In der vorliegenden Bachelorarbeit soll untersucht werden, welchen Veränderungen sich die Frauendarstellung in den Chanel N°5 Werbespots der letzten 41 Jahre unterworfen sieht. Als Nebenprodukt wird herausgearbeitet, ob und wie der Duft von Chanel N°5 in den Werbespots beschrieben wird. Um die Werbespots zu untersuchen, wurde die Methode der qualitativen Filmanalyse angewandt.
Die Liste der berühmten Models und Schauspielerinnen, die schon für Chanel N°5 warben, ist lang und beinhaltet Namen wie Catherine Deneuve, Nicole Kidman und Audrey Tautou. Diese Frauen werden vom Unternehmen Chanel gar als Inkarnationen des Parfüms bezeichnet. Im Jahr 2012 gab es indes einen bemerkenswerten Bruch in der Geschichte der Chanel N°5 Werbungen. Nach den vielen berühmten Frauen, die schon für den Duft vor der Linse standen, stand mit Brad Pitt in jenem Jahr erstmals ein Mann für das angeblich „weiblichste aller Parfüme“ vor der Kamera. Mit diesem Bruch ist nun also ein guter Zeitpunkt gekommen um zu fragen, wie sich die Chanel N°5 Werbungen in den letzten Jahrzehnten eigentlich gewandelt haben. Um die Erfolgsgeschichte des Luxusparfüms zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick zurück auf seine Anfänge zu werfen. Das Ziel des folgenden kurzen geschichtlichen Abrisses besteht darin, dem Leser ein Hintergrundwissen zu vermitteln und ein Verständnis für die Brand Image Konstruktion von Chanel N°5 zu entwickeln. Denn entgegen der weitverbreiteten Meinung war es nicht cleveres Marketing, das dem Duft in seinen Anfängen zu internationalem Ruhm verhalf. Im Gegenteil. Die Kulturhistorikerin Tilar J. Mazzeo schreibt gar, Chanel N°5 habe trotz der schrecklichen Werbekampagnen der ersten 40 Jahre, welche uninspiriert und verwirrend gewesen seien, Erfolge verzeichnet. Chanel N°5 habe ein bemerkenswertes Eigenleben entwickelt. Erst in den 1980ern habe brillantes Marketing zu dem Bild beigetragen, das wir heute von diesem Parfüm hätten
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Chanel N°5 – Die Geschichte eines Kult-Parfums
- 2.1 Coco Chanel und ihre Nummer 5
- 2.2 Die Vermarktung
- 3 Werbung – Ein theoretischer Rahmen
- 3.1 Definition von Werbung
- 3.2 Werbung und Konstruktivismus
- 4 Geschlechterdarstellung in der Werbung
- 4.1 Forschungsstand zur Darstellung der Frau in der Werbung
- 4.2 Forschungsstand zu Chanel N°5 Werbungen
- 5 Exkurs: Das Problem der Duftbeschreibung
- 6 Zusammenfassung Theorieteil
- 7 Methode
- 7.1 Untersuchungsleitende Fragestellungen
- 7.2 Qualitative Filmanalyse
- 7.3 Stichprobe
- 7.4 Untersuchungszeitraum
- 7.5 Operationalisierung: Sequenzenprotokoll und Leitfragen
- 8 Interpretation der Werbespots
- 8.1 Werbespot A: Vernissage
- 8.2 Werbespot Gruppe „Catherine Deneuve“
- 8.2.1 Werbespot B: Deneuve – on being herself
- 8.2.2 Werbespot C: Deneuve – pleasure
- 8.2.3 Werbespot D: Deneuve - on being alone
- 8.2.4 Werbespot E: Deneuve - on flirting
- 8.2.5 Werbespot F: Deneuve - on emotions
- 8.2.6 Werbespot G: Deneuve - success
- 8.2.7 Werbespot H: Deneuve – women
- 8.2.8 Werbespot I: Deneuve – on attention
- 8.2.9 Interpretation und Zusammenfassung
- 8.3 Werbespot Gruppe „Share the Fantasy“
- 8.3.1 Werbespot J: I don’t want to set the world on fire
- 8.3.2 Werbespot L: The Pool
- 8.3.3 Werbespot M: Monuments
- 8.3.4 Werbespot N: Sea of Love
- 8.3.5 Interpretation und Zusammenfassung
- 8.4 Werbespot K: La Parisienne
- 8.5 Werbespot O: Sentiment Troublant
- 8.6 Werbespot P: Chanel N°5 loved by Marilyn Monroe
- 8.7 Werbespot Q: L’Orchestre
- 8.8 Werbespot Gruppe „Rotkäppchen“
- 8.8.1 Werbespot R: Le Loup
- 8.8.2 Werbespot S: Le Musée
- 8.8.3 Interpretation und Zusammenfassung
- 8.9 Werbespot Gruppe „Anlehnung an Filmklassiker“
- 8.9.1 Werbespot T: Moulin Rouge
- 8.9.2 Werbespot U: Das Parfüm
- 8.10 Werbespot V: Train de Nuit
- 8.11 Werbespot Gruppe „Brad Pitt“
- 8.11.1 Werbespot W: There you are – CHANEL N°5 Part 1
- 8.11.2 Werbespot X: Wherever I go – CHANEL N°5 Part 2
- 9 Die Entwicklung von 1970 – 2012 im Überblick
- 10 Ergebnis Duftverbalisierung
- 10.1 Werbespot U: Das Parfüm
- 10.2 Imagevideo: Chanel N°5 for the first time
- 11 Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Veränderung der Frauendarstellung in Chanel N°5 Werbespots von 1970 bis 2012. Ein weiteres Ziel ist die Analyse der Duftbeschreibung in den Werbespots und die damit verbundenen sprachlichen Herausforderungen.
