Die Herausbildung der Massenbewegung in der Wiener Moderne am Beispiel Karls Luegers und dem Aufstieg seiner christsozialen Partei


Hausarbeit (Hauptseminar), 2017

28 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Quellenanalyse
2.1. Die Wahl
2.2. Ringen um die Macht
2.3. Katholizismus als einende Kraft
2.4. Wiederherstellung des Gleichgewichts
2.5. Bürgermeister des Volkes
2.6. Feindbilder
2.7. Antisemitismus als politisches Kampfmittel
2.8. Deutschtum
2.9. Rhetorik

3. Zusammenfassung und Fazit

4. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das 19. Jahrhundert, wird vor allem von Historikern oft als das „Lange 19. Jahrhundert“ oder „bürgerliche Jahrhundert“ bezeichnet und das aus gutem Grund. Zum einen, weil nicht nur das Ende des 18. Jahrhunderts nach der französischen Revolution dazugezählt wird, sondern es auch bis ins 20 Jahrhundert, bis zum Ersten Weltkrieg, hineinreicht. Zum anderen jedoch auch, weil sich in dieser Epoche der Geschichte die Welt, besonders Europa, von Grund auf veränderte. Dabei geht es nicht nur um den technischen Fortschritt und die Industrialisierung, sondern um einen allumfangenden gesellschaftlichen Strukturwandel. Alte Milieus lösen sich auf, neue entstehen, es etabliert sich ein neues Bewusstsein in vielen Bereichen. Grenzen verschieben sich und auch das Gesicht vieler Städte wandelt oder verändert sich. Das 19. Jahrhundert ist ein Jahrhundert von Umbrüchen, von Revolutionen von unten, als auch von oben, dabei ist dieser Forschungsbereich so umfang- und facettenreich, dass selbst hundert Jahre später, noch viele blinde Flecken verbleiben. Ein besonders interessantes Forschungsfeld ist die Stadtentwicklung in Europa, welche bedingt durch die Industrialisierung, den Fortschritt und vor allem mit der Bevölkerungsexplosion ungeahnte Maßstäbe erreichte. Die Städte veränderten sich stark in ihrem Erscheinungsbild. Stadtmauern wurden geschleift, neue Stadtviertel und Erweiterungen wurden errichtet. Industrie und Infrastruktur drängte in die Stadtkerne und Arbeitersiedlungen entstanden. Hatte die Stadt vorher beispielsweise nur eine Markt- oder Verwaltungsfunktion, wurde sie im 19. Jahrhundert immer mehr zum Mittelpunkt und Wohnort vieler Menschen, die aus dem Umland hineinströmten. Überfüllung und schlechte hygienische Bedingungen, gepaart mit dampfenden Kesseln und rußenden Essen waren die Folge. Doch nicht nur das Antlitz der Siedlungen transformierte sich, es fand auch ein elementarer Wandel in der Bevölkerung statt. Aus der lang etablierten Ständegesellschaft, wuchs eine Klassengesellschaft heran. Damit einher ging die Etablierung eines vermögenden und emanzipierten Bürgertums, aber vor allem die Entstehung der städtischen Unterschichten, der Arbeiterklasse, die wie keine andere, Gesellschaft, Politik aber auch die Städte prägen sollten.

Die Motivation des Autors zur Bearbeitung dieses Themas, ist wie bereits angedeutet, die Vielzahl an Erneuerungen und Umbrüchen, die alle Teil einer neuen Dynamik waren. Wien ist hier besonders interessant, da hier, neben dem beginnenden Prozess der Industrialisierung, der Umgestaltung der Stadt durch den Bau der Ringstraße und der Wirtschaftskrise im Jahr 1873, auch noch über allem die Problematik eines Mehrvölkerstaates steht. Karl Lueger, der in der Literatur oft nur auf seinen Antisemitismus reduziert wird, ist zudem hiermit Spiegelbild seiner Zeit, aufflammender Nationalismus aber auch das Klassendenken und die Auflösung der klassischen Gesellschaftsstruktur kann man an seinen Reden beispielhaft demonstrieren.

