Dieser Text ist eine Analyse der Doktorarbeit von Annette Seitz zum Thema Kreuzzüge.
Zur Analyse der Dissertation, ist der Hauptteil dieser Analyse in drei Teile aufgeteilt. Zuerst werden der Aufbau und die Quellen vorgestellt. Anschließend werden im nächsten Kapitel die Ergebnisse der Studie aufgezeigt. Abschließend wird auf Basis zweier Rezensionen, eine kritische Würdigung vorgenommen. Es folgt ein abschließendes Fazit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Methodische Frage
2.1. Struktur und Aufbau
2.2. Quellen
3. Ergebnis der Studie
4. Kritische Würdigung
5. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
„'Nicht ich bin es, der euch ermutigt', rief er angeblich aus, 'es ist der Herr. Zu den Anwesenden spreche ich, den Anwesenden befehle ich, doch Christus herrscht'" [1] . So rief Papst Urban II. am 27.November 1095 in Clermont endgültig zum Kreuzzug in das „heilige Land“ auf. Es folgte eine etwa 200 Jahre andauernde kriegerische Auseinandersetzung mit den muslimischen Bewohnern um das Heilige Land.
Annette Seitz stellt zu Beginn ihrer Arbeit fest, dass sich die moderne Forschung vor allem mit dem ersten und erfolgreicherem Teil der Kreuzzüge, bis zur Schlacht von Hattin beschäftigt hat. Auch finden sich in der früheren Forschung mehrheitlich Überblicke über die verschiedenen Quellengattungen und keine expliziten Auseinandersetzungen mit einzelnen Gattungen. Seitz befasst sich in ihrer Arbeit mit 39 (teilweise unedierten) Universalchroniken und versucht ein differenziertes Bild vom Umgang mit dem Scheitern aufzuzeigen um somit die starke Konzentration auf das Sündenmotiv zu hinterfragen. Sie beschäftigt sich explizit mit der zweiten - weniger erfolgreichen - Hälfte der Kreuzzüge ab der Schlacht von Hattin. Ihre Fragestellung kann: Wie ist das Scheitern in den zeitgenössischen Chroniken interpretiert und dargestellt worden? lauten. Um ihre Fragestellung zu beantworten teilt Sie Ihre Arbeit in vier Großkapitel auf, von denen sich drei mit der Deutung und Darstellung der Ereignisse befassen und eines mit der Darstellung und Interpretation der andersgläubigen Gegner der Kreuzfahrer und der Kreuzfahrer selbst.
Zur Analyse der Dissertation, ist der Hauptteil dieser Analyse in drei Teile aufgeteilt. Zuerst werden der Aufbau und die Quellen vorgestellt. Anschließend werden im nächsten Kapitel die Ergebnisse der Studie aufgezeigt. Abschließend wird auf Basis zweier Rezensionen, eine kritische Würdigung vorgenommen. Es folgt ein abschließendes Fazit.
2. Methodische Frage
Um sich dem Inhalt der Dissertation kritisch nähern und ihn zu analysieren, wird sich im ersten Teil mit der methodischen Frage beschäftigt. Hierfür werden zunächst Struktur und Aufbau und anschließend die Quellen, auf denen die Dissertation beruht, dargestellt.
2.1. Struktur und Aufbau
Auf den ersten Blick gliedert Annette Seitz ihre Dissertation in die allgemein gültige Aufteilung: Einleitung, Hauptteil und Schluss. Nach genauerer Betrachtung, lässt sich eine feinere Gliederung nachweisen.
Die Arbeit besteht aus der Einleitung[2] in der Seitz zunächst ihre Fragestellung vorstellt, welche zusammengefasst: Wie ist das Scheitern in den zeitgenössischen Chroniken interpretiert und dargestellt worden? lauten könnte. Daraufhin stellt sie kurz den von ihr genutzten Quellenkorpus vor, auf welchem die Arbeit basiert (siehe Kapitel 2.2.). Im Anschluss daran beschreibt Seitz ihre Vorgehensweise, wie Sie die Fragestellung im Laufe Ihrer Arbeit beantworten will. Abschließend gibt Seitz einen Forschungsüberblick, welcher darlegt, dass in Ihrer Arbeit „[...] nun erstmals ein differenziertes Bild des Umgangs mit dem 'Scheitern' im Nahen Osten [...]“[3] aufgezeigt wird, welches die bisherige Konzentration auf das Sündenmotiv hinterfragen soll.
