Turnen am Minitrampolin. Hocke und gestützte Rolle auf den Mattenberg als Vorbereitung zum Salto vorwärts (Lehrprobenentwurf Sport Klasse 7 Gymnasium)


Unterrichtsentwurf, 2017

21 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Pädagogische Überlegungen zur Klasse

2. Didaktische und methodische Überlegungen
2.1 Einordnung in den Lehrplan
2.2 Einbettung in die Unterrichtssequenz
2.3 Sachanalyse
2.4 Ziele und Inhalte der Stunde
2.5 Methoden und Medien

3. Schematische Darstellung des geplanten Unterrichtsverlaufs

4. Bibliographie und Abbildungsverzeichnis

5. Anlagen

1. Pädagogische Überlegungen zur Klasse

Die Klasse besteht derzeit aus 27 aktiven Schülern und setzt sich aus 13 Schülern der 7a und 14 Schülern der 7e zusammen. Der Sportunterricht findet donnerstags in der 5. und 6. Unterrichtsstunde (11.30 – 13.00 Uhr) statt.

Die Klasse präsentiert sich insgesamt als stark leistungsheterogene Gruppe, die sich, bezogen auf den Leistungsbereich des Schulsports, sowohl aus physiologischer Sicht wie auch aus kognitiver Sicht aus unterdurchschnittlichen und durchschnittlichen Leistungen zusammensetzt. In der Klasse befinden sich keine Schüler, die in einem Turnverein aktiv sind oder einen leistungssportlichen Bezug dazu aufweisen. Insgesamt kann die Klasse im Hinblick auf die allgemeine sportliche Leistungsfähigkeit demnach als unterdurchschnittlich bis durchschnittlich eingestuft werden. Gerade in den ersten Stunden des zweiten Halbjahres zeigten sich starke Schwächen in den Grundtechniken des Volleyballs (oberes und unteres Zuspiel), weshalb hier zunächst sehr niedrig angesetzt und vor allem an diesen basalen Fähigkeiten und Fertigkeiten ausgiebig gearbeitet wurde. Somit wird vermutlich auch die Rolle und Hocke am Mattenberg als Vorbereitung zum Salto als Stundenthema für mehrere Schüler der Klasse insgesamt eine große Hürde darstellen, insbesondere da diese turnerischen Elemente einiges an Überwindung verlangen.

Die Motivation der Klasse für den Sportunterricht allgemein und insbesondere für Sprünge und turnerische Elemente am Minitrampolin schätze ich dennoch als sehr hoch ein, weshalb die Gruppe auch für eine Lehrprobe geeignet ist. Auch bei anstrengenderen Aufwärm- oder Kraftübungen ziehen alle Schüler, je nach ihren individuellen Möglichkeiten, mit und zeigen sich insgesamt als sehr lernwillig und wissbegierig.

Die Atmosphäre und das soziale Klima innerhalb der Klasse sind nicht immer vorbildlich, so gibt es unter den Schülern teils immer wieder Unterrichtsstörungen, kleinere Nickligkeiten, Provokationen oder Streitereien. Diese können aber in den meisten Situationen durch Ermahnungen der Lehrkraft sehr schnell unterbunden werden. In den Spielphasen zeigt sich die Klasse überwiegend motiviert und die Teams werden hierbei fair ausgewählt, wobei stärkere Schüler mit schwächeren Schülern gerne zusammenspielen. Auch bei bevorstehenden Notenabnahmen oder technisch und taktisch anspruchsvollen Übungen im Unterricht stellen sich stärkere Schüler den schwächeren als Trainingspartner gerne zur Verfügung und üben gemeinsam sehr effektiv. So zeigt die Klasse bei verschiedenen Übungsformen oder Abschlussspielen sehr deutlich, dass ein produktiver und effektiver Unterricht häufig gut möglich ist.

Zusammenfassend ist über diese Klasse demnach zu sagen, dass mit Hilfe von kognitiven Phasen, methodischen Mitteln und längeren Übungsphasen, in denen die Schüler vor allem ausreichend Zeit haben, Bewegungserfahrungen zu sammeln, ein sehr gutes Arbeiten möglich ist.