Betrachtet man die Forschungslage zum Themenbereich insgesamt, also Strukturwandel, Modernisierung und Moderne in Wien und die Wiener Entwicklung im 19. Jahrhundert, so fällt auf, dass dieses ein bereits sehr breit bearbeitetes Thema ist. Wissenschaftler der verschiedensten Spezialisierungen haben sich bereits mit den Problematiken, verschiedenen Gliedern des 19. Jahrhunderts und Entwicklungen beschäftigt. Sei es Kunstgeschichte, Sozialgeschichte oder Wirtschaftsgeschichte, das liegt vor allem am Ereignisreichtum dieser Epoche. Neben dem Standartwerk von Thomas Nipperdey, „Deutsche Geschichte 1800 -1914“, welches einen sehr guten Überblick verschafft, gibt es noch zahlreiche Werke, die das Thema genauer betrachten. In Karl Luegers politischen Biographie von Heinrich Schnee, erfährt man sämtliche Informationen über die Person Lueger, seine Herkunft, seine Motivation und über den Weg an die Spitze der Stadt, wobei Lueger hier mit sehr viel Wohlwollen und wenig Kritik begegnet wird.[1] Zudem liegen viele Veröffentlichungen zur Gesellschaftsstruktur und Politik in der Ostmark und natürlich in Wien, dem Mittelpunkt der Habsburger-Monarchie vor, zu nennen wären hier: „Wien, Geist und Gesellschaft im Fin de Siecle“ von Carl E. Schorske und „Wien, Politische Geschichte 1740-1934“ von Seliger und Ucakar. Genannte Werke geben gute Einblicke in die politischen Entwicklungen, sei es die Reform des Wahlrechts, der Verwaltung oder der beginnende Siegeszug der Christsozialen, sie bilden aber keine abgeschlossene Liste.

In der folgenden Arbeit soll der Fokus auf die Stadt Wien gelegt werden, welche bereits im 19. Jahrhundert eine der bedeutendsten Metropolen Europas war. Im Mittelpunkt der Untersuchung und als Hauptquelle, soll die Rede des werdenden Bürgermeisters Karl Lueger dienen. Entlang der Analyse dieses Textes, sollen die Ereignisse der Zeit dargestellt werden und die Veränderungen, Probleme und Wandlungen dieser Zeit offengelegt werden. Kernfragen sollen sein: Wer war die Person Karl Lueger, was erfährt man über seine Politik und welches sind ihre Kernpunkte? Inwiefern ist Lueger ein Kind seiner Zeit, was macht er anders als andere und welche Veränderung zeichnet sich in der Politik ab? Wie reagiert er auf den Strukturwandel? Zudem soll untersucht werden, welche Hinweise die Quelle enthält, um das Anwachsen der christsozialen Bewegung zur Massenpartei zu erklären. Die Herangehensweise an die Quelle und die Untersuchung allgemein, soll dabei ein sozial- und politikgeschichtlicher sein. Teilweise wird auch ein ideologiegeschichtlicher Blickwinkel gewählt, wobei nicht auf die Herkunft seiner Ideologie und seine „Mentoren“, wie von Schönerer oder von Vogelsang eingegangen werden soll, da dies den Rahmen sprengen würde.

Im Folgenden, wird zunächst die Quelle an sich dargestellt und kurz für sich stehend beschrieben werden, darauf folgt eine Hinführung zur Quelle, hierbei wird der historische Kontext grob skizziert. Anschließend soll die Rede anhand des historischen Kontextes, Stück für Stück analysiert und ihre verschiedenen Aussagen und Signale im Zusammenhang zur damaligen Situation erklärt und dabei die unterschiedlichen Kernfragen beantwortet werden. Zum Ende der Arbeit, erfolgen eine Zusammenfassung der Ergebnisse und ein Ausblick, durch den vielleicht sogar folgende historische Phänomene oder Ereignisse erklärt werden können.

Um die Rede des frisch gewählten Bürgermeisters verstehen zu können, bedarf es einer historischen Einordnung, um nicht nur die Worte Luegers richtig deuten zu können, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen und den Geschichtsverlauf richtig zu verstehen.