Der Hauptteil der Arbeit[4] ist inhaltlich in vier Großkapitel unterteilt. Im ersten Kapitel geht es unter der Frage, welche Texte die Darstellung der Orientkreuzzüge prägten, um die rezipierten Ereignisse und was die Autoren damit vermitteln wollten oder konnten. Auch werden besondere Überlieferungsstränge zur Weitergabe von Wissen aufgezeigt.[5] Im zweiten Kapitel wird nach der Wandlung des Gebrauchs einzelner Deutungsmuster gefragt. Hierzu werden Erklärungs- und Deutungsmodelle für einzelne Niederlagen und Rückschläge in Erzählungen einzelner Autoren analysiert. Weiter zeigt Seitz in diesem Kapitel auf, ob bestimmte Deutungsmuster mehrheitlich zu bestimmten Zeiten oder nur von einzelnen Autoren benutzt wurden und ob sich für einzelne Ereignisse charakteristische Erklärungs- modelle filtern lassen.[6] Laut Annette Seitz ergibt die Analyse von Universalchroniken nicht ausschließlich eine Bandbreite von Erklärungs- und Deutungsmodellen, sondern zeigt auch narrative Strukturen zur Vermittlung der Geschehnisse auf.[7] Mit diesen Darstellungsmustern beschäftigt sich Seitz im dritten inhaltlichen Kapitel. Das vierte inhaltliche Kapitel ist zwei geteilt und beschäftigt sich mit „[...] [der] Eigenwahrnehmung und [der] Sicht auf den Anderen im Kontext der Orientkreuzzüge [...]“ [8]. Im ersten Teil geht es um die Darstellung und Deutung der Muslime. Da es laut Seitz in den Universalchroniken keine Gesamtentwürfe gibt, bezieht Sie sich auf Aussagen einzelner Chronisten. Im zweiten Teil stellt Seitz die „[...] Alterität innerhalb der eigenen Gruppe [...]“ [9] unter den Fragen, ob die Kreuzzüge als europäische Gemeinschaftsaktion oder als Engagement einzelner Gruppen gesehen wurden und ob die lateinischen Bewohner der Kreuzfahrer- herrschaften als eigenständige Gruppe oder als Teil einer Wir-Gruppe der Chronisten gesehen wurden.[10]
Eine als Fazit[11] anzusehende Gesamtdeutung, in der darauf eingegangen wird ob die Orientkreuzzüge immer noch als gottgewollt oder als weltliche Kämpfe angesehen wurden, folgt als Abschluss der Dissertation.
2.2. Quellen
Laut Annette Seitz eignen sich Universalchroniken aufgrund ihres breiten Bereichshorizontes zur Untersuchung der Fragestellung. Sie bieten Vergleichs- möglichkeiten wie mit Ereignissen und Konstellationen im lateinischen Europa umgegangen wurde. Als besonderes Merkmal dieser Chroniken lässt sich festmachen, dass die Autoren nie im Nahen Osten waren und somit nur das in Europa wahrgenommene wiedergeben konnten.[12] Auch sind diese Quellen auf Dauer ausgerichtet und entstehen in Gesamtheit und nicht im ersten Schmerz oder in erster Freude und können somit nicht unbedingt zur Propaganda genutzt werden, da sie eher eine Reflexion von Propaganda und Kritik sind.[13]
Weiter schreibt Seitz zu den Universalchroniken, dass diese „[...] die Orientkreuzzüge in einen größeren historischen Rahmen [einordnen]“ [14]. Wichtig ist zudem, dass der Entstehungszeitraum der behandelten Chroniken auf 1187 bis 1291 und als zeitgenössisch zu 1291 begrenzt wurde, da diese nicht nur die Heilsgeschichte[15] darstellen, sondern eine Verknüpfung aus Hinterfragung, Heilsgeschichte und Universalchronistik herstellen.[16]
Die Autoren der Chroniken greifen, laut Seitz, auf schriftliche Vorlagen aus dem 12. Jahrhundert zurück, „[...] verschwinden jedoch nicht gänzlich dahinter [...]“ [17]. Dies lässt sich laut Seitz vor allem in der Veränderung des Verständnisses der Kompilatoren Tätigkeit[18] erkennen. Seitz sagt außerdem, dass die Autoren Ihre Arbeit als intellektuelle Herausforderung ansahen, da diese die Werke selber auswählten und eine eigene Zusammenstellung vornahmen. Weiter darf man die Autoren nicht als „gedankenlose Kopisten“ [19] bezeichnen, da sie nach Seitz durchaus Passagen ihrer Werke selber verfassen mussten und nicht auf Vorlagen zurückgreifen konnten.[20]
[...]
[1]
Georg Bönisch, Kampf um die Weltherrschaft. Heiliger Krieg. In: Spiegel Online, 31.07.2012 http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/papst-urban-ii-rief-zum-kreuzzug-gegen-die-muslime-auf-a-847261.html (Stand 09.03.2017).
[2] Zu finden auf den Seiten 11 bis 29.
[3] Annette Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche in der Universalchronistik des lateinischen Europa (1187-1291). (Historische Studien, Bd. 497.) Husum 2010. S.29.
[4] Zu finden auf den Seiten 30 bis 256.
[5] Vgl. Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche S.24.
[6] Vgl. Ebenda S.24/25 oben.
[7] Vgl. Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche S.25.
[8] Vgl. Ebenda S.25.
[9] Ebenda S.25.
[10] Vgl. Ebenda S.25
[11] Auf den Seiten 257 bis 283
[12] Vgl. Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche S.15.
[13] Vgl. Ebenda S.15.
[14] Ebenda S.16.
[15] Der Begriff Heilsgeschichte wurde im 19. Jahrhundert geprägt. Unter diesem Blickwinkel zeigt sich Geschichte als sinnvolle oder planmäßige Abfolge göttlicher Handlungen, die letztendlich auf die Vollendung des Heils abzielt.
[16] Vgl. Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche S.15ff.
[17] Ebenda S.19
[18] Als Kompilator bezeichnet man einen Autor, dessen Arbeit vor allem aus dem Sammeln und Zusammenstellen von Werken und Zitaten anderer Autoren besteht.
[19] Seitz, Das lange Ende der Kreuzfahrerreiche S.19.
-
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen. -
Laden Sie Ihre eigenen Arbeiten hoch! Geld verdienen und iPhone X gewinnen.