- Veränderung der Frauendarstellung in der Werbung im Zeitverlauf
- Entwicklung des weiblichen Ideals in den Chanel N°5 Werbespots
- Die Rolle von Männern in den Werbespots und deren Verhältnis zu den Frauen
- Sprachliche Strategien der Duftbeschreibung und deren Limitationen
- Analyse der Symbolik und visuellen Gestaltung in den Werbespots
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Arbeit untersucht die Veränderungen in der Darstellung der Frau in Chanel N°5 Werbespots über 42 Jahre und analysiert, ob und wie der Duft in den Spots verbalisiert wird. Der ungewöhnliche Erfolg von Chanel N°5 wird kurz skizziert, und der Wechsel von weiblichen zu männlichen Testimonials (Brad Pitt) im Jahr 2012 wird als Anlass für die Untersuchung genannt.
2 Chanel N°5 – Die Geschichte eines Kult-Parfums: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von Chanel N°5, fokussiert auf Coco Chanels Einfluss und die Entwicklung des Markenimages. Es wird der Gegensatz zwischen den anfänglich uninspirierten Werbekampagnen und dem späteren, brillanten Marketing hervorgehoben. Die Rolle der Wertheimer Brüder beim internationalen Erfolg des Parfüms wird ebenfalls beleuchtet.
3 Werbung – Ein theoretischer Rahmen: Dieses Kapitel bietet einen konstruktivistischen Rahmen für die Analyse von Werbung. Es definiert Werbung als einen gezielten Beeinflussungsprozess und diskutiert die Interaktion zwischen Werbung und Gesellschaft. Werbung wird als wichtiger Kulturträger angesehen, der soziokulturelle Veränderungen widerspiegelt und gleichzeitig mitgestaltet.
4 Geschlechterdarstellung in der Werbung: Dieses Kapitel erörtert den Forschungsstand zur Geschlechterdarstellung in der Werbung, insbesondere die Darstellung der Frau. Es werden sowohl klassische Stereotypen als auch gegentendenzielle Kampagnen (Dove, Benetton) besprochen. Der Mangel an Langzeitstudien im Bereich Fernsehwerbung wird ebenfalls hervorgehoben.
5 Exkurs: Das Problem der Duftbeschreibung: Dieser Exkurs beleuchtet die Schwierigkeiten der sprachlichen Duftbeschreibung, die durch den Mangel an konventionalisiertem Vokabular und die neurophysiologischen Besonderheiten der Geruchswahrnehmung bedingt sind. Der Abschnitt analysiert unterschiedliche Strategien von Parfümwerbungen, um dieses Problem zu umgehen.
6 Zusammenfassung Theorieteil: Dieser Abschnitt fasst die wichtigsten theoretischen Punkte zusammen, betont den konstruktivistischen Ansatz und die Herausforderungen der Duftverbalisierung in der Werbung.
7 Methode: Das Kapitel beschreibt die Forschungsmethode: eine qualitative Filmanalyse basierend auf Mikos’ Systematik. Es definiert die Forschungsfragen, die Stichprobe (YouTube-Videos), den Untersuchungszeitraum und die Operationalisierung mit Sequenzenprotokollen und Leitfragen.
8 Interpretation der Werbespots: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der einzelnen Werbespotanalysen, gruppiert nach thematischen Ähnlichkeiten und chronologisch geordnet. Es wird detailliert auf die Darstellung der Frau in Bezug auf Aussehen, Auftreten und das Verhältnis zu Männern eingegangen.
