Der gewaltlose Widerstand


Seminararbeit, 2001

13 Seiten, Note: 5-6 (CH!)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

Mahatma Gandhi (1869-1948)

Gandhis Kampf gegen die Unterdrückung

der Inder in Südafrika

Vorgeschichte der Schwarzen in Amerika

und der Inder

Der gewaltlose Widerstand von Martin

Luther King

Persönliche Diskussion des Themas:

Der Einfluss Gandhis auf den gewaltlosen

Widerstand

Der gewaltlose Widerstand von Martin

Luther King in Bezug auf die Bibel

Der gewaltlose Widerstand in Bezug auf

die heutige Zeit

Anhang:

Martin Luther King (1929-1968)

Quellenangaben

Der gewaltlose Widerstand

Vorwort

Gerade in der heutigen Zeit ist das Thema Gewalt wieder sehr aktuell. Gewalt in der Schule, Gewalt unter Jugendlichen, zu Hause aber auch von Vergewaltigung hört man viel. Da wir uns gerade auch hinsichtlich unseres Berufes oft mit diesem Thema beschäftigen, ist es sehr interessant zu sehen, wie heute und vor allem in der Vergangenheit gegen die Gewalt gekämpft wird und wurde. Den Lesern unserer Semesterarbeit wollen wir natürlich auch einige Denkanstösse geben und damit zeigen, dass man der Gewalt doch nicht einfach nur hilflos ausgeliefert ist und man durchaus etwas dagegen unternehmen kann. Die beiden Persönlichkeiten Mahatma Gandhi und Martin Luther King haben beide auf eine ähnliche Weise gegen die Gewalt gekämpft und protestiert. In unserer Semesterarbeit haben wir uns deshalb intensiv mit diesen beiden Personen befasst und versucht, die beiden auch miteinander zu vergleichen. Was haben sie gemeinsam oder wie haben sie auf unterschiedlichen Wegen ihr Ziel erreicht? Dieser Vergleich ist gerade auch deswegen so interessant, weil die beiden aus unterschiedlichen Religionen stammen, aber etwa das gleiche Ziel vor Augen hatten. Für uns hat dies deswegen eine grosse Bedeutung, weil es uns zeigt, dass es keine Rolle spielt, welche Religion wir ausüben oder an welchen Gott wir glauben, und dass man auch mit unterschiedlichem Glauben dasselbe Ziel erreichen kann.

Zudem haben wir versucht, Parallelen zur Bibel herzustellen, also zu sehen, welche Bibelstellen können wir mit ihren Grundsätzen in Verbindung setzen. Dabei ist natürlich klar, dass man bei Martin Luther King wahrscheinlich mehr Parallelen finden kann, da er ja überzeugter Christ war, Gandhi aber zum Hinduismus gehörte. Trotzdem hat auch er sich mit Jesus beschäftigt und sich ebenfalls für das Christentum interessiert.

Einleitung

Auf das Thema „Der gewaltlose Widerstand“ kamen wir durch Gandhi, welchen wir zu Beginn als Thema gewählt hatten. Dann kam Martin Luther King dazu, und somit konnten wir zwei Persönlichkeiten, die auf eine ähnliche Weise vorgingen, vergleichen. Es war interessant zu sehen, wie in zwei verschiedenen Religionen die gleichen Grundsätze zu dieser Thematik auftreten. Gandhi, der vom Hinduismus kommt, bezieht sich auf die „Bhagavadgita“ und Martin Luther King, der vom Christentum geprägt ist, bezieht sich auf die „Bergpredigt“. Jedoch haben beide auch Züge der anderen Religion verwendet:

„Ich vermag keinen Unterschied zu sehen zwischen der Bergpredigt und der Bhagavadgita. Was die Bergpredigt veranschaulicht, verwandelt die Gita in eine wissenschaftliche Formel.“ (Gandhi in Young India, 22. 12. 1931)

Martin Luther King war insofern vom Hinduismus beeinflusst, dass er Gandhi als Vorbild betrachtete: „Gandhi war unvermeidbar. Wenn die Menschlichkeit Fortschritte machen soll, ist Gandhi unausweichlich. Er lebte, lehrte und handelte inspiriert von einer Vision der Menschlichkeit, die sich zu einer Welt in Frieden und Harmonie hin entwickelt. Wir können ihn ignorieren – zu unserem eigenen Schaden.“ (Martin Luther King jr.)

Mahatma Gandhi (1869-1948)

1869 Am 2. Oktober kommt Mohandas Karamchand Gandhi in Indien zur Welt. Gandhi ist als Hinduist geboren worden und ist sein ganzes Leben lang streng gläubig geblieben. Er ist in die zweithöchste Kaste geboren worden, aber er hat sich sein ganzes Leben lang dafür eingesetzt, daß Menschen aus verschiedenen Kasten sich gut verstehen und er hat sich ganz besonders für die "untouchables" eingesetzt.

1888 Nachdem Gandhi die Schule in Indien beendet hat, geht er nach London, um dort an einer Universität Jura zu studieren. Dort liest er die Bhagavadgita und die Bibel.

