Betriebe sind durch die stetige Veränderung der Arbeitswelt mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Neben technischen Entwicklungen und Innovationen bei Arbeits- und Organisationsprozessen, wird der Faktor Mensch immer mehr ebenso Bestandteil von Wettbewerbsfähigkeit. Somit werden in der wissenschaftlichen Diskussion sowohl betriebliche Gesundheitsförderung als auch gesunde Führung als eine Möglichkeit für einen erfolgreichen Umgang mit volatilen, dynamischen und komplexen Rahmenbedingungen gesehen. In arbeitswissenschaftlichen Studien ebenso wie in der Führungsforschung werden die Unterschiede zwischen Männern und Frauen oftmals analysiert. In Untersuchungen zu gesunder Führung wird dieser Aspekt jedoch kaum beleuchtet. Aus diesem Grund beschäftigt sich die Masterthesis mit der Frage, inwiefern Genderunterschiede bei der Einführung von gesunder Führung in einem Unternehmen relevant sind.
Sowohl in der Theorie als auch in der Praxis ist gesunde Führung unterschiedlich definiert. Gerade in der Einführungsphase in einem Betrieb haben viele aus der Literatur bekannten BGF-Qualitätskriterien ihre Berechtigung. Die Beobachtungen zu Genderunterschieden bestätigen die aus der Theorie bekannte vertikale und horizontale Segregation von Frauen am Arbeitsmarkt. Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften treten bei der Anwendung von gesunder Führung im Führungsalltag am ehesten auf. Ähnlich wie in den theoretischen Erkenntnissen stimmt gesunde Führung mit dem generell eher interaktionalen Führungsstil von weiblichen Führungskräften überein und ist hier besonders anschlussfähig. Hinzu kommt das insgesamt stärkere Interesse von Frauen am Thema Gesundheit. Die Studie hat zudem gezeigt, dass Unternehmensgröße, Branche und Hierarchieebene wichtige Kontextvariablen darstellen, bei denen Genderunterschiede feststellbar sind.
Geschlecht ist bei der Einführung von gesunder Führung eines von vielen relevanten Unterscheidungsmerkmalen. Gleichzeitig sind damit nach wie vor strukturelle Ungleichheiten und Stereotypen verbunden. Die Erhöhung der Sensibilität und die Reflexion der Genderthematik sowie die Berücksichtigung von Kontextfaktoren sind deshalb von besonderer Bedeutung!
Zu Beginn der Arbeit wurde eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt, um die theoretischen Grundlagen des Themas aufzuarbeiten. Dadurch wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand gegeben und eine Basis für die qualitative Datenerhebung gelegt.
Inhaltsverzeichnis
- Kurzfassung
- Abstract
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Problemstellung
- Ziel der Arbeit und Forschungsfrage
- Wissenschaftliche Methode
- Einleitung
- Aufbau der Arbeit
- Gesundheit im betrieblichen Kontext
- Veränderung der Arbeitswelt
- Geschlechtsspezifische Arbeitsbedingungen und Gesundheitsgefahren
- Daten zur Gesundheit von Arbeitskräften
- Daten zur Gesundheit von Führungskräften
- Fazit
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) als ganzheitlicher Ansatz
- Erfahrungen zur praktischen Umsetzung von BGF
- Rolle der Führungskräfte in der betrieblichen Gesundheitsförderung
- Rahmenbedingungen in Klein- und Mittelbetrieben
- Chronologie und Förderstruktur der betrieblichen Gesundheitsförderung in Österreich
- Fazit
- Theoretischer Hintergrund von Führung
- Charismatische Führung
- Transformationale Führung
- Das „Full range model of leadership“
- Authentisches Leadership
- Servant Leadership
- Fazit
- Zusammenhang von Führung und Gesundheit – Stand der Forschung
- Modelle von gesunder Führung
- HPLC (health-promoting leading culture) von Jiménez et al.
