über die Wichtigkeit entweder der Symmetrie oder der Durchschnittlichkeit resultiert.

1.3.2 Merkmalsfestlegung

Zusammenfassend wurden bisher folgende Merkmale vorgestellt:

a) Symmetrie
b) Durchschnittlichkeit
c) Abweichung vom Durchschnitt, d.h. individuelle (= charakteristische, einzigartige) Merkmale und Ausdruck d) Reifemerkmale
e) Kindlichkeitsmerkmale
f) Jugendlichkeitsmerkmale

Durch ein zu großes Ausmaß an Asymmetrie ist ein Gesicht nicht mehr besonders schön, man kann aber nicht sagen, dass ein genau bestimmbares Ausmaß an Asymmetrie ein Gesicht hässlich macht. Umgekehrt ist ein absolut symmetrisches Gesicht, also das mit der größtmöglichen Ausprägung an Symmetrie, nicht notwendigerweise das schönste Antlitz.

Die Merkmale b) und c) sind widersprüchlich. Ein durchschnittliches Gesicht mit individuellen Abweichungen gibt es nicht, denn dann ist es nicht mehr durchschnittlich. Aus einem Maximum an Prototypizität ergibt sich ein Minimum an Individualität.

Bei den Eigenschaften d), e) und f) liegt es genauso. Das genaue Verhältnis zwischen der Ausprägung der Merkmale Kindlichkeit bzw. Jugendlichkeit und Reife ist überhaupt nicht klar. In der Beurteilung liegt keine erkennbare Regelmäßigkeit vor. Die Festlegung, welche Merkmale besser kindlich/jugendlich ausgeprägt sein sollen (große Augen, kleine Nase) und welche besser in einem reiferen Ausmaß (Wangenknochen bei Frauen, Kinn und Augenbrauen bei Männern), ist selektiv gewählt. Man könnte auch ebenso gut runde Wangen und Kahlköpfigkeit als Kindlichkeitsmerkmale definieren, weil diese auch bei Kleinkeindern Gesichtsmerkmale sind. Betrachtet man die Schönheitsideale früherer Zeiten, so sieht man denn auch, dass die Gewichtung der vorliegenden Merkmale völlig anders bewertet wurde. Als Beispiel betrachte man etwa die Venus von Milo, eine Skulptur aus der hellenistischen Zeit (Abb. 2). Würde diese Figur zum Leben erwachen, so würde sie in der heutigen Zeit wohl kaum als übermäßig schön wahrgenommen werden. Die Nase war viel länger (und damit wohl reifer, weil die Nase zeitlebens wächst), die Stirn kürzer (und damit weniger kindlich), dafür das Kinn etwas pummeliger und folglich eher kindlich. Auch die Wangenknochen sind weniger ausgeprägt, während die Augen weniger groß waren. Auch bei den im vierten Teil vorgestellten Werken wird gezeigt werden, dass die Gesichtsstrukturen schöner Gesichter von Jahrhundert zu Jahrhundert variieren. Man kann dies als Hinweis darauf sehen, dass die Merkmale Reife und Kindlichkeit in ihrem Ausprägungsgrad und in der Gesichtsstruktur, in der sie sich darstellen (also Augen, Nase, Stirn, Kinn etc.), eher selektiv gewählt werden.

Zwar können die oben gefundenen Merkmale nebeneinander existieren (man kann also eine kleine, kindliche Nase besitzen und gleichzeitig reif ausgeprägte Wangenknochen haben), der Grad der Ausprägung ist aber nicht festgelegt, so dass nicht unbedingt das Maximum am schönsten ist, d.h. eine Nase kann auch zu klein und Augen können zu groß sein. Insofern sind diese Kriterien recht vage und wenig klar umrissen. Alle diese Merkmale, die hier benannt wurden, können zwar in einem Gesicht zusammen vorkommen, nicht aber auch zugleich in ihrer maximalen Ausprägungen vorhanden sein. Das resultierende Gesicht wäre absolut symmetrisch und durchschnittlich und gleichzeitig aber in höchstem Maße individuell (was begrifflich widersprüchlich wäre: In einem größtmöglich durchschnittlichen Gesicht würde jedwede Individualität überlagert). Vielmehr werden, wenn ein gewisser Schwellenpunkt überschritten wird, die Merkmale auch nicht mehr als schön wahrgenommen. Maximale Ausprägung der Reifemerkmale wie zum Beispiel übergroße Wangenknochen bei Frauen oder ein zu stark ausgeprägtes Kinn bei Männern sähen grotesk und nicht mehr schön aus.

1.3.3 Wittgensteinsche Begriffsbestimmung

Da wie oben erläutert, Attraktivität nicht immer durch dieselben Merkmale beschrieben werden kann, ist eine Begriffsbestimmung nach Wittgenstein sinnvoll.

Wittgenstein macht das anhand eines einleuchtenden Beispieles deutlich:

„Betrachte z.B. einmal die Vorgänge, die wir »Spiele« nennen. Ich meine Brettspiele, Kartenspiele, Ballspiel, Kampfspiele, usw. Was ist allen diesen gemeinsam? - Sag nicht: »Es muß ihnen etwas gemeinsam sein, sonst hießen sie nicht ›Spiele‹ « - sondern schau, ob ihnen allen etwas gemeinsam ist. - Denn wenn du sie anschaust, wirst du zwar nicht etwas sehen, was allen gemeinsam wäre, aber du wirst Ähnlichkeiten, Verwandtschaften, sehen, und zwar eine ganze Reihe. Wie gesagt: denk nicht, sondern schau! - Schau z.B. die Brettspiele an, mit ihren mannigfachen Verwandtschaften. Nun geh zu den Kartenspielen über: hier findest du viele Entsprechungen mit jener ersten Klasse, aber viele gemeinsame Züge verschwinden, andere treten auf. Wenn wir nun zu den Ballspielen übergehen, so bleibt manches Gemeinsame erhalten, aber vieles geht verloren. - Sind sie alle ›unterhaltend‹. Vergleiche Schach mit dem Mühlfahren. Oder gibt es überall ein Gewinnen und Verlieren, oder eine Konkurrenz der Spielenden? Denk an die Patiencen. In den Ballspielen gibt es Gewinnen und Verlieren; aber wenn ein Kind den Ball an die Wand wirft und wieder auffängt, so ist dieser Zug verschwunden. Schau, welche Rolle Geschick und Glück spielen. Und wie verschieden ist Geschick im Schachspiel und Geschick im Tennisspiel. Denk nun an die Reigenspiele: Hier ist das Element der Unterhaltung, aber wie viele der anderen Charakterzüge sind verschwunden! Und so können wir durch die vielen, vielen anderen Gruppen von Spielen gehen. Ähnlichkeiten auftauchen und verschwinden sehen. Und das Ergebnis dieser Betrachtung lautet nun: Wir sehen ein kompliziertes Netz von Ähnlichkeiten, die einander übergreifen und kreuzen. Ähnlichkeiten im Großen und Kleinen.“59

Die Ähnlichkeiten, die die Spiele miteinander haben, fasst Wittgenstein als „Familienähnlichkeiten“ zusammen. Gemäß Wittgenstein sind hierarchische Ordnungen künstliche, von uns erhaltene Strukturen, die sich auf den normalen Sprachgebrauch aufbauen. Die Familienähnlichkeiten sind gemäß Wittgenstein kein Ersatzkonzept nur für Bereiche, in denen hierarchische Strukturen nicht anwendbar sind, sondern sie sind für Wittgenstein die natürliche Ordnung der Dinge.

