Partei und Arbeiterwohlfahrt entstanden Ende 1945 um den Werkmeister der Firma Feinprüf, heute Mahr, Felix Kraft und den Schriftsetzer Heinrich Ische. Mit von der Partie waren zudem der Heizungsmonteur Erich Steinmann, Bauwerksmeister Otto Rogge, der Angestellte Alfred Bornemann und der Feinmechaniker Richard Schumacher.
Die Arbeiterwohlfahrt wurde am 29.8.1945 in der Wohnung von Richard Schumacher in der Göttinger Kantstraße gegründet. Die Anträge mussten allerdings erst formuliert und den Militärbehörden vorgelegt werden. Es dauerte jetzt noch einmal mehrere Monate bis die Parteigründungsanträge genehmigt wurden.
Erst am 6.12.1945 verkündete der SPD-Parteivorsitzende Kurt Schumacher auf einer Parteiveranstaltung in Göttingen die Neugründung des SPD-Ortsvereins. Mit der Parteigründung entstand nun die gesamte sozialdemokratische Infrastruktur nach 1933 wieder neu. Auch der neue Ortsverein der Göttinger Arbeiterwohlfahrt ist wieder in Erscheinung getreten, wenn er auch im Verbund der freien Wohlfahrtverbände nicht direkt in der Öffentlichkeit agiert, sondern unter dem Sammelbegriff Göttinger Nothilfe auftrat.
Die Mittel, die den freien Wohlfahrtsverbänden zur Verfügung standen, waren anfangs sehr knapp bemessen. Sie bestanden größtenteils aus Mitgliedsbeiträgen und Sachspenden. Deshalb schlossen sich Arbeiterwohlfahrt, Innere Mission, Caritas und Rotes Kreuz zur Göttinger Nothilfe zusammen.
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Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Danksagung
- Göttinger Arbeiterwohlfahrt nach 1945
- Die AWO in der Göttinger Nothilfe
- Erste Sondierungen vor der Gründung des Kreisverbandes
- Vier AWO-Frauen und ein Mann
- Inge Kettler, Professionalisierung und Ehrenamt
- Kaj Fölster, Die Autobiographie Hinter den sieben Bergen
- Antje Brockmüller und die Last mit den EWG-Geschenken
- Brunhild Ralle, Die Pragmatikerin aus Friesland
- Dr. Erwin Ratzke, Ein kritischer Weggefährte
- Geplante und realisierte Projekte der AWO
- Die Kleiderkammer
- Psychosoziale Beratung für Krebserkrankte und Angehörige
- Sozialpädagogisch betreute Jugendwohngruppe
- Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH)
- Das Kinder- und Jugendhaus der Stadtteilarbeit Lönsweg
- Türkdanis
- Schwangerschaftskonfliktberatung
- Kindergarten Geismar Landstraße 40a
- Kurzbiographien
- Dr. Hannah Vogt
- Gisela Borrmann
- Klaus Wettig
- Horst Werner
- Inge Kettler
- Kaj Fölster
- Jutta Schormann
- Antje Brockmüller
- Brunhild Ralle
- Dr. Erwin Ratzke
- Quellenabschriften
- Kreisverband der AWO gegründet
- Richtlinien für die Verleihung der Marie-Juchacz-Plakette
- Wir haben protestiert. Ein Leserbrief von Kaj Fölster
- Vorstandsarbeit und Aufgabenverteilung im Kreisverband
- Der Revoluzzer. Lieblingslied von Erwin Ratzke
- Inge Kettlers Anträge an die AWO-Bezirkskonferenz
- Rede zum 90sten Gründungstag der AWO von Kaj Fölster, 5. Oktober 2015
- Chronologie Kreisverband Göttingen 1945 bis 1989
- Abkürzungen und Lexikographische Zeichen
- Literatur- und Quellenverzeichnis
- Personenregister
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit widmet sich der Geschichte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Göttingen von 1945 bis 1989. Sie beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Organisation im Kontext der Nachkriegszeit und der gesellschaftspolitischen Veränderungen in der Bundesrepublik Deutschland.
- Die Herausforderungen der AWO im Aufbau Westdeutschlands
- Die Rolle der AWO in der Göttinger Sozialarbeit und Wohlfahrtspflege
- Die Bedeutung des Ehrenamtes und der Professionalisierung in der AWO
- Die politische Verankerung der AWO in der Göttinger SPD
- Die Entwicklung und Umsetzung wichtiger Projekte der AWO
Zusammenfassung der Kapitel
Das Buch beginnt mit der Situation der AWO in der Göttinger Nothilfe nach 1945 und verfolgt die ersten Schritte zur Gründung des Kreisverbandes. Es zeichnet anschließend die Geschichte der AWO-Kreisverbands durch Porträts wichtiger Persönlichkeiten nach, darunter Inge Kettler, Kaj Fölster, Antje Brockmüller, Brunhild Ralle und Dr. Erwin Ratzke.
In weiteren Kapiteln werden wichtige Projekte der AWO vorgestellt, darunter die Kleiderkammer, die psychosoziale Beratung für Krebserkrankte und Angehörige, die sozialpädagogisch betreute Jugendwohngruppe, die sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH), das Kinder- und Jugendhaus der Stadtteilarbeit Lönsweg, Türkdanis, die Schwangerschaftskonfliktberatung und der Kindergarten Geismar Landstraße 40a.
Neben den Personenporträts und Projektbeschreibungen bietet das Buch Quellenabschriften, eine Chronologie des Kreisverbandes Göttingen von 1945 bis 1989 sowie ein Literatur- und Quellenverzeichnis und ein Personenregister.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Arbeiterwohlfahrt, Sozialarbeit, Wohlfahrtspflege, Ehrenamt, Professionalisierung, SPD, Nachkriegszeit, Göttinger Geschichte, Sozialpolitik, Krebserkrankung, Familienhilfe, Jugendhilfe, Schwangerschaftskonfliktberatung, Kindergarten, Chronologie, Quellenabschriften.
- Arbeit zitieren
- Dr. Paul Forssbohm (Autor:in), 2016, Die Arbeiterwohlfahrt Göttingen von 1945 bis 1989, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373225