Das 19. Jahrhundert, war vor allem für Österreich ein Zeitraum, der gefüllt war von vielen kriegerischen Auseinandersetzungen. Beginnend mit den Koalitionskriegen zu Beginn des Jahrhunderts über die Befreiungskriege und die Niederschlagung der Volksaufstände im Vormärz in Böhmen und Wien.[2] In der Zwischenzeit gaben es zusätzlich Auseinandersetzungen mit Italien und der Unabhängigkeitskrieg mit Ungarn.[3] Schließlich im Jahr 1866 der Deutsche Krieg, gegen den preußischen Bruderstaat, der endgültig die Vorherrschaft Preußens im Deutschen Bund manifestierte.[4] Österreich verlor damit nicht nur Anspruch auf eine Führungsrolle in Europa, es wurde auch innerlich stark geschwächt. Durch den Ungarisch-Österreichischen Ausgleich, verlor Österreich weiter an Einfluss, Ungarn jedoch emanzipierte sich zusehends[5]. Ein wichtiger Punkt am Ausgleich, war die Verfassungsänderung, die zum einen das rechtliche Verhältnis zwischen beiden Staaten regelte, zum anderen ebnete er den Weg für die Artikulierung neuer Rechte und die Etablierung von Rechten wie: Eigentumsrechte, Personenfreizügigkeit, Unverletzbarkeit des Hausrechts oder der Pressefreiheit.[6] Es entstand also mit der Dezemberverfassung eine fortschrittliche und liberale Verfassung mit Zensuswahlrecht, dabei wurde die Habsburger Monarchie zu einer konstitutionellen.[7] Die Verabschiedung dieser Verfassung war der Beginn des Zeitalters des Liberalismus in Österreich. Durch die neue Verfassung, wurden die Liberalen in Österreich sehr stark und dominierten bis Ende der 1870er Jahre die Parlamente und Gemeinderäte.[8] Durch den starken Liberalismus, wurde Wien die Pforte zur Moderne geöffnet und es entwickelte sich eine industrielle Gesellschaft.[9] Dadurch verfestigten sich das Prinzip der modernen Selbstverwaltung und das konstitutionelle System.[10] Außerdem ebnete eben dieser Liberalismus den Weg für einen nie dagewesenen wirtschaftlichen Aufschwung, der auch durch den Gründerkrach 1873 nicht aufgehalten werden konnte.[11] Dieser wirtschaftliche Aufschwung zog eine starke Emanzipation des Bürgertums mit sich, welches sich mit dem Bau der Ringstraße ein Denkmal setzte.[12] Mit dem Aufstieg des Bürgertums, kam es auch zu einem Aufstieg der Juden, welche die Zeichen der Zeit richtig deuteten und besonders im Bereich der Medien investierten.[13] Durch den schnellen Aufstieg des Judentums und die offene Zurschaustellung ihres Reichtums, machte sich auch Unmut in den niederen sozialen Klassen breit.[14] Mit dem Gründerkrach 1873 verlangsamte sich dieser Wirtschaftsboom stark.[15]

Zu dieser Zeit begann auch der Rechtsanwalt Karl Lueger sich politisch zu engagieren. Zunächst wurde er als Mitglied der liberalen Partei 1875 in den Wiener Gemeinderat gewählt.[16] Doch bereits Ende der 70er Jahre wendete er sich ab vom Liberalismus, der stark zusammenhing mit dem Kapitalismus, dem Freihandel und der Rationalisierung, alles Elemente die die Existenz von kleinen Gewerbetreibenden, Bauern und Handwerkern im alten Zunftsystem bedrohten.[17] Zudem war er der Meinung, dass er die Ideale, die 1848 artikuliert worden waren, verrate und keine Antworten liefern auf die immer dringender werdende soziale Frage.[18] Somit wurde Lueger Mitglied der „Demokraten“, einer linksliberalen Partei, aus der Überzeugung heraus sich gegen die Mächtigen zu stellen, gegen die Macht und Korruption des Großkapitals.[19] Die Liberalen verfügten bis Ende der 70er Jahre über eine 2/3 Mehrheit im Wiener Gemeinderat und vertraten hier die Interessen des Großbürgertums und des Adels.[20] Dagegen wollte Lueger vorgehen, er stammte aus kleinen Verhältnissen und galt somit als Sinnbild und Vorkämpfer für die Rechte des kleinen Mannes, welcher allein schon durch das Zensuswahlrecht sehr wenig politische Partizipation innehatte. Lueger erkannte das Potenzial des Kleinbürgertums, welches sehr zahlreich war, aber durch das Zensuswahlrecht kaum an politischen Entscheidungsprozessen teilhaben konnte.[21] Doch dies änderte sich 1885 mit der Ausdehnung des Wahlrechts, also mit einer Senkung des nötigen Steuersatzes auf fünf Gulden.[22] Die Liberalen schauten lediglich herab zur neuen Wählergruppe, für sie handelte es sich zum einen um Pöbel, zum anderen wiegten sie sich mit ihrer Mehrheit in Sicherheit.[23] Doch Lueger sicherte sich ihre Stimmen, durch gut durchdachte und zeitgemäße Agitation.