Mit seinem Leitkonzept der „Familienähnlichkeiten“ meint er, dass ein Begriff die Eigenschaften ABC haben kann, der nächste BCD, der nächste CDE, der nächste DEF undsoweiter. Während die Begriffe ABC und CDE noch die Eigenschaft C miteinander teilen, haben ABC und DEF keine gleichen Eigenschaften mehr, hängen aber über die Begriffe CDE und BCD miteinander zusammen und bilden eine Familie (wie im Beispiel die Familie der Spiele mit ihren verschiedenen Arten). Familienähnlichkeit bezeichnet eine verwandte Beziehung zwischen Objekten, d.h. sie bilden eine gleichwertige Klasse. Wie im obigen Spiele-Beispiel besitzen die Spiele gewisse Überlappungen miteinander, sie sind eine Familie. Dennoch kann man sie nicht hierarchisch gliedern, noch kann man genau sagen, welches die notwendigen und hinreichenden Bedingungen für ein Spiel sind.

Einige haben das Merkmal, auf Gewinnen und Verlieren ausgelegt zu sein, andere sind ganz „spielerisch“, und doch sind alle Formen des Spieles.

Was wäre die genaue Definition von Schönheit, was sind die hinreichenden und notwendigen Eigenschaften von Schönheit? Vor diesem Problem stehen wir, wenn wir dem Begriff Schönheit näherkommen wollen. Gerade bei solch einem sprachlich geprägten Begriff macht Wittgensteins Konzept Sinn. Die „Merkmale“, die die wissenschaftlichen Studien für ein attraktives Gesicht gefunden haben, sind untereinander teilweise widersprüchlich, können aber mithilfe der Wittgensteinschen Methode doch zu einer Begriffsfamilie „Attraktivität” zusammengefasst werden. Analog zu seinem Beispiel mit den Spielen, die nicht alle dieselben Eigenschaften teilen oder auch ganz verschiedene Eigenschaften besitzen können, können auch die Merkmale für Attraktivität variabel zusammengesetzt werden und trotzdem immer ein attraktives Gesicht ergeben. Genau welche Eigenschaften aber wie zusammengesetzt sein müssen, um ein attraktives Gesicht zu ergeben, können auch die wissenschaftlichen Studien nicht klären.

1.3.4 Problematik durch Korrelationsmessung

Kritisiert wird in dieser Arbeit eine unreflektierte Übernahme von Studienergebnissen. Oft wird als Beurteilungsmethode, ob ein Gesicht schön oder nicht so schön ist, das Kriterium der Befragung benutzt. Das, was die Mehrheit dann für am schönsten befindet, soll angeben, was schön ist. Es wurden 20 Leute befragt, und 17 fanden das Gesicht X am schönsten. Daraus soll folgen: Gesicht X ist schön.

Doch ist dieser Konsens ein sicheres Kriterium? Da Studien dieser Art (so wie wir einige im Hauptteil noch kennenlernen werden) noch nicht so lange betrieben werden, kann man gar nicht sagen, ob die Mehrheiten sich nicht über Jahrzehnte hinweg verschieben und dann eine andere, gemeinsame Präferenz ausdrücken. Dann wäre „Schönheit“ plötzlich etwas ganz anderes. Faktisch ist das auch der Fall, wie man am Beispiel der Venus von Milo sieht.

Mittels Korrelationsanalysen solcher Befragungen wird in den Studien versucht, ein kulturübergreifendes, möglicherweise universales Schönheitsideal zu erklären. Dabei lassen Korrelationen aber „keinen Rückschluß darauf zu, ob die Verknüpfung direkt ursächlich oder indirekt oder sogar nur zufällig ist.“60 Zufällige Korrelationen lassen sich zwar durch eine erhöhte Stichprobenanzahl minimieren, aber das Verfahren der Korrelationsmessung schlägt fehl bei indirekten Zusammenhängen. Nehmen wir folgendes Beispiel:

„-Allgemeiner Satz: Immer wenn besonders viele der Kleingärtner in München Blumen pflanzen, beginnt in dieser Stadt die Biergartensaison.
-Spezielle Aussage: In diesem Frühling pflanzten wieder viele Kleingärtner Blumen.

Explanandum: -In diesem Frühling begannen die Münchner wieder damit, ihre Zeit in den Biergärten zu verbringen.“61

Egal, wie oft wir dieses Verhalten beobachten, das Besuchen der Biergärten bliebe immer an das Blumenpflanzen der Kleingärtner gekoppelt. Dass hier nur eine indirekte Verbindung und keine direkt ursächliche (die Ursache ist in diesem Falle das gute Wetter bei Frühlingsanfang, das die Gärtner Blumen pflanzen und die Besucher in die Biergärten strömen lässt) besteht, lässt sich aus der Korrelation nicht ersehen: „eine direkte naturgesetzliche Verknüpfung läßt sich durch keine statistische Methode von einer indirekten Verknüpfung durch eine gemeinsame Ursache unterscheiden [...].“62 Korrelationen alleine geben keine Auskunft darüber, ob eine Erklärung die richtige ist: „Korrelationen zwischen zwei Phänomenen begründen noch nicht, dass genau eines das andere erklärt.“63

Auch wenn eine Korrelation vorliegt, kann die Tatsache, dass wir schöne Menschen mögen, verschieden erklärt werden. Welche mögliche Erklärung für unsere Vorliebe für schönere Menschen die richtige ist, ist viel schwieriger herauszufinden als die richtige Antwort im Falle des guten Wetters zu Anfang der Biergarten- und Blumenpflanzsaison. Wir haben aber auch gerade in dem einfachen Beispielfall des Biergartens gesehen, dass indirekte Korrelationen zu falschen Schlussfolgerungen führen können, denn nicht, weil die Gärtner anfangen, Blumen zu pflanzen, gehen die Menschen in die Biergärten. Unser gesunder Menschenverstand sagt uns, dass hier das Wetter den eigentlichen Grund für das Pflanzen der Blumen und den Besuch des Biergartens darstellt.

Mit der Korrelationsmethode können auch Korrelationen zwischen Dingen gefunden werden, zwischen denen ein Zusammenhang rein zufällig ist. Anhand einer zu Demonstrationszwecken durchgeführten Studie von Peter Austin können wir diese Zufallskorrelationen eindrucksvoll erleben.

Austin regt an, dass Studien, in denen Daten analysiert werden, aus denen erst hinterher eine Hypothese generiert wird, kritisch zu betrachten sind. In „Testing multiple statistical hypothesis resulted in spurious associations: a study of astrological signs and health“64 trug er Patientendaten von 10.647.945 Einwohnern von Ontario (Kanada) zusammen und untersuchte anhand von 223 Krankheitsbildern den Zusammenhang von Sternzeichen der Einwohner und dem damit verbundenen Erkrankungsrisiko. Austin will mit dieser Studie kritisieren, dass das Testen multipler, nicht vor der Testung ausformulierter Hypothesen dazu führt, einfach irgendeinen Zusammenhang zu entdecken, der oftmals nicht reproduziert werden kann oder schlichtweg gar keinen Sinn ergibt. In seiner Studie wurden folgende Zusammenhänge zwischen einem bestimmten Sternzeichen und einer Krankheit statistisch überprüft: Menschen mit dem Sternzeichen Löwe sollen ein erhöhtes Risiko für gastrointestinale Hämorrhagien besitzen und solche mit dem astrologischen Zeichen Schütze ein vermehrtes Risiko für Humerusfrakturen. Dass überhaupt eine positive Korrelation gefunden wurde, liegt aber mithin daran, dass das Signifikanzniveau, welches eine bestimmte Fehlerquote einkalkuliert, nicht angepasst war (so wie in den kritisierten Studien). Austin führt daher an:„ Using this (ein angepasstes, Anm. d. Verf.) significance level, none of the 72 associations identified in the derivation cohort would have been identified as statistically significant.“65

Austin kommt dann zu dem Schluss, dass „explanations for specific findings can often be found for conclusions that were, in fact, spurious. If our categorization of residents had been based upon clinical criteria or demographic characteristics rather than astrological signs, it is likely that post hoc plausible explanations could have been constructed for many of the associations identified.“66 Wir sehen also, dass es möglich ist, Zusammenhänge zu entdecken, die in Wahrheit nur zufällig sind. Es erscheint aber verlockend, dann nachträglich eine Erklärung für solcherlei Zusammenhänge finden zu wollen.

