Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Problemen und der Differenzierung von Prognosen. Hierbei wird das 7. Kapitel aus der 5. Auflage des Springer Lehrbuchs „Psychologische Diagnostik“ von Lothar Schmidt-Atzert und Manfred Amelang zusammengefasst wiedergegeben und in einen Praxisbezug gebracht. Hauptsächlich geht es in diesem besagten Kapitel um eine Beeinträchtigung der Validität durch verschiedene Faktoren. Im privaten sowie auch im beruflichen Alltag treffen wir sehr oft auf Prognosen. Ein Blick in die Zeitung und man findet schnell die eine oder andere Vorhersage. Möchte man sich über das kommende Wetter informieren, wird die Wetterprognose zur Rate gezogen, interessiert man sich für Aktien werden die Prognosen der Börse aufgeschlagen und ein paar Seiten weiter werden die weniger wissenschaftlichen Prognosen der Horoskope abgebildet. Auch in unserem Arbeitsalltag treffen viele von uns regelmäßig auf Prognosen oder stellen diese sogar selbst auf. Im Controlling, in den Strategieabteilungen, im Marketing bis hin zum Consulting werden täglich Prognosen aufgestellt und beobachtet. Ziel der zugrunde liegenden Arbeit ist es, einen Überblick über die Probleme und die Differenzierung von Prognosen zu bekommen und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
Es gibt Situationen, welche das individuelle Verhalten von Personen soweit einengen, dass deren interindividuelle Unterschiede nahezu verschwinden. Der eingeengte Verhaltensspielraum lässt nicht zu, dass sich auf Basis von Eigenschaftsmaßnahmen Varianzaufklärungen und/oder Vorhersagen vornehmen lassen. Starke Situationen führen zu einem hohen positiven oder negativen Konformitätsdruck. Ein hoher situativer Druck führt daher zu konformen Verhaltensweisen. Als Beispiel werden hier rote Ampeln genannt. Sie stellen für den Autofahrer einen hohen Uniformitätsdruck dar. Ebenso verhält es sich, wenn der Pfarrer die Kirche betritt oder der Dirigent den Taktstock hebt. Die Zuhörer verstummen aufgrund der Verhaltenskonformität, welche durch den situativen Druck verursacht wird
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Vorhersagen & Kritikpunkte der KTT/Störfaktoren
- Kontextuale Faktoren und technische Verbesserungen
- Verhaltensvariabilität
- Aktuelle Selbstaufmerksamkeit
- Aggregation von Maßen
- Validität ohne Stabilität
- Moderation: Identifikation von Personengruppen mit besonders hoher Vorhersagbarkeit
- Definition
- Klassisches Beispiel: Frederiksen & Melville (1954)
- Fraktionierungsmethode
- Regressionsanalytisches Modell/Moderierte Regression (Saunders)
- Empirische Befunde zu Moderatoreffekten
- Bindung von kriteriumsirrelevanter Prädiktorenvarianz: Suppression
- Praxistransfer
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den Problemen und der Differenzierung von Prognosen im Kontext der psychologischen Diagnostik, insbesondere mit der Beeinträchtigung der Validität durch verschiedene Faktoren. Ziel der Arbeit ist es, einen Überblick über die Problemstellungen zu liefern und mögliche Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Kritikpunkte der klassischen Testtheorie (KTT)
- Einfluss kontextueller Faktoren auf die Validität von Prognosen
- Moderation: Identifikation von Personengruppen mit unterschiedlicher Vorhersagbarkeit
- Suppression: Bindung von kriteriumsirrelevanter Prädiktorenvarianz
- Praktische Anwendungen von Prognosetechniken im Controlling
Zusammenfassung der Kapitel
- Einführung: Diese Einleitung erläutert die Relevanz von Prognosen in verschiedenen Bereichen und stellt die Problemstellungen heraus, die diese Arbeit behandelt.
- Vorhersagen & Kritikpunkte der KTT/Störfaktoren: Dieses Kapitel erklärt die Grundlage für Prognosen mithilfe von Regressionsgeraden und beleuchtet kritische Punkte der klassischen Testtheorie (KTT), die die Validität von Prognosen beeinträchtigen können.
- Kontextuale Faktoren und technische Verbesserungen: Dieses Kapitel untersucht verschiedene kontextuelle Faktoren, die die Validität von Prognosen beeinflussen, wie beispielsweise die Verhaltensvariabilität, die aktuelle Selbstaufmerksamkeit und die Aggregation von Maßen.
- Moderation: Identifikation von Personengruppen mit besonders hoher Vorhersagbarkeit: Dieses Kapitel behandelt das Konzept der Moderation, d.h. die Variablen, die den Zusammenhang zwischen Prädiktor und Kriterium beeinflussen, und erklärt, wie man Personengruppen mit besonders hoher Vorhersagbarkeit identifizieren kann.
- Bindung von kriteriumsirrelevanter Prädiktorenvarianz: Suppression: Dieses Kapitel beleuchtet die Rolle von Suppressorvariablen, die die Vorhersage und somit die Validität verbessern können, indem sie irrelevante Varianz in den Prädiktoren unterdrücken.
- Praxistransfer: Dieses Kapitel verdeutlicht die praktische Relevanz von Prognosetechniken im Controlling, insbesondere im Kontext der strategischen Planung und Entscheidungsfindung. Es werden qualitative Prognosemethoden wie die Delphi-Methode, die Szenario-Technik und die historische Analogie erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet wichtige Themen im Bereich der psychologischen Diagnostik mit Fokus auf die Problematik der Prognose und deren Validität. Kernaussagen beziehen sich auf die klassische Testtheorie (KTT), Kontextfaktoren, Moderation, Suppression und praktische Anwendungen von Prognosemethoden im Controlling.
- Quote paper
- Alexandra Freudigmann (Author), 2016, Probleme und Differenzierung von Prognosen im Alltag, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371127