Wie ist es möglich, dass in einer Zeit, in der der Tod längst durch die Übermittlung von Massenmedien in jede Privatsphäre Einzug erhält, eine solche Darstellung immer noch für Diskussionen sorgt? Genau bei dieser Frage soll die folgende Arbeit anknüpfen. Es soll im Folgenden zunächst darauf eingegangen werden, wie die Medien auf die Rezipienten wirken und vor allem welche besondere Funktion dabei die Fotografie übernimmt. Diese Untersuchung soll sich in Bezug auf das Aylan Beispiel in erster Linie auf die visuellen Darstellung des Todes beziehen. Dabei soll vor allem auch die Funktion der Medien als Bindeglied zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre herausgestellt werden, um die Fotografie als Übermittler der Totenbilder begreifen zu können. Auf der Grundlage dieser Untersuchung soll zudem ersichtlich werden, wie sich Wirklichkeit und Abbildung zueinander verhalten und vor allem wie der tote Körper zum Gegenstand der medialen Inszenierung wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Bild „Aylan“ (Beschreibung)
- 3. Politischer Kontext: Aylan
- 4. Die Wirkung der Medien
- 4.1 Besonderheit der Fotografie
- 5. Die Rolle der neuen Öffentlichkeit - Eine kollektive Verdrängung
- 5.1 Die Medien als Bindeglied der Sphären
- 5.2 Die Fotografie als Übermittler des Todes
- 6. Nachträgliche Überlegungen & Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirkung der Aylan-Fotografie, eines Bildes eines ertrunkenen Flüchtlingskindes, auf die Rezipienten. Sie beleuchtet die besondere Funktion der Fotografie als Medium und ihr Verhältnis zur Darstellung des Todes in den Medien. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Medien als Bindeglied zwischen öffentlicher und privater Sphäre im Kontext der Flüchtlingskrise.
- Die Wirkung von Bildern des Todes in den Medien
- Die Rolle der Fotografie als Übermittler von Informationen und Emotionen
- Der politische Kontext der Aylan-Fotografie und die Flüchtlingskrise
- Das Verhältnis von Wirklichkeit und medialer Abbildung
- Die öffentliche und private Reaktion auf die Fotografie
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt die Aylan-Fotografie als Symbol für die Schicksale von Flüchtlingen. Sie stellt die Frage nach der Wirkung dieser Darstellung des Todes in einer medial gesättigten Gesellschaft und kündigt den weiteren Verlauf der Arbeit an, der sich auf die Wirkung der Medien, die Funktion der Fotografie und das Verhältnis von Wirklichkeit und Abbildung konzentriert.
2. Das Bild „Aylan“ (Beschreibung): Dieses Kapitel beschreibt die Aylan-Fotografie detailliert. Es wird auf die verschiedenen Versionen des Bildes im Internet eingegangen und eine spezifische Fotografie von Nilüfer Demir als Analyseobjekt ausgewählt. Die Beschreibung analysiert die Komposition des Bildes, die Farbgebung, die Positionierung der Figuren (Aylan und der uniformierte Mann) und deren Wirkung auf den Betrachter. Die Beschreibung betont den scheinbar schlafenden Zustand des Kindes im Kontrast zur Realität des Todes, verstärkt durch die Anwesenheit des Mannes und die umgebenden Elemente.
3. Politischer Kontext: Aylan: Dieses Kapitel untersucht den historischen und politischen Kontext der Aylan-Fotografie. Es beleuchtet die Berichterstattung über Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer vor dem Erscheinen des Fotos und setzt das Bild in den Kontext der damaligen Flüchtlingskrise in Europa. Es analysiert die politische Kritik an der Reaktion der EU auf die Krise und wie diese das Verständnis des Bildes beeinflusst.
4. Die Wirkung der Medien: Dieses Kapitel analysiert die Wirkung der Medien und insbesondere der Fotografie auf die Rezipienten im Kontext der Aylan-Fotografie. Es untersucht wie das Bild Emotionen und Reaktionen auslöst und welche Rolle die Medien dabei spielen, die öffentliche Diskussion zu gestalten und zu beeinflussen. Der Abschnitt 4.1 vertieft sich in die Besonderheiten der Fotografie als Medium und ihre Fähigkeit, Emotionen und Informationen zu vermitteln, besonders im Kontext von Tod und Leid.