2. Quellenanalyse

2.1. Die Wahl

Bei der vorliegenden Quelle handelt es sich um die Bürgermeisterrede des Politikers Karl Lueger. Veröffentlicht wurde diese in einer Beilage des „Grazer Volksblatt“, Nr. 250 am 31. Oktober 1895. Eine genaue Datierung der Rede ist der Quelle hierbei nicht zu entnehmen. Fundort der Quelle ist das Onlinearchiv der „Österreichischen Nationalbibliothek“. Es handelt sich bei der Veröffentlichung um einen Zeitungsartikel, also um eine Quelle, die zu ihrer Zeit für die Öffentlichkeit bestimmt war. Dabei kann man laut Literatur, von einem christlich-sozialen Lesermilieu ausgehen.[24] Da es sich beim Grazer Volksblatt um eine Zeitung handelt, die nicht in Wien gelesen wurde, sondern in der Steiermark, kann man bereits hier von der überregionalen Bedeutung der Rede auch für nicht Wiener ausgehen.

Im ersten Abschnitt der Rede, erfolgt eine kurze Einleitung in der die Intention der Rede dargestellt wird. Dr. Karl Lueger wurde soeben mit einer Mehrheit von 93 Stimmen von insgesamt 137 Stimmen zum neuen Bürgermeister der Stadt Wien gewählt.[25]. Lueger hatte sich in den vergangen Jahren Stück für Stück hochgearbeitet, entfielen auf ihn 1893 nur 43 Stimmen bei der Wahl zum Bürgermeister, waren es im Mai 1895 bereits 66.[26] Mit dieser Anzahl an Stimmen, unterlag er seinem Kontrahenten und bisherigen Bürgermeister Grübl. Schließlich wurde er im dritten Wahlgang, mit 65 Stimmen gegen 71 leere Stimmzettel zum Vizebürgermeister gewählt. Nachdem Lueger die Wahl zum Vizebürgermeister für sich entschied, trat am gleichen Tag Dr. Grübl zurück. Die Gründe hierfür werden in der Literatur an der mangelnden Mehrheit im Gemeinderat und somit fehlenden Handlungsfähigkeit dargestellt.[27] Doch kann der Rücktritt auch als Protesthaltung und Teil einer Zermürbungstaktik angesehen werden. Es wurde immer wahrscheinlicher, dass Lueger bei der kommenden Wahl zum Bürgermeister gewählt werden würde, dies sorgte nicht nur bei den Liberalen für Unwohlsein, auch der Ministerrat, welcher keine triftigen Gründe fand, ihm das Amt zu verwehren, doch aber versuchte ihn zu überreden sein Reichsratsmandat und seine oppositionelle Haltung aufzugeben.[28] Lueger verweigerte die Rückgabe seines Mandats, da er ja vom Volk gewählt wurde, versprach aber Wohlwollen gegenüber der Regierung und Kämpfe zu vermeiden.[29]

Bei der Neuwahl Ende Mai 1895 erlangte er mit 70 Stimmen eine absolute Mehrheit, die Liberalen hatten versucht durch die Abgabe leerer Stimmzettel Luegers Wahl in ein schlechtes Licht zu stellen, er reagierte jedoch mit der Nichtannahme der Wahl. Die Neuwahlen am 29. Oktober 1895, war die Wahl zu der er auch die oben erwähnte Rede hielt.[30]

