Die vorliegende Arbeit stellt einen Versuch dar, den abstrakten Begriff des Alter Ego einer genaueren Untersuchung zu unterziehen und mit Leben zu füllen: Wie nehme ich den Anderen wahr, welche Wirkung übt er auf mich aus? Diese Fragen ziehen sich durch die gesamten Sozialwissenschaften.
Damit ihre Beantwortung nicht zu einer bloßen Aneinanderreihung soziologischer Phänomene gerät, beschränkt sich das Untersuchungsfeld auf zwei Theoretiker: George Herbert Mead und Alfred Schütz. Der Mensch ist bei ihnen nicht mehr – wie beispielsweise bei Talcott Parsons oder Niklas Luhmann – gefangen in einer Welt voll unpersönlicher Werte, Normen und Einstellungen, sondern interpretiert die Umwelt und somit auch die ihm entgegentretenden Mitmenschen aus seiner ganz subjektiven Perspektive.
Ausgehend von dieser gemeinsamen Basis schlagen G. H. Mead und A. Schütz allerdings ihren eigenen Weg ein, um das soziale Spielfeld, auf dem sich sowohl Alter Ego als auch Ego bewegen, abzustecken.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. George Herbert Mead
- 1.1 G. H. Mead - eine kurze Einführung
- 1.1.1. Der biographische Hintergrund
- 1.1.2. Der theoretische Hintergrund
- 1.2. Ego - die Entwicklung des Einzelnen
- 2. Alfred Schütz
- 2.1 A. Schütz eine kurze Einführung
- 2.1.1 Der biographische Hintergrund
- 2.1.2 Der theoretische Hintergrund
- 2.2 Alter ego - die Entwicklung des Anderen
- 3. Ein Theorievergleich
- 3.1 Die Gemeinsamkeiten
- 3.2 Die Unterschiede
- 4. Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht den abstrakten Begriff des Alter ego und beleuchtet, wie wir den Anderen wahrnehmen und welche Wirkung er auf uns ausübt. Dabei werden die Theorien von George Herbert Mead und Alfred Schütz herangezogen, die beide eine einzigartige Sicht auf die soziale Realität einbringen, die die subjektive Perspektive des Individuums betont.
- Entwicklung des Selbst unter dem Einfluss der Anderen (Mead)
- Interaktion zwischen Ego und Alter ego im Alltag (Schütz)
- Soziale Prozesse und Fremdverstehen
- Vergleich der Theorien von Mead und Schütz
- Kritik an den Theorien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Theorie von George Herbert Mead und untersucht die Entstehung des Ichs, d.h. die Entwicklung der Identität des Einzelnen unter dem Einfluss der Anderen. Das zweite Kapitel beleuchtet die Interaktion zwischen Ego und Alter ego im Alltag aus der Perspektive von Alfred Schütz. Schütz analysiert die Einbettung des Individuums in den gesellschaftlichen Kontext und beleuchtet die Konstellation sozialer Prozesse mit dem Anderen. Im dritten Kapitel werden die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Theorien von Mead und Schütz verglichen. Abschließend werden beide Theorien im vierten Kapitel einer kritischen Betrachtung unterzogen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Begriffen und Konzepten des symbolischen Interaktionismus, wie Ego, Alter ego, soziale Interaktion, subjektive Interpretation, Fremdverstehen und gesellschaftliche Prozesse. Sie beleuchtet die Theorien von George Herbert Mead und Alfred Schütz sowie deren Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Des Weiteren werden zentrale philosophische Strömungen, wie der deutsche Idealismus und die Darwin'sche Evolutionstheorie, in den Kontext der Arbeit eingebunden.
- Arbeit zitieren
- Nathalie Verden (Autor:in), 1998, Alter Ego. Der Andere bei George Herbert Mead und Alfred Schütz, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37144