Dieser Aufsatz geht der Frage nach, inwieweit es während des Zweiten Weltkrieges, insbesondere nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, eine deutsche Strategie in Bezug auf Turkestan, welches territorial nie direkt unter deutscher Herrschaft gestanden hatte, gab. Inwieweit fungierte zudem der Islam aus deutscher Sicht als Abwehr gegen den Bolschewismus bzw. konnte dieser zu diesem Ziel instrumentalisiert werden? Weiterhin wird die Frage gestellt, ob Deutschland, trotz Großmachtsambitionen, überhaupt in der Lage war, Weltpolitik dieses Maßstabs an der Schnittstelle von Imperien zu betreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Turkestan
- Unternehmen Barbarossa
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Aufsatz befasst sich mit der Frage, welche Rolle Turkestan in den Überlegungen des nationalsozialistischen Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs spielte. Es werden die Visionen zur Gründung eines turkestanischen Nationalstaates und dessen deutsche Unterstützung analysiert.
- Die Rolle Turkestans in der deutschen Kriegszielplanung im Osten
- Die Bedeutung des Islams bei der Abwehr des Bolschewismus
- Die „Arbeitsgemeinschaft Turkestan e.V.“ und die Mullahschule Dresden
- Die nationale Erhebung der Turkestaner und deren Verhältnis zum russischen und sowjetischen Imperialismus
- Die deutsche Ostpolitik an der Schnittstelle von Imperien
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Der Aufsatz untersucht die Rolle Turkestans in den Überlegungen des nationalsozialistischen Deutschlands während des Zweiten Weltkriegs. Er beleuchtet die Visionen zur Gründung eines turkestanischen Nationalstaates und deren deutsche Unterstützung. Der Aufsatz geht der Frage nach, ob es sich bei den Visionen um Planspiele handelte oder ob handfeste deutsche Interessen dahinter steckten.
Turkestan
Der Abschnitt beschreibt die geographische Lage Turkestans, seine strategische Bedeutung und die politische Großwetterlage während des Zweiten Weltkrieges. Es wird die Rolle des Islams und des Pantürkismus im Kontext der nationalen Bestrebungen der indigenen Völker beleuchtet. Weiterhin wird die Fragmentierung der turkestanischen Bevölkerung sowie die Herausforderungen für die Entwicklung einer eigenständigen nationalen Bewegung dargestellt.
Unternehmen Barbarossa
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion und den Auswirkungen auf Turkestan. Es werden die Einsatzbedingungen der Turkestaner in der Roten Armee und ihre Rolle im Kampf gegen den Nationalsozialismus beleuchtet. Des Weiteren wird die deutsche Strategie in Zentralasien und die gescheiterte politische Einflussnahme in Persien und Afghanistan thematisiert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Aufsatzes sind Turkestan, Nationalismus, Islamismus, Pantürkismus, deutsche Ostpolitik, Zweiter Weltkrieg, sowjetischer Imperialismus, „Arbeitsgemeinschaft Turkestan e.V.“, Mullahschule Dresden, Basmatschi-Bewegung.
- Arbeit zitieren
- Dr. Cornelia Lein (Autor:in), 2017, Turkestanische Visionen und die Mullahschule Dresden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372032