2.2. Ringen um die Macht

Im zweiten Abschnitt der Quelle bezieht sich Lueger auf Gerüchte, die in der Stadt umgingen, er würde die Wahl nicht annehmen, wie er es bei der vorherigen Wahl getan hatte. Zwar hatten auch bei dieser Wahl die Liberalen wieder versucht, durch die Abgabe leerer Stimmzettel Protest auszudrücken und Lueger zu zermürben, doch war sein Ausgangspunkt diesmal mit einer Zweidrittelmehrheit ein viel besserer.[31] Die Wahl musste allerdings noch vom Kaiser bestätigt werden, dass dies nicht geschehen würde und durch liberale Ressentiments, nicht aus dem Gemeinderat sondern aus der Regierung und vor allem auch aus Transleithanien die Wahl nicht anerkannt werden würde, stellte sich erst später heraus.[32] Zum Zeitpunkt der Rede ist also davon auszugehen, dass Lueger sich bereits sicher als gewählter Bürgermeister der Reichshauptstadt wähnt. Durch diese Annahme kann man auch davon ausgehen, dass Luegers Rede durchaus ehrlich gemeint ist ohne seine Zuhörer täuschen zu wollen. Die unzähligen Wahlgänge und Rücktritte, die es gebraucht hatte, um eine Mehrheit zu erlangen aber auch die Tricks der politischen Gegner, wie die Abgabe leerer Stimmzettel, Nichtannahme von Wahlen und Rücktritten, zeigen auf, welch tiefer Graben zwischen Christsozialen und Liberalen bestand . Auch das Fernbleiben des Herrn Dr. Grübl ist ein Indiz hierfür.[33] Dies spiegelt nicht nur die ideologische Trennung und Differenzierung verschiedener Ideologien dar, es ist bezeichnend für diese Zeit. Es ist der Beginn eines Mentalitätenwechsels. Das Bürgertum, welches bereits emanzipiert war und in den Gründerjahren zu Reichtum gekommen war, verlor mit dem liberalen Lager immer mehr an politischer Macht. Nun war die Stunde des kleinen Mannes gekommen, des Kleinbürgers, der niederen Beamten und Handwerker, eine bis dahin durch das Dreiklassenwahlrecht, recht unbedeutende Klasse, welche durch Lueger erst mobilisiert wurde und nun ihr Stärke ausspielte, ihre große Anzahl.[34] Man kann hier gar von einer der ersten Massenmobilisierungen, von Politik für das breite Volk reden. Denn Lueger erkannte die Zeichen der Zeit und nutzte die Unzufriedenheit des Kleinbürgertums und der Mittelschicht und kanalisierte diese in seiner Politik.

[...]


[1] Vgl., Schnee, Heinrich: Karl Lueger, Leben und Wirken eines großen Sozial- und Kommunalpolitikers, Umrisse einer politischen Biographie, Berlin 1960.

[2] Vgl., Roloff, Dieter: Wie Kriege beginnen, Ursachen und Folgen, München 1985, S. 129 ff.

[3] Vgl., Tilly, Charles: Die europäischen Revolutionen, München 1993, S. 144.

[4] Vgl., Lesaffer, Randall: The War of 1866 and the Undoing of Vienna, unter: http://opil.ouplaw.com/page/549 (abgerufen am 07.02.2017).

[5] Vgl., Von Puttkamer, Joachim: Ostmitteleuropa im 19. Und 20. Jahrhundert, München 2010, S. 43 ff.

[6] Vgl., Funk, Bernd-Christian: Grundrechtsentwicklung und polizeiliches Handeln, Orientierungen für Ausbildung und Praxis, in: Fehervary, Janos; Stangl, Wolfgang (Hrsg.): Menschrecht und Staatsgewalt, Analysen, Berichte und Diskussionen, Wien 2000, S. 55.

[7] Vgl., Philippoff, Eva: Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn: Ein politisches Lesebuch, 1867-1918, S. 9 ff.

[8] Vgl., Philippoff, Eva: Die Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, Ein politisches Lesebuch (1867-1918), Lille 2002 S. 96.

[9] Vgl., Csendes, Peter; Opll, Ferdinand (Hrsg.): Wien: Geschichte einer Stadt von 1790 bis zur Gegenwart, Wien 2006, S. 175.

[10] Vgl., Wandruszka, Adam:, Rudolf: Österreich-Ungarn vom Ausgleich bis zum Ende der Monarchie (1867-1918), in: Schieder, Theodor: Handbuch der europäischen Geschichte, Band 6, Stuttgart 1973, S. 353-

[11] Vgl., ebd.

[12] Vgl., Rudorfer, Veronika: Das Palais Ephrussi in Wien, Wien 2015, S. 12.

[13] Vgl., Kim, Phil-young: Ein deutsches Reich auf katholischem Fundament, Einstellungen zur deutschen Nation in der strengkirchlichen katholischen Presse 1848-1850, Diss. Tübingen 2010, S. 277.

