Das Erforschen von Dialogen kann in mehr als einer Hinsicht ein ertragreicher Vorgang sein: Durch das Zerlegen wesentlicher Bestandteile eines Dialoges lassen sich beispielsweise Erkenntnisse gewinnen bezüglich der sozialen Hierarchie zwischen den Dialogteilnehmern und Schlüsse ziehen hinsichtlich der Wissenskonstellation der Dialogteilnehmer, die in der Regel nicht statisch auf einem bestimmten Niveau verharrt, sondern sich im Verlauf eines Dialoges mittels verschiedentlicher Dialogbeiträge verändert und dementsprechend den Dialogverlauf an sich und über den Dialog hinausgehende Begebenheiten beeinflussen kann.
An dieser Stelle offenbart sich bereits eine Ansicht, die die vorliegende Hausarbeit insgesamt maßgeblich prägt und die im Verlauf derselben konkret aufgezeigt werden soll: Die in Dialogen artikulierten sprachlichen Handlungen ziehen Konsequenzen nach sich, die sowohl positiv als auch negativ ausfallen können. Sie verhelfen zum Beispiel einem Dialogteilnehmer dazu, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, beispielsweise durch das Aussprechen eines direkten Befehls. Aber auch durch eine subtile Aufforderung eines Dialogteilnehmers kann er seinen Gegenüber dazu bringen, eine Handlung – sprachlich und außersprachlich – auszuführen.
Wenn allerdings eine solche subtile Aufforderung vom Gegenüber missverstanden oder nicht als eine Aufforderung wahrgenommen wird, dann ist die Möglichkeit gegeben, dass derjenige, der die Aufforderung ausgesprochen hat, sein Ziel verfehlt sieht und sich insgesamt eine unerwartete Auswirkung durch das Missverständnis manifestiert. Den Kern dieser Hausarbeit bildet die Durchführung einer Dialoganalyse an einem Beispiel, welches durch zwei zentrale Besonderheiten charakterisiert wird: Bei den zu untersuchenden Dialogauszügen handelt es sich erstens nicht um authentische Dialogausschnitte, die aus einer realen Situation herausgegriffen wurden, sondern um fiktionale Dialoge innerhalb eines medialen Erzeugnisses.
Zweitens wird in den zu behandelnden Dialogauszügen eine bestimmte sprachliche Handlung in den Fokus gerückt, welche in unterschiedlichen Ausmaßen in Erscheinung tritt: die Lüge.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung (S. 1-3)
- Theoretische Grundlagen (S. 3-4)
- Allgemeine Dialogorganisation und Kategorien der Dialoganalyse auf wesentlicher Basis von Gerd Fritz: Grundlagen der Dialogorganisation (S. 4-6)
- Sequenzmuster (S. 6-7)
- Äußerungsformen (S. 8)
- Festlegungen (S. 9)
- Wissenskonstellationen und Wissensaufbau (S. 10-11)
- Thematischer Zusammenhang (S. 11-13)
- Kommunikationsprinzipien (S. 13-14)
- Fiktionale Dialoge und Formen des zeitgenössischen Erzählens in medialen Erzeugnissen am Beispiel von Fernsehsendungen (S. 14-17)
- Annäherung an den Begriff der Lüge (S. 17-18)
- Buffy the Vampire Slayer: Staffel 2, Episode 7 (Lie to Me/Todessehnsucht) (S. 18-20)
- Zusammenschau des inhaltlichen Geschehens (S. 18-20)
- Dialog I – Buffy Summers und Rupert Giles (S. 20-24)
- Dialog II - Buffy Summers und Billy 'Ford' Fordham (S. 24-29)
- Auswertung der Dialoganalyse von Lie to Me/Todessehnsucht (S. 29-30)
- Schlussbetrachtung (S. 31)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Dialoganalyse nach Gerd Fritz und ihrer Anwendung auf die Fernsehsendung Buffy the Vampire Slayer. Ziel ist es, zu zeigen, wie Konsequenzen aus Lügen als sprachlichen Handlungen im Kontext der Serie dargestellt werden.
- Dialoganalyse nach Gerd Fritz
- Fiktionale Dialoge in Fernsehsendungen
- Die Lüge als sprachliche Handlung
- Konsequenzen von Lügen in zwischenmenschlichen Beziehungen
- Die Darstellung von Figuren und deren Entwicklung in Buffy the Vampire Slayer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Dialoganalyse und die Relevanz der Lüge als sprachliche Handlung ein.
Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" stellt die Dialogorganisation und Kategorien der Dialoganalyse nach Gerd Fritz vor. Es wird erläutert, wie fiktionale Dialoge in Fernsehsendungen als Form des zeitgenössischen Erzählens genutzt werden können und wie der Begriff der Lüge im Kontext dieser Arbeit zu verstehen ist.
Das Kapitel "Buffy the Vampire Slayer: Staffel 2, Episode 7 (Lie to Me/Todessehnsucht)" präsentiert eine Zusammenfassung der Handlung der Episode und analysiert zwei ausgewählte Dialoge, die die Lüge als sprachliche Handlung beinhalten.
Schlüsselwörter
Dialoganalyse, Gerd Fritz, Buffy the Vampire Slayer, fiktionale Dialoge, Fernsehsendungen, Lüge, sprachliche Handlung, Konsequenzen, zwischenmenschliche Beziehungen, Figurenentwicklung.
- Arbeit zitieren
- B.A. Sarah Insacco (Autor:in), 2015, Anwendung der Dialoganalyse nach Gerd Fritz auf "Buffy the Vampire Slayer", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373329