Das ‚lange‘ 19. Jahrhundert ist durchdrungen vom Aufstieg des Bürgertums zur bestimmenden Größe in Politik und Gesellschaft. Doch was macht den Bürger aus?
In Deutschland hat sich das Bürgertum, geprägt von Kleinstaaterei und kulturellem Nationenbegriff einerseits und Freien Reichsstädten und stolzen Traditionen in Gilden und Zünften andererseits, eigene Traditionen und Werte geschaffen. Die politische Emanzipation des Bürgertums fand in Deutschland aufgrund seiner politischen Struktur zu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht einheitlich statt und wurde größtenteils über Reformen erreicht. Doch wenn auch die politische Emanzipation nicht im revolutionären Umbruch, sondern durch Reformen von Oben peu á peu vonstatten ging, ist in der Zeit des Vormärz in Deutschland eine neue bürgerliche Gesellschaft ausgereift, die eigene Werte vertiefte und neu entwickelte. Werte, die bis heute Bürgerliches definieren und Auswirkung auf unsere Gesellschaft haben. Im folgenden Text soll diesen Werten nachgegangen werden. Es wird versucht, diesen Wertekanon in seinem Entstehen nachzuvollziehen und auch das deutsche Bürgerverständnis mit den Entwicklungen in anderen Nationen zu vergleichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Deutsche Bürgertumsforschung im Überblick
- Bürgertum und Werte
- Der bürgerliche Wertehimmel
- Bildung und Erziehung
- Kulturschaffende und Akademiker
- Leistung und Arbeit
- Exklusives Bürgertum und politischer Zerfall
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Wertvorstellungen des Bürgertums in Deutschland zur Zeit des Vormärz. Er untersucht die Entstehung und Entwicklung dieser Werte und vergleicht sie mit den Entwicklungen in anderen Ländern. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, ob die politische Zäsur von 1830 Auswirkungen auf die Wertvorstellungen hatte oder ob diese umgekehrt die politischen Entwicklungen beeinflussten.
- Entstehung und Entwicklung bürgerlicher Werte in Deutschland im 19. Jahrhundert
- Vergleich des deutschen Bürgerverständnisses mit anderen Nationen
- Zusammenhang zwischen politischen Veränderungen und bürgerlichen Wertvorstellungen
- Analyse der Rolle des Bürgertums in der Gesellschaft und Politik
- Die Bedeutung von Bildung, Erziehung, Leistung und Arbeit für die bürgerliche Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung des Textes führt den Leser in das Thema ein und beleuchtet die Bedeutung des Bürgertums in der Geschichte der Moderne. Sie stellt die Entwicklung des Bürgertums im 19. Jahrhundert in den Kontext der Französischen Revolution. Das zweite Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene Forschungsansätze zur Entwicklung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Es stellt den Frankfurter und den Bielefelder Ansatz gegenüber und beleuchtet die jeweiligen Perspektiven auf die Entstehung und die Entwicklung des Bürgertums.
Das dritte Kapitel befasst sich mit den Werten des Bürgertums und stellt diese in den Vordergrund. Es beleuchtet die Rolle von Bildung und Erziehung, Kulturschaffenden und Akademikern sowie Leistung und Arbeit in der bürgerlichen Lebenswelt.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit dem deutschen Bürgertum im 19. Jahrhundert, insbesondere in der Zeit des Vormärz. Wichtige Schlüsselwörter sind: Bürgertum, Werte, Bildung, Erziehung, Leistung, Arbeit, Politik, Gesellschaft, Französische Revolution, Deutschland, Vormärz.
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- Anonym (Author), 2016, Bürgerliche Wertvorstellungen zur Zeit des Vormärz in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372345