Wir umgeben uns gerne mit Dingen, die wir mögen. Auch in den sozialen Medien des Internets (social media) diskutieren wir lieber mit Menschen, deren Meinungen und Interessen unseren ähneln und wir „befreunden uns“ mit denjenigen, die dieselben Vorlieben haben und somit einen ähnlichen Lebensstil pflegen. Wir „folgen“ denjenigen, deren Geschmack wir teilen oder deren Leistungen wir bewundern, weil sie in unsere Vorstellungswelt passen. Wir gründen Gruppen und grenzen uns damit von anderen Gruppierungen ab. Die Technik des Internets unterstützt solche Bestrebungen.
In der Hausarbeit soll gezeigt werden, dass der Habitus nach der Definition von Bourdieu als Erzeugungsprinzip die Distinktionspraktiken in social media fördert. Dazu müssen diese Praktiken identifiziert werden. Daher lautet die zentrale Frage der Hausarbeit: Wie grenzen sich Akteure und Nutzergruppen in sozialen Netzwerken voneinander ab bzw. wie werden sie abgegrenzt und welche Erklärungen liefert die Habitustheorie Bourdieus dazu?
„Geleitet von Sympathien und Antipathien, Zuneigung und Abneigung, Gefallen und Mißfallen, schafft man sich eine Umgebung, in der man sich 'zu Hause' fühlt und jene volle Erfüllung seines Wunsches zu sein erfährt, die man mit Glück gleichsetzt.“ (Bourdieu 2001).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Habitustheorie nach Pierre Bourdieu
- Lebensstil und Distinktion
- Distinktionspraktiken in sozialen Medien des Internets
- Habitus als Erzeugungsprinzip von Distinktionspraktiken
- Soziale Medien als Reproduktionsplattform des Habitus
- Mögliche Auswirkungen und Gefahren
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle des Habitus nach Pierre Bourdieu bei der Gestaltung von Distinktionspraktiken in sozialen Medien. Sie analysiert, wie Akteure und Nutzergruppen in sozialen Netzwerken sich voneinander abgrenzen und welche Erklärungen die Habitustheorie hierfür liefert.
- Die Entstehung und Bedeutung des Habitus nach Bourdieu
- Lebensstil und Distinktion im Kontext von Bourdieus Theorien
- Identifikation von Distinktionspraktiken in sozialen Medien
- Der Habitus als Erzeugungsprinzip von Distinktionspraktiken in social media
- Soziale Medien als Reproduktionsplattform des Habitus
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Distinktionspraktiken in sozialen Medien ein und stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor. Sie erläutert den Begriff des Habitus und beschreibt den Aufbau der Arbeit.
- Habitustheorie nach Pierre Bourdieu: Dieses Kapitel definiert den Habitus nach Pierre Bourdieu und erörtert seine wichtigsten Eigenschaften. Es werden Thesen über den Habitus abgeleitet und kritische Einwände gegen die Theorie diskutiert.
- Lebensstil und Distinktion: Dieses Kapitel beleuchtet Bourdieus Theorien zum Thema Lebensstil und Distinktion. Es werden Bourdieus Ansichten zu den verschiedenen sozialen Klassen und ihren unterschiedlichen Geschmackspräferenzen dargestellt. Der Zusammenhang zwischen der Habitustheorie und dem Konzept des „Impression Managements“ wird diskutiert.
- Distinktionspraktiken in sozialen Medien des Internets: Dieses Kapitel untersucht die Distinktionspraktiken in sozialen Medien und analysiert, wie der Habitus als Erzeugungsprinzip wirkt. Es werden Praktiken unterschieden, in denen der Habitus von den Akteuren selbst ausgeht und solche, in denen Softwareprogramme Strukturen erzeugen, die auf den Habitus der NutzerInnen wirken. Der Einfluss von Phänomenen wie Filter Bubbles und Echokammern auf die Distinktionspraktiken wird beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Habitus, Pierre Bourdieu, Distinktionspraktiken, soziale Medien, social media, Lebensstil, soziale Klassen, Filter Bubbles, Echokammern, Impression Management.
- Quote paper
- Andrea Dellitsch (Author), 2017, Distinktionspraktiken in social media. Analysen ausgehend von der Habitustheorie Pierre Bourdieus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/374971