- Health oriented Leadership (HOL) von Franke und Felfe
- Analyse von gesundheits- und entwicklungsförderlichem Führungsverhalten (GEFA) nach Vincent
- Vier-Ebenen-Modell gesundheitsförderlichen Führens nach Spieß und Stadler
- „Sozialkapitalkonzept“ von Badura
- Gesundheitsgerechte Führung nach Matyssek
- Gesunde Führung in KMUs nach Pelster
- Fazit
- Erwerbsarbeit und Führung in Verbindung mit Genderaspekten
- Theoretische Grundlagen und Daten
- Geschlechterungleichheiten in Führungspositionen
- Stand der Forschung
- Genderaspekte in Verbindung mit Führungsstilen
- Effektivität von männlichen und weiblichen Führungskräften
- Fazit
- Methodischer Forschungsansatz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Frage, inwiefern Genderunterschiede bei der Einführung von gesunder Führung in einem Unternehmen relevant sind. Die Arbeit analysiert, wie sich geschlechtsspezifische Aspekte auf die Anwendung und die Effektivität von gesunder Führung im Arbeitsalltag auswirken.
- Einfluss von Gender auf die Gestaltung und Umsetzung von gesundheitsförderlichen Führungskonzepten
- Analyse von geschlechtsspezifischen Unterschieden im Führungsverhalten und deren Bedeutung für die betriebliche Gesundheitsförderung
- Identifizierung von Kontextfaktoren, die Genderunterschiede im Bereich der gesunden Führung beeinflussen
- Bedeutung von Gender-Sensibilisierung und Reflexion bei der Einführung von gesunder Führung
- Analyse der Relevanz von strukturellen Ungleichheiten und Stereotypen im Kontext von gesunder Führung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Forschungsfrage der Masterarbeit vor und erläutert den Aufbau der Arbeit.
- Gesundheit im betrieblichen Kontext: Dieses Kapitel analysiert die Herausforderungen der sich verändernden Arbeitswelt und deren Auswirkungen auf die Gesundheit von Arbeitnehmern und Führungskräften. Es werden geschlechtsspezifische Unterschiede in den Arbeitsbedingungen und Gesundheitsgefahren beleuchtet.
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) als ganzheitlicher Ansatz: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung und die praktische Umsetzung von BGF als ganzheitlichen Ansatz zur Gesundheitsförderung im Betrieb. Es untersucht die Rolle der Führungskräfte in der BGF und beleuchtet die Rahmenbedingungen in Klein- und Mittelbetrieben.
- Theoretischer Hintergrund von Führung: Dieses Kapitel stellt verschiedene Führungstheorien und -modelle vor, wie z.B. charismatische Führung, transformationale Führung, das „Full range model of leadership“, authentisches Leadership und Servant Leadership.
- Zusammenhang von Führung und Gesundheit – Stand der Forschung: Dieses Kapitel beleuchtet den Zusammenhang zwischen Führung und Gesundheit und stellt verschiedene Modelle von gesunder Führung vor. Es diskutiert die Rolle von gesundheitsförderlichem Führungsverhalten für die betriebliche Gesundheitsförderung.
- Erwerbsarbeit und Führung in Verbindung mit Genderaspekten: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Thema der Geschlechterungleichheiten in Führungspositionen und analysiert den Stand der Forschung zu Genderaspekten in Verbindung mit Führungsstilen und der Effektivität von männlichen und weiblichen Führungskräften.
Schlüsselwörter
Die Masterarbeit befasst sich mit den Themen gesunder Führung, betriebliche Gesundheitsförderung, Genderaspekte, geschlechtsspezifische Unterschiede, Führungsverhalten, Kontextfaktoren, strukturelle Ungleichheiten, Stereotypen, Sensibilisierung, Reflexion, und Effektivität.
- Quote paper
- Monika Bader (Author), 2017, Gesunde Führung und Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Verbindung mit Genderaspekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372211