Das Vorfinden bestimmter Korrelationen bedeutet nicht, dass es einen Kausalzusammenhang gibt. Bei den in den Studien gefundenen Korrelationen zwischen bestimmten Gesichtsmerkmalen und deren Schönheitsbewertung ist der gefundene Zusammenhang viel schwächer, teilweise sogar gegensätzlich. Wenn x gegeben ist, dann folgt nur manchmal y. Oder wenn x gegeben ist, dann folgt y nicht.

In die Daten der Statistiken wird oftmals mehr hineininterpretiert als die Befunde hergeben. Unzulässige Schlussfolgerungen sind die Folge, wie in der Arbeit gezeigt werden soll.

1.4 Universales Ideal

In interkulturellen Untersuchungen (siehe die Studien von Cunningham, Iliffe, Cross und Jones, die in Teil 2 diskutiert werden) soll sich bestätigen, dass es ein universales Ideal unabhängig von Kulturnormen gibt.

Die Studien, in denen untersucht wird, ob schon Kleinkinder schönen Menschen mehr Aufmerksamkeit spenden, sollen die Theorie des universalen Ideals unterstützen. Wenn alle kleinen Kinder schönen, d.h. im gleichen Sinne schönen Menschen mehr Beachtung schenken, so kann man das als Proargument eines angeborenen Ideales interpretieren. Fraglich ist dabei, ob die verschiedenen Studientests wirklich brauchbare Ergebnisse liefern. Wir werden einige Studien zu diesem Thema im Hauptteil erläutern.

Wenn schon kleine Kinder dieselben Vorlieben hätten, so spräche das eher gegen eine kulturelle Beeinflussung. Eine universale Wahrnehmung von Schönheit würde zudem die Hypothese, dass Schönsein als Indikator für innerkörperliche Prozesse (wie beispielsweise ein stabiles Immunsystem) gedeutet werden kann, wahrscheinlicher machen. Äußere Schönheit würde damit als Hinweis auf die Gesundheit des Trägerorganismus interpretiert, für jeden überall leicht erkennbar. Das würde aber auch voraussetzen, dass wir Schönheit seit langer Zeit gleich wahrnehmen würden und ein immer gleiches Ideal haben. Dieses unveränderliche Ideal würde dann die guten genetischen Eigenschaften des Trägers anzeigen.

Wir werden zeigen, dass das Ideal nicht gleichbleibend ist, sondern sich im Laufe der Zeit immerzu wandelt. Durch diese zeitlich rasche Wandelbarkeit ist ausgeschlossen, dass sich äußere Merkmale als verlässlicher Indikator für Fitness und gute Gene anwenden lassen.

1.5 Warum gibt es Schönheit?

Hat Schönheit eine Funktion? Viele, in wissenschaftlichen Journalen veröffentlichte Studien und Theorien sehen die Bedeutung von Schönheit allein in Hinsicht auf die Evolution: Schönheit soll im Rahmen der Evolution als Hinweis auf Fitness und gute Gene erklärt werden.

Die oben erläuterten Faktoren Symmetrie, Durchschnittlichkeit, Reife -und Jugendlichkeitsmerkmale, die hauptverantwortlich für Attraktivität sein sollen, werden alle im Hinblick auf ihren Verweis auf gute Gene interpretiert:

Die Symmetrie soll ein Indikator für Entwicklungsstabilität gegenüber schädlichen Umwelteinflüssen und Parasitenresistenz sein67, während der Faktor „Durchschnittlichkeit“ zeige, dass dieser Phänotyp und damit ein bestimmter Typus von Gesichtern ausgewählt wurde. Auch könne anhand der Durchschnittlichkeit die Heterozygozität (das ist die Mischerbigkeit in Bezug auf ein Merkmal) seines Trägers abgeleitet werden.68 Anhand von diversen biologischen Forschungsarbeiten an Insekten (wegen der symmetrischen Flügel) und deren Reproduktionsverhalten wird unzulässigerweise auf den Menschen geschlussfolgert.

Schlussendlich sollen übertriebene (und somit attraktivere), überdurchschnittliche Gesichtsmerkmale als Ausdruck von Immunkompentenz gegenüber Testosteron und Östrogen einen Hinweis auf Genstabilität geben.69 Die Ausformung dieser Gesichtsmerkmale soll den Rückschluss auf ein funktionierendes Immunsystem erlauben und damit auch auf den „Reproduktionswert“. Da Testosteron einen hemmenden Einfluss auf das Immunsystem hat, müsse ein Organismus stark genug sein, um bestimmte Gesichtsstrukturen überhaupt erst ausbilden zu können.70

Auch hier wird die These aufgestellt, dass schöne Menschen mehr Immunkompetenz besäßen. Sehen wir uns die Voraussetzungen zu dieser Annahme einmal genauer an:

Dabei müsste angenommen werden, dass a) Menschen, die Gesichter mit bestimmten Merkmalen haben, ein besseres Immunsystem besitzen, b) die Gesichter mit diesen bestimmten Merkmalen auch als allgemein schöner beurteilt werden und c) der Grund für diese Schönheitswertung unbewusst in a) liegt.

Bis jetzt ist nicht bewiesen, dass schöne Menschen ein besseres Immunsystem haben (ad a)), und dass die Bewertung ihrer Schönheit unbewusst über diese Kriterien erfolgt (ad c)). Auch b) erscheint fragwürdig, denn es gibt Gesichter, die von diesen Merkmalen abweichen und dennoch als schön bewertet werden können (beispielsweise die Schauspielerin Charlotte Gainsbourg). Somit bricht die Argumentationsstruktur in sich zusammen.

Eine alleinige Interpretation von Attraktivität hinsichtlich des Gesundheitszustandes seines Trägers würde auch bedeuten, dass im Umkehrschluss weniger schöne Menschen kränker seien. Studien, die sich mit diesem Thema beschäftigen, hätten weitreichende Folgen, da sie zu einer Stigmatisierung weniger attraktiver Menschen führen könnten. Daher muss man sich genau mit ihrem Design beschäftigen.

So wurde beispielsweise in der Studie von Rhodes (siehe Hauptteil) nach einer generellen Verbindung von Attraktivität und Gesundheit gesucht, im Ergebnis konnte aber kein Zusammenhang festgestellt werden. In der Studie von Shackelford (siehe Hauptteil) wurde sogar nach dem Zusammenhang zwischen psychischer Gesundheit und Asymmetrien gefahndet (die Hypothese lautete, dass Gesichtsasymmetrien Anzeige von vermehrten psychischen Problemen seien). Dabei ist zu bedenken, dass aber möglicherweise psychische Probleme erst eine Folge der Asymmetrien sein könnten (zum Beispiel durch negative Reaktionen auf die Gesichtsasymmetrien durch das soziale Umfeld) und nicht, wie der Untersucher unterstellt, die Asymmetrie ein Indikator von vorbestehenden, psychischen Problemen sei. Hier wurde gar nicht auf die Reihenfolge des Problems, also was zuerst da war, geachtet.

