Von der Dresdner Tageszeitung „Die Union“ dazu ausersehen, „Chronist jener Tage zu sein“, führt Thomas Rosenlöcher mit „Die verkauften Pflastersteine“ Tagebuch zur Wende. Darin verarbeitet er nicht nur private und politische Ereignisse jener Zeit, sondern auch Bilder der Stadt. Häufig gerät Dresden in Anbetracht der Demonstrationen und Andachten auf den Berliner Alexanderplatz oder die Leipziger Nikolaikirche aus dem Blickfeld der Geschichte. Wie verlief die demokratische Revolution in Dresden? Wie trifft sie auf den einzelnen Bürger? Wie schildert Rosenlöcher seine Eindrücke von der Wende und wie verändern sie sich im Laufe der Zeit? Mit diesen zentralen Fragestellungen setzt sich die vorliegende Arbeit auseinander. Das Tagebuch „Die verkauften Pflastersteine“ soll dabei den Anfang und gleichzeitig das Ende der Ausführungen markieren.
Die zu behandelnden Ereignisse belaufen sich demnach auf den Zeitraum von September 1989 bis Mitte März 1990. Mit Ausnahme der ersten beiden Kapitel konzentriert sich die Aufmerksamkeit auf die repräsentative Rolle Rosenlöchers als Dresdner und die Stadt selbst in dieser Periode. Erläuterungen und Hinweise in Bezug auf die überregionalen Begebenheiten finden sich nur insoweit, wie sie für das Verständnis der einzelnen Passagen notwendig sind. Neben dem Tagebuch steht außerdem noch ein weiterer Text Rosenlöchers zur Verfügung. In „Warum ich den 9. November verschlief“ greift der Autor Teile seines Tagebuchs auf und bezieht rückblickend Position zur Situation sowie seinen Aufzeichnungen von damals. Folglich sind diese Erinnerungen mehrfach in die Untersuchung einbezogen. Zunächst soll das Tagebuch an sich analysiert und in seiner Funktion als Quelle überprüft werden. Um einen groben Überblick über die politische und gesellschaftliche Situation in der DDR zu erhalten, wird danach in den historischen Kontext eingeführt. Sodann beginnt die Analyse des Tagebuchs und der Dresdner Geschichte in den Wendejahren in aufeinander aufbauenden sowie chronologisch gegliederten Abschnitten. Eine Besonderheit kommt hier dem Mauerfall zu, weswegen dieser einzeln aufgeführt ist. Zum Ende werden die Ergebnisse zusammengetragen und einer Schlussfolgerung unterzogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die verkauften Pflastersteine als historische Quelle
- Politische Entwicklungen in Osteuropa bis zum September 1989
- Auf dem Weg zur Wende
- Beginn der Demonstrationen
- Mauerfall
- Stationen bis zur Wahl
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert das Tagebuch „Die verkauften Pflastersteine“ von Thomas Rosenlöcher, um die Ereignisse der Wende in Dresden von September 1989 bis Mitte März 1990 aus der Perspektive eines einzelnen Bürgers zu beleuchten. Die Arbeit untersucht, wie die demokratische Revolution in Dresden verlief, wie sie den Einzelnen betraf und wie Rosenlöcher seine Eindrücke von der Wende schilderte.
- Die Rolle des Tagebuchs als historische Quelle
- Die politische und gesellschaftliche Situation in der DDR vor dem Hintergrund der Wende
- Die Darstellung der Ereignisse in Dresden im Tagebuch
- Die Bedeutung des Mauerfalls für die Wende in Dresden
- Die Auswirkungen der Wende auf das Leben in Dresden
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die zentralen Fragestellungen vor.
- Das Kapitel „Die verkauften Pflastersteine als historische Quelle“ analysiert das Tagebuch von Thomas Rosenlöcher und seine Funktion als Quelle für die Erforschung der Wende.
- Das Kapitel „Politische Entwicklungen in Osteuropa bis zum September 1989“ skizziert den historischen Kontext der Wende und beschreibt die politischen und wirtschaftlichen Veränderungen in Osteuropa.
- Das Kapitel „Auf dem Weg zur Wende“ beleuchtet die ersten Anzeichen der Wende in Dresden und die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem DDR-Regime.
- Das Kapitel „Beginn der Demonstrationen“ beschreibt die ersten Demonstrationen in Dresden und ihre Bedeutung für die Wende.
- Das Kapitel „Mauerfall“ analysiert die Auswirkungen des Mauerfalls auf Dresden und die Reaktionen der Bevölkerung.
- Das Kapitel „Stationen bis zur Wahl“ beschreibt die weiteren Ereignisse der Wende in Dresden bis zur ersten freien Wahl im März 1990.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Wende, DDR, Dresden, Tagebuch, Thomas Rosenlöcher, Demokratie, politische Revolution, Bürgerbewegung, Mauerfall, politische und gesellschaftliche Veränderungen.
- Arbeit zitieren
- René Schmudlach (Autor:in), 2010, Wie verlief die demokratische Revolution 1989/90 in Dresden und wie wird sie in Rosenlöchers Tagebuch "Die verkauften Pflastersteine" dargestellt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/372830