2. Didaktische und methodische Überlegungen

2.1 Einordnung in den Lehrplan

Laut Lehrplan des bayerischen Gymnasiums sollen die Schüler der 7. Klasse durch regelmäßiges Üben und Trainieren wesentliche motorische Fertigkeiten sowie grundlegende konditionelle und koordinative Fähigkeiten in den sportlichen Handlungsfeldern sichern[1].

Im für die Lehrprobe zutreffenden konkreten Handlungsfeld „Turnen“ sollen die Schüler Basiselemente auch in leichten Übungskombinationen, altersgemäßes Helfen und Sichern sowie Bewegungskunststücke an Geräten erlernen.

Durch die Zergliederung der teils komplexen Bewegungen der Hocke und Rolle am Mattenberg in Teilbewegungen erkennen die Schüler die wesentlichen Bewegungsmerkmale dieser turnerischen Elemente und verwenden die korrekte „Fachsprache“ für die Bezeichnung der einzelnen Phasen und Anforderungen.

Gerade durch das Aufwärmen erlernen die Schüler die spezifischen Trainingsmethoden und -inhalte im Hinblick auf ein regelmäßiges Ge­sundheitstraining und entwickeln so ein Bewusstsein für die Zweckmäßigkeit und Bedeutung des Aufwärmens und eines regelmäßigen Trainings für das Immunsystem und die damit einhergehende Prävention von Verletzungen. Zudem zielt ein ausgiebiges und effektives Aufwärmen in der 7. Klasse auch auf die Durchführung von Übungen zum Ausgleich muskulärer Dysbalancen und zur Rumpfkräftigung ab.

In der Lehrprobenstunde werden Varianten der geforderten Turnelemente sowie zusätzliche koordinative Sprünge und turnerische Übungen durchgeführt. Ebenso lernen die Schüler anhand von Phasenschaubildern die Fachsprache des Turnens (Absprung / Flugphasen / Landung / Rotation) kennen, automatisieren durch eine hohe Wiederholungszahl die wesentlichen Bewegungsmerkmale und trainieren so unter anderem auch die Grundlagenausdauer, was in erster Linie dem Lernbereich „Gesundheit und Fitness“ zugeordnet werden kann.

Im Lernbereich „Fairness und Kooperation“ wird vermittelt, dass die Schüler die Bereitschaft entwickeln, von sich aus zu helfen, sich helfen zu lassen und die Gefühle anderer zu respektieren. Für funktionierende und effektive Sprünge und Übungen am Mattenberg ist faires und partnerschaftliches Handeln unbedingt nötig. Die Hocke und Rolle am Mattenberg als turnerische Bewegungselemente erzwingen beim Erlernen immer wieder Situationen, in denen ein gutes Zusammenspiel zwischen dem Turner und dem Helfer notwendig sind. Nur wenn die Schüler hier bereit sind, von sich aus einem Mitschüler zu helfen bzw. sich helfen zu lassen, kann eine erfolgreiche Umsetzung dieser turnerischen Elemente gelingen. Des Weiteren erfordert eine gegenseitige Hilfestellung klare Absprachen, Kommunikation untereinander und Zusammenarbeit miteinander. Gerade deshalb können hier gemeinschaftliches Handeln und sportliche Interaktionsformen sehr gut geschult werden.

Der Schwerpunkt der sportlichen Bildung in dieser Stunde liegt jedoch eindeutig im Bereich „Leisten, Gestalten und Spielen“. Die Durchführungen der Übungen wurden an die Vorgaben des Lehrplans (wesentliche Bewegungsmerkmale wie Umfang, Dynamik, Richtung, Rhythmus oder Timing erfassen, abwechslungsreiche Schulung koordinativer Fähigkeiten, Korrekturmaßnahmen zu Bewegungsmerkmalen erfassen und umsetzen) angepasst. Durch die Anwendung einer geplanten methodischen Übungsreihe unter zunächst erleichterten Bedingungen bzw. der Hinzunahme von methodischen Mitteln erkennen die Schüler, dass Übungen und Interaktionsformen geändert werden können, um einen Freude bereitenden und motivierenden Sport zu gewährleisten[2].