Manche Studien verstehen sich als eine Erweiterung von Darwins Theorie, so zum Beispiel Zahavi, der seine Theorie des „Handicap Principle“ mit „A missing piece of Darwins puzzle“ untertitelt. Ausgeprägte Schönheitsattribute seien ein physisches Handicap, durch welches der Träger seine individuelle Fitness zur Schau trüge.

Die Theorie von Trivers, „Parental Investment and sexual selection“, die in einem Buch mit dem Titel „Sexual selection and the descent of man“ veröffentlicht wurde, nimmt ebenfalls auf Darwin Bezug und sieht im Elternaufwand die hauptsächliche Variable der sexuellen Selektion.

Dabei wird in dieser Arbeit noch einmal Darwin erläutert werden, um die Ursprungstheorie von Evolution zu verdeutlichen. Darwin ging davon aus, dass die natürliche und die sexuelle Selektion zwei eigenständige Formen von Selektion seien, weil er sich die Partnerwahlmechanismen nicht allein aufgrund der natürlichen Selektion erklären konnte. Die Handicap Theorie und die Gute- Gene-Theorie möchten die Sonderform der sexuellen Selektion allerdings auf der Ebene der natürlichen Selektion erklären, so dass sexuelle Selektion und natürliche Selektion auf dasselbe hinauslaufen.

Es gibt aber zumindest beim Menschen Unterschiede zwischen natürlicher und sexueller Selektion. Innerhalb der natürlichen Selektion überlebt man entweder durch Anpassung, oder man überlebt nicht. Menschliche, sexuelle Selektion ist zwar auch kompetitiv, aber nicht dahingehend, dass es direkt um das eigene Überleben oder die individuelle Fitness geht, sondern sexuelle Selektion sichert das Überleben der Gattung. Bei der sexuellen Selektion ist also der Reproduktionserfolg entscheidend. Ein Versagen im Rahmen der sexuellen Selektion führt dazu, dass man sich im schlechtesten Falle nicht fortpflanzen kann, was für das Individuum an sich keinen Nachteil birgt, während ein Versagen innerhalb der natürlichen Selektion für das Individuum im schlimmsten Fall den Tod zur Folge hat. Sexuelle Selektion schadet also im „worst case“ der Gattung. Die beiden Formen der Selektion sichern also den Fortbestand entweder des Individuums oder der Gattung (wobei bei der sexuellen Selektion zunächst einmal das Individuum an sich überlebt haben muss, um sich überhaupt fortpflanzen zu können).

In unserer heutigen Kultur leben wir allerdings in einer von uns künstlich geschaffenen Umwelt, die nur noch wenig von der natürlichen Umgebung abhängt. Bei großen Naturkatastrophen oder neuartigen Krankheiten (beispielsweise HIV) bemerken wir noch, dass die natürliche Selektion uns schadet. Insofern ist auf der Ebene der natürlichen Selektion der Anpassungsmechanismus schon stark verändert. Auch auf der Ebene der sexuellen Selektion sind wir nicht mehr vom größtmöglichen Fortpflanzungserfolg abhängig. Im Gegenteil, sich in großem Maße fortpflanzen zu können, scheint kein Kriterium mehr für sexuelle Selektion zu sein. Die niedrigen Geburtenraten aller hochentwickelten Länder sprechen dafür.

Heute wird damit argumentiert, dass beispielsweise nackte Haut ein Handicap (Zahavis Handicap Prinzip) darstelle, das sich nur ein sehr fitter Organismus erlauben kann. Damit werden Merkmale der sexuellen Selektion zu einem Mechanismus der natürlichen Selektion im Kampf um das Überleben. Fraglich ist dann aber, wieso sich beispielsweise nicht auch ein nackter Schädel als Schönheitsideal entwickelt hat (der Wärmeverlust ist über den Kopf am größten und wäre damit ein noch größeres Handicap) oder weshalb nicht beispielsweise armamputierte oder anderweitig behinderte Menschen als schön gelten, da dies ebenfalls ein Handicap für dessen Träger darstellt. Sexuelle Selektion ist aber nicht nur auf die natürliche Selektion reduzierbar, sondern ist eine besondere Form der Selektion. Von den oben genannten Theorien wird auch der kulturelle Einfluss weitestgehend ignoriert. Dabei hat beim Menschen die kulturelle Selektion, entweder durch Gruppen oder einzelne Individuen, ganz entscheidenden Einfluss. Wir können zwar annehmen, dass Attraktivität auch auf evolutionären Kriterien fußt, beim Menschen aber seit langer Zeit mehr von kulturellen Normen bestimmt wird, was wir im vierten Teil dieser Arbeit aufzeigen wollen.

Schönheit oder Attraktivität wird von den obigen Theorien als Marker für Fitness und gute Gene interpretiert und damit evolutionäre Nützlichkeit zugeschrieben.

Evolutionär kann ein bestimmtes Merkmal entweder durch gezielte Entwicklung oder aber als ein Nebenprodukt dieser Entwicklung oder als ein totales Produkt des Zufalles entstehen. Ein Merkmal, dass sich gezielt entwickelt, entwickelt sich sicherlich aufgrund seiner Nützlichkeit.

Als Nebenprodukt entstandene Merkmale oder durch Zufall entstandene können jedoch lange ohne bestimmten Zweck existieren, solange sie nicht schädlich für den Organismus sind. Im Verlauf der Evolution kann ein einstmals zufälliges oder als By-Product entstandenes Merkmal jedoch einen Zweck erfahren, so dass es sich erst im Nachhinein als nützlich herausstellt. Nur durch diese Anzahl an Variationen ist die Natur in der Lage, auf plötzlich eintretende Umweltveränderungen zu reagieren. Die nützlichen Merkmale haben die größte Chance, in den nächsten Generationen auch weiterzubestehen, weil sie das Überleben sichern. Dabei können aber auch alle nicht schädlichen Merkmale unbeachtet weitergegeben werden, bis sie sich entweder als hinderlich oder nützlich herausstellen. By-Products der Natur lassen sich ebenfalls nicht allein mithilfe der natürlichen Selektion erklären. Das heißt, die Natur lässt Dinge auch als funktionslose Nebenprodukte im Evolutionsprozess entstehen, die erst später einen Zweck erfüllen. Solange sie nicht hinderlich sind, können sie sogar bestehen, ohne von Vorteil zu sein (wie z.B. der Blinddarm oder männliche Brustwarzen). Folge der Evolution ist es ja gerade, dass Vielfalt, eine unbestimmte Anzahl an Varianten, entsteht, um sicherzustellen, dass verschiedene Umweltszenarien „überlebt“ werden können. Das heißt, solche Strukturen entwickeln sich nicht gezielt auf einen bestimmten Zweck hin. Der von dem Paläontologen Gould geprägte Begriff des „Spandrels“ innerhalb der Theorie des „Punctuated equilibrium“ (Gould und Eldredge71 ) will verdeutlichen, dass es einige Vorgänge in der Evolutionsgeschichte gab, in der sich durch Anpassung des einen Teiles ein „Abfall“- bzw. Nebenprodukt dieser Anpassung entwickelte und sich dieses Nebenprodukt später als zweckhaft herausstellte. Obwohl anfangs nicht adaptiv, wurde für das Abfallprodukt ein „Zweck“ gefunden, sozusagen in retrograder Anpassung. Nicht alle Entwicklungen müssen von Anfang für einen bestimmten Zweck entwickelt worden sein, die Funktionalität kann sich auch später erst erweisen.72 Sie wenden sich damit gegen die Vorstellung, dass Evolution immer zuerst adaptiv, also am besten angepasst, vonstatten geht.

