Mit der Einführung des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG) hat die Gestaltung der Jugendhilfeplanung neue bedeutende Fortschritte gemacht. Zunehmend spielt sie eine tragende Rolle bei politischen Entscheidungen der kommunalen Jugendhilfe, in denen über Maßnahmen der Jugendhilfe, über Träger und Finanzierungsmöglichkeiten entschieden wird. Alle Träger der öffentlichen Jugendhilfe werden nun in die Pflicht genommen Jugendhilfeplanung zu betreiben. Aufgrund dieser innovativen Verpflichtung aller Jugendämter, ist der große Nachholbedarf an Jugendhilfeplanung in vielen Gebieten der Bundesrepublik unübersehbar geworden. Diese neue Aufgabe bedarf der Reflexion vergangener negativer Planungserfahrungen, sowie auf dieser Grundlage, der Ausarbeitung modernerer und angemessenerer Planungskonzepte (vgl. Merchel, 1994, S. 9). Auch Gerhold Strack stellt fest, dass durch die ne uartige Festlegung der Pflicht zur Jugendhilfeplanung belebende Impulse für die Jugendhilfe folgen können und somit zukunftsorientiertere Voraussetzungen für eine systematische Jugendhilfeplanung geschaffen werden können. Zusätzlich weist er darauf hin, Jugendhilfeplanung und Sozialplanung in einer integrierten Sozialplanung zu verbinden, um Planungsvorhaben realisierbarer zu machen, Arbeitsökonomie zu effektivieren und die notwendigen Daten, welche die Grundlage für beide Planungen bilden, gemeinsam zu sammeln und zu nutzen. Angebote für die verschiedenen Zielgruppen und Problemlagen könnten so besser untereinander abgestimmt werden und es somit zu einer kommunalen und sozialen Infrastruktur kommen, die hilft, planerische, soziale Benachteiligungen zu reduzieren (vgl. Strack, 1996, S.11 f.). Allerdings lässt Strack an dieser Stelle offen, wie diese Möglichkeiten in ihrer Gesamtheit realisiert werden sollen, da er bisher eine zielgruppenübergreifende Sozialplanung in der Praxis noch nicht feststellen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlegung der Jugendhilfeplanung
- 2.1 Rechtliche Grundlagen
- 2.2 Fachliche Grundlagen
- 3. Organisation der Jugendhilfeplanung
- 3.1 Organisationsanforderungen
- 3.2 Organisationsformen
- 4. Gestaltungsprinzipien der Jugendhilfeplanung
- 4.1 Jugendhilfeplanung als kommunikativer Prozess
- 5. Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Grundlegung, Gestaltungsprinzipien und Organisation der Jugendhilfeplanung im Kontext des Kinder- und Jugendhilfegesetzes (KJHG). Der Fokus liegt dabei auf der Analyse der rechtlichen und fachlichen Grundlagen der Jugendhilfeplanung sowie der Herausforderungen und Möglichkeiten ihrer Organisation und Gestaltung.
- Rechtliche Grundlagen der Jugendhilfeplanung im KJHG
- Fachliche Grundlagen der Jugendhilfeplanung
- Organisationsformen und -anforderungen der Jugendhilfeplanung
- Gestaltungsprinzipien der Jugendhilfeplanung
- Zusammenspiel von Jugendhilfeplanung und Sozialplanung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Bedeutung der Jugendhilfeplanung im Kontext des KJHG heraus und verdeutlicht die Notwendigkeit einer modernen und angemessenen Planungskonzeption im Zeichen des großen Nachholbedarfs in vielen Regionen Deutschlands.
2. Grundlegung der Jugendhilfeplanung
Dieses Kapitel beleuchtet die rechtlichen und fachlichen Grundlagen der Jugendhilfeplanung. Es werden die zentralen Paragrafen des SGB VIII, die die Pflicht zur Jugendhilfeplanung regeln, sowie die relevanten Prinzipien und Aufgabenfelder der Jugendhilfe dargestellt.
3. Organisation der Jugendhilfeplanung
Kapitel 3 widmet sich der Organisation der Jugendhilfeplanung. Es werden die organisatorischen Anforderungen und verschiedene Organisationsformen der Jugendhilfeplanung, wie z. B. die Einbindung von Jugendämtern und freien Trägern, beleuchtet.
4. Gestaltungsprinzipien der Jugendhilfeplanung
In Kapitel 4 wird der Fokus auf die Gestaltungsprinzipien der Jugendhilfeplanung gelegt. Es wird der kommunikative Prozess der Planung und die Bedeutung der Vernetzung mit anderen Planungsebenen im Sozialbereich hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Jugendhilfeplanung, KJHG, SGB VIII, Sozialplanung, Jugendhilfe, rechtliche Grundlagen, fachliche Grundlagen, Organisationsformen, Gestaltungsprinzipien, Vernetzung, kommunale Jugendhilfe, Bedarfsermittlung, Zielgruppen, Träger der Jugendhilfe.
- Arbeit zitieren
- Jan Sachsenröder (Autor:in), 2003, Grundlegung, Gestaltungsprinzipien und Organisation der Jugendhilfeplanung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37240