Jeder Mensch kennt wahrscheinlich das Gefühl, wenn die Angst einen überkommt. Doch was berichten Menschen, die unter starken Angstgefühlen leiden?
Eine 36-jährige Friseuse erzählt: "Ich leide seit meiner Kindheit unter Schwindel. Der Schwindel ist immer in mir. Es ist wie eine Benommenheit. Wegen des Schwindels habe ich sogar meinen Beruf aufgegeben. Manchmal zittere ich am ganzen Körper, dann wackelt das ganze Bett. Letzte Woche hatte ich zwei Mal deswegen den Notarzt da. Ich habe auch Angst vor Spinnen, Mäusen und Schlangen. Ich ekel mich furchtbar vor ihnen." (Flöttmann, 2005, S. 19). Eine Frau berichtet von ihren Ängsten und der dazugehörigen Symptomatik. Sie berichtet auch von der Angst vor Spinnen, Mäusen und Schlangen. "Ist ja klar", würden jetzt wahrscheinlich einige Stimmen behaupten, "Frauen sind viel ängstlicher als Männer".
Ein 30-jähriger Bankkaufmann leidet seit über 10 Jahren unter seiner Angst: "Ich habe seit 10 Jahren Angstzustände. Die Angst ist auf einmal da. Ich zittere, habe Unruhe, der Puls geht schnell. Dann rast mein Herz. Die Luft geht weg. Ich habe Atemnot. Ich habe Schweißausbrüche, Stuhlgang und manchmal auch Urinabgang. Ich liege dann da und schreie um Hilfe. Die Angst hat mich seit 10 Jahren immer wieder eingeholt. Zeitweise bin ich frei davon gewesen. Keiner hat mir bisher helfen können." (Flöttmann, 2005, S. 19).
Hier beschreibt ein Mann die Symptome, die sich zeigen, wenn er eine Angstattacke hat. Vorurteilen zufolge, ist es möglich, dass Frauen häufiger unter Ängsten leiden als Männer. Um Klarheit über diese Annahme zu verschaffen, werden zu Beginn die konzeptionellen Grundlagen dargestellt. Diese geben einen Überblick über die Thematik der Angststörung. Fortlaufend werden im Hauptteil drei Studien beschrieben, die sich geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Häufigkeit von Angststörungen widmen. Zum Abschluss folgt eine vergleichende Zusammenfassung, die das Fazit ausmacht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzeptionelle Grundlagen
- Psychische Störungen
- Angst
- Angststörung
- Formen der Angststörung
- Agoraphobie
- Soziale Phobie
- Spezifische Phobien
- Panikstörung
- Generalisierte Angststörung
- Posttraumatische Belastungsstörung
- Zwangsstörung
- Empirische Studien
- Gender and age differences in the prevalence of specific fears and phobias
- Ergebnisse
- Gender Differences in Phobias: Results of the ECA Community Survey
- Ergebnisse
- Sex Differences in the Prevalence Detection of Depressive and Anxiety Disorders in General Health Care Settings
- Ergebnisse
- Gender and age differences in the prevalence of specific fears and phobias
- Zusammenfassende Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Thema Angststörungen und analysiert empirisch untersuchte Mittelwertunterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Arbeit untersucht, ob Frauen tatsächlich häufiger von Angststörungen betroffen sind als Männer und beleuchtet die verschiedenen Formen der Angststörung sowie die Ergebnisse relevanter Studien.
- Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Prävalenz von Angststörungen
- Definition und Symptome verschiedener Angststörungen
- Analyse von empirischen Studien zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei Angststörungen
- Zusammenfassende Bewertung der Ergebnisse und Implikationen für die zukünftige Forschung
- Relevanz des Themas für die klinische Praxis und die Förderung von Verständnis und Hilfe für Betroffene
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Problematik von Angststörungen im Alltag anhand von Beispielen dar. Kapitel zwei legt die konzeptionellen Grundlagen dar, indem es verschiedene Formen psychischer Störungen, das Konzept der Angst sowie die Definition und Klassifizierung von Angststörungen erläutert. Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung der verschiedenen Arten von Angststörungen, wie Agoraphobie, soziale Phobie, spezifische Phobien, Panikstörung, generalisierte Angststörung, posttraumatische Belastungsstörung und Zwangsstörung.
Im dritten Kapitel werden drei empirische Studien vorgestellt, die sich mit geschlechtsspezifischen Unterschieden in der Häufigkeit von Angststörungen auseinandersetzen. Die Studien untersuchen verschiedene Angststörungen, wie spezifische Phobien, Agoraphobie, soziale Phobie und generalisierte Angststörung, und analysieren Prävalenzraten, Erkrankungsalter und Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Die Ergebnisse zeigen signifikante geschlechtsspezifische Unterschiede in der Häufigkeit von Angststörungen, wobei Frauen in den meisten Studien höhere Prävalenzraten aufweisen.
Schlüsselwörter
Angststörungen, Geschlecht, Prävalenz, Agoraphobie, Soziale Phobie, Spezfische Phobien, Panikstörung, Generalisierte Angststörung, Posttraumatische Belastungsstörung, Zwangsstörung, empirische Studien, Mittelwertunterschiede, Gender-Unterschiede, DSM-IV-Kriterien, ICD-10-Kriterien, klinische Forschung, Psychotherapie, Behandlung
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- Viktoria Giller (Author), 2012, Angststörungen. Empirisch untersuchte Mittelwertunterschiede zwischen Frauen und Männern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371109