Wäre die Funktion der Schönheit tatsächlich nur Nützlichkeit im Sinne einer nach außen hin ersichtlichen genetischen Ausstattung des Trägers mit Signalwirkung für andere, wäre dieser Marker nicht flexibel genug, um auf Änderungen der Umweltbedingungen zu reagieren. Dazu müsste man mit einem Schönheitsideal argumentieren, was sich seit den Anfängen der Menschheit nicht geändert hätte (das ist ganz offensichtlich falsch), denn die genetische Zusammensetzung eines Individuum kann sich nicht mit der Geschwindigkeit ändern, in der sich die Schönheitsideale ändern. Vor allem in den letzten Jahrzehnten hat sich das Ideal sehr häufig gewandelt, so dass man nicht annehmen kann, dass sich auch die genetische Ausstattung im gleichen Maße mitverändert hat. Angenommen, das Aussehen wäre tatsächlich ein Signal für beispielsweise das Immunsystem des Trägers, so könnte es auch nur Auskunft über dessen basale genetische Grundausstattung geben. Die Krankheiten, die im Verlauf des Lebens auftreten können, könnten damit gar nicht erfasst werden. Dass sich das Schönheitsideal in viel zu kurzen Zeitabständen wandelt, um ein an die Umweltgegebenheiten angepasster, verlässlicher Gesundheitsmarker sein zu können, werden wir in dieser Arbeit außerdem anhand von kunstgeschichtlichen Portraitbildern zeigen.

Schönheit untersteht wahrscheinlich keiner rein evolutionären Nützlichkeit, die auf genetische Fitness hindeuten könnte. Schönheit ist nicht streng an die Umweltbedingungen angepasst und kann sich deshalb so oft wandeln, weil sie gerade nicht so überlebensnotwendig ist und kulturellen Standards angepasst wird.

1.6 Wandelbarkeit des Schönheitsideals

Ästhetische Vorlieben sind äußerst wandelbar. Wir werden in dieser Arbeit einen Überblick über die in verschiedenen Jahrhunderten vorherrschenden Schönheitsideale geben und diese anhand von berühmten Gemälden bekannter Maler darstellen. Wir zeigen in einem Durchlauf von Antike über Mittelalter, Renaissance und Rokoko, Klassizismus, Neoklassizismus und Realismus, Präraffaeliten und Symbolismus bis hin zur Moderne und Postmoderne, wie sich das Gesichts- und Körperideal verändert hat.

Die antike Statue der Venus von Milo, Cranachs und Dürers Adam und Eva, Leonardo da Vincis Mona Lisa und die „Dame mit dem Hermelin“, Boticellis Portraits der Simonetta Vespucci und noch viele weitere Gemälde werden im vierten Teil vorgestellt werden. In der Moderne nahm das Medium der Fotografie die Stelle der Malerei ein, so dass wir statt gemalter Portraits Fotografien von Schönheitsikonen wie Marilyn Monroe, Twiggy und Claudia Schiffer zeigen. Nach dieser Periode sehr kindlich-niedlicher Gesichter entwickelte sich in den letzten Jahren auf den Laufstegen und Modemagazinen die Präferenz von herben (z.B. Stella Tennant) bis hin zu fast grotesken Gesichtszügen wie beispielsweise sehr weit auseinanderstehenden Augen (z. B. Lily Cole). Alle diese Ideal-Schönheiten sind außerdem kaukasischen Ursprungs, andere Rassen findet man prozentual gesehen eher selten, so dass über deren Idealproportionen wenig gesagt werden kann.

Anhand der faktisch bewiesenen Wandelbarkeit des Schönheitsideales kann man dann sehen, dass Schönheit kein Fitnessmarker sein kann, da sich das Ideal viel zu schnell gewandelt hat, als dass es sich äußeren Umweltstrukturen angepasst haben und Hinweis auf gesunde Gene geben könnte. Ebenfalls sieht man, dass das Ideal vergangener Epochen voneinander verschieden war und nicht, wie in der Theorie behauptet, evolutionär immer dasselbe geblieben ist. Die von den Studien angegebenen Merkmale wie beispielsweise Kindlichkeit, Reife und Jugendlichkeit sind zwar auch vorhanden, aber in einer ganz anderen Ausprägung. Als Kindlichkeitsmerkmale werden zum Beispiel von den Studienmachern große Augen und eine kleine Nase definiert. Wie anhand der Bilder noch zu sehen sein wird, war aber eine größere Nase das Ideal vergangener Epochen. Auch definierte Wangenknochen als Reifemerkmal sind in früheren Jahrhunderten nicht als Idealmerkmal auszumachen. Im Gegenteil, die portraitierten schönen Damen sind oftmals eher pausbäckig oder haben perfekt ovale Gesichter. Während eine sehr runde Stirn, die oft sogar ausrasiert wurde, um den Stirnansatz noch höher erscheinen zu lassen, zu den Schönheitsmerkmalen der Vergangenheit zählte, ist dieses Kindlichkeitsmerkmal heute nicht mehr in Mode. Welche Schönheitsmerkmale von den Studien als Kindlichkeitsmerkmal interpretiert werden und welche als Reifemerkmale, orientiert sich nur am heutigen Zeitgeschmack, um die jeweilige Hypothese zu stützen.

Zudem wird man sehen können, dass das Körperideal sich von eher fettleibig bis hin zu einem äußerst mageren Ideal gewandelt hat. Zumindest das Magerkeitsideal hat evolutionär gesehen wenig Gesundheitswert (und kann daher auch keinen Signalcharakter für gute Gene besitzen). Oftmals sind diese Körperformen nicht nur schädlich für den oder die Träger/-in, sondern auch für dessen/deren Nachkommen.

In dieser Arbeit wird daher die Hypothese vetreten, dass Schönheit zu einem großen Teil auch kulturell geprägt ist. Man kann beobachten, dass in den jeweiligen Gesellschaften besonders das Körperideal davon abhängig ist, was Wohlstand signalisiert, unabhängig davon, ob dies auch gesund ist.

In den letzten Jahrzehnten wechselte auch das jeweilige Gesichtsideal besonders häufig. Das kann daran liegen, dass der Modebereich zu einer enorm umsatzstarken Industrie geworden ist und nach immer Neuem verlangt. Die Models, die als Schönheitsideale gelten, sind oftmals auch Werbeikonen, die Aufmerksamkeit erregen müssen, um in der Vielzahl von Werbungen überhaupt noch wahrgenommen zu werden.

Um sich von der Masse abzuheben, muss außerdem etwas propagiert, was in den jeweiligen Gesellschaften eher selten vorkommt (beispielsweise sehr große Frauen), aber trotzdem positive Wertschätzung besitzt. Eine sehr kleine Körpergröße kommt zwar auch selten vor, ist aber nicht mit positiver Wahrnehmung besetzt und daher kein Schönheitsideal.

1.7 Ziel dieser Arbeit

In dieser Arbeit soll zunächst einmal gezeigt werden, was Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchungen über Schönheit ist, und wie in diesen Studien methodisch vorgegangen wird. Zunächst einmal werden wir den Untersuchungsrahmen, das „Setting“, begutachten. Welche Voraussetzungen werden hier schon zu Anfang gemacht? Es soll in dieser Arbeit gezeigt werden, dass die sogenannten wissenschaftlichen Studien durch die Form ihrer Untersuchung das Ergebnis schon mitbestimmen.

