Um das Identifikationspotenzial von kaufmännischen und gastronomischen Berufen zu erforschen, haben wir uns dafür entschieden, exemplarische Berufe aus den jeweiligen Sektoren mithilfe von Interviews zu untersuchen. Aus persönlichen Gründen haben wir im Sinne unserer Ausbildungen den Beruf Köchin/Koch gewählt. Das Interesse an den kaufmännischen Berufen existiert aufgrund unseres Unterrichtfaches Betriebswirtschaftslehre. Diesbezüglich haben wir uns für den Ausbildungsberuf Kauffrau/-mann für Büromanagement entschieden, weil dieser Beruf zum einen neu konstruiert wurde und er zum anderen der beliebteste Ausbildungsberuf Deutschlands ist. Aus vorangegangenen Studien, welche sich mit der Entwicklung von beruflicher Identität beschäftigt haben, ging eindeutig hervor, dass Köche und Köchinnen über eine höhere berufliche Identität verfügen als Auszubildende aus kaufmännischen Berufen.
Der Unterschied in dieser Masterarbeit besteht darin, dass im Folgenden nicht nur die berufliche Identität der Befragten, sondern auch die Hintergründe der Berufe untersucht werden. Dafür wurde das Identifikationspotenzial von zehn Auszubildenden der eben genannten Berufe mit qualitativen Interviews untersucht, welche in Form eines leitfadengestützten Experteninterviews geführt wurden. Die Erstellung des Interviewleitfadens erfolgte mithilfe der von uns zuvor ausgewerteten Theorie dieser Arbeit. Die genaue Analyse der beiden untersuchten Ausbildungsberufe erfolgte durch ein von uns weiterentwickeltes Modell. Die Auswertung hat ergeben, dass die Köchinnen und Köche eine größere Leidenschaft für ihren Beruf entwickelt haben. Grundsätzlich haben alle zehn befragten Experten/Expertinnen im Laufe ihrer Ausbildung eine hohe berufliche Identität ausgebildet. Für uns als zukünftige Berufsschullehrerinnen war diese Arbeit von Relevanz, um in der Zukunft die Identitätsentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler positiv zu beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1.1 METHODISCHER AUFBAU DER ARBEIT
- IDENTITÄT (IS)
- 2.1 IDENTITÄTSTHEORIE NACH GEORG HERBERT MEAD
- 2.2 IDENTITÄTSTHEORIE NACH ERIK HOMBURGER ERIKSON
- 2.3 IDENTITÄTSTHEORIE NACH LOTHAR KRAPPMANN
- 2.4 IDENTITÄTSTHEORIE NACH HANS-PETER FREY UND KARL HAUBER
- 2.5 IDENTITÄTSTHEORIE NACH HEINER KEUPP
- 2.6 ZWISCHENFAZIT DER IDENTITÄTSTHEORIEN
- BERUFLICHE IDENTITÄT (IS)
- 3.1 BERUFLICHE IDENTITÄT NACH HEINEMANN UND RAUNER
- 3.2 BERUFLICHE IDENTITÄT NACH LEWALTER, WILD UND KRAPP
- 3.3 BERUFLICHE IDENTITÄT NACH KEUPP
- 3.4 EINE MÖGLICHE DEFINITION DER BERUFLICHEN IDENTITÄT
- AUSBILDUNG DEUTSCHLAND
- 4.1 KÖCHIN/KOCH (WK-J)
- 4.1.1 Zahlen, Daten, Fakten
- 4.1.2 Die Ausbildung
- 4.1.3 Aktuelle Marktlage
- 4.1.4 Lohn
- 4.1.5 Veränderungen der beruflichen Anforderungen
- 4.1.6 Die beruflichen Zukunftschancen
- 4.2 KAUFFRAU/KAUFMANN FÜR BÜROMANAGEMENT (IS)
- 4.2.1 Zahlen, Daten, Fakten
- 4.2.2 Die Ausbildung
- 4.2.3 Aktuelle Marktlage
- 4.2.4 Lohn
- 4.2.5 Veränderungen der beruflichen Anforderungen und Prestige
- 4.2.6 Die beruflichen Zukunftschancen
- BERUFLICHE IDENTITÄT IN STUDIEN (WK-J)
- 5.1 STUDIE I
- 5.2 ZUSAMMENSETZUNG BERUFLICHER IDENTITÄT NACH RAUNER
- 5.2.1 Berufliches Engagement
- 5.2.2 Betriebliches Engagement
- 5.2.3 Arbeitsmoral
- 5.2.4 Berufliche Identität
- 5.3 IDENTITÄT UND ENGAGEMENTSPROFILE EINZELNER BERUFE
- 5.4 ENTWICKLUNG BERUFLICHER IDENTITÄT ÜBER DIE AUSBILDUNGSJAHRE
- 5.4.1 Das stabile und gleichbleibend hohe berufliche Engagement
- 5.4.2 Die U-förmige Entwicklung von beruflichem Engagement
- 5.4.3 Das Absinken des beruflichen Engagements und der Identität
- 5.5 ZUSAMMENFASSENDE CHARAKTERISIERUNG
- 5.6 FAZIT
- 5.7 STUDIE II
- 5.7.1 Übergeordnete Fragestellungen und Erhebungsdesign des Gesamtprojektes
- 5.7.2 Exemplarische Befunde