1891 Er kehrt für kurze Zeit nach Indien zurück und arbeitet in einer Anwaltspraxis.

1893 Gandhi geht nach Südafrika, wo er bei einer indischen Firma arbeitet. Ein prägendes Erlebnis in Gandhis Leben findet in einem Zug in Südafrika statt. Er fährt im Ersteklassewagen, als ein weißer Südafrikaner herein kommt und sagt, er solle das Abteil verlassen, weil er nicht mit einem Inder am selben Ort sitzen wolle. Gandhi geht nicht und als der Kontrolleur kommt, zeigt er ihm sein Ticket. Trotz seines Studiums in London muss er das Abteil verlassen, andernfalls werde er beim nächsten Halt hinausgeworfen. Er hat sich zu entscheiden, ob er diese Unterdrückung dulden will, ob er einfach wieder zurück nach Indien geht oder ob er gegen die Unterdrückung und den Fremdenhaß ankämpft. Er entscheidet sich für das letztere und erstellt außerdem zwei Regeln für sich selbst , an denen er sich sein ganzes Leben orientierte:

1. Er wird nie wieder dulden, unterdrückt zu werden.
2. Er wird in seinen Kämpfen niemals Gewalt anwenden, selbst wenn andere Gewalt gegen ihn anwenden.

Gandhi entwickelt sich zum politischen Führer der indischen Einwanderer in Südafrika. Er kämpft gegen die Unterdrückung und für die Rechte der Inder als Arbeiter.

1914 Gandhi kehrt nach Indien zurück. Er wird von einer Masse von Menschen erwartet und gefeiert. Er fühlt sich in der reichen Gesellschaft sehr unwohl.

1915 Der Dichter Rabindranath Tragore verleiht ihm den Ehrennamen „Mahatma“, was „die grosse Seele“ bedeutet. Er will das richtige Indien sehen, das Indien, in dem der Großteil der Bevölkerung lebt. Darum geht er auf Reisen. Gandhi fährt mit dem Zug durch Indien, um möglichst viel vom Land und den Leuten kennenzulernen und zu verstehen. Er lebt wie die meisten Menschen in Indien sein ganzes Leben als ein einfacher Mensch auf dem Land. Das ist auch ein Grund, warum die Leute ihn lieben.

1920 Gandhi beginnt seinen gewaltlosen Kampf gegen die britische Herrschaft, beeinflusst von der indischen Idee des Nichtverletzens, von der Bergpredigt und von den Lehren Tolstoys. Er boykottiert beispielsweise die britischen Textilien durch die Förderung des Spinnens in indischen Familien oder er organisiert einen landesweiten Streik. An dem Tag funktioniert in ganz Indien nichts mehr. Kein Bus oder Zug fährt, kein Geschäft ist geöffnet und was sehr wichtig ist, die Telegraphen funktionieren nicht mehr. Die Briten sind von ihrem Mutterland abgeschnitten. Das macht ihnen Angst.

1922 Gandhi wird zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.

1924 Er wird wegen Krankheit vorzeitig entlassen.

1930 „Salzmarsch“: Die Briten haben die Kontrolle über das Salz, das aus dem Meer gewonnen wird. Salz ist in einem heißen Land wie Indien sehr wichtig. Aufgrund der Salzsteuer ist es aber für die armen Menschen in Indien schwierig, Salz zu kaufen. Gandhi wandert mit einer Gruppe von Anhängern, die den ganzen Weg über wächst, zweihundert Kilometer zum Meer, damit sich jeder Mensch symbolisch eine Handvoll Salz nehmen kann.

1942 Gandhi fordert die völlige Unabhängigkeit Indiens. Er wird verhaftet und beginnt im Gefängnis zu fasten.

1944 Aus Gesundheitsgründen wird er entlassen.

1947 Am 15. August wird Indien nach langen Kämpfen in zwei Teile aufgeteilt. In Indien leben Hinduisten und in Pakistan Muslimen. Beide Teile erhalten ihre Unabhängigkeit von England.

„Ich bin nicht der Ansicht, dass es auf Erden nur eine Religion geben kann oder wird. Darum bemühe ich mich, ihr Gemeinsames zu finden und die gegenseitige Duldung zwischen ihnen zu fördern.“ (Gandhi in Young India, 31. 7. 1924)

1948 Am 30. Januar wird Gandhi bei seinem täglichen Gebet von einem fanatischen Hindu erschossen, der nicht wollte, daß ein Hindu mit Muslimen zusammenlebt.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Der gewaltlose Widerstand
Veranstaltung
Lehrerinnen und Lehrerseminar
Note
5-6 (CH!)
Autor
Jahr
2001
Seiten
13
Katalognummer
V3754
ISBN (eBook)
9783638123242
Dateigröße
523 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Entspricht Note 1,5 in Deutschland. 133 KB
Schlagworte
Widerstand
Arbeit zitieren
Regina Jenzer (Autor:in), 2001, Der gewaltlose Widerstand, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3754

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