Schlussendlich gilt es, die Interpretation der Ergebnisse zu begutachten. Werden die Daten innerhalb ihrer Rahmenbedingungen ausgewertet, oder wird ihnen mehr Aussagekraft zugeschrieben als tatsächlich vorhanden? In diesem Zusammenhang wird erläutert, wie Statistiken aufgebaut sind, wie und welche Zusammenhänge berechnet werden und auf diverse Schwachstellen in der Berechnung von Korrelationen hingewiesen. Thematisiert werden in diesem Rahmen auch die wichtigsten interkulturellen Analysen und Kleinkinderstudien, die sich mit dem Beweis eines universalen Ideales beschäftigen, denn gerade dort käme es auf den korrekten Nachweis von Ähnlichkeiten und Unterschieden an. Auch anhand von Analysen, die den vermeintlichen Zusammenhang von Asymmetrie und psychischen Störungen aufdecken wollen (d.h. je asymmetrischer das Gesicht, umso mehr psychische Probleme sollte diejenige Person aufweisen), können wir zeigen, dass oftmals schon die anfängliche Fragestellung mit Vorsicht zu betrachten ist. In dieser Arbeit werden bekannte Autoren vorgestellt, die in ihren Werken starken Bezug auf Darwin nehmen. Amotz Zahavis „Handicap“- Theorie und Robert Trivers’ „Parental Investment“- Theorie finden im dritten Teil besondere Erwähnung. Wir werden in dieser Hinsicht auch Darwins Theorien zu natürlicher und sexueller Selektion erläutern. Seinen Vermutungen bezüglich der ästhetischen Bevorzugung von bestimmten Merkmalen als Neuigkeitswert sollte man Beachtung schenken.

Wir können in dieser Arbeit als negative Hypothese zeigen, dass die Ergebnisse in den Studien oft kein klares Ergebnis erbringen und somit die Deutung von Schönheit als evolutionsbiologische Funktion infrage gestellt werden kann. Als positive Hypothese zeigen wir im vierten Teil, dass Schönheit (zumindest das, was als schön gilt) wandelbar ist und veränderlichen, ästhetischen Präferenzen des Zeitgeschmacks unterliegt.

2. Teil: Studien

2.1 Die Messung - Auswahl der Testpersonen und Studienaufbau

Im folgenden Abschnitt werden wir uns mit dem Untersuchungsrahmen der vorliegenden Studien beschäftigen. Wir sehen uns an, wer untersucht wird und wer bewertet. Welche Kriterien werden zur Bewertung angewendet, das heißt: Wie wird in diesen Studien gemessen, was attraktiv ist?

Zunächst einmal wird ein Kollektiv von, wie oben schon erwähnt, jungen Testpersonen ausgewählt. Im Durchschnitt sind die Testpersonen sehr jung, und es wird nur eine gewisse Art der Attraktivität, nämlich die jugendlich sexuelle, von einem besonders jungen Kollektiv untersucht.

Cunninghams Probanden der Veröffentlichung „Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours“73, in der er mehrere Studien durchführt, sind Studenten im Durchschnittsalter von 22,92 bzw. 23,63 Jahre, in weiteren, von ihm durchgeführten Testreihen sind sie 22,42 Jahre und 21,09 Jahre. Diese Studenten wurden damit beauftragt, Fotografien diverser Frauengesichter auf ihre Attraktivität hin zu beurteilen.

Die insgesamt 48 zu bewertenden Fotografien zeigten zu mehr als der Hälfte Teilnehmerinnen von Schönheitswettbewerben, nur 22 der abgebildeten Frauen waren „normale“ Studentinnen.

In Cunninghams „What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male facial physical attractiveness“74 waren in den drei Experimenten die weiblichen Testpersonen, die hier die Bilder bewerten sollten, durchschnittlich 19,83 Jahre, 18,90 und 20,90 Jahre alt.

Über die fotografierten Männer wird lediglich die Angabe „Senior college men“ gemacht, sie liegen also mutmaßlich leicht über dem Altersdurchschnitt der sie bewertenden Frauen, welche allesamt „Undergraduates“ waren. Diese Begriffe entstammen dem anglo-amerikanischen Sprachraum, da die meisten der Studien auch aus diesen Ländern stammen. Zur Erklärung: „Seniors“ sind „Undergraduates“ im vierten und damit letzten Studienjahr. Im ersten Jahr werden sie als „Freshman“ bezeichnet, dann im zweiten als „Sophomores“ und im dritten als „Juniors“.

Auch in den zwei Experimenten aus Cunninghams Studie „Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments in the sociobiology of female facial beauty“75 waren die Bewerter „Undergraduates“ und die Fotografierten „Seniors“.

Gangestad et al. in „Facial attractiveness, developmental stability, and fluctuating asymmetry“76 nahmen im Durchschnitt 23,2 Jahre (Range 18 bis 50J.) alte Versuchspersonen für ihre Untersuchungen über deren Körper- und Gesichtssymmetrie.

In dem Artikel von Gangestad und Simpson „Perception of physical attractiveness: Mechanisms involved in the maintenance of romantic relationships“77 betrug das mittlere Alter der Testpersonen 19,3 Jahre.

Rhodes führte ihre Studien „Facial symmetry and the perception of beauty“78, „Are average facial configurations attractive only because of their symmetry?“79 und „Do facial averageness and symmetry signal health?“80 ebenfalls anhand von jungen Studenten durch.

Dion und Berscheid et al. in „What is beautiful is good“81 verwendeten ebenso junge CollegePsychologie-Studenten.

In einem Großteil der mir bekannten Studien wird nicht angegeben, wie alt die zu bewertenden Objekte genau sind, sondern nur die allgemeine Angabe gemacht, dass die Fotos aus einem „College-Yearbook“ stammen, also die Probanden junge Erwachsene sind.

Die einzige, von mir in der Literatur gefundene Studie mit wirklich alten, zu bewertenden Testpersonen (Durchschnitt 77,5 Jahre) wurde von Rotem Kowner in „Facial asymmetry and attractiveness judgement in developmental perspective“82 durchgeführt.

Den „Bewertern“ in Studien solcher Art werden damit Fotografien aus einem sogenannten „College-Yearbook“, das heißt einem Foto aus der Abschlusszeitung ihrer Oberschule, vorgelegt. Diese Fotografien sind meist Schwarz/weiß - Bilder, aufgenommen in der Frontalperspektive (also von vorne). Eine Aussage hinsichtlich der Attraktivität wird also anhand von Fotografien getroffen, denen Farbe, Dynamik und verschiedene Perspektiven vollständig fehlen. Der räumliche Eindruck fehlt ebenso. Wir können festhalten, dass in diesen Studien die Bewertung hinsichtlich Attraktivität und Schönheit anhand von Fotografien vorgenommen wird, bei denen Kriterien wie Ausdruck und Lebendigkeit weitestgehend abwesend sind.

Anschließend werden verschiedene Männer oder Frauen befragt, wie attraktiv sie diese Testpersonen oder deren Gesichtssymmetrie finden. Diese Wertung wird mithilfe einer Skala 1 bis X von extrem attraktiv bis extrem unattraktiv „objektiviert“. Das Kriterium der Befragung ist wahrscheinlich aber kein sehr sicheres Kriterium. Es hängt jeweils davon ab, in welchem Rahmen die Befragung durchgeführt wird, wer bewertet und welche Personen zur Bewertung angeboten werden. Schön ist damit das, was gerade als schön gilt. Dies bedeutet ebenfalls, dass sich das Verständnis von dem, was heute schön ist, ändern kann. Das, was heute schön ist, wäre früher eventuell nicht als schön bewertet worden, und es könnte sein, dass es auch in der Zukunft wieder nicht als schön gelten könnte. Ein Blick auf Schönheitsideale vergangener Epochen scheint das zu bestätigen, wie wir im vierten Teil noch zeigen werden. Wenn man jedoch wie in den Studien damit argumentiert, ein Schönheitsideal finden zu wollen, welches kulturübergreifend und somit unabhängig von jeweiligen Modeströmungen zeitlose Geltung beansprucht, so steht eine temporäre, veränderliche Gültigkeit der Ergebnisse im Widerspruch zur angegebenen Argumentation.

