Gelingt es Polen, Tschechien und Ungarn, die demokratische Streitkräftekontrolle so zu internalisieren, dass sie im Rahmen der Demokratisierung auch effektiv und effizient ist? Und: Was ist für das jeweilige Land kennzeichnend und wo drängen sich im Vergleich Gemeinsamkeiten oder gar Unterschiede auf?
Die vorliegende Arbeit versucht, diese Fragen in zwei Schritten zu beantworten: Der erste und zugleich theoretische Teil hat eine neuere Konzeption zivil-militärischer Beziehungen zum Inhalt, anhand derer im zweiten Teil eine ländervergleichende
Analyse vorgenommen werden soll. Im zweiten und vorwiegend historischen Part liegt der Fokus aber zunächst auf der Frage, in welchen internationalen Kontext die länderspezifischen Transformationsprozesse zivil-militärischer Beziehungen von
1989 bis 2004 einzuordnen sind. Erst dann können wir anschliessend auf der nächst tieferen, nationalen Untersuchungsebene auf die einzelnen Fallstudien Polens, Tschechiens und Ungarns eingehen. Dabei wollen wir über einen Quervergleich zivilmilitärischer Beziehungen allfällige Gemeinsamkeiten und Unterschiede herleiten.
In the aftermath of the historic events of 1989 Poland, Hungary and the Czech Republic had to implement far reaching reforms in the realm of domestic Civil-Military Relations, aiming at rebuilding the corresponding institutional arrangements and putting the former autonomously acting general staff under democratic oversight. However, subordinating the Chief of General Staff to a democratically elected defence minister was not the only core reform point to be accomplished in a highly dynamic transformation period. Under international auspice it was indispensable to train a civil cadre of military experts that is closely tied to both the military and civil-political part, respectively. However, to fully legitimise democratic control of the armed forces, the aforementioned countries were forced to drastically improve their military’s effectiveness and efficiency in a military-technical environment that was fundamentally affected by the Revolution in Military Affairs. Thus, a national security strategy as well as a corresponding military strategy had to be drafted so as to guarantee a properly guided implementation of succeeding military reform plans. If this were not enough, the Ministry of Defence had to modernise the armed forces’ outdated equipment and/or was to procure new military goods in a relatively cost-efficient way.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG.
- ZIELSETZUNG, ABGRENZUNG UND METHODIK
- ZU DEN GRUNDBEGRIFFEN DEMOKRATISIERUNG UND DEMOKRATIE.
- DREI INTERDEPENDENTE ELEMENTE ALS DETERMINIERENDE VARIABELN DER
STREITKRÄFTEKONTROLLE.
- VON DER DEMOKRATISCHEN KONTROLLE ZUR DEMOCRATIC GOVERNANCE
- VON EFFEKTIVEN INSTITUTIONEN ZU EFFEKTIVEN STREITKRÄFTEN
- MOD MIT ZIVILEN MILITÄREXPERTEN: DEMOKRATISCHE FÜHRUNG ALS NOTWENDIGE VARIABLE..
- NATIONALE SICHERHEITSSTRATEGIE: EFFEKTIVITÄT ALS ERSTE HINREICHENDE VARIABLE
- VERBUNDKÄUFE UND UPGRADE: EFFIZIENZ ALS ZWEITE HINREICHENDE VARIABLE.
- FALLSTUDIEN ZUR TRANSFORMATION ZIVIL-MILITÄRISCHER BEZIEHUNGEN POLENS,
TSCHECHIENS UND UNGARNS IM ZEITRAUM 1989-2004
- INTERNATIONALE EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE DEMOKRATISIERUNG VON CMR
- Die NATO als externer Druckerzeuger.
- RMA als finanzielle Herausforderung für die Transformationsstaaten..
- UNGARNS REGIERUNGSWECHSEL ALS REFORMHÜRDEN..
- Institutionelle Doppelstruktur und zivil-militärisches Misstrauen
- Militärdoktrin vor der nationalen Sicherheitsstrategie..
- Quasi-Verbundkauf mit Tschechien........
- POLENS MILITÄRISCHE TRADITION ALS HINDERNIS.
- Übergangene Verteidigungsminister und politisch-aktive Offiziere........
- Mangelhafte Abstimmung zwischen Mitteln und militärstrategischem Konzept
- Transferlieferung und Modernisierungsprogramme als Kostenfalle..
- TSCHECHIENS VERSPIELTER VORSPRUNG.
- Wenig Machtkämpfe trotz zivil-militärischem Misstrauen
- Militärstrategie vor der Sicherheitsstrategie..
- Auftrag an einheimisches Rüstungsunternehmen als Kostenfalle..
- INTERNATIONALE EINFLUSSFAKTOREN AUF DIE DEMOKRATISIERUNG VON CMR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Transformation zivil-militärischer Beziehungen in Polen, Tschechien und Ungarn im Kontext der Demokratisierung nach 1989. Sie analysiert, wie diese Länder die entsprechenden institutionellen Rahmenbedingungen für die demokratische Kontrolle der Streitkräfte aufgebaut und die ehemaligen autonomen Generalstäbe dieser Kontrolle unterstellt haben.
- Demokratisierung der Streitkräfte in den post-sozialistischen Staaten
- Zivil-militärische Beziehungen und deren Transformation
- Effektivität und Effizienz der Streitkräfte im Kontext der Demokratisierung
- Nationale Sicherheitsstrategien und deren Einfluss auf die militärische Reform
- Rolle internationaler Faktoren wie NATO und RMA
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Einleitung in das Thema, Abgrenzung des Forschungsbereichs, Darstellung der Zielsetzung und Relevanz der Arbeit.
- Zielsetzung, Abgrenzung und Methodik: Definition der Forschungsfrage, Festlegung der Methodik und der verwendeten Daten.
- Zu den Grundbegriffen Demokratisierung und Demokratie: Analyse der Begriffe Demokratisierung und Demokratie im Kontext der Transformation zivil-militärischer Beziehungen.
- Drei interdependente Elemente als determinierende Variablen der Streitkräftekontrolle: Darstellung der drei zentralen Elemente, die die Demokratisierung der Streitkräfte beeinflussen: Demokratische Kontrolle, Effektivität und Effizienz.
- Fallstudien zur Transformation zivil-militärischer Beziehungen Polens, Tschechiens und Ungarns im Zeitraum 1989-2004: Analyse der Transformationsprozesse in Polen, Tschechien und Ungarn, einschließlich der Herausforderungen und Erfolgsfaktoren.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Themen zivil-militärische Beziehungen, Demokratisierung, Streitkräfte, Nationale Sicherheitsstrategien, Effektivität, Effizienz, NATO, RMA, Polen, Tschechien und Ungarn.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2010, Die Transformation zivil-militärischer Beziehungen im Rahmen der Demokratisierung. Vergleichende Analyse Polens, Tschechiens und Ungarns, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374970