Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob und inwiefern trans* Menschen in der Gesellschaft pathologisiert und fremdbestimmt werden. Davon ausgehend untersucht sie, welche Rückschlüsse sich daraus über deren Selbstbestimmung und Anerkennung im Alltag ziehen lassen. Diesbezüglich wird auch die Notwendigkeit gender- und diversitätsbewusster Ansätze in der Sozialen Arbeit diskutiert. Diese deskriptive Arbeit fußt dabei grundlegend auf dem Theorem der "(De-)Konstruktion von Geschlecht" nach Judith Butler.
Trans* Menschen werden bisher nach der ICD-10 und der DSM-5 mit einer Persönlichkeitsstörung respektive Verhaltensstörung beziehungsweise Geschlechtsdysphorie diagnostiziert. Sie werden durch diese Pathologisierung geradezu entmenschlicht und genießen nicht die gleichen Rechte wie cis-geschlechtliche Menschen. So werden trans* Menschen nach wie vor durch die Gesellschaft von eben jener exkludiert und unsichtbar gemacht.
Innerhalb dieser Arbeit werden deskriptiv folgende Leitfragen queertheoretisch in Diskurs gesetzt: Woher kommen und wie entstehen Exklusionsmechanismen in Bezug auf trans* Menschen? Wie äußern sich diese konkret? Welche Möglichkeiten der diskursiven Verschiebung von hegemonialen Vorstellungen bestehen? Inwiefern halten Gender- und Diversitätsbewusstsein aktuell Einzug in der Sozialen Arbeit? Welche Aufgaben, Optionen und Konzepte bestehen diesbezüglich in der Profession, in Hinblick auf die Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt am Beispiel von Trans*?
Aus dem Inhalt:
- trans* Menschen;
- Doing Gender;
- Habitus;
- Dekonstruktion;
- Diversität
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Teil und Kontextualisierung
- 2.1 Die Konstruktion Geschlecht nach Judith Butler
- 2.2 Schnittstelle Habitus nach Pierre Bourdieu
- 2.3 (Un)Doing Gender
- 3 Trans* normaler Alltag - Lebensbedingungen und Datenlage
- 3.1 Begrifflichkeiten und Definitionen
- 3.2 Prävalenz
- 3.3 Suizidalität
- 3.4 Medizinische Aspekte
- 3.5 Recht und Gesetze
- 3.6 Diskriminierungen
- 4 Soziale Arbeit
- 4.1 Genesis und Geschichte gender- und diversitätsbewusster Sozialer Arbeit
- 4.2 Aktuelle Fachdebatte zu Gender- und Diversitätsbewusstsein
- 4.3 Social Justice und Diversity
- 5 Zusammenfassung
- 6 Fazit
- 7 Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht, ob und inwiefern trans* Menschen in der Gesellschaft pathologisiert und fremdbestimmt werden. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen dieser Pathologisierung auf die Selbstbestimmung und Anerkennung von trans* Menschen im Alltag. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit gender- und diversitätsbewusster Ansätze in der Sozialen Arbeit diskutiert. Die Arbeit basiert auf dem Theorem der „(De-)Konstruktion von Geschlecht\" nach Judith Butler.
- Pathologisierung von trans* Menschen in der Gesellschaft
- Selbstbestimmung und Anerkennung von trans* Menschen
- Die Rolle von Gender und Diversität in der Sozialen Arbeit
- Das Theorem der „(De-)Konstruktion von Geschlecht\" nach Judith Butler
- Lebensbedingungen und Datenlage von trans* Menschen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Pathologisierung von trans* Menschen ein und stellt die Forschungsfrage sowie die Zielsetzung der Arbeit dar. Der theoretische Teil analysiert die Konstruktion von Geschlecht nach Judith Butler sowie die Schnittstelle zwischen Habitus und Gender. Das Kapitel über den Trans* normalen Alltag beleuchtet Lebensbedingungen, Datenlage, Prävalenz, Suizidalität, medizinische Aspekte, rechtliche Rahmenbedingungen und Diskriminierungserfahrungen von trans* Menschen. Der Abschnitt über Soziale Arbeit untersucht die Genesis und Geschichte gender- und diversitätsbewusster Ansätze sowie die aktuelle Fachdebatte zu Gender- und Diversitätsbewusstsein. Abschließend beleuchtet die Arbeit das Konzept von Social Justice und Diversity im Kontext der Sozialen Arbeit.
Schlüsselwörter
Trans* Menschen, Pathologisierung, Selbstbestimmung, Anerkennung, Gender, Diversität, Soziale Arbeit, Judith Butler, (De-)Konstruktion von Geschlecht, Lebensbedingungen, Datenlage, Prävalenz, Suizidalität, Medizin, Recht, Diskriminierung, Social Justice, Diversity.
- Arbeit zitieren
- Franziska Jahn (Autor:in), 2017, Trans*normaler Wahnsinn. Pathologisierung und Selbstbestimmung von trans* Menschen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372410