Die Weltgesundheitsorganisation geht davon aus, dass die Depression im Jahre 2020 zweithäufigste Volkskrankheit sein wird.
Grund genug, meine Bachelorthesis diesem Thema zu widmen. Da mein Studium der Sozialen Arbeit den Rahmen für diese Thesis bildet, dient mein vornehmliches Erkenntnisinteresse weniger den medizinisch-psychologischen Aspekten, als vielmehr der gesellschaftlichen, soziologischen Dimension dieser weitreichenden Erkrankung. Da es sich bei der Depression allerdings um eine psychische Erkrankung handelt, wird die Bezugsdisziplin 'Psychologie' in meiner gesamten Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Die organmedizinische Dimension werde ich hingegen nahezu ausklammern.
Das im Verlauf der letzten Jahre gesellschaftlich so brisant gewordene, komplexe Thema der Inklusion hat mich beständig begleitet und mich hat die Frage bewegt, wieso die Inklusion vornehmlich ein Thema der äußerlich sichtbaren Behinderungen zu sein scheint - überfordert es unsere Gesellschaft, die psychische Dimension mit zu bedenken? Ist es zu viel verlangt, den Menschen im 21. Jahrhundert als eine Einheit von Körper, Geist und Seele zu betrachten und damit einhergehend die psychische Dimension genauso ins Blickfeld zu nehmen wie die der geistigen und körperlichen Behinderungen?
Weder habe ich auf diese großen Fragen bislang eine auch nur annähernd befriedigende Antwort gefunden, noch kann ich mich damit abfinden, dass psychische Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft nach wie vor noch immer so stark tabuisiert, stigmatisiert und exkludiert werden. Eine Studie aus dem Jahre 2013 kam sogar zu dem Ergebnis, dass in Deutschland trotz Aufklärungskampagnen eine zunehmende Stigmatisierungstendenz psychischer Erkrankungen zu erkennen ist.
Welche Wege geht die Soziale Arbeit und was kann sie vielleicht noch tun, um das 'Image' depressiver Erkrankungen in unserer modernen Gesellschaft zu verbessern? Wie kann es trotz medialer Großereignisse wie beispielsweise dem Germanwings-Flugzeugabsturz vor zwei Jahren in den französischen Alpen gelingen, Depressionen von ihrer großen Last der Stigmatisierung zu befreien? Und wie können chronisch depressive Menschen, die schon lange nicht mehr am gesellschaftlichen Leben teilhaben, wieder inkludiert werden?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung....
- A: Depressionen im Schatten von Vorurteilen, Stigmatisierung und Exklusion
- 1. Die Depression
- 1.1. Begriffsbestimmung und Krankheitsverständnis.....
- 1.2. Epidemiologie...........
- 1.3. Erscheinungsformen.….…….......
- 1.4. Darstellung möglicher Erkrankungsursachen.....
- 1.5. Möglichkeiten einer Behandlung....
- 2. Wo die Depression der Sozialen Arbeit begegnet – Ein Streiflicht durch verschiedene Arbeitsfelder..........\li>
- 2.1. Soziale Hilfen
- 2.2. Kinder- und Jugendhilfe.....
- 2.3. Altenhilfe/Gerontologie.
- 2.4. Gesundheitsbereich…………………….
- 3. Rechtliche Dimension.......
- 4.\"Unsere Gesellschaft stigmatisiert eine Erkrankung\" – Exklusion der Depression
- 4.1. Der Begriff des Stigmas
- 4.2. Der Exklusionsbegriff..\li>
- 4.3. Stigmatisierung psychischer Erkrankungen am Beispiel der Depression.……………………………..
- 4.3.1. Zwei Beispiele aus unserer Gesellschaft
- 4.3.2.1. Der Suizid des Nationalfußballspielers Robert Enke…..\li>
- 4.3.2.2. Germanwingsabsturz Flug 4U9525...\li>
- 3B: Inklusive Perspektiven, insbesondere aus dem Blickwinkel der Sozialen Arbeit
- 5. Der Inklusionsbegriff..\li>
- 6. Stigmabewältigung – Entstigmatisierung.……......
- 7. Inklusive Chancen der Sozialpsychiatrie.........
- 8. Interdisziplinäre, multiprofessionelle Zusammenarbeit in der Depressionsbegleitung
- 9. Teilhabechancen am Beispiel der Arbeitswelt............
- 10. Interkulturelle Dimension….........
- 11. Systemische Soziale Arbeit - eine inklusive Chance bei depressiven Störungen?
- 11.1. Depressionsverständnis aus systemischer Perspektive
- 11.2. Systemische Soziale Arbeit in der ambulanten Sozialpsychiatrie
- 11.3. Systemtheoretische Gedanken zur gesellschaftlichen Inklusion.........
- 12. Reflexion und Fazit.....
- Stigmatisierung und Exklusion von Menschen mit Depressionen in der Gesellschaft
- Inklusive Perspektiven aus der Sozialen Arbeit
- Systemische Soziale Arbeit im Kontext depressiver Störungen
- Bedeutung interdisziplinärer Zusammenarbeit in der Depressionsbegleitung
- Teilhabechancen für Menschen mit Depressionen, insbesondere in der Arbeitswelt
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorthesis widmet sich der gesellschaftlichen und soziologischen Dimension der Depression. Das Ziel der Arbeit ist es, die Stigmatisierung und Exklusion von Menschen mit Depressionen in den Fokus zu rücken und gleichzeitig inklusive Perspektiven aus der Sicht der Sozialen Arbeit zu beleuchten.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Depression ein und verdeutlicht die Bedeutung der soziologischen und gesellschaftlichen Dimension dieser Erkrankung. Das erste Kapitel widmet sich der Definition der Depression, ihrer Epidemiologie, Erscheinungsformen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten. Das zweite Kapitel beleuchtet die Begegnung der Sozialen Arbeit mit der Depression in verschiedenen Arbeitsfeldern, wie z.B. in der sozialen Hilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Altenhilfe und im Gesundheitsbereich. Der dritte Teil untersucht die rechtliche Dimension der Depression. Anschließend wird in Kapitel 4 die Stigmatisierung und Exklusion von Menschen mit Depressionen anhand des Begriffs des Stigmas und Exklusionsbegriffs näher betrachtet.
Im fünften Kapitel wird der Inklusionsbegriff eingeführt, während Kapitel 6 sich mit der Stigmabewältigung und Entstigmatisierung befasst. Das siebte Kapitel beleuchtet die inklusiven Chancen der Sozialpsychiatrie, gefolgt von einer Diskussion über die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit in der Depressionsbegleitung in Kapitel 8. Kapitel 9 untersucht die Teilhabechancen für Menschen mit Depressionen in der Arbeitswelt. Schließlich widmet sich Kapitel 11 der Systemischen Sozialen Arbeit als inklusive Chance bei depressiven Störungen, wobei das Depressionsverständnis aus systemischer Perspektive, die systemische Soziale Arbeit in der ambulanten Sozialpsychiatrie und systemtheoretische Gedanken zur gesellschaftlichen Inklusion beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Depression, Stigmatisierung, Exklusion, Inklusion, Soziale Arbeit, Sozialpsychiatrie, interdisziplinäre Zusammenarbeit, Teilhabe, Arbeitswelt, systemische Soziale Arbeit und gesellschaftliche Inklusion.
- Arbeit zitieren
- Elija Landbeck (Autor:in), 2017, Inklusive Perspektiven auf die ubiquitären Erscheinungsformen der Depression in unserer Gesellschaft, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374463