9 Die Entwicklung von 1970 – 2012 im Überblick: Dieser Abschnitt bietet einen zusammenfassenden Überblick über die Entwicklung der Frauendarstellung in den Werbespots, untersucht Veränderungen im Stellenwert der Frau in der Narration und zeigt die Wendepunkte 2004 (Männerperspektive) und 2012 (Brad Pitt als Testimonial) auf.
10 Ergebnis Duftverbalisierung: Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse zur Duftverbalisierung, wobei festgestellt wird, dass eine explizite Duftbeschreibung nur in wenigen Werbespots vorkommt. Die Strategien der impliziten Duftinszenierung werden diskutiert.
11 Schlusswort: Die Arbeit fasst die Ergebnisse zusammen, betont die explorative Natur der qualitativen Analyse und gibt Hinweise auf mögliche quantitative Folgeuntersuchungen.
Schlüsselwörter
Chanel N°5, Werbefilmanalyse, Frauendarstellung, Geschlechterstereotype, Duftbeschreibung, Konstruktivismus, Qualitative Methoden, Filmanalyse, Markenimage, Glamour, Zeitgeist.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: "Chanel N°5 Werbespots: Eine Analyse der Frauendarstellung und Duftverbalisierung (1970-2012)"
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit untersucht die Veränderungen in der Darstellung von Frauen in Chanel N°5 Werbespots zwischen 1970 und 2012. Ein weiterer Fokus liegt auf der Analyse der sprachlichen Strategien zur Beschreibung des Duftes und den damit verbundenen Herausforderungen.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung der Frauendarstellung im Zeitverlauf zu analysieren, das sich verändernde weibliche Ideal in den Werbespots zu untersuchen, die Rolle der Männer und deren Verhältnis zu den Frauen zu beleuchten, sprachliche Strategien der Duftbeschreibung zu analysieren und die Symbolik und visuelle Gestaltung der Werbespots zu untersuchen.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Filmanalyse nach Mikos’ Systematik. Die Datenbasis besteht aus YouTube-Videos von Chanel N°5 Werbespots. Die Analyse basiert auf Sequenzenprotokollen und Leitfragen.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit nutzt einen konstruktivistischen Ansatz zur Analyse von Werbung. Werbung wird als gezielter Beeinflussungsprozess verstanden, der soziokulturelle Veränderungen widerspiegelt und mitgestaltet.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in einen Theorieteil (Einleitung, Geschichte von Chanel N°5, Werbung als theoretischer Rahmen, Geschlechterdarstellung in der Werbung, Problem der Duftbeschreibung, Zusammenfassung Theorieteil) und einen empirischen Teil (Methode, Interpretation der Werbespots, Entwicklung von 1970-2012, Ergebnis Duftverbalisierung, Schlusswort). Der empirische Teil analysiert einzelne Werbespots detailliert und gruppiert sie nach thematischen Ähnlichkeiten.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Die Arbeit präsentiert die Ergebnisse der einzelnen Werbespotanalysen, die Entwicklung der Frauendarstellung im Zeitverlauf, und eine Analyse der Strategien zur Duftverbalisierung. Es wird festgestellt, dass eine explizite Duftbeschreibung selten vorkommt, und die Strategien der impliziten Duftinszenierung werden diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Chanel N°5, Werbefilmanalyse, Frauendarstellung, Geschlechterstereotype, Duftbeschreibung, Konstruktivismus, Qualitative Methoden, Filmanalyse, Markenimage, Glamour, Zeitgeist.
Welche Besonderheiten der Chanel N°5 Werbespots werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Wandel der Frauendarstellung über einen langen Zeitraum (1970-2012), den Wechsel von weiblichen zu männlichen Testimonials (Brad Pitt ab 2012) und die Herausforderungen der Duftbeschreibung in der Werbung. Die Analyse umfasst verschiedene Werbespot-Gruppen, die nach thematischen Ähnlichkeiten geordnet sind.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit fasst die Ergebnisse zusammen und betont die explorative Natur der qualitativen Analyse. Es werden Hinweise auf mögliche quantitative Folgeuntersuchungen gegeben.
Wo kann ich die vollständige Bachelorarbeit finden?
Diese Informationen sind im gegebenen Auszug nicht enthalten. Die vollständige Arbeit muss separat angefragt werden.
- Citar trabajo
- Sabrina Ruppli (Autor), 2013, Die Darstellung der Frau in Chanel N°5 Werbespots, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373557