Durch den Bewertungsbogen lernen die passiven Schüler, Bewegungen zu analysieren und verbessern hierdurch im kognitiven Sinne ihre eigene Bewegungskoordination. Die Vorgehensweise und Bewegungsstruktur der Hocke und der Rolle am Mattenberg mit Absprung aus dem Minitrampolin erstreckt sich nicht nur auf diese eine turnerische Disziplin, sondern wird auch an anderen Geräten, wie beispielsweise am Reck, am Barren oder auch beim Bodenturnen in verwandter und sehr ähnlicher Art und Weise durchgeführt. Daher können die Schüler unter Umständen ihre neu erlernten Bewegungserfahrungen durch einen Transfer auch auf diese Geräte und verwandten turnerischen Elementen leichter übertragen und in diesen ebenfalls ihre Möglichkeiten und Erfolgschancen steigern.

2.2 Einbettung in die Unterrichtssequenz

Der Lehrprobenstunde ging eine Doppelstunde zum Thema „Turnen am Minitrampolin“ voraus. Diese Doppelstunde war durch eine Dreiteilung gekennzeichnet. Den ersten Teil bildete ein turnspezifisches Aufwärmprogramm mit Übungen, die sowohl Kondition als auch Koordination schulten. Eine Kräftigung der spezifischen Muskulatur floss in den Aufwärmteil mit ein.

Im Anschluss daran wurde der Schwerpunkt auf die Schulung der Grundfähigkeiten des Springens am Minitrampolin gelegt. Hierbei wurde vor allem der Anlauf und Absprung am Gerät wiederholt und vertieft sowie der Streck- und Hocksprung mit den jeweiligen Anforderungen und technischen Bewegungsmerkmalen trainiert. In weiteren Variationen der durchgeführten Sprünge konnten die Schüler zusätzliche Bewegungserfahrungen beim Springen am Trampolin machen. Zudem wurde als nötige Voraussetzung im Hinblick auf die Lehrprobe die Rolle vorwärts nochmals eingeübt und verbessert.

Den Abschluss bildete eine freiere Phase, in der die Schüler die zuvor gelernten Grundelemente erproben und anwenden konnten, sowie eigene kreative Sprünge nach gewissen Vorgaben umsetzen durften.

Da die Grundsprünge am Minitrampolin sowie die für die Lehrprobe notwendige Rolle vorwärts von höchster Bedeutung sind, wurden vor allem diese intensiv geübt und durch eine hohe Wiederholungszahl verbessert und angewendet. Auf einen Aufbau des Mattenbergs bereits in der Vorstunde wurde bewusst verzichtet, da dies der Lehrprobe zu weit vorausgreifen und möglicherweise auch den Aufforderungscharakter und die Motivation für eine neue und veränderte Turnumgebung bei den Schülern hemmen würde.

Bereits in der Vorstunde der Lehrprobe war zu erkennen, dass es gerade bei komplexeren Übungsformen und Aufgaben mit einem turnerisch etwas anspruchsvollerem Niveau meist etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, bis die Schüler die Übungen kognitiv erfassen und technisch korrekt und sauber ausführen können. Es bedarf demnach auch in der Lehrprobenstunde längere Übungszeiten pro Übungsform sowie eine hohe Anzahl an Wiederholungen.

[...]


[1] Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2004).

[2] Vgl. Bayerisches Staatsministerium für Unterricht und Kultus (2004).

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Turnen am Minitrampolin. Hocke und gestützte Rolle auf den Mattenberg als Vorbereitung zum Salto vorwärts (Lehrprobenentwurf Sport Klasse 7 Gymnasium)
Note
2,0
Autor
Jahr
2017
Seiten
21
Katalognummer
V375383
ISBN (eBook)
9783668564084
ISBN (Buch)
9783668564091
Dateigröße
1788 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Für die Veröffentlichung wurden einige Bilder aus rechtlichen Gründen entfernt, diese sind jedoch durch die Literaturangaben nachvollziehbar.
Schlagworte
Sport, Lehrprobe, Entwurf, Lehrprobenentwurf, Minitrampolin, Sportunterricht, Stundenentwurf, Sequenz, Planung, Gymnasium, 7.Klasse, Turnen, Salto, Salto vorwärts, Mattenberg
Arbeit zitieren
Michael Hüttinger (Autor:in), 2017, Turnen am Minitrampolin. Hocke und gestützte Rolle auf den Mattenberg als Vorbereitung zum Salto vorwärts (Lehrprobenentwurf Sport Klasse 7 Gymnasium), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375383

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