Das es mit dem Bildungsstand deutscher Schüler nicht zum Besten steht haben schon Vorläufer zu PISA, beispielhaft seien hier TIMSS oder BIJU genannt, gezeigt. Doch einschneidende Eingriffe mit dem Ziel der Korrektur sind in der Rückschau nur bedingt erkennbar. Doch was hat PISA, und speziell PISA-E nun aufgezeigt? Die PISA- Studie war (und ist) eine von der OECD international durchgeführte vergleichende Untersuchung zu Schülerleistungen in den Bereichen Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften, wobei bei diesem ersten Teil der Studie der Schwerpunkt auf dem Leseverständnis lag. PISA- E war die Interpretation der Ergebnisse der PISA- Studie in Bezug auf den innerdeutschen Vergleich der Bundesländer. Bei PISA-E waren die Länder, Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen in allen drei Kompetenzbereichen (Leseverständnis, Mathematik und Naturwissenschaft) vorn; NRW war beim Leseverständnis Sechster und jeweils Zehnter bei Mathematik und Naturwissenschaft. PISA-E ergibt allerdings ein teilweise völlig anderes Bild, wenn man die Schüler und Schülerinnen nach ihrem Migrationshintergrund betrachtet. Die internationale Pisa- Studie nahm einen Migrationshintergrund nur dann an, wenn ein Elternteil im Ausland geboren wurde. Dies schließt allerdings Dinge wie Einbürgerung und Rücksiedlung aus ehemals deutschen Gebieten aus.
Bezieht man diese Punkte bei der Betrachtung des Migrationshintergrundes aber nun mit ein, sieht man deutliche Unterschiede im Ranking der Bundesländer. Das Land Sachsen rutscht dann beim Leseverständnis plötzlich vom dritten auf den sechsten Platz. Thüringen, das zuerst auf dem vierten Platz war, findet sich auf dem zehnten Platz wieder. NRW das auf dem sechsten Platz stand, erhält plötzlich einen Podiumsplatz und ist Dritter. Dies belegt das Migrationskinder schlechtere Leistungen erbringen, wobei man sich hier wieder an den Integrationsauftrag von Schule erinnern sollte. Andererseits widerlegt dies die alte, abgedroschene Phrase, dass schlechte Schüler gute Schüler vorm lernen abhalten. Wie schon in der internationalen PISA- Studie zeigt sich auch beim innerdeutschen Vergleich, dass die Abstände zwischen den stärksten und schwächsten Schülern in Deutschland besonders hoch sind, was ein klares Anzeichen für eine überdurchschnittlich hohe Selektion ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung / Schule in Deutschland
- Positionen zu den Konsequenzen aus der PISA- Studie
- Position der GEW-NRW
- Position des Handwerks in Baden-Württemberg
- Positionen im Landtag- NRW
- Zusammenfassung/Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert verschiedene Positionen zu den Konsequenzen der PISA-Studie, die den Bildungsstand deutscher Schüler in Frage stellte. Ziel ist es, Reformvorschläge zur Verbesserung des Schulsystems und zur Erreichung einer gerechteren und effektiveren Bildung aufzuzeigen.
- Analyse der PISA- Ergebnisse und deren Bedeutung für das deutsche Schulsystem
- Bewertung verschiedener Positionen zur Schulreform, u.a. von der GEW-NRW, dem Handwerk in Baden-Württemberg und dem Landtag NRW
- Diskussion der Bedeutung von Chancengleichheit und Qualität im Bildungssystem
- Bedeutung von Ganztagsschulen und der Förderung von Schülern aus unterschiedlichen sozialen Schichten
- Analyse der Selektionsmechanismen im deutschen Schulsystem und deren Auswirkungen auf die Bildungsergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung / Schule in Deutschland: Dieses Kapitel führt in das Thema der PISA- Studie ein und beleuchtet den Bildungsstand deutscher Schüler im Vergleich zu anderen Ländern. Es wird darauf hingewiesen, dass die PISA- Studie bereits bestehende Probleme im Bildungssystem deutlich machte und Handlungsbedarf hervorrief.
- Positionen zu den Konsequenzen aus der PISA- Studie: Dieses Kapitel analysiert verschiedene Positionen zu den Konsequenzen der PISA- Studie. Es werden die Standpunkte der GEW-NRW, des Handwerks in Baden-Württemberg und des Landtags NRW vorgestellt. Die Positionen konzentrieren sich auf die Verbesserung der Chancengleichheit, die Förderung von Schülern und die Gestaltung eines effektiven und gerechten Bildungssystems.
Schlüsselwörter
PISA- Studie, Bildungsstand, Schulsystem, Chancengleichheit, Ganztagsschule, Förderung, Selektion, Integration, Migrantenfamilien, GEW-NRW, Handwerk Baden-Württemberg, Landtag NRW.
- Quote paper
- Thomas Kuberski (Author), 2003, Positionen zu den Konsequenzen aus der PISA-Studie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37459