Die Faszination und Bewunderung des Frauenfußballs in Deutschland löste während der Weltmeisterschaft einen Boom in der Gesellschaft aus, was sich auch in der gestiegenen Bekanntheit der Spielerinnen widerspiegelt. Im Viertelfinalaus gegen Japan erlitt Kim Kulig, ehemalige torgefährliche und technisch anspruchsvolle Spielgestalterin der deutschen Nationalmannschaft, eine tragische Verletzung am vorderen Kreuzband. Kulig galt in den Gazetten als kommender Weltstar mit großem Vermarktungspotential, beendete allerdings mit 25 Jahren ihre aktive Karriere und zählt, nach mehrmaligen Comebackversuchen, als Sportinvalide.
Dieses Beispiel soll aufzeigen, dass der Anteil der Fußballverletzungen bei Frauen und Mädchen stark ansteigend ist. Stand der Fußball als Verletzungsursache im Jahr 2000 in Deutschland noch an fünfter Stelle, belegte dieser im Jahr 2013 bereits die zweite Position. Hinsichtlich der Lokalisation von Verletzungen ist der Bereich des Knies bei Frauen häufiger betroffen und zwischen 1990 bis 2013 progressiv wachsend.
Der Riss des vorderen Kreuzbandes ist in diesem Zusammenhang eine übliche und vermehrt vorkommende Knieverletzung. Auffallend ist dabei, dass Frauen im Gegensatz zu Männern ein 2 bis 10-fach erhöhtes Risiko vorweisen und ca. 70 Prozent der Rupturen ohne direkten Gegnereinfluss entstehen.
Auch im Fall von Kulig ist die Ruptur des vorderen Kreuzbandes nicht auf einen Gegnerkontakt zurückzuführen, sondern die Verletzung ereignete sich nach einem Sprung. Knieverletzungen, im Besonderen der Riss des vorderen Kreuzbandes, gehen mit einer langen Ausfallszeit, mühsamer Rehabilitation, eventueller Folgeschäden und möglicher Sportinvalidität einher.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Thematische Einführung
- Ziel und Vorgehensweise der Arbeit
- Theoretischer Hintergrund
- Anatomie des Kniegelenks
- Kreuzbandruptur
- Verletzungsmechanismen am vorderen Kreuzband
- Darstellung der Risikofaktoren und Genderdifferenzen
- Nicht veränderbare intrinsische Risikofaktoren
- Vorherige Kreuzbandverletzung und familiärer Hintergrund (Genetik)
- Vordere Kreuzbandgröße, Notch-size, Q-Angle und Bandlaxität
- Hormone
- Veränderbare intrinsische und extrinsische Risikofaktoren
- Biomechanik und neuromuskuläre Kontrolle
- Ermüdung und Body-Mass-Index (BMI)
- Spielbedingungen und Spielniveau
- Zielgruppenanalyse
- Vorstellung der Spielerin
- Analyse (Screening)
- Prävention von vorderen Kreuzbandrupturen
- Warm-Up
- Plyometrisches Training
- Krafttraining
- Core-Training
- Ausdauer
- Dehnen
- Exemplarische Vorstellung einer Einheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Prävention von vorderen Kreuzbandverletzungen im Frauenfußball. Sie analysiert die relevanten Risikofaktoren und untersucht die Rolle von Genderdifferenzen in diesem Zusammenhang. Ziel ist es, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Präventionsmaßnahmen zu geben, um die Anzahl dieser Verletzungen im Frauenfußball zu reduzieren.
- Anatomie und Verletzungsmechanismen des vorderen Kreuzbands
- Risikofaktoren für Kreuzbandverletzungen bei Frauen
- Genderdifferenzen in der Prävention von Kreuzbandverletzungen
- Effektive Präventionsmaßnahmen im Frauenfußball
- Exemplarische Trainingseinheit zur Kreuzbandprävention
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik im Kontext des steigenden Frauenfußballs dar. Der theoretische Hintergrund behandelt die Anatomie des Kniegelenks, die Verletzungsmechanismen am vorderen Kreuzband und beleuchtet die Risikofaktoren, die Frauen stärker gefährden. Die Zielgruppenanalyse konzentriert sich auf die spezifischen Bedürfnisse von Fußballerinnen. In den Präventionsmaßnahmen werden verschiedene Trainingsmethoden, wie Warm-Up, Plyometrie, Krafttraining, Core-Training, Ausdauer und Dehnen, vorgestellt. Die Arbeit endet mit einer exemplarischen Darstellung einer Trainingseinheit, die die behandelten Präventionskonzepte zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Vordere Kreuzbandruptur, Frauenfußball, Prävention, Risikofaktoren, Genderdifferenzen, Anatomie, Verletzungsmechanismen, Plyometrie, Krafttraining, Core-Training, Ausdauer, Dehnen.
- Arbeit zitieren
- Frederik Schweck (Autor:in), 2017, Prävention von vorderen Kreuzbandverletzungen im Frauenfußball, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/373579