Einleitung
In meiner Arbeit untersuche ich die These von Sahlins, dass in Stammesgesellschaften die Friedenssicherheit fehlt. Auf diese These werde ich zunächst genauer eingehen. Fehlt die Friedenssicherheit, besteht die Gefahr des Kriegsausbruches. Also soll danach geklärt werden, was ein Krieg ist und was die Gründe für einen Kriegsausbruch sind. Mit dieser Grundlage versuche ich dann festzustellen, ob man die allgemeinen Aussagen auch auf Stammesgesellschaften beziehen kann und ob sich Sahlins’ These so bestätigen lässt.
Im Folgenden werde ich dann genauer auf die Fehde als einer Form der Gewalt in Stämmen eingehen. Die Merkmale und der Ablauf einer Fehde sollen geklärt sein, bevor die Frage gestellt wird, ob sich eine Fehde mit einem Krieg vergleichen lässt. Um den allgemeinen Ablauf einer Fehde präziser darzustellen und um das auf die Realität zu beziehen, ziehe ich ethnographisches Material aus Mittelindien zur Hilfe.
Mit den Beispielen des Stammes der „Dongria Kondh“ und der „Bondo“ aus dem Staat Orissa möchte ich überprüfen, ob Sahlins wirklich Recht damit hat, dass er von einer fehlenden Friedenssicherheit in Stammesgesellschaften spricht.
Ich möchte betonen, dass ich zuerst nur verschiedene Autoren zitiere und ihre Aussagen objektiv auf Sahlins’ These anwende. Hierbei lasse ich keine persönliche Meinung einfließen. Meine subjektive Meinung, Kritik und Beantwortung der Frage, ob Sahlins sich nun bestätigen oder ablehnen lässt, werden erst im gesonderten Textteil „Stellungnahme“ zum Zuge kommen. Bis dahin möchte ich mich von den mitunter diskriminierenden Aussagen distanzieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Sahlins' These
- Krieg
- Die Motivation
- Der Krieg als Erfindung
- Arten von Gewalt
- Fehden
- Merkmale einer Fehde
- Die Dongria-Kondh
- Die Bondo
- Zusammenfassung
- Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die These von Marshall Sahlins, die besagt, dass Stammesgesellschaften im Gegensatz zu Zivilisationen keine Friedenssicherheit gewährleisten können. Die Arbeit untersucht die Ursachen für kriegerische Auseinandersetzungen in Stammesgesellschaften und beleuchtet die Rolle von Fehden als Form der Gewalt.
- Die These von Marshall Sahlins über die fehlende Friedenssicherheit in Stammesgesellschaften
- Die Definition von Krieg und die Motivationen für kriegerische Konflikte
- Die Merkmale und der Ablauf von Fehden in Stammesgesellschaften
- Die Anwendung der Erkenntnisse auf ethnologisches Material aus Mittelindien, insbesondere die Stämme der Dongria-Kondh und der Bondo
- Die Frage, ob Sahlins' These auf die Realität von Stammesgesellschaften zutrifft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Kapitel 2 analysiert Sahlins' These und beleuchtet die Unterschiede zwischen Stammesgesellschaften und Zivilisationen in Bezug auf Krieg und Frieden. Kapitel 3 untersucht die Definition von Krieg und die Ursachen für kriegerische Konflikte. Kapitel 4 fokussiert sich auf Fehden als Form der Gewalt in Stammesgesellschaften und analysiert deren Merkmale und Ablauf. Kapitel 5 präsentiert ethnologisches Material aus Mittelindien und untersucht die Anwendung der Erkenntnisse auf die Stämme der Dongria-Kondh und der Bondo.
Schlüsselwörter
Stammesgesellschaften, Friedenssicherheit, Krieg, Fehde, Dongria-Kondh, Bondo, Marshall Sahlins, ethnologisches Material, Mittelindien, Orissa.
- Arbeit zitieren
- Andrea Bernhardt (Autor:in), 2000, Sahlins These zur fehlenden Freidenssicherheit in Stammesgesellschaften, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37427