Im Jahr 1907 nach dem niedergeschlagenen "Herero- und Hottentottenaufstand" löste Reichskanzler Bülow am 1. April 1907 den Reichstag als Folge der vorherigen Ereignissen auf. Genau an diesem historischen Ereignis soll die hier vorliegende Studienarbeit einsetzen und der Frage nach einem möglichen Politikwechsel nachgehen.
In der Internetenzyklopädie Wikipedia, welche von „Rund 72 Prozent der Internetnutzer ab 10 Jahren in Deutschland […]“ genutzt wird, wird von einer „neuen Kolonialpolitik“ ab 1907 gesprochen, welche sich durch einen humaneren Umgang mit den Einheimischen und höherer Wirtschaftlichkeit ausgezeichnet haben soll. Die Frage, ob es einen Politikwechsel nach der sogenannten „Hottentottenwahl“ wirklich gab und inwiefern sich dieses mögliche Ereignis darauf auswirkte, soll am Beispiel der Kolonie Kamerun beantwortet werden. Zusätzlich soll durch diese Untersuchung geprüft bzw. herausgearbeitet werden, ob der angesprochene Beitrag der Internetenzyklopädie gezielt ein „besseres“ Geschichtsbild des deutschen Kolonialismus erzeugt, welches höchstwahrscheinlich durch eine Vielzahl der Leser unreflektiert aufgenommen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgangsbeschreibung
- Deutsche Kolonialpolitik
- Beginn der "gesamtdeutschen" Kolonialpolitik
- Kamerun
- Gründung des deutschen "Schutzgebiets" Kamerun
- Etablierung und Durchsetzung der deutschen Herrschaft
- Kamerun unter deutscher Verwaltung
- Kamerun unter rechtlichen Aspekten
- Kamerun unter wirtschaftlichen Aspekten
- Kamerun unter innenpolitischen Aspekten
- Das Ende der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun
- Das Bild der "Schutzangehörigen" im "Mutterland"
- Die Hottentottenwahl
- Im Vorfeld der Wahl
- Die Wahl
- Auswirkungen auf Kamerun
- Zusammenfassung und Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern sich die Kolonialpolitik des deutschen Kaiserreichs nach den "Hottentottenwahlen" 1907 veränderte. Die Arbeit analysiert dies am Beispiel Kameruns. Sie verfolgt das Ziel, einen möglichen Politikwechsel nach den "Hottentottenwahlen" aufzuzeigen und die Auswirkungen auf Kamerun zu untersuchen.
- Die Entwicklung der deutschen Kolonialpolitik ab 1871
- Die Etablierung und Verwaltung der deutschen Kolonie Kamerun
- Die "Hottentottenwahlen" 1907 und deren Vorgeschichte
- Die Darstellung der Einheimischen in der deutschen Gesellschaft
- Die Auswirkungen der "Hottentottenwahlen" auf die Kolonialpolitik in Kamerun
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext der deutschen Kolonialisierung in Afrika dar und führt in die Forschungsfrage ein.
- Das Kapitel "Deutsche Kolonialpolitik" erläutert die Entwicklung der deutschen Kolonialpolitik ab 1871 und zeigt die Ursachen für den "Wettlauf um Afrika" auf.
- Das Kapitel "Kamerun" behandelt die Gründung und Etablierung des deutschen Schutzgebiets Kamerun und die verschiedenen Aspekte der deutschen Verwaltung, einschließlich rechtlicher, wirtschaftlicher und innenpolitischer Gesichtspunkte.
- Das Kapitel "Die Hottentottenwahl" analysiert die "Hottentottenwahlen" von 1907 und beleuchtet die Vorgeschichte, die Wahl selbst und die möglichen Auswirkungen auf Kamerun.
Schlüsselwörter
Die Studienarbeit fokussiert auf die Themenbereiche deutsche Kolonialgeschichte, deutsche Kolonialpolitik in Afrika, Kamerun, "Hottentottenwahlen" 1907, "Schutzgebiete", Wirtschaft, Recht und Politik, "Schutzangehörige" und die Darstellung der Kolonialherrschaft in der deutschen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Simon König (Autor:in), 2016, Die Kolonialpolitik des deutschen Kaiserreichs nach den "Hottentottenwahlen" 1907. Eine Analyse am Beispiel Kameruns, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/371990