Im 19. Jahrhundert kam es im Zuge allgemeiner nationaler Bestrebungen in Europa auch in Tschechien zu Diskussionen über die nationale Geschichtsdeutung und das Verhältnis zum Land und zum Staat Böhmen.
Im 10. Jahrhundert n. Chr. geriet das Premyslidenreich Böhmen in eine außenpolitische Abhängigkeit vom Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, im Jahre 1526 war die Wenzelskrone schließlich in den Händen der Habsburger und sollte bis zur Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik 1918 auch ständig in deren Besitz bleiben. Im 12. Jahrhundert wanderten Bauern, Bergleute und Handwerker aus Österreich nach Südmähren und aus der Oberpfalz nach Westböhmen ein und siedelten sich in den Grenzregionen an.
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Konflikte zwischen der deutschstämmigen und tschechischen Bevölkerung und ihre wesentlichen Ursachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Grundlegung der tschechischen Nationalbewegung
- Die Reformen Maria Theresias und ihre direkten Folgen
- Anfang und Ende der Bohemismus-Bewegung
- Frantipiek Palachý und die sich zuspitzende nationale Auseinandersetzung
- Wirtschaftslage und Beginn der Industrialisierung in den Böhmischen Ländern am Anfang des 19. Jahrhunderts
- Wiener Kongreß und Heilige Allianz
- Die Geschichte der tschechischen Nationalbewegung
- Ideen der Neuorganisation eines slawischen Staates in den Böhmischen Ländern
- Landstände und Landtage in den Böhmischen Ländern
- Die Bürgerliche Revolution von 1848 und ihre Folgen
- Statt eines Schlußwortes: Das Ende der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn und die Gründung der CSR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der tschechischen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf den Konflikten zwischen der deutschstämmigen und tschechischen Bevölkerung in den Böhmischen Ländern. Die Arbeit untersucht die Ursachen und Folgen dieser Konflikte und zeichnet ein Bild der sich zuspitzenden nationalen Auseinandersetzung.
- Die Auswirkungen der Reformen Maria Theresias und Josephs II. auf die tschechische Bevölkerung
- Die Entwicklung der tschechischen Sprache und Kultur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
- Die Rolle von Frantipiek Palachý und anderen Schlüsselfiguren in der tschechischen Nationalbewegung
- Die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Industrialisierung in den Böhmischen Ländern
- Die Bedeutung des Wiener Kongresses und der Heiligen Allianz für das deutsch-tschechische Verhältnis
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der tschechischen Nationalbewegung im 19. Jahrhundert ein und skizziert die historischen Hintergründe und die politische und gesellschaftliche Situation in den Böhmischen Ländern.
- Die Grundlegung der tschechischen Nationalbewegung: Dieses Kapitel beschreibt die wichtigsten Reformen Maria Theresias und Josephs II., die Auswirkungen auf die tschechische Bevölkerung und die Entwicklung der tschechischen Sprache und Kultur.
- Die Reformen Maria Theresias und ihre direkten Folgen: Dieses Unterkapitel analysiert die Folgen der deutschen Sprachregelung und die Entwicklung der tschechischen Sprache und Kultur im Kontext der theresianischen Reformen.
- Anfang und Ende der Bohemismus-Bewegung: Dieses Unterkapitel stellt die Theorie des Bohemismus vor und untersucht dessen Bedeutung im Kontext der frühen tschechischen Nationalbewegung.
- Frantipiek Palachý und die sich zuspitzende nationale Auseinandersetzung: Dieses Unterkapitel analysiert die Theorien von Frantipiek Palachý und die zunehmende nationale Auseinandersetzung zwischen Tschechen und Deutschen.
- Wirtschaftslage und Beginn der Industrialisierung in den Böhmischen Ländern am Anfang des 19. Jahrhunderts: Dieses Unterkapitel beleuchtet die wirtschaftliche und soziale Situation der tschechischen und deutschstämmigen Bevölkerung in den Böhmischen Ländern zu Beginn der Industrialisierung.
- Wiener Kongreß und Heilige Allianz: Dieses Unterkapitel untersucht die Bedeutung der Beschlüsse des Wiener Kongresses und die Auswirkungen der Gründung der Heiligen Allianz auf die politische und gesellschaftliche Situation in den Böhmischen Ländern.
- Die Geschichte der tschechischen Nationalbewegung: Dieses Kapitel behandelt die Entwicklung der tschechischen Nationalbewegung im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts, insbesondere die Ideen der Neuorganisation eines slawischen Staates, die Rolle der Landstände und Landtage sowie die Auswirkungen der Revolution von 1848.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der tschechischen Nationalbewegung, den Konflikten zwischen Tschechen und Deutschen in den Böhmischen Ländern, den Auswirkungen der Reformen Maria Theresias und Josephs II. auf die tschechische Bevölkerung, der Rolle der Sprache und Kultur in der nationalen Identität, Frantipiek Palachý, dem Bohemismus, der Industrialisierung, dem Wiener Kongress, der Heiligen Allianz, der Revolution von 1848 und dem deutsch-tschechischen Verhältnis.
- Arbeit zitieren
- Ines Jachomowski (Autor:in), 2003, Die tschechische Nationalbewegung von den theresianisch-josephischen Reformen bis zur Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik 1918. Die Konflikte und ihre Ursachen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37465