Einleitung
Die Medikalisierung der Reproduktion ist ein Thema, das viele Fragen aufwirft. Mein Fokus liegt auf der Frage, wie Medikalisierung der Reproduktion Frauen in ihrer Verhaltensform beeinflusst.
Zuerst stelle ich den Bezug her zur Hegemonie der Biomedizin, die das Konzept der Medikalisierung legitimiert. Danach befasse ich mich mit der Medikalisierung im Allgemeinen, also was bedeutet Medikalisierung, wer hat die Macht zu medikalisieren und welche Resultate folgen auf diesen Prozess? Weil überwiegend Institutionen die Autorität besitzen und individuelle Kontrolle weitgehend verloren geht, kommt es in bezug auf die Reproduktion natürlich zu feministischer Kritik und folglich auch zu Widerstand, den Frauen gegen die Medikalisierung der reproduktiven Kapazität ausüben.
Widerstand kann sich auf vielfältige Weise äußern, z. B. durch den Umgang mit Geburtenkontrolle. Ein besonderer Stellenwert kommt hierbei der Sterilisation zu, da sie die extremste Form der Geburtenkontrolle ist. Darauf werde ich in einem Fallbeispiel von Frauen aus Puerto Rico eingehen. Weiterhin möchte ich zeigen, wie Frauen zur Entscheidung gelangen, wie sie ihre reproduktiven Fähigkeiten nutzen und ob das westliche Konzept der Medikalisierung immer angebracht ist. Meine Schlüsselfragen lauten also: wie ist die Reproduktion in sozialen und kulturellen Grenzen strukturiert? Welche Auswirkungen hat die Medikalisierung der Reproduktion und inwiefern haben Frauen die Wahl einer individuellen Entscheidung? Wie sollte die Medizin-Anthropologie auf die Medikalisierung reagieren?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Bezug
- Medikalisierung von Reproduktion
- Was bedeutet „Medikalisierung“?
- Wer kontrolliert die Medikalisierung der Reproduktion und warum?
- Resultate der Medikalisierung der Reproduktion
- Geburtenkontrolle
- Diskussion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Medikalisierung der Reproduktion und untersucht, wie sie Frauen in ihren Entscheidungen und Verhaltensweisen beeinflusst. Die Arbeit befasst sich mit dem Konzept der Hegemonie der Biomedizin, welches die Medikalisierung legitimiert, sowie mit den Folgen und Herausforderungen der Medikalisierung für Frauen.
- Die Hegemonie der Biomedizin und ihre Auswirkungen auf die Reproduktion
- Die Definition und Bedeutung der Medikalisierung im Kontext der Reproduktion
- Die Machtstrukturen und Institutionen, die die Medikalisierung kontrollieren
- Die Folgen der Medikalisierung für Frauen und ihre Entscheidungsfreiheit
- Die feministische Kritik und der Widerstand gegen die Medikalisierung der Reproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Medikalisierung der Reproduktion vor und erläutert die zentrale Fragestellung der Arbeit. Sie beleuchtet, wie Medikalisierung Frauen in ihren Verhaltensformen beeinflusst und wie sie im Kontext der Reproduktion zu feministischer Kritik führt. Der theoretische Bezug führt das Konzept der Hegemonie der Biomedizin ein und zeigt auf, wie die Biomedizin den Körper als universale Konstante ohne soziale Ungleichheiten betrachtet. Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Medikalisierung der Reproduktion im Detail. Es definiert den Begriff der Medikalisierung, untersucht die Machtstrukturen, die sie kontrollieren, und beleuchtet die Folgen der Medikalisierung für Frauen und ihre reproduktive Selbstbestimmung.
Schlüsselwörter
Medikalisierung, Reproduktion, Biomedizin, Hegemonie, Frauen, feministische Kritik, Geburtenkontrolle, Selbstbestimmung, soziale Kontrolle, Machtstrukturen, Institutionen, Körper, soziale Ungleichheiten.
- Arbeit zitieren
- Andrea Bernhardt (Autor:in), 2001, Medikalisierung von Reproduktion - ein kritischer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37425