„Lehrerinnen und Lehrer sind verpflichtet, die Fortschritte der Lernenden zu ermitteln, zu bewerten und diese Vorgänge zu dokumentieren.“ (Rauschenberger: 1999). Die bekannteste Art und Weise stellt hierbei die Benotung, also die Zensur einer Arbeit – ob mündlich oder schriftlich – dar. Allerdings ist das lange nicht die einzige Möglichkeit, eine Schülerleistung zu beurteilen.
Der Beruf des Lehrers verlangt dem Akteur eine gewisse Schreibkompetenz ab, die es ihm möglich macht, Schülern schriftliche Rückmeldungen zu geben.
Bewerten, Beurteilen und Benoten – all das sind Kompetenzen, die ein Lehrer mitbringen sollte, um Rückmeldungen geben zu können und diese möglichst verständlich und auch authentisch darzulegen. Auf Seiten der Lehrkraft werden also vor allem große kommunikative Fähigkeiten vorausgesetzt – sowohl auf der mündlichen, als auch auf der schriftlichen Ebene.
Bevor die Textsorte allerdings genauer definiert wird, sollte klar werden, dass der Lernprozess von kommunikativen Fähigkeiten eines Individuums nie abschließt. Gerade die akademische Ausbildung der Universität schafft es nicht, jede einzelne angehende Lehrkraft auf theoretischer Ebene dahingehend zu schulen, mit perfekten kommunikativen Fähigkeiten in das Berufsleben als Lehrer einzusteigen. Gerade hier gilt nach wie vor das Prinzip „learning by doing“. Die Lehrkraft muss zahlreiche Texte benoten, beurteilen und bewerten, um zu lernen, wie die Schüler auf Rückmeldungen reagieren und inwieweit die bisher erlernten kommunikativen Fähigkeiten auf Seiten der Lehrkraft erweitert werden müssen, um den Anforderungen der Schüler gerecht zu werden.
Während ab der Sekundarstufe 1 lediglich Ziffernoten auf den Schulzeugnissen der Schülerinnen und Schüler erscheinen, wird in der Primarstufe hauptsächlich mit schriftlichen Beurteilungen gearbeitet – den Lehrekommentaren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beurteilen und Bewerten in der Schule
- Hauptteil
- Die Textsorte Lehrerkommentar
- Vorstellung der durchgeführten Pilot-Studie
- Vorbereitung und Fragestellung
- Die Befragung
- Die Auswertung
- Chancen und Probleme
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Textsorte Lehrerkommentar und untersucht deren Chancen und Probleme im Kontext der Leistungsbeurteilung an Schulen. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, inwiefern Lehrerkommentare im Vergleich zu Ziffernoten eine effektivere und individuellere Rückmeldung an Schüler ermöglichen.
- Analyse der Textsorte Lehrerkommentar
- Bewertung der kommunikativen Fähigkeiten von Lehrkräften
- Untersuchung der Rolle von Lehrerkommentaren im Vergleich zu Ziffernoten
- Erarbeitung von Chancen und Problemen der Textsorte
- Diskussion der Bedeutung von individueller Leistungsbeurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Dieses Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik der Leistungsbeurteilung an Schulen. Es werden verschiedene Formen der Beurteilung und Bewertung vorgestellt, wobei der Fokus auf die Benotung und die Bedeutung von Rückmeldungen für Schüler liegt. Zudem wird die besondere Herausforderung der schriftlichen Beurteilung in der Primarstufe mit Hilfe von Lehrerkommentaren beleuchtet.
Hauptteil
In diesem Teil der Arbeit wird die Textsorte Lehrerkommentar detailliert betrachtet. Es werden die Vor- und Nachteile von Lehrerkommentaren im Vergleich zu Ziffernoten diskutiert, sowie die Bedeutung von kommunikativen Fähigkeiten von Lehrkräften in diesem Kontext. Außerdem wird eine durchgeführte Pilotstudie vorgestellt, die Aufschluss über die Erfahrungen von Schülern und Lehrkräften mit der Textsorte Lehrerkommentar gibt.
Schlüsselwörter
Lehrerkommentar, Leistungsbeurteilung, Ziffernote, Rückmeldung, Kommunikation, Pilot-Studie, Chancen, Probleme, Schulsystem, Primarstufe, Sekundarstufe, Schreibkompetenz.
- Quote paper
- Anna Zantopp (Author), 2015, Beurteilungstexte in der Schule. Chancen und Probleme der Textsorte Lehrerkommentar, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371031