[14] Vgl., Wistrich, Robert S.: Die Juden Wiens, Im Zeitalter Franz Josephs, Wien 1999, S. 202.

[15] Vgl., Lamprecht, Gerald: „Allein der Antisemitismus ist heute nicht mehr eine bloße Idee…“: Strategien gegen Antisemitismus in Österreich, in: Wyrwa, Ulrich: Einspruch und Abwehr, Die Reaktion des europäischen Judentums auf die Entstehung des Antisemitismus (1879-1914), S. 153-179, S. 154.

[16] Vgl.,Kriechbaumer, Robert: Die großen Erzählungen der Politik, Politische Kultur und Parteien in Österreich, von der Jahrhundertwende bis 1945, Wien 2001, S. 243.

[17] Vgl., ebd.

[18] Vgl., Kuzmics, Helmut; Haring, Sabine A.: Emotion, Habitus und Erster Weltkrieg, Soziologische Studien zum militärischen Untergang der Habsburger Monarchie, Göttingen 2013, S. 322.

[19] Vgl., Boyer, John W.: Karl Lueger (1844-1910), Christlichsoziale Politik als Beruf, Eine Biographie, Wien 2010, S. 97.

[20] Vgl., Seliger, Maren; Ucakar, Karl: Wien, Politische Geschichte 1740-1934, Entwicklung und Bestimmungskräfte großstädtischer Politik, Teil 1: 1740-1895, Wien 1985, S. 568.

[21] Vgl., Petrasch, Wilhelm: Die Wiener Urania: Von den Wurzeln der Erwachsenenbildung zum lebenslangen Lernen, Wien 2007, S. 21.

[22] Vgl., Hoke, Rudolf: Österreichische und Deutsche Rechtsgeschiche, Wien 1996, S. 414.

[23] Vgl., Wladika, Michael: Hitlers Vätergeneration, Die Ursprünge des Nationalsozialismus in der k.u.k. Monarchie, Wien 2005, S. 128.

[24] Vgl., Senarclens de Grancy, Antje: „Moderner Stil“ und „Heimisches Bauen“, Architekturreform in Graz um 1900, Wien 2001, S. 130.

[25] Dr. Karl Luegers Bürgermeisterrede, Grazer Volksblatt, Beilage zu Nummer 250, Graz 31.10.1895.

[26] Vgl., Schnee: Karl Lueger, S.58 ff.

[27] Vgl., Boyer: Karl Lueger, S. 161.

[28] Vgl., Schnee, Heinrich: Karl Lueger, S. 57.

[29] Vgl., ebd, S. 163.

[30] Vgl., Schnee: Karl Lueger, S. 58.

[31] Dr. Karl Luegers Bürgermeisterrede, Grazer Volksblatt, Beilage zu Nummer 250, Graz 31.10.1895.

[32] Vgl., Geehr, Richard S.: Karl Lueger, Mayor of Fin de Siecle Vienna, Detroit 1990, S. 94.

[33] Vgl., Lueger, Karl: Dr. Luegers Bürgermeisterrede, Grazer Volksblatt, Beilage zu Nummer 250, Graz 31.10.1895.

[34] Vgl., Gräser, Marcus: „Gallert-Demokratien“?, Migration, Parteienbildung und kommunale Politik in Wien und Chicago 1890-1938, in: Röhrlich, Elisabeth (Hrsg.): Migration und Innovation um 1900, Perspektiven auf das Wien der Jahrhundertwende, Wien 2016, S. 481-502, S. 486.

Ende der Leseprobe aus 28 Seiten

Details

Titel
Die Herausbildung der Massenbewegung in der Wiener Moderne am Beispiel Karls Luegers und dem Aufstieg seiner christsozialen Partei
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen  (Institut für Neuere und Neueste Geschichte)
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
28
Katalognummer
V373344
ISBN (eBook)
9783668521773
ISBN (Buch)
9783668521780
Dateigröße
587 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Europa Moderne Wien Lueger Österreich Massenbewegung Proletariat Kleinbürgertum
Arbeit zitieren
Julian Azzurro (Autor:in), 2017, Die Herausbildung der Massenbewegung in der Wiener Moderne am Beispiel Karls Luegers und dem Aufstieg seiner christsozialen Partei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373344

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