Die Bischofswahl sowie auch die Wahl des römischen Bischofs waren zu diesem Zeitpunkt nicht klar geregelt, sodass sich vermehrt Papstschismen bildeten. Nach einem Schisma im Jahr 1059 sollte sich dieser Zustand ändern. Auf einer Synode wurde ein Schriftstück verfasst, das Neuregelungen bei der Papstwahl einführte. Diese Hausarbeit wird sich mit eben jenem Schriftstück, genannt Papstwahldekret, befassen. Dem Papstwahldekret wird in der Forschung historische Bedeutung zugeschrieben. Manche der gefassten Regelungen sind noch bis in die heutige Zeit gültig.
Zu Beginn des 11. Jahrhunderts war die Kirche stark geprägt von weltlichen Einflüssen. Die Einflüsse bildeten sich aber schon weit vorher heraus. Schon in der Ottonenzeit übertrugen Könige weltliche Verantwortung auf die Bischöfe. Sie erhielten Gebiete, Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen sowie andere Vorzüge. So waren sie für den König gleichzeitig eine wichtige Stütze zur Machterhaltung und Machtausweitung. Ein wichtiger Faktor der Macht war deshalb die Investitur. Seit dem 10. Jahrhundert war es üblich, dass Könige Bischöfe in ihr Amt einsetzten. Die königliche Macht erlebte unter Heinrich III. ihren Höhepunkt. Heinrich setzte Bischöfe ein, wie es ihm gefiel, einzig Rom hatte er um den Schein zu wahren eine nachträgliche Wahl erlaubt. Nach Heinrichs Tod sollten sich diese Machtverhältnisse und die bisherigen Gepflogenheiten allmählich ändern. Bereits unter seiner Herrschaft hatten sich leise „Gegensätze und Konflikte“ in den Jahren nach 1050 angedeutet.
Verantwortlich dafür war eine sich schnell ausbreitende Kirchenreform ausgehend vom Kloster Cluny. Die Reformer wollten die frommen mönchischen Ideale in der Kirche wieder durchsetzen, kämpften unter dem Leitspruch libertas ecclesiae für die Freiheit der Kirche, waren gegen Simonie und Laieninvestitur.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II.1 Der Weg zum Papstwahldekret
- II.2 Wahlakt
- II.3 Formaler Aufbau
- II.4 Inhaltliche Analyse des Papstwahldekretes
- III. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Papstwahldekret von 1059 und analysiert seine historische Bedeutung. Dabei werden die Entstehung und Inhalte des Dekrets im Kontext der Kirchenreform und des Investiturstreits untersucht.
- Die Entwicklung des Papstwahldekrets im Kontext der Kirchenreform und des Investiturstreits
- Die Inhalte und Bedeutung des Papstwahldekretes
- Der Einfluss des Dekrets auf das Verhältnis von Kirche und Staat
- Die Rolle der Reformpapst-Bewegung und der Cardinales
- Die Bedeutung des Dekrets für die Entwicklung des Papsttums
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung skizziert den historischen Kontext des Papstwahldekrets im 11. Jahrhundert, insbesondere den Investiturstreit und die Bedeutung der Kirchenreform. Sie beleuchtet die Spannungen zwischen Kirche und Staat, die Rolle der Reformer und die Notwendigkeit einer Neuordnung der Papstwahl.
II. Hauptteil: Das Papstwahldekret
II.1 Der Weg zum Papstwahldekret
Dieser Abschnitt untersucht die Vorgänge, die zur Entstehung des Dekrets führten, darunter die Absetzung konkurrierender Päpste und die Rolle der Reformpapst-Bewegung. Die Einführung der Cardinales und die Etablierung der Kurie werden ebenfalls behandelt.
II.2 Wahlakt
Der Abschnitt erklärt die Bedeutung des Wahlakts im Mittelalter und die Rolle des Klerus und des Volkes. Er erläutert, wie die Wahl des Papstes zuvor stattfand und wie das Dekret dieses Verfahren reformierte.
- Arbeit zitieren
- Bennet Eickhoff (Autor:in), 2017, Das Papstwahldekret von 1059, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371150