Das Internet nimmt heutzutage einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft ein. Unsere alltägliche Kommunikation ist mittlerweile fest mit Online-Angeboten verbunden und die Präsenz des Computers in Form von sozialen Netzwerken wie Facebook alltäglich. Insbesondere in der Jugend lässt sich eine zunehmende ,,Mediatisierung der Alltagswelten'' (Reindl 2015) feststellen. Das Statistik-Portal statista verzeichnet zur Verbreitung und Nutzung des Internets in Deutschland im Jahr 2016 bei den 14- bis 19-jährigen eine Nutzungsrate von 100%. Die tägliche Dauer der Internetnutzung von Jugendlichen liegt bei 200 Minuten.
Das Internet ist längst zu einer zentralen Informationsquelle geworden. Immer präsenter wird es daher auch für Ratsuchende, die sich Informationen und Unterstützung bei verschiedenen Problemen erhoffen. Die Lebensphase der Jugend ist eine Zeit, in der erhebliche Entwicklungsprozesse ablaufen, was nicht immer störungsfrei funktioniert. Beratung kann Unterstützung bieten und eine Orientierungshilfe für Jugendliche darstellen. Schleiffer schreibt, dass die Einrichtung spezieller Institutionen der psychosozialen Vorsorge darauf hindeutet, ,,dass mit der Entwicklung hin zur funktional ausdifferenzierten Gesellschaft sowohl eine Zunahme psychischer Problemlagen, als auch eine Sensibilisierung für diese einherging''. (Schleiffer 2010)
Unter Berücksichtigung der Lebensweltorientierung von Beratungsansätzen ist es somit eine logische Schlussfolgerung, dass Unterstützungsmöglichkeiten mit dem Angebot der Onlineberatung erweitert werden. Dieses internetbasierte Beratungsangebot ist überwältigend und hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen Beratungszweig entwickelt. Neben der Beratung durch Einzelpersonen haben sich virtuelle Beratungsstellen zu spezifischen Themenkomplexen etabliert. Auch immer mehr große Institutionen der Wohlfahrtspflege wie der Deutsche Caritasverband e.V. ergänzen ihr Angebot durch internetbasierte Inserate.
Aufgrund der rasanten Entwicklungen im Beratungssektor einerseits und in der Mediennutzung andererseits erscheint es wichtig zu untersuchen, welche Chancen durch die Onlineberatung geboten werden und welche Risiken damit einhergehen. Dieser Frage geht die vorliegende Ausarbeitung nach. Im Fokus steht dabei die Zielgruppe der Jugendlichen.
Im ersten Teil der Arbeit werden einige themenspezifische Definitionen [...]
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Ausdifferenzierung der Onlineberatung
- 2.1 Definitionen
- 2.2 Rechtliche Grundlagen
- 2.3 Beratungsbedarf
- 3. Besonderheiten der Onlineberatung
- 4. Grenzen der Onlineberatung
- 4.1 Allgemeine Risiken
- 4.2 Qualitätsmerkmale
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Chancen und Grenzen der psychosozialen Onlineberatung von Jugendlichen. Sie analysiert den aktuellen Bedarf an Onlineberatung und beleuchtet die Besonderheiten dieses Beratungsformats. Darüber hinaus werden die Risiken und Herausforderungen der Onlineberatung im Hinblick auf Qualitätssicherung und technische Standards beleuchtet.
- Definition und rechtliche Grundlagen der Onlineberatung
- Bedarf und Nutzung von Onlineberatung durch Jugendliche
- Besonderheiten der Onlineberatung im Vergleich zur face-to-face Beratung
- Risiken und Grenzen der Onlineberatung
- Qualitätssicherung und technische Standards in der Onlineberatung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt den aktuellen Stellenwert des Internets in der Gesellschaft dar und beleuchtet die zunehmende Mediatisierung der Alltagswelt von Jugendlichen. Sie zeigt auf, dass das Internet zu einer wichtigen Informationsquelle geworden ist und auch im Bereich der Beratung an Bedeutung gewinnt. Die Einleitung betont die Notwendigkeit, die Chancen und Risiken der Onlineberatung zu untersuchen, insbesondere im Hinblick auf die Zielgruppe der Jugendlichen.
2. Ausdifferenzierung der Onlineberatung
Dieses Kapitel definiert zentrale Begriffe wie Beratung und Onlineberatung. Es beleuchtet die rechtlichen Grundlagen der Onlineberatung und analysiert den Bedarf und die tatsächliche Inanspruchnahme von Beratungsangeboten durch Jugendliche.
3. Besonderheiten der Onlineberatung
Dieses Kapitel beleuchtet die positiven Aspekte der Onlineberatung und geht auf die spezifischen Eigenschaften dieses Beratungsformats ein.
4. Grenzen der Onlineberatung
Dieses Kapitel untersucht die allgemeinen Risiken der Onlineberatung und beleuchtet die Herausforderungen in Bezug auf Qualitätssicherung und technische Standards.
Schlüsselwörter
Onlineberatung, psychosoziale Beratung, Jugendliche, Beratung, Bedarf, Chancen, Grenzen, Risiken, Qualitätssicherung, technische Standards, Internet, Mediatisierung, Lebensweltorientierung,
- Arbeit zitieren
- Lisa Schwenty (Autor:in), 2017, Chancen und Grenzen psychosozialer Onlineberatung von Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373210