Abstract:
Der inkorporierende Sprachbau ist ein „von W. v. Humboldt (1836) unter morphologischen Aspekten aufgestellter Klassifikationstyp für Sprachen, die die Tendenz haben, die syntaktischen Beziehungen im Satz durch Aneinander- und Ineinanderfügen lexikalischer und grammatischer Elemente auszudrücken.“ (Bußmann 1983, 211).
Nomeninkorporation ist eine morphologische Konstruktion und wird in vielen Sprachen verwendet, die weder geographisch noch genetisch miteinander verwandt sind. Sie dient der Derivation lexikalischer Items und wird für vier unterschiedliche Zwecke verwendet, welche hierarchisch geordnet sind. Bei der Nomeninkorporation wird ein Nominalstamm mit einem Verbstamm verbunden, wobei ein größerer Verbstamm entsteht. Alle Sprachen, die diese morphologischen Strukturen enthalten, haben auch syntaktische Paraphrasen.
Im folgenden sollen die verschiedenen Typen und Phasen der Nomeninkorporation sowie deren Funktionen behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition
- Die Typen der Nomeninkorporation
- Typ I der Nomeninkorporation: Lexikalisches Verbinden
- Zusammensetzung durch Nebeneinanderstellung
- Ozeanische Sprachen
- Morphologisches Verbinden
- Australische Ureinwohnersprachen
- Quintessenz des Verbindens
- Typ II der Nomeninkorporation: Die Manipulation von Kasus
- Blackfoot
- Quintessenz des Typs II der Nomeninkorporation
- Typ III der Nomeninkorporation: Die Manipulation der Diskursstruktur
- Huahtla Nahuatl
- Quintessenz des Typs III der Nomeninkorporation
- Typ IV der Nomeninkorporation: Klassifizierende Nomeninkorporation
- Gunwinggu
- Typ I der Nomeninkorporation: Lexikalisches Verbinden
- Die Entwicklung der Nomeninkorporation
- Der Verfall der Nomeninkorporation
- Der Verfall in Phase I
- Der Verfall in Phase II
- Der Verfall in Phase III
- Der Verfall in Phase IV
- Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Nomeninkorporation und untersucht die verschiedenen Typen und Phasen dieser morphologischen Konstruktion. Sie befasst sich mit den Funktionen der Nomeninkorporation sowie deren Entwicklung und Verfall in verschiedenen Sprachen.
- Definition und Funktionen der Nomeninkorporation
- Typologie der Nomeninkorporation: Vier Typen mit ihren spezifischen Merkmalen
- Die implikationale Hierarchie der Nomeninkorporationstypen
- Der Prozess des Verfalls der Nomeninkorporation in verschiedenen Phasen
- Sprachbeispiele aus verschiedenen Sprachfamilien zur Veranschaulichung der verschiedenen Typen und Phasen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Themen und Ziele der Arbeit, die sich mit der Untersuchung der Nomeninkorporation befasst.
Definition
Dieses Kapitel liefert eine Definition der Nomeninkorporation als morphologische Konstruktion und beschreibt ihre Verwendung in verschiedenen Sprachen. Es wird hervorgehoben, dass die Nomeninkorporation für die Derivation lexikalischer Items dient und vier hierarchisch geordnete Funktionen erfüllt.
Die Typen der Nomeninkorporation
Das Kapitel behandelt die verschiedenen Typen der Nomeninkorporation, die alle in Beziehung zueinander stehen und einer implikationalen Hierarchie unterliegen. Es werden vier Typen der Nomeninkorporation beschrieben, die sich durch ihre spezifischen Funktionen und Merkmalen unterscheiden.
Typ I der Nomeninkorporation: Lexikalisches Verbinden
Dieser Abschnitt behandelt den Typ I der Nomeninkorporation, der das lexikalische Verbinden von Nomina und Verben beschreibt. Es werden verschiedene Beispiele aus unterschiedlichen Sprachen vorgestellt, um die verschiedenen Formen des Verbindens zu verdeutlichen.
Typ II der Nomeninkorporation: Die Manipulation von Kasus
Dieses Kapitel konzentriert sich auf den Typ II der Nomeninkorporation, der die Manipulation von Kasus beschreibt. Es wird das Beispiel der Blackfoot-Sprache vorgestellt, um die Funktionsweise dieses Typs zu illustrieren.
Typ III der Nomeninkorporation: Die Manipulation der Diskursstruktur
Hier wird der Typ III der Nomeninkorporation behandelt, der die Manipulation der Diskursstruktur beschreibt. Es wird die Sprache Huahtla Nahuatl als Beispiel herangezogen, um die Funktionsweise dieses Typs zu veranschaulichen.
Typ IV der Nomeninkorporation: Klassifizierende Nomeninkorporation
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem Typ IV der Nomeninkorporation, der die klassifizierende Nomeninkorporation beschreibt. Das Beispiel der Gunwinggu-Sprache wird verwendet, um die Merkmale dieses Typs zu erläutern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem linguistischen Phänomen der Nomeninkorporation. Die wichtigsten Schlüsselbegriffe sind: morphologische Konstruktion, lexikalische Derivation, implikationale Hierarchie, Typologie, Funktionen der Nomeninkorporation, Verfall, Sprachentwicklung, Sprachvergleich.
- Arbeit zitieren
- Sarah Jung (Autor:in), 2004, Nomeninkorporation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37104