Im Zuge der geopolitischen Ereignisse durch den Zusammenbruch der Sowjetunion haben sich wesentliche Veränderungen für die globale Sicherheitsstruktur sowie die nukleare Ordnung ergeben. Die Euphorie der nuklearen Abrüstung ist jedoch Anfang des 21. Jahrhunderts verflogen. Zwar ist ein Atomkrieg unwahrscheinlich geworden, dafür rückte aber die Problematik nuklearer Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen in den Blickpunkt.
Vor jenem Hintergrund werden in dieser Arbeit die Theorien der Internationalen Beziehungen auf die russische Sicherheits- und Abrüstungspolitik übertragen. Es wird untersucht, wie sich die Rolle der Russischen Föderation innerhalb des internationalen Nichtverbreitungsregimes seit dem Jahr 2000 erklären lässt.
Das Hauptaugenmerk liegt dabei darauf, inwiefern Russland seinen Abrüstungsverpflichtungen innerhalb des Nichtverbreitungsregimes nicht ausreichend nachkommt, weil es in seinen Kernwaffen den Garanten der eigenen Sicherheit sieht. Daraus wird die Hypothese abgeleitet, dass Russland keine umfassenden Abrüstungsschritte in naher Zukunft beabsichtigt.
Aus dem Inhalt:
- Atomwaffen;
- Abrüstung;
- Nichtverbreitung;
- Russland;
- Nuklearpolitik
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zum Thema
- Fragestellung
- Hypothese
- Aufbau der Arbeit
- Methodisches Vorgehen
- Forschungsgegenstand und Relevanz des Themas
- Das Phänomen der nuklearen Weiterverbreitung in den Theorien der Internationalen Beziehungen im Rahmen des Neorealismus und Neo-Institutionalismus
- Neorealismus als Ausgangspunkt
- Der neoliberale Institutionalismus
- Die historische Entwicklung des internationalen Nichtverbreitungsregimes
- Der Beginn der nuklearen Epoche (1938 – 1945)
- Die ersten Verhandlungsversuche (1946 – 1968)
- Der Nichtverbreitungsvertrag als Herzstück des internationalen Nichtverbreitungsregimes (1968 – 1987)
- Neue Herausforderungen nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
- Die Struktur des internationalen Nichtverbreitungsregimes: nukleare Nichtverbreitung vs. Abrüstungsverpflichtung
- Institutionelle Grundlagen
- Die Struktur des nuklearen Nichtverbreitungsregimes nach Harald Müller
- Nukleare Abrüstung: Mögliche Auswege aus dem nuklearen Dilemma
- Die Initiativen aus der Zivilgesellschaft zur Stärkung des NV-Regimes
- Zum aktuellen Stand der atomaren Bestände weltweit
- Zum aktuellen Stand der Militärausgaben weltweit
- Zum Zusammenhang zwischen der nuklearen Abrüstung und Nichtverbreitung
- Die Grundsätze der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik: Die Entwicklung von der Wahrnehmung von Prioritäten und Hauptbesorgnissen
- Die Entwicklung der Grundlagen der neuen staatlichen Politik nach dem Zusammenbruch der UdSSR
- Die Grundsätze der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik von 2000 bis 2008
- Die veränderte Wahrnehmung der Sicherheitsrisiken ab dem Jahr 2008
- Von START zum Finish? Ein Ausblick auf die Zukunft der Multilateralisierung des Abrüstungsprozesses
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Rolle der Russischen Föderation im internationalen Nichtverbreitungsregime seit dem Jahr 2000. Sie untersucht die Entwicklung der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik in diesem Zeitraum und beleuchtet die Auswirkungen auf die internationale Sicherheitsarchitektur.
- Die Entwicklung der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion
- Die Herausforderungen des internationalen Nichtverbreitungsregimes im 21. Jahrhundert
- Die Rolle der Russischen Föderation im internationalen Nichtverbreitungsregime
- Die Auswirkungen der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik auf die internationale Sicherheitsarchitektur
- Die Perspektiven für die Zukunft des internationalen Nichtverbreitungsregimes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in das Thema ein und stellt die Fragestellung, Hypothese, den Aufbau der Arbeit sowie das methodische Vorgehen dar. Es wird außerdem der Forschungsgegenstand und die Relevanz des Themas beleuchtet.
Das zweite Kapitel untersucht das Phänomen der nuklearen Weiterverbreitung in den Theorien der Internationalen Beziehungen im Rahmen des Neorealismus und Neo-Institutionalismus.
Das dritte Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des internationalen Nichtverbreitungsregimes von den Anfängen der nuklearen Epoche bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion.
Das vierte Kapitel analysiert die Struktur des internationalen Nichtverbreitungsregimes und setzt sich mit den Spannungsfeldern zwischen nuklearer Nichtverbreitung und Abrüstungsverpflichtung auseinander.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der nuklearen Abrüstung und möglichen Auswegen aus dem nuklearen Dilemma. Es werden die Initiativen aus der Zivilgesellschaft zur Stärkung des Nichtverbreitungsregimes sowie der aktuelle Stand der atomaren Bestände und Militärausgaben weltweit beleuchtet.
Das sechste Kapitel analysiert die Grundsätze der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik und verfolgt deren Entwicklung von der Wahrnehmung von Prioritäten und Hauptbesorgnissen nach dem Zusammenbruch der UdSSR bis hin zur veränderten Wahrnehmung der Sicherheitsrisiken ab dem Jahr 2008.
Das siebte Kapitel bietet einen Ausblick auf die Zukunft der Multilateralisierung des Abrüstungsprozesses und beleuchtet die Bedeutung von START für die weitere Entwicklung des internationalen Nichtverbreitungsregimes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der nuklearen Nichtverbreitung, der russischen Sicherheits- und Nuklearpolitik, dem internationalen Nichtverbreitungsregime, der nuklearen Abrüstung, dem Neorealismus, dem Neo-Institutionalismus sowie den internationalen Beziehungen.
- Arbeit zitieren
- Marina Murashko (Autor:in), 2017, Auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374063