In dieser Arbeit geht es um einen Vergleich des Verhältnisses von Individuum und Kollektiv zwischen Ordoliberalismus und Kommunitarismus. Es werden exemplarisch zwei Vertreter verglichen. Chales Taylor als Vertreter des Kommunitarismus und Alexander Rüstow als Vertreter des Ordoliberalismus werden gegenüber gestellt.
Prof. Doktor Walter Reese Schäfer stößt in seiner "Politischen Theorie der Gegenwart" auf interessante Indizien, die auf einen inhaltlichen Zusammenhang zwischen Kommunitarismus und Ordoliberalismus hinweisen. Das neunte Kapitel des Werkes behandelt den Kommunitarismus, anhand von Walzer und Etzioni. Reese Schäfer stellt fest, dass sich das wirtschaftsethische Konzept des Kommunitariers Etzioni mit dem ordoliberalen Gegenstück überschneidet.
In der normativen Wirtschaftsethik einer Gesellschaft spiegeln sich die interdisziplinären Prinzipien wieder, auf denen sie beruht. Die wirtschaftsethischen Ansichten einer Person sagen viel über deren Idee von Freiheit und Gerechtigkeit aus. Ebenso lässt sich von den wirtschaftsethischen Ansichten auf die Einstellung zum Verhältnis Individuum/Kollektiv schließen. In wirtschaftsliberalen Konzepten soll zum Beispiel der Spielraum des Individuums, die Reichweite seiner Vertragsfreiheit, möglichst groß sein. Das generelle Anliegen des Liberalismus, das Individuum von gesellschaftlichen Zwängen und Barrieren zu lösen, spiegelt sich in den wirtschaftsliberalen Konzepten wieder.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Begründung der eigenen Untersuchung
- 2. Einführung in die beiden Politischen Theorien
- 2.1.) Ordoliberalismus
- 2.2.) Kommunitarismus
- 3. Vergleich des Verhältnisses Individuum/Kollektiv
- 3.1) An WEN ist das Individuum gebunden?
- 3.1.1.) Rüstow (Ordoliberaler)
- 3.1.2.) Taylor (Kommunitarier)
- 3.1.3.) Zwischenfazit
- 3.2.) Intensität der Bindung - kollektivistische Tendenzen
- 3.2.1.) Rüstow
- 3.2.2.) Taylor
- 3.1) An WEN ist das Individuum gebunden?
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht das Verhältnis von Individuum und Kollektiv im Kontext des Ordoliberalismus und des Kommunitarismus. Sie vergleicht die Ansichten von Alexander Rüstow (Ordoliberalismus) und Charles Taylor (Kommunitarismus) und beleuchtet, wie beide Denkschulen die Bindung des Individuums an die Gesellschaft verstehen.
- Das Verhältnis von Individuum und Kollektiv in verschiedenen politischen Theorien
- Die Rolle des Staates im Verhältnis von Individuum und Kollektiv
- Die Bedeutung von Gemeinschaftsbindungen für das Individuum
- Der Einfluss von wirtschaftsethischen Ansichten auf das Verhältnis von Individuum und Kollektiv
- Die Frage nach der Intensität der Bindung des Individuums an die Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und erläutert die Motivation der Untersuchung. Das zweite Kapitel gibt eine Einführung in die beiden politischen Theorien, den Ordoliberalismus und den Kommunitarismus, und stellt die wichtigsten Vertreter und Konzepte vor. Das dritte Kapitel vergleicht die beiden Theorien im Hinblick auf das Verhältnis von Individuum und Kollektiv. Es analysiert die Bindung des Individuums an die Gesellschaft sowie die Intensität dieser Bindung. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und zieht Schlussfolgerungen.
Schlüsselwörter
Ordoliberalismus, Kommunitarismus, Individuum, Kollektiv, Gesellschaft, Bindung, Wirtschaftsethik, Staat, Freiheit, Gerechtigkeit, Taylor, Rüstow.
- Arbeit zitieren
- Nils Rieckmann (Autor:in), 2017, Das Verhältnis zwischen Individuum und Kollektiv. Der Kommunitarier Charles Taylor im Vergleich mit dem Ordoliberalen Alexander Rüstow, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372814