In der vorliegenden Untersuchung wird der Frage nachgegangen, inwiefern das Medium Fotografie in unserer Zeit mit den technologischen Möglichkeiten wie etwa der digitalen Bildbearbeitung neue Wahrnehmungsstrategien beim Betrachter evozieren bzw. herkömmliche Sehkonventionen irritieren kann. Diese These soll durch eine exemplarische Beschreibung von Andreas Gurskys Werk und in Bezugnahme auf ausgewählte kulturwissenschaftliche Diskurse entwickelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Wahrnehmung durch das Medium Fotografie
- Kulturgeschichte der Fotografie
- Mediengeschichte der Fotografie
- Das Neue Sehen
- Die Rodtschenko-Perspektive
- Moholy-Nagys neue Lehre des Sehens
- Hausmanns Lenkung des Blicks
- Die technischen Bilder und die Rolle des Betrachters
- Andreas Gurskys Neues Sehen
- Anfänge (1980-1991) - Narrativität
- Inszenierung von Realität (1992-1999) - Strukturierung
- Mensch und globalisierte Welt (2000-2008) - Archivierung
- Fazit
- Wahrnehmung in Bezug auf Gurskys Werk
- Bildanlage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wahrnehmung durch das Medium Fotografie anhand ausgewählter Fotografien von Andreas Gursky. Sie befasst sich mit der Frage, inwiefern die Fotografie in unserer Zeit mit den technologischen Möglichkeiten neue Wahrnehmungsstrategien beim Betrachter evozieren kann. Die Arbeit bezieht sich dabei auf relevante kulturwissenschaftliche Diskurse und analysiert die ästhetischen, medialen und künstlerischen Qualitäten von Gurskys Werk. Dabei wird besonderer Wert auf die Frage gelegt, wie Gurskys Fotografien die "Vorstellung der Vorstellung" von Welt und ihrer Ordnungsstruktur in Frage stellen.
- Entwicklung und Geschichte der Wahrnehmung durch das Medium Fotografie
- Die Rolle des "Neuen Sehens" in der Fotografie und seine Auswirkungen auf die Kunstentwicklung
- Der Einfluss digitaler Technologien auf die Fotografie und die Veränderung von Sehgewohnheiten und Rezeptionsweisen
- Die künstlerischen Strategien und Konzepte von Andreas Gursky und ihre Bedeutung für die aktuelle Fotografie
- Die Frage nach der "Weltdeutung" in Gurskys Werk und die Relevanz seines fotografischen Archivs
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich einleitend mit der Komplexität des Themas "Wahrnehmung" und stellt die Problematik des Mediums Fotografie im Kontext von theoretischen, ästhetischen und kulturkritischen Diskursen dar.
Kapitel zwei widmet sich ausgewählten Fragen der Wahrnehmung durch das Medium Fotografie. Es beleuchtet die Kulturgeschichte und Mediengeschichte der Fotografie und zeigt, dass die Fotografie seit Anbeginn die Fähigkeit besaß, sowohl individuelle als auch kollektive Wahrnehmungsmuster zu prägen.
Kapitel drei analysiert die fotografische Künstlerbewegung des "Neuen Sehens", welche sich in den 1920er Jahren entwickelte. Dabei werden die medientheoretischen Überlegungen von Alexander Rodtschenko, László Moholy-Nagy und Raoul Hausmann beleuchtet und die Bedeutung des "Neuen Sehens" für die weitere Kunstentwicklung der Fotografie dargelegt.
Kapitel vier befasst sich mit der Bedeutung der neuen digitalen Techniken für die Fotografie und zeigt, wie die Sehgewohnheiten und Rezeptionsweisen mit der Möglichkeit der digitalen Bildbearbeitung erschüttert werden.
Kapitel fünf untersucht das Werk von Andreas Gursky anhand ausgewählter Fotografien und analysiert die künstlerischen Strategien und Konzepte des Fotografen in Bezug auf die drei Bildaspekte Narrativität, Strukturierung und Archivierung.
Schlüsselwörter
Wahrnehmung, Fotografie, Andreas Gursky, "Neues Sehen", digitale Bildbearbeitung, Kulturgeschichte, Mediengeschichte, Kunstentwicklung, Rezeption, "Weltdeutung", Archiv, Narrativität, Strukturierung, Archivierung.
- Arbeit zitieren
- Katharina Rose (Autor:in), 2010, Wahrnehmung durch das Medium Fotografie. Die Fotografien von Andreas Gursky, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374638