- 5.8 FAZIT
- QUALITATIVE FORSCHUNG RAHMENLEHRPLAN
- 6.1 HANDLUNGSKOMPETENZ (IS)
- 6.2 KOMPETENZEN AUS DEM RAHMENLEHRPLÄNEN (IS+WK-J)
- 6.2.1 Fachkompetenz
- 6.2.2 Selbstkompetenz
- 6.2.3 Sozialkompetenz
- 6.2.4 Methodenkompetenz
- 6.2.5 Kommunikative Kompetenz
- 6.2.6 Lernkompetenz
- 6.3 BERUFLICHE IDENTITÄT ALS BESTANDTEIL DER HANDLUNGSKOMPETENZ
- 6.4 LERNFÖRDERLICHE ARBEIT (IS)
- 6.5 ZWISCHENFAZIT
- ENTWICKLUNGSAUFGABEN IN DER BERUFSBILDUNG (WK-J)
- 7.1 IDENTIFIKATION UND SELBSTBESTIMMUNG
- 7.1.1 Identifikation durch Passung
- 7.1.2 Passungen Holland Berufsbild Köchin/Koch
- 7.1.3 Passungen Holland Berufsbild Kaufrau/-mann für Büromanagement
- 7.1.4 Selbstbestimmung
- 7.2 KOMPETENZ
- 7.3 ANERKENNUNG UND SOZIALE EINGEBUNDENHEIT
- 7.4 FAZIT
- QUALITATIVE SOZIALFORSCHUNG (IS)
- 8.1 GÜTEKRITERIEN
- 8.2 ERHEBUNGSTECHNIK
- 8.2.1 Pretest
- 8.2.2 Praktische Umsetzung der Interviews
- 8.2.3 Transkription
- 8.3 KATEGORIEN
- 8.3.1 Allgemein
- 8.3.2 Identifikation und Passung
- 8.3.3 Soziale Eingebundenheit und Anerkennung
- 8.3.4 Gestaltung
- 8.3.5 Qualität
- 8.3.6 Orientierung (konkrete berufliche Inhalte und das Kompetenzerleben)
- 8.3.7 Interessenentwicklung
- 8.4 DIE INTERVIEWTEN IM GESAMTBILD
- 8.4.1 Köche (WK-J)
- 8.4.2 Kauffrauen für Büromanagement (IS)
- 8.5 REFLEXION DER ANGEWENDETEN FORSCHUNGSMETHODEN
- FAZIT
- 9.1 AUSBLICK
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht das Identifikationspotenzial von gastronomischen und kaufmännischen Berufen. Sie analysiert die Identitätsentwicklung von Auszubildenden im Laufe ihrer Ausbildung und beleuchtet die Rolle von beruflichen Anforderungen, Kompetenzen und sozialen Einbindung für die Bildung einer stabilen beruflichen Identität. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Faktoren, die zur Identifikation mit dem gewählten Beruf führen, sowie auf der Frage, wie die Berufsbildung die Identitätsentwicklung von Auszubildenden fördern kann.
- Entwicklung beruflicher Identität
- Identifikationspotenzial von gastronomischen und kaufmännischen Berufen
- Einfluss von beruflichen Anforderungen und Kompetenzen
- Rolle der sozialen Einbindung und Anerkennung
- Förderung der Identitätsentwicklung durch die Berufsbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema Identitätsentwicklung und ihrer Bedeutung im Kontext der Berufsbildung. Es werden verschiedene Identitätsmodelle vorgestellt, die unterschiedliche Perspektiven auf die Entstehung und Entwicklung der Identität aufzeigen. Kapitel 3 beleuchtet die spezifischen Aspekte der beruflichen Identität, wobei verschiedene Definitionen und Theorien diskutiert werden. Die Kapitel 4 und 5 befassen sich mit der Analyse von Berufsfeldern, wie z. B. Köchin/Koch und Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement, und untersuchen die relevanten Daten, die Ausbildungsstrukturen und die aktuellen Marktlagen. Kapitel 6 widmet sich der Bedeutung von Handlungskompetenz und deren Zusammenspiel mit der beruflichen Identität. Die Kapitel 7 und 8 präsentieren Erkenntnisse aus qualitativen Forschungsprojekten, die sich mit der Identifikation von Auszubildenden mit ihren Berufen beschäftigen. Die Arbeit endet mit einem umfassenden Fazit, das die Ergebnisse zusammenfasst und mögliche Entwicklungsperspektiven für die Berufsbildung aufzeigt.
Schlüsselwörter
Berufliche Identität, Identitätsentwicklung, Ausbildung, Gastronomie, Handel, Handlungskompetenz, Kompetenzen, soziale Einbindung, Anerkennung, qualitative Forschung, Interviews, Studien, Berufsbildung, Passung, Selbstbestimmung.
- Quote paper
- Wiebke Kruse-Jacobsen (Author), Ilka Sinowzik (Author), 2017, Das Identifikationspotenzial von gastronomischen und kaufmännischen Berufen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374494