Das Kriterium der Befragung ist somit kein objektives Kriterium, denn es ist immer von der Gruppe der Befragten abhängig.

Was die Probanden unter „attraktiv“ verstehen, bleibt ihnen überlassen. Ihre Interpretation von attraktiv könnte „gutaussehend“ heißen, oder aber auch „niedlich“, „hübsch“, „ansehnlich“, „schön“, „sexy“, „charmant“, „liebreizend“, „hinreißend“, „bezaubernd“, „anmutig“, „reizend“ oder „reizvoll“. Die Probanden bekommen mit der Vorgabe „attraktiv“ nur eine ungenaue Richtschnur, was sie zu bewerten haben.

Die Bewertungen der Juroren werden dann miteinander korreliert, um zu sehen, ob die Wertungen verlässlich sind, das heißt, ob sie in einem gewissen Rahmen miteinander übereinstimmen, und es nicht zu viele „Ausreißer“, das heißt unterschiedliche Wertungen gleicher Gesichter, gibt.

Die Gesichter auf den Fotos werden nach bestimmten Kriterien vermessen, so werden Gesichtslänge und die Gesichtsbreite an verschiedenen Stellen, Augenabstände, -größe und -höhe, Nasenlänge und -breite, Mundhöhe und -breite, Augenbrauenhöhe usw. bestimmt.

Danach wird geschaut, welche Gemeinsamkeiten die attraktiven Gesichter im Kontrast zu den unattraktiven Gesichtern hatten oder wie bestimmte Merkmale des zu bewertenden Gesichtes, also etwa große Augen, mit der Wertung der Attraktivität korrelieren.

Dabei ist hier auch kein gesicherter Zusammenhang nachzuweisen, welche Faktoren genau die positive oder negative Bewertung der Bilder ausgelöst haben. Dass zwei Bilder als attraktiv eingestuft werden, kann aufgrund zweier verschiedener Merkmale erfolgt sein, auch wenn sie sich zufälligerweise in einem Merkmal ähneln. Der Effekt von Faktoren wie etwa Alter, Geschlecht oder Rasse wird berechnet und aus den statistischen Ergebnissen herauskalkuliert, um zu sehen, aus welchen Komponenten sich das Resultat genau zusammensetzt. Hier wird deutlich, wieviel Gewicht die korrekte Berechnung statistischer Effekte innehat.

Man sieht, dass der Untersuchungsrahmen einen hohen Stellenwert dabei einnimmt, wie die Ergebnisse ausfallen. Wenn nur junge Leute zur Bewertung zur Verfügung stehen und auch nur junge Leute bewerten, dann kann nur ein „junges“ Ideal zu Tage treten. Die Art der Darbietung der zu bewertenden Gesichter besitzt großen Einfluss: Ob eine Farbfotografie oder ein Bild in schwarz/weiß präsentiert wird, ob es alleine oder im Gegensatz zu einem anderen Bild gezeigt wird, übt ganz sicher eine Wirkung auf den Betrachter aus. Wie man diese Urteile misst und damit vergleichbar macht, ist am schwierigsten zu lösen. Dabei stellt Urteiler-Befragung und eine anschließende Einordnung auf einer 1 bis X Skala sicherlich kein besonders exaktes Kriterium dar.

[...]


1 Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiolgy of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935

2 Cunningham MR et al.: „Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours”: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279

3 Swaddle JP, Cuthill IC: Asymmetry and human facial attractiveness: symmetry may not always be beautiful. Proceedings of the Royal Society of London: Series B, 261 (1995) 111-116

4 Thornhill R et al.: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460), Thornhill R et al.: Human facial beauty: Average, symmetry and parasite resistance. Human Nature 4 (1993) 237-269

5 Rhodes G et al.: Are average facial configurations attractive only because of their symmetry? Psychological Sciences 10 (1999) 52-58 Rhodes G, Proffitt F, Grady JM, Sumich A: Facial symmetry and the perception of beauty. Psychonomic Bulletin & Review 5 (1998) 659-669

6 Cross JF, Cross J: Age, sex, race and the perception of facial beauty. Developmental Psychology 5 (1971) 433-439

7 Grammer K et al.: Darwinian Aesthetics: Sexual selection and the biology of beauty. Biological Review 78 (2003) 385-407

8 Iliffe AH: A study of preferences in feminine beauty. British Journal of Psychology 51 (1960) 267-273

9 Jones D, Hill K: Criteria of facial attractiveness in five populations. Human Nature 4 (1993) 271-296

10 Iliffe AH: A study of preferences in feminine beauty. British Journal of Psychology 51 (1960) 267-273

11 Cross JF, Cross J: Age, sex, race and the perception of facial beauty. Developmental Psychology 5 (1997) 433-439

12 Jones D, Hill K: Criteria of facial attractiveness in five populations. Human Nature 4 (1993) 271-296

13 Buss DM: Sex differences in human mate preferences: Evolutionary hypotheses tested in 37 cultures. Behavior and Brain Sciences 12 (1989) 1-49

14 Langlois JH, Roggman LA: Attractive faces are only average. Psychological Science 1 (1990) 115-121

15 Langlois JH et al.: What is average and what is not average about attractive faces. Psychological Sciences 5 (1994) 214-220

16 Langlois JH et al.: Infant preferences for attractive faces: rudiments or a stereotype? Developmental Psychology 23 (1987) 363-369

17 Rhodes G et al.: Are average facial configurations attractive only because of their symmetry? Psychological Science 10 (1999) 52-58

18 Rhodes G et al.: Facial symmetry and the perception of beauty. Psychonomic Bulletin & Review 5 (1998) 659-669

19 Rhodes G et al.: Do facial averageness and symmetry signal health? Evolution and Human Behavior 22 (2001) 31-46

20 Shackelford TK, Larsen RJ: Facial asymmetry as an indicator of psychological, emotional, and physiological distress. Journal of Personality and Social Psychology 72 (1997) 456-466

21 Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiology of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935

22 Cunningham MR et al.: “Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours”: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279

23 Cunningham MR et al.: What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 59 (1990) 61-72

24 Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460

25 Thornhill R, Gangestad SW: Human facial beauty: Average, symmetry and parasite resistance. Human Nature 4 (1993) 237-269

26 Trivers R: Parental investment and sexual selection. In: Sexual selection and the descent of man. Campbell, B. (Hrsg.), Chicago: Aldine Press (1972) 136-179

27 Zahavi A, Zahavi A: The Handicap Principle: A missing piece of Darwin´s puzzle. New York, Oxford: Oxford University Press (1997) 286 S.

