Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich im Bereich der Organisationssoziologie mit dem speziellen Organisationstyp der politischen Partei und somit mit dem Grundpfeiler des deutschen Parteiensystems. „Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland entstand nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes 1945 mit der Auflösung der NSDAP und der ihr angeschlossenen Organisationen durch die Siegermächte.“1 Es ermöglichte das Wirtschaftswunder, festigte den Rechtsstaat und bewältigte wenige Machtwechsel.2
„Parteien sind Organisationen und als solche rational geformte, spezifisch zweckorientierte und zielgerichtete Gebilde.“3 „Die politischen Parteien stellen in repräsentativ-demokratisch verfassten Systemen, wie der Bundesrepublik Deutschland, das demokratietheoretisch wichtigste Verbindungsglied zwischen den Bürgern und den Organen staatlicher Willensbildung dar.“4 Parteien rekrutieren Mitglieder, erarbeiten Wahlprogramme, nominieren Kandidaten für politische Ämter, bilden Regierungen und kommunizieren mit den Wählern also den Bürgern. An dieser beispielhaften Aufzählung von Aufgaben der Parteien wird deutlich, dass diese eine Menge zentraler Funktionen im politischen Prozess erfüllen, die für den Ablauf demokratischer Regierung von größter Bedeutung sind.
Inhaltsverzeichnis
- A) Einleitung
- B) Der Begriff der Partei
- C) Entwicklung der Parteien
- a) Parteitypen und deren Entwicklung
- b) Typologie von Parteiorganisationen
- aa) Honoratiorenpartei
- bb) Massenparteien
- cc) Volksparteien
- D) Gesetzliche Legitimation der Parteien
- E) Der organisatorische Aufbau der Parteien
- a) Die Organisationsebenen
- aa) Ortsverbände
- bb) Kreisverbände
- cc) Landesverbände
- dd) Bundesverbände
- b) Zusammenfassung
- a) Die Organisationsebenen
- F) Parteiorgane und Wahlverfahren
- a) Die Mitgliederversammlung
- b) Der Vorstand
- c) Der Parteiausschuss
- d) Die Nebenorganisationen
- e) Das Parteischiedsgericht
- f) Parteinahe Stiftungen
- G) Innerparteiliche Demokratie in der Praxis
- a) Die Parteimitglieder
- aa) Das einfache Mitglied
- bb) Die ehrenamtlichen Aktiven
- cc) Die hauptamtlichen Aktiven
- dd) Die Mandatsträger
- b) Zusammenfassung
- c) Robert Michels ehernes Gesetz der Oligarchie
- d) Kritik am ehernen Gesetz der Oligarchie
- a) Die Parteimitglieder
- H) Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Organisationstyp "politische Partei" im Kontext der Organisationssoziologie, fokussiert auf das deutsche Parteiensystem. Das Ziel ist es, den Aufbau, die Entwicklung und die Funktionsweise von Parteien zu beleuchten, insbesondere die innerparteiliche Demokratie und die Herausforderungen an deren Umsetzung.
- Begriff und Definition des Parteiensystems
- Entwicklung und Typologie von Parteiorganisationen
- Organisatorischer Aufbau und Struktur von Parteien
- Innerparteiliche Demokratie: Theorie und Praxis
- Das "eherne Gesetz der Oligarchie" von Robert Michels
Zusammenfassung der Kapitel
A) Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der politischen Parteien als Organisationstyp ein und beschreibt die Bedeutung des deutschen Parteiensystems. Sie hebt die zentralen Funktionen von Parteien im demokratischen Prozess hervor und kündigt die Struktur der folgenden Arbeit an, die den Begriff der Partei, deren Entwicklung, rechtliche Legitimation, Organisationsstrukturen, innerparteiliche Demokratie und schließlich ein Fazit umfassen wird. Die Einleitung betont die Komplexität des Themas und die Notwendigkeit einer eingehenden Betrachtung der Organisation von Parteien.
B) Der Begriff der Partei: Dieses Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs "Partei". Es beleuchtet den Unterschied zu anderen Organisationen wie Verbänden oder Unternehmen, betont die spezifische Zielsetzung der Parteien (politischer Einfluss und Regierungsübernahme) und erläutert die Besonderheiten ihrer Organisationsstruktur und Mitgliedschaft. Die Definition legt den Grundstein für die folgenden Kapitel, indem sie die spezifischen Charakteristika von Parteien als Ausgangspunkt für die weitere Analyse verwendet.
C) Entwicklung der Parteien: Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Parteien und die Entstehung verschiedener Parteitypen (Honoratiorenparteien, Massenparteien, Volksparteien). Es analysiert die Veränderungen in der Organisationsstruktur und im Verhältnis zwischen Partei und Wähler im Laufe der Zeit. Die Typologie der Parteiorganisationen dient als Grundlage für das Verständnis der heutigen Parteienlandschaft und zeigt deren Evolution in Abhängigkeit von sozialen und politischen Veränderungen.
