Die Vermittlung der sprachlichen Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben bildet einen wichtigen Bestandteil des Bereiches Deutsch als Zweitsprache. Die vier Lernbereiche der DaZ-Förderung lassen sich einteilen in mündlich realisierte Sprache bzw. schriftlich realisierte Sprache und rezeptive Fertigkeiten bzw. produktive Fertigkeiten. Das Schreiben gilt als komplexeste dieser Grundfertigkeiten und ist eine produktive Form schriftlich realisierter Sprache. Im Vergleich zum Sprechen ist das Schreiben nicht mehr- sondern einkanalig und entsteht aus einer statischen und monologischen Kommunikationssituation. Diese in sich geschlossene Sprachhandlung basiert meist auf einem bestimmten Thema und resultiert oft in einem Text. Das Schreiben setzt außerdem eine längere gedankliche und sprachliche Planung voraus und verlangt eine syntaktisch vollständige, ausführliche und gleichzeitig präzise Darstellung.
Wenn auch der mündliche Sprachgebrauch für DaZ-Kinder vorrangig ist und der Zweitspracherwerb hauptsächlich ungesteuert und mündlich abläuft, so hängt der schulische Erfolg erheblich von der Beherrschung des Schriftlichen ab. „Schreiben können ist Teil einer umfassenden Sprachkompetenz“, auf die nicht verzichtet werden kann, will man sich in unserer Gesellschaft zurechtfinden. Aber gerade Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, verspüren oft Unlust und Unsicherheit beim Schreiben, was bis zu Schreibhemmungen oder Schreibstörungen gehen kann.
Das Schreiben kann sich für DaZ-Kinder durchaus schwierig gestalten. Die Lehrkraft hat nur wenig Einfluss darauf, inwiefern Kinder zu Hause mit Geschriebenem in Berührung kommen oder selbst schreiben. Allein schon das lateinische Alphabet kann nicht bei allen Kindern voraus gesetzt werden. Einzelne Buchstaben sowie Buchstabenfolgen müssen erlernt und eingeübt werden. Die Laut-Buchstaben-Zuordnung ist ein besonderes Problem bei Kindern, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Oft werden Laute gar nicht als solche erkannt. Gerade wenn der Zweitspracherwerb mit dem Schriftspracherwerb zusammenfällt, ergeben sich hierbei große Schwierigkeiten. Zum Schreiben gehört ein gewisser Wortschatz.
Gliederung:
1. Schreiben als Herausforderung für das DaZ-Kind
2. Verschiedene Formen des Schreibens im DaZ-Unterricht der Grundschule
3. Ansatz des Generativen Schreibens nach Belke
4. Schreibförderung durch den produktiven Umgang mit Lyrik im DaZ-Unterricht der Grundschule
4.1 Vom Fragment zum Text
4.2 Kreative, gebundene Formen
4.3 Textrekonstruktionen
4.4 Konkrete Poesie und Sprachspiele auf grafischer Ebene
4.5 Lautmalerei und Sprachspiele auf phonetischer Ebene
5. Fazit
Quellenverzeichnis:
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