Der Eindruck, dass BARTHS Aussagen zum Heiligen Geist verkürzt und lückenhaft sind, drängt sich dem heutigen Leser, der i.d.R. in Unkenntnis der Gesamtheit der Barthschen Schriften ist, nach wie vor auf. Als ich mich mit BARTHS Ausführungen zur Versöhnungslehre beschäftigte, v.a. mit den Paragraphen, die ihrer Titulatur gemäß eine Pneumatozentrik suggerieren, war ich sehr erstaunt, dass BARTH auf knapp 300 Textseiten nur wenige Male vom „Geist Gottes“, von der dritten Person der Trinität und fast ausschließlich von Jesus Christus spricht.5 Noch erstaunter war ich, als ich in den fragmentarischen Stücken zur Kirchlichen Dogmatik las, dass es nach Meinung BARTHS „[…] keinen intimeren Freund des gesunden Menschenverstandes als den Heiligen
Geist [gibt].“
Die nachfolgende Arbeit versteht sich als Versuch aufzuzeigen, wie diese ‚scheinbar‘ konträren Befunde – argumentative Unterminierung und dezidierte Hervorhebung – im Denken KARL BARTHS zusammenpassen bzw. ob sie überhaupt zusammenpassen. Die Gesamtheit der Barthschen Pneumatologie kann und will die nachfolgende Arbeit nicht betrachten. Eine quantitative Einschränkung des Untersuchungsgegenstandes und eine Klärung der angewandten Methodik erscheinen daher notwendig zu sein.
Inhaltsverzeichnis
- ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
- GEISTVERGESSENHEIT ODER INTIME FREUNDSCHAFT – EINLEITUNG UND METHODIK
- Zur quantitativen Erhebung pneumatologischer Aussagen bei KARL BARTH..
- Zum methodischen Aufbau der vorliegenden Arbeit
- GENESIS DER BARTHSCHEN PNEUMATOLOGIE – KONTEXTUELLE VORBEMERKUNGEN
- PNEUMATOLOGIE IN DER KD IV/3
- Zu den pneumatologischen Grundentscheidungen in der KD.
- Zur argumentativen Einbettung des „Geist Gottes\" in der Struktur der KD IV
- Zur KD IV/1.
- Zur KD IV/2.......
- Zur KD IV/3..........\n
- SCHLUSSBETRACHTUNG – ZUR QUALITATIVEN BEWERTUNG DER EINBETTUNG DES „GEIST
GOTTES\" IN DER KD IV/3. - LITERATURVERZEICHNIS
- Textausgaben und Primärquellen
- Sekundärliteratur und Aufsätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Rolle des Heiligen Geistes in der Versöhnungslehre von Karl Barth (KD IV) und untersucht die genetischen Entwicklungslinien seiner Pneumatologie. Die Arbeit zielt darauf ab, die argumentative Struktur der Barth'schen Pneumatologie zu beleuchten und die Einbettung des „Geist Gottes“ innerhalb der KD IV/3 zu analysieren.
- Die quantitative Erhebung pneumatologischer Aussagen bei Karl Barth
- Die methodischen Ansätze und der Aufbau der Arbeit
- Die Genesis der Barth'schen Pneumatologie und ihre Kontextualität
- Die argumentative Einbettung des „Geist Gottes“ in der KD IV
- Eine qualitative Bewertung der Einbettung des „Geist Gottes“ in der KD IV/3
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Thematik und erläutert den methodischen Ansatz der Untersuchung. Es werden die Vorwürfe der „Geistvergessenheit“ gegen Karl Barth beleuchtet und die Bedeutung des Heiligen Geistes in seinem Gesamtwerk beleuchtet.
Im zweiten Kapitel wird die quantitative Erhebung pneumatologischer Aussagen in den Schriften Karl Barths vorgestellt. Anhand einer Analyse der Gesamtausgabe seiner Werke wird die Häufigkeit der Verwendung von Termini wie „Geist“, „Pneuma“ und „Spiritus“ untersucht.
Kapitel 3 beleuchtet die genetischen Entwicklungslinien der Barth'schen Pneumatologie und setzt sie in einen Kontextualen Rahmen.
Kapitel 4 befasst sich mit der Pneumatologie innerhalb der KD IV/3. Es werden die pneumatologischen Grundentscheidungen Barths analysiert und die argumentative Einbettung des „Geist Gottes“ in der Struktur der KD IV/3 untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Pneumatologie von Karl Barth, die Rolle des Heiligen Geistes in seiner Versöhnungslehre (KD IV), die genetischen Entwicklungslinien seiner Pneumatologie, die argumentative Struktur der Barth'schen Pneumatologie und die Einbettung des „Geist Gottes“ innerhalb der KD IV/3.
- Quote paper
- Stud. phil.--theol. Daniel Meyer (Author), 2017, Die Pneumatologie Karl Barths, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372252