E) Der organisatorische Aufbau der Parteien: Dieses Kapitel analysiert den organisatorischen Aufbau von Parteien. Es beschreibt die verschiedenen Organisationsebenen (Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesverbände), ihre Hierarchie und ihre Interaktionen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der vertikalen und horizontalen Strukturen, um das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Ebenen zu verdeutlichen und deren Bedeutung für die Effizienz und das Funktionieren der Partei darzulegen. Die Zusammenfassung dieses Kapitels fasst die zentralen Aspekte des komplexen Aufbaus zusammen.
F) Parteiorgane und Wahlverfahren: Dieses Kapitel beschreibt die verschiedenen Organe einer Partei (Mitgliederversammlung, Vorstand, Parteiausschuss, Nebenorganisationen, Parteischiedsgericht, parteinahe Stiftungen) und deren Funktionen. Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der internen Entscheidungsfindungsprozesse und der Rolle der einzelnen Organe im Rahmen des demokratischen Willensbildungsprozesses. Es wird auch der Einfluss der Parteiorgane auf die innerparteiliche Demokratie diskutiert.
G) Innerparteiliche Demokratie in der Praxis: Dieses Kapitel befasst sich mit der innerparteilichen Demokratie. Es analysiert die verschiedenen Mitgliedergruppen (einfache Mitglieder, ehrenamtliche und hauptamtliche Aktive, Mandatsträger) und deren unterschiedliche Einflussmöglichkeiten. Der zentrale Punkt dieses Kapitels ist die Auseinandersetzung mit Robert Michels' "ehernen Gesetz der Oligarchie" und dessen Kritik. Es werden sowohl theoretische Aspekte als auch praktische Herausforderungen der innerparteilichen Demokratie in Bezug auf die verschiedenen Mitgliedergruppen untersucht und bewertet.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Politische Parteien als Organisationstyp
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht politische Parteien im deutschen Parteiensystem aus organisationssoziologischer Perspektive. Sie beleuchtet Aufbau, Entwicklung und Funktionsweise von Parteien, mit besonderem Fokus auf innerparteiliche Demokratie und die Herausforderungen ihrer Umsetzung. Die Arbeit umfasst eine Einleitung, die Definition des Parteibegriffs, die Entwicklung verschiedener Parteitypen, den organisatorischen Aufbau, Parteiorgane, Wahlverfahren, innerparteiliche Demokratie in der Praxis (inklusive Michels' "ehernen Gesetz der Oligarchie"), und ein Fazit.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Begriff und die Definition des Parteiensystems, die Entwicklung und Typologie von Parteiorganisationen, den organisatorischen Aufbau und die Struktur von Parteien, innerparteiliche Demokratie (Theorie und Praxis), und das "eherne Gesetz der Oligarchie" von Robert Michels.
Welche Arten von Parteien werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Honoratiorenparteien, Massenparteien und Volksparteien und beschreibt deren Entwicklung und Unterschiede.
Wie ist der organisatorische Aufbau von Parteien beschrieben?
Der organisatorische Aufbau wird anhand der verschiedenen Organisationsebenen (Orts-, Kreis-, Landes- und Bundesverbände) erläutert, inklusive ihrer Hierarchie und Interaktionen. Die vertikalen und horizontalen Strukturen werden detailliert dargestellt.
Welche Parteiorgane werden behandelt?
Die Arbeit beschreibt die Mitgliederversammlung, den Vorstand, den Parteiausschuss, Nebenorganisationen, das Parteischiedsgericht und parteinahe Stiftungen, und deren Funktionen im demokratischen Willensbildungsprozess.
Wie wird innerparteiliche Demokratie behandelt?
Die innerparteiliche Demokratie wird unter Berücksichtigung verschiedener Mitgliedergruppen (einfache Mitglieder, ehrenamtliche und hauptamtliche Aktive, Mandatsträger) und deren unterschiedlichen Einflussmöglichkeiten analysiert. Ein zentraler Punkt ist die Auseinandersetzung mit Robert Michels' "ehernen Gesetz der Oligarchie" und dessen Kritik.
Was ist das "eherne Gesetz der Oligarchie"?
Die Arbeit diskutiert Robert Michels' "ehernes Gesetz der Oligarchie", das die Tendenz von Organisationen zur Oligarchie, also zur Herrschaft einer kleinen Elite, beschreibt. Die Arbeit bewertet dieses Gesetz kritisch.
Gibt es eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel, die deren Inhalt und Kernaussagen prägnant zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke bestimmt und richtet sich an Personen, die sich für Organisationssoziologie und das deutsche Parteiensystem interessieren.
Wo finde ich ein Inhaltsverzeichnis?
Das HTML-Dokument enthält ein detailliertes Inhaltsverzeichnis mit allen Kapiteln und Unterkapiteln.
- Arbeit zitieren
- Hilmar Sattler (Autor:in), 2005, Organisationstypen - Partei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37368