28 Smith JM: Sexual selection and the handicap principle. Journal of Theoretical Biology 57 (1976) 239-242

29 Markow TA, Clarke GM: Meta-analysis of the heritability of developmental stability: a giant step backward. Journal of Evoluionary Biology 10 (1997) 31-37

30 Palmer AR, Strobeck C: Fluctuating asymmetry and developmental stability: heritability of observable variation vs. heritability of inferred cause. Journal of Evolutionary Biology 10 (1997) 39-49

31 Buss DM: Sex differences in human mate preferences: Evolutionary hypotheses tested in 37 cultures. Behavior and Brain Sciences 12 (1989) 1-49

32 Cross JF, Cross J: Age, sex, race and the perception of facial beauty. Developmental Psychology 5 (1997) 433-439

33 Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiology of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935

34 Cunningham MR et al.: “Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours”: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279

35 Cunningham MR et al.: What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 59 (1990) 61-72

36 Iliffe AH: A study of preferences in feminine beauty. British Journal of Psychology 51 (1960) 267-273

37 Jones D, Hill K: Criteria of facial attractiveness in five populations. Human Nature 4 (1993) 271-296

38 Kowner R: Facial asymmetry and attractiveness judgement in developmental perspective. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance 22 (1996) 662-675

39 Langlois JH, Roggman LA: Attractive faces are only average. Psychological Science 1 (1990) 115-121

40 Langlois JH et al.: Infant preferences for attractive faces: rudiments or a stereotype? Developmental Psychology 23 (1987) 363-369

41 Langlois JH et al.: What is average and what is not average about attractive faces. Psychological Sciences 5 (1994) 214-220

42 Markow TA, Clarke GM: Meta-analysis of the heritability of developmental stability: a giant step backward. Journal of Evoluionary Biology 10 (1997) 31-37

43 Palmer AR, Strobeck C: Fluctuating asymmetry and developmental stability: heritability of observable variation vs. heritability of inferred cause. Journal of Evolutionary Biology 10 (1997) 39-49

44 Rhodes G et al.: Are average facial configurations attractive only because of their symmetry? Psychological Science 10 (1999) 52-58 01) 31-46

45 Rhodes G et al.: Do facial averageness and symmetry signal health? Evolution and Human Behavior 22 (20

46 Rhodes G et al.: Facial symmetry and the perception of beauty. Psychonomic Bulletin & Review 5 (1998) 659-669

47 Samuels CA et al.: Facial aestetics: Babies prefer attractiveness to symmetry. Perception 23 (1994) 823- 831

48 Shackelford TK, Larsen RJ: Facial asymmetry as an indicator of psychological, emotional, and physiological distress. Journal of Personality and Social Psychology 72 (1997) 456-466

49 Smith JM: Sexual selection and the handicap principle. Journal of Theoretical Biology 57 (1976) 239-242

50 Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460

51 Thornhill R, Gangestad SW: Human facial beauty: Average, symmetry and parasite resistance. Human Nature 4 (1993) 237-269

52 Trivers R: Parental investment and sexual selection. In: Sexual selection and the descent of man. Campbell, B. (Hrsg.), Chicago: Aldine Press (1972) 136-179

53 Zahavi A: Mate selection-a selection for a handicap. Journal of Theoretical Biology 53 (1975) 205-214

54 Zahavi A, Zahavi A: The Handicap Principle: A missing piece of Darwin´s puzzle. New York, Oxford: Oxford University Press (1997) 286 S.

55 Rhodes G et al.: Are average facial configurations attractive only because of their symmetry? Psychological Sciences 10 (1999) 52-58

56 Galton F: On Composite portraits, made by combining those of many different persons in a single resultant figure. The Journal of the Royal Anthropological Institute 8 (1878) 132-143

57 Perrett DI et al.: Facial shape and judgements of female attractiveness. Nature 368 (1994) 239-242

58 Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460 12

59 Wittgenstein L: Philosophische Untersuchungen. Oxford: Blackwell (1967) §66

60 Bauberger S: Was weiß die Wissenschaft? Wissenschaftstheorie. Skriptum. (2003) 51 16

61 Bauberger S: Was weiß die Wissenschaft? Wissenschaftstheorie. Skriptum. (2003) 49

62 Vgl. ebd., S.51

63 Vgl. ebd., S.54

64 Austin P et al.: Testing multiple statistical hypothesis resulted in spurious associations: a study of astrological signs and health. Journal of Clinical Epidemiology 59 (2006) 964-969

65 Austin P et al.: Testing multiple statistical hypothesis resulted in spurious associations: a study of astrological signs and health. Journal of Clinical Epidemiology 59 (2006) 967

66 Vgl. ebd., S.967/968

67 a) Rhodes G et al.: Do facial averageness and symmetry signal health? Evolution and Human Behavior 22 (2001) 31-46 b) Thornhill R, Gangestad SW: Human facial beauty: Average, symmetry and parasite resistance. Human Nature 4 (1993) 237-269 c) Perrett DI et al.: Symmetry and human facial attractiveness. Nature 368 (1994) 239-242 d) Shackelford, Larsen RJ: Facial asymmetry as an indicator of psychological, emotional, and physiological distress. Journal of Personality and Social Psychology 72 (1997) 456-466 e) Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460

68 Thornhill R, Gangestad SW: Human facial beauty: Average, symmetry and parasite resistance. Human Nature 4 (1993) 237-269

69 a) Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiolgy of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935 b) Cunningham MR et al.: „Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours”: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279 c) Keating CF: Gender and the physiognomy of the dominance and attractiveness. Social Psychology Quarterly 48 (1985) 61-70 d) Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460

70 a) Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiolgy of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935 b) Cunningham MR et al.: Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279 c) Cunningham MR et al.: What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 59 (1990) 61-72 d) Perrett DI et al.: Facial shape and judgements of female attractiveness. Nature 368 (1994) 239-242 e) Keating CF: Gender and the physiognomy of the dominance and attractiveness. Social Psychology Quarterly 48 (1985) 61-70 f) Thornhill R, Gangestad SW: Facial attractiveness. Trends in Cognitive Sciences 3 (1999) 452-460

71 Eldredge N, Gould SJ: Punctuated equilibria: an alternative to phyletic gradualism. In: Models in Paleobiology. (1972) 82-115

72 Gould SJ: The exaptive excellence of spandrels as a term and prototype. Proceedings of the National Academy of Sciences USA 94 (1997) 10750-10755

73 Cunningham MR et al.: Their ideas of beauty are, on the whole, the same as ours: Consistency and variability in the cross-cultural perception of female physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 68 (1995) 261-279

74 Cunningham MR et al.: What do women want? Facialmetric assessment of multiple motives in the perception of male physical attractiveness. Journal of Personality and Social Psychology 59 (1990) 61-72

75 Cunningham MR: Measuring the physical in physical attractiveness: quasi-experiments on the sociobiology of female facial beauty. Journal of Personality and Social Psychology 50 (1986) 925-935

76 Gangestad SW, Thornhill R: Facial attractiveness, developmental stability, and fluctuating asymmetry. Ethology and Sociobiology 15 (1994) 73-85

77 Simpson JA et al.: Perception of physical attractiveness: Mechanisms involved in the maintenance of romantic relationsships. Journal of Personality and Social Psychology 59 (1990) 1192-1201

78 Rhodes G et al.: Facial symmetry and the perception of beauty. Psychonomic Bulletin & Review 5 (1998) 659-669

79 Rhodes G et al.: Are average facial configurations attractive only because of their symmetry? Psychological Science 10 (1999) 52-58

80 Rhodes G et al.: Do facial averageness and symmetry signal health? Evolution and Human Behavior 22 (2001) 31-46

81 Dion KK et al.: What is beautiful is good. Journal of Personality and Social Psychology 24 (1972) 285-290

82 Kowner R: Facial asymmetry and attractiveness judgement in developmental perspective. Journal of Experimental Psychology: Human Perception and Performance 22 (1996) 662-675

Ende der Leseprobe aus 272 Seiten

Details

Titel
Schönheit im Auge der Forschung
Untertitel
Zur Wissenschaftlichkeit von Attraktivitätsstudien und Wandelbarkeit von Schönheit
Hochschule
Hochschule für Philosophie München  (Philosophische Fakultät)
Note
cum laude
Autor
Jahr
2013
Seiten
272
Katalognummer
V370986
ISBN (eBook)
9783668482913
ISBN (Buch)
9783668482920
Dateigröße
13560 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schönheit, Wissenschaft, Attraktivität, Studie
Arbeit zitieren
Judith Ludwig (Autor:in), 2013, Schönheit im Auge der Forschung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370986

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Schönheit im Auge der Forschung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden