Termingeschäfte. Optionen und Futures


Studienarbeit, 2001

14 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Optionen
2.1. Grundbegriffe
2.1.1. Call und Put-Optionen
2.1.2. Basiswert, Basispreis, Laufzeit und Kontraktgröße
2.1.3. short und long Position…
2.1.4. Der Hebeleffekt (Leverage)
2.1.5. Innerer Wert und Zeitwert
2.2. Erwartungshaltungen
2.2.1. long call in Aktien…
2.2.2. short call in Aktien…
2.2.3. long put in Aktien…
2.2.4. short put in Aktien
2.3. Kombinationsmöglichkeiten
2.4. Glattstellen

3. Futures
3.1. Strategien mit Futures
3.2. Motive für den Kauf oder Verkauf eines Futures

4. Der Handel an der Terminbörse Eurex

5. Vergleich zwischen Optionen und Optionsscheinen

6. Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Nach § 29 Abs. 1 BörsG wird hinsichtlich der Feststellung des Börsenpreises zwischen Kassa- und Termingeschäften unterschieden. Dabei ist die Zeit zwischen dem Abschluss des Vertrages und der Fälligkeit der Lieferung bzw. Bezahlung des Handelsobjekt das Abgrenzungskriterium.

In Deutschland sind nach § 15 Abs. 2 der „Bedingungen für die Geschäfte an den deutschen Wertpapierbörsen“ bei Kassageschäften die Lieferung und Bezahlung der Wertpapiere zwei Börsentage nach dem Tag des Geschäftsabschlusses zu tätigen, wobei bei einem Termingeschäft der Zeitpunkt der Erfüllung individuell festgelegt werden kann.

In folgender Hausarbeit werden die Termingeschäfte erläutert und zu den Optionsscheinen abgegrenzt.[1]

2. Optionen

Bei einer Option handelt es sich um das Recht zum Kauf oder Verkauf einer Aktie. Dieses Recht kann durch die Zahlung der Optionsprämie erworben werden. Den Verkäufer der Option nennt man den Stillhalter, den Käufer den Optionsinhaber. Der Optionsinhaber kann die Option während ihrer Laufzeit (amerikanische Option) oder am Ende ihrer Laufzeit (europäische Option) ausüben. Die Option verfällt am Ende ihrer Laufzeit, wenn der Optionsinhaber sie nicht ausführt. Ansonsten ist der Stillhalter dazu verpflichtet, seinen Teil der Abmachung zu erfüllen.[2]

2.1. Grundbegriffe

Bevor ein Kunde am Optionsgeschäft teilnehmen darf, muss er nach § 53 Abs. 2 BörsG die sogenannte Börsentermingeschäftsfähigkeit erlangen. Dafür muss er von seinem Wertpapierberater über die Chancen und Risiken des Optionsgeschäfts aufgeklärt werden. Folgende Grundbegriffe müssen ihm dabei ebenfalls erläutert werden.

2.1.1. Call- und Put-Optionen

Bei einer Call-Option handelt es sich um eine Kaufoption. Der Optionsinhaber hat das Recht, einen Basiswert (z.B. eine Aktie) zu vorher festgelegten Konditionen zu kaufen. Für dieses Recht muss er die Optionsprämie entrichten.

Put-Optionen hingegen bergen für den Optionsinhaber das Recht, einen Basiswert zu vorher festgelegten Konditionen zu verkaufen. Auch für dieses Recht bezahlt der Optionsinhaber eine Optionsprämie.

2.1.2. Basiswert, Basispreis, Laufzeit und Kontraktgröße

Grundsätzlich kann es sich bei dem Basiswert, das ist der Wert, auf den sich die Option bezieht, um jegliches Finanzprodukt handeln. Folglich gibt es Aktienoptionen, Indexoptionen (z.B. auf den DAX), Zinsoptionen (z.B. auf Anleihen), Devisenoptionen (z.B. auf US-Dollar) sowie Optionen auf andere Optionen. Der Basiswert wird oft auch als Underlying bezeichnet.

Bei dem Basispreis handelt es sich um den Preis, zu dem der Optionsinhaber bei Ausüben der Option den Basiswert kaufen (call) bzw. verkaufen (put) kann, während die Laufzeit der Option festlegt, wie lange die Option gültig ist.

Die Kontraktgröße dahingegen gibt Auskunft darüber, welche Menge des Basiswerts von dem Optionsinhaber bezogen bzw. verkauft werden kann. Sie wird ebenfalls in den Optionsbedingungen genau festgelegt.[3]

2.1.3. short und long Position

Im Börsenjargon wird zur genauen Abgrenzung der beiden Vertragsparteien Stillhalter und Optionsinhaber von short und long gesprochen. Der Stillhalter geht beim Verkauf einer Option die short Position ein, während der Optionsinhaber die long Position einnimmt.

Beide Positionen beinhalten unterschiedliche Erwartungen an den Finanzmarkt, die später noch näher erläutert werden.

2.1.4. Der Hebeleffekt (Leverage)

Im Vergleich zum Direkterwerb eines Basiswertes erfordert der Kauf einer Option einen wesentlich geringeren Kapitaleinsatz. Aus diesem Grund partizipiert der Options­inhaber viel stärker an Kursänderungen. „Der Hebel soll aussagen, um wie viel mal stärker die prozentuale Veränderung des Warrantpreises im Vergleich zur prozentualen Wertentwicklung des jeweiligen Underlyings ausfällt, falls sich der Preis des Basisguts in naher Zukunft verändert. Je größer der Hebel, desto stärker die Preisreaktion [...].“4

2.1.5. Innerer Wert und Zeitwert

Den Kurs, zu dem das Optionsgeschäft bei Ausübung der Option abgewickelt wird, nennt man den Basispreis. Dieser kann unter, über oder gleich dem Tageskurs sein. Liegt der Tageskurs bei einem call über dem Basispreis, so ist die Option „im Geld (in the money)“, da der sogenannte „innere Wert“ positiv ist. Die Option kann mit Gewinn ausgeübt werden.

Die Option ist „am Geld (at the money)“, wenn der Basispreis dem Tageskurs ent­spricht. Der innere Wert ist hier gleich Null. Liegt der Tageskurs bei einer Kauf­option dagegen sogar unterhalb des Basispreises, so ist die Option „aus dem Geld (out of the money)“. Auch hier ist der innere Wert wiederum Null.

Bei einer Verkaufsoption gilt genau das Gegengesetzte. Hier hat eine Option nur dann einen inneren Wert, wenn der Tageskurs unterhalb des Basispreises liegt.

Besteht kein innerer Wert, so kommt der Optionspreis nur durch den sogenannten Zeitwert zustande. Er berechnet sich aus der Differenz zwischen dem derzeitigen Marktpreis einer Option und dem Gewinn, der durch die Ausübung der Option ent­steht. Der Zeitwert spiegelt also die Hoffnung auf weitere Kursentwicklungen des Basiswertes wider. Gegen Ende der Laufzeit wird der Zeitwert im Normalfall ganz verschwinden. Besteht dann außerdem kein innerer Wert, so verfällt die Option ungenutzt.5

[...]


[1] Vgl. ALLMENDINGER, Stefan/TILP, Andreas W.: Börsentermin- und Differenzgeschäfte, Köln, RWS Verlag Kommunikationsforum GmbH, 1998, S. 1.

[2] Vgl. USZCZAPOWSKI, Igor: Optionen und Futures verstehen, 3. Auflage, München, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1995, S. 45.

[3] Vgl. HEUSSINGER, Werner H./KLEIN, Marc/RAUM, Wolfgang: Optionsscheine, Optionen und Futures, Wiesbaden, Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, 2000, S. 59f.

4 Vgl. BEIKE, Rolf/POTTHOFF, Andreas: Optionsscheine - Grundlagen für den gezielten Einsatz an der Börse, München, Verlag C.H. Beck, 1998, S. 198f.

5 Vgl. HERRLING, Erich: Spezielle Betriebslehre Banken, Köln, Verlag H. Stam GmbH, 7. Auflage, 1998, S.283.

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Termingeschäfte. Optionen und Futures
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg, Ravensburg, früher: Berufsakademie Ravensburg  (Fachbereich Bank- und Börsenwesen)
Veranstaltung
Wertpapiergeschäft
Note
1,0
Autor
Jahr
2001
Seiten
14
Katalognummer
V3714
ISBN (eBook)
9783638122962
ISBN (Buch)
9783638745918
Dateigröße
465 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Hausarbeit gibt einen Einblick in die Thematik Optionen und Futures . Es werden die grundlegenden Systeme erklärt. Die Arbeit ist v.a. für Studenten im Grundstudium interessant und für Bankmitarbeiter, die neu in der Materie sind. 268 KB
Schlagworte
Optionen, Futures, Derivate, Termingeschäft
Arbeit zitieren
Florian Baur (Autor:in), 2001, Termingeschäfte. Optionen und Futures, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3714

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