5. Die Rolle der neuen Öffentlichkeit - Eine kollektive Verdrängung: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Medien als Bindeglied zwischen öffentlicher und privater Sphäre im Umgang mit der Aylan-Fotografie. Die Abschnitte 5.1 und 5.2 analysieren wie die Medien die öffentliche Diskussion über Flüchtlinge und Tod prägen und wie die Fotografie dazu beiträgt, Todesbilder im öffentlichen Raum zu verankern und möglicherweise eine kollektive Verdrängung zu beeinflussen.
Schlüsselwörter
Aylan-Fotografie, Flüchtlingskrise, Medienwirkung, Bildanalyse, visuelle Darstellung des Todes, öffentliche Meinung, kollektive Verdrängung, Fotografie als Medium, politische Kommunikation.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse der Aylan-Fotografie
Was ist der Gegenstand dieser Analyse?
Diese Arbeit analysiert die Wirkung der Fotografie des ertrunkenen Flüchtlingskindes Aylan auf die Rezipienten. Der Fokus liegt auf der Rolle der Medien, der Funktion der Fotografie als Medium und dem Verhältnis von Wirklichkeit und medialer Abbildung im Kontext der Flüchtlingskrise.
Welche Aspekte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse untersucht die Wirkung von Bildern des Todes in den Medien, die Rolle der Fotografie als Übermittler von Informationen und Emotionen, den politischen Kontext der Aylan-Fotografie und die Flüchtlingskrise, das Verhältnis von Wirklichkeit und medialer Abbildung sowie die öffentliche und private Reaktion auf die Fotografie.
Wie ist die Analyse strukturiert?
Die Analyse gliedert sich in mehrere Kapitel: Einleitung, detaillierte Beschreibung der Aylan-Fotografie, politischer Kontext, die Wirkung der Medien (inkl. der Besonderheiten der Fotografie als Medium), die Rolle der neuen Öffentlichkeit und eine kollektive Verdrängung (inkl. der Medien als Bindeglied zwischen öffentlicher und privater Sphäre), und abschließende Überlegungen und ein Fazit.
Was wird im Kapitel zur Beschreibung der Aylan-Fotografie behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt die Aylan-Fotografie detailliert, untersucht verschiedene Versionen des Bildes im Internet und wählt eine spezifische Fotografie von Nilüfer Demir als Analyseobjekt aus. Es analysiert Komposition, Farbgebung, die Positionierung von Aylan und dem Mann und deren Wirkung auf den Betrachter, und hebt den Kontrast zwischen dem scheinbar schlafenden Zustand des Kindes und der Realität des Todes hervor.
Welchen politischen Kontext beleuchtet die Analyse?
Das Kapitel zum politischen Kontext untersucht die Berichterstattung über Flüchtlingskatastrophen vor dem Erscheinen des Fotos, setzt das Bild in den Kontext der damaligen Flüchtlingskrise in Europa und analysiert die politische Kritik an der Reaktion der EU auf die Krise und deren Einfluss auf das Verständnis des Bildes.
Wie wird die Wirkung der Medien analysiert?
Die Analyse untersucht, wie das Bild Emotionen und Reaktionen auslöst und welche Rolle die Medien bei der Gestaltung und Beeinflussung der öffentlichen Diskussion spielen. Ein besonderer Fokus liegt auf den Besonderheiten der Fotografie als Medium und ihrer Fähigkeit, Emotionen und Informationen zu vermitteln, insbesondere im Kontext von Tod und Leid.
Welche Rolle spielt die „neue Öffentlichkeit“ in der Analyse?
Die Analyse untersucht die Medien als Bindeglied zwischen öffentlicher und privater Sphäre im Umgang mit der Aylan-Fotografie. Es wird analysiert, wie die Medien die öffentliche Diskussion über Flüchtlinge und Tod prägen und wie die Fotografie dazu beiträgt, Todesbilder im öffentlichen Raum zu verankern und möglicherweise eine kollektive Verdrängung zu beeinflussen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Analyse?
Schlüsselwörter sind: Aylan-Fotografie, Flüchtlingskrise, Medienwirkung, Bildanalyse, visuelle Darstellung des Todes, öffentliche Meinung, kollektive Verdrängung, Fotografie als Medium, politische Kommunikation.
- Arbeit zitieren
- Carsten Schecker (Autor:in), 2017, Darstellung toter Körper in den Medien am Beispiel der Aylan-Fotografie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371792