In den Blick genommen werden im Rahmen dieser wissenschaftlichen Hausarbeit die Biographie des Reformpädagogen Alexander Sutherland Neill, seine wichtigsten Werke und der Entstehungskontext der antiautoritären Erziehung. Es folgen dann nähere Ausführungen zu dessen Leitgedanken und den anthropologischen Grundlagen seiner Pädagogik
Auch die Umsetzung seiner pädagogischen Gedanken in der Schule "Summerhill" werden thematisiert.
Der zweite Teil der Hausarbeit vergleicht letztlich Neills Pädagogik mit der Anthropologie und den pädagogischen Grundsätzen Eugen Finks und Christoph Wulfs.
Wie aus der Biographie Neills deutlich spürbar wird, war vor allem die von ihm selbst erlebte Unterdrückung durch Autoritäten, besonders durch seinen Vater, ausschlaggebend für seine späteren pädagogisch-erzieherischen Ansichten. Doch die Gesamtdynamik der antiautoritären Erziehungsbewegung hat ihren Ursprung in gesellschaftlichen Dimensionen.
Der Drang nach Befreiung von autoritärer Unterdrückung, das Aufkommen eines spezifischen Interesses an antiautoritären Erziehungsperspektiven sowie deren praktischer Umsetzung ist erstmals deutlich im Kontext der Studentenbewegung der sechziger Jahre zu sehen. Vor allem im Krisenjahr 1967 zeichnete sich deutlich ab, dass die alten Bildungsstrukturen den höher qualifizierten Arbeitskräften nicht mehr gerecht werden konnten.
Eine antiautoritäre Erziehung sollte die gedankenlose Übernahme von außen aufgedrückter Ordnungen und Verhaltensmuster verhindern und zudem die kritisch-rationale Auseinandersetzung und Reflexion der vorherrschenden (veralteten) politischen Herrschaftsformen, die keinen Raum für Freiheit und Selbstbestimmung gelassen hatten, ermöglichen.
Neills Erziehungsprinzipien formulierten sich dementsprechend in Abgrenzung zu dem, was er ablehnte: Freiheit statt Beherrschung, Selbstbestimmung statt Fremdsteuerung und Glück (Freude) statt rigoristisch irrationaler Moral als höchstes Erziehungsziel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Alexander Sutherland Neill
- 1.1 Biographie Neills
- 1.1.1 Kindheit und Jugend
- 1.1.2 Erste Lehrjahre
- 1.1.3 Studium und erste akademische Beschäftigungen
- 1.1.4 Neill als Schulleiter und sein Kontakt mit der neuen Erziehungsbewegung
- 1.2 Hauptwerke Neills
- 1.3 Die Studentenbewegung als gesellschaftliche Entstehungsvoraussetzung antiautoritärer Erziehung
- 1.4 Erzieherische Leitgedanken und Grundsätze der Pädagogik Neills
- 1.4.1 Freiheit des Kindes
- 1.4.2 Selbstbestimmung des Kindes
- 1.4.3 Glück als anzustrebendes Erziehungsziel
- 1.5 Anthropologische Grundlagen seiner Pädagogik
- 1.5.1 Menschenbild
- 1.5 2 Gesellschaftsbild
- 1.6 Neills pädagogische Konzeption der antiautoritären Erziehung in „Summerhill“
- 1.6.1 Bedeutung von Macht in der antiautoritären Erziehungskonzeption
- 1.6.2 Freiwilligkeit als Basis der Neill'schen Freiheits-Erziehung
- 1.6.3 Verantwortung
- 1.6.4 Liebe, Anerkennung und Humor
- 1.6.5 Sexualität als Grundlage der Persönlichkeit
- 1.1 Biographie Neills
- 2. Pädagogische Anthropologie Neills im Verhältnis zu den anthropologischen Grundlagen Eugen Finks und Christoph Wulfs
- 2.1 Anthropologische Grunddimensionen bei Eugen Fink
- 2.2 Anthropologische Deutungsbahnen Christoph Wulfs
- 2.2.1 Die kulturelle Natur des Menschen – Körper und Tod
- 2.2.2 Die Jenseitsstruktur des Menschen
- 2.2.3 Das Spiel - Mimesis und Imagination, Gesellschaft und Performativität
- 2.3 Die Pädagogik des Spiels bei Neill im Vergleich zu Christoph Wulf
- 3. Persönliche kritische Stellungnahme zur antiautoritären Pädagogik Neills und seiner Schule „Summerhill“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem reformpädagogischen Erziehungskonzept von Alexander Sutherland Neill. Ziel ist es, die Grunddimensionen seiner theoretischen Vorstellungen von Erziehung, Bildung und Pädagogik sowie die Konzeption seiner Schule "Summerhill" zu verstehen, welche diese Ansätze praktisch umsetzt. Dazu werden die Biographie und der Werdegang des Reformpädagogen, seine Mentoren, die historisch-gesellschaftlichen Hintergründe sowie seine Leitgedanken und pädagogischen Grundsätze beleuchtet. Im Fokus steht die Anthropologie Neills, sein Menschen- und Gesellschaftsbild, welches die Grundlagen seiner antiautoritären Erziehungskonzeption und das Fundament seiner Schule "Summerhill" bilden.
- Die Biographie und der Werdegang von Alexander Sutherland Neill
- Die pädagogischen Leitgedanken und Grundsätze Neills
- Die anthropologischen Grundlagen von Neills Pädagogik
- Die antiautoritäre Erziehungskonzeption in "Summerhill"
- Die Beziehung der Anthropologie Neills zu den Theorien von Eugen Fink und Christoph Wulf
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Dieses Kapitel beleuchtet die Biographie von Alexander Sutherland Neill, beginnend mit seiner Kindheit und Jugend. Es werden die prägenden Einflüsse seiner Eltern, die schulische Laufbahn, die frühen Lehrjahre und die Schlüsselmomente in Neills Entwicklung als Reformpädagoge dargestellt.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel vergleicht die anthropologischen Grundlagen von Neills Pädagogik mit den Theorien von Eugen Fink und Christoph Wulf. Es geht um die Frage, wie Neills Menschen- und Gesellschaftsbild mit den anthropologischen Grunddimensionen Finks und Wulfs zusammenhängen und wie diese Konzepte die antiautoritäre Erziehungskonzeption Neills beeinflussen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Reformpädagogik, antiautoritäre Erziehung, Alexander Sutherland Neill, Summerhill, Pädagogische Anthropologie, Menschenbild, Gesellschaftsbild, Eugen Fink, Christoph Wulf, Freiheit, Selbstbestimmung, Verantwortung, Liebe, Anerkennung, Humor, Sexualität.
- Arbeit zitieren
- Julia Siegert (Autor:in), 2016, Antiautoritäre Erziehung nach Alexander Sutherland Neill, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372449