Interpretation ist, wie der Titel schon besagt, der zentrale Begriff, mit dem sich diese Arbeit auseinander setzen will. Klassisch entwickelt wurde er vor allem an Gesetzestexten, der Bibel und natürlich an der Dichtung. Heute allerdings verbindet man häufig mit Interpretation einen Begriff, der weiter ist. In diesem weiteren Sinne spricht man davon, dass Interpretation etwas ist, das Welt konstruiert. In der Philosophie wird die Position bezeichnenderweise Interpretationismus genannt. Diese Arbeit möchte sich näher mit dem Anliegen und den Argumenten des Interpretationismus beschäftigen. Dies soll exemplarisch an Günter Abels Text Interpretations-Welten1 geschehen. Bei einer genauen Analyse wird deutlich, dass einige problematische Annahmen dem Konzept des Interpretationismus zugrunde liegen. Diese gilt es herauszuarbeiten und vorzustellen. Um die Kritik am Interpretationismus zu untermauern wird Richard Shusterman herangezogen. In seinem bekannten Text Vor der Interpretation2 kritisiert er die Position des Universalismus, die radikale Variante des Interpretationismus, welche auch Abel vertritt. Ich will versuchen, die jeweilige Argumentation der beiden Texte nachzuvollziehen und ihre wichtigen Thesen herausstellen. Einige Argumente sollen dabei eine nähere Betrachtung erfahren. 1 Abel, Günter: Interpretations-Welten. In: Philosophische Rundschau, Jg. 96 (1989), S. 1-19. 2 Enthalten in: Shusterman, Richard: Vor der Interpretation. Sprache und Erfahrung in Hermeneutik, Dekonstruktion und Pragmatismus. Wien 1996, S. 67-98.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Günter Abels hermeneutischer Universalismus
- Kritik
- Kritik an Abel im Speziellen
- Kritik am Universalismus - Richard Shusterman
- Resümee
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Interpretationismus und dessen Kritik, insbesondere mit den Argumenten von Günter Abel und Richard Shusterman. Sie beleuchtet die Kernaussagen des Interpretationismus, insbesondere den Universalismus, und stellt die problematischen Annahmen, die diesem Konzept zugrunde liegen, heraus.
- Der Interpretationismus als weltkonstruierendes Konzept
- Die Kritik am Universalismus des Interpretationismus
- Die Rolle der Interpretation in der Wahrnehmung und dem Verstehen der Welt
- Der Vergleich der Argumentation von Günter Abel und Richard Shusterman
- Die Bedeutung von Nietzsche für die Entwicklung des Interpretationsbegriffs
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in den Begriff des Interpretationismus ein und stellt dessen Bedeutung für die Konstruktion unserer Welt dar. Die Arbeit fokussiert auf Günter Abels Text "Interpretations-Welten" und die Kritik Richard Shustermans am Universalismus.
Günter Abels hermeneutischer Universalismus
Dieses Kapitel analysiert Abels These, dass "alles was ist, Interpretation ist, und Interpretation ist alles, was ist". Es beleuchtet die Argumentation Abels, wonach die Welt keine vorgefundene Realität, sondern ein Konstrukt aus Interpretationen ist.
Kritik
Das Kapitel "Kritik" behandelt die Einwände gegen den Interpretationismus, insbesondere gegen Abels Universalismus. Es werden die Argumente von Richard Shusterman vorgestellt, der in seinem Text "Vor der Interpretation" den Universalismus kritisiert.
Schlüsselwörter
Interpretationismus, Universalismus, Hermeneutik, Weltkonstruktion, Wahrnehmung, Kritik, Richard Shusterman, Günter Abel, Nietzsche, Faktizität, Ontologie.
- Arbeit zitieren
- Karin Neumann (Autor:in), 2005, Der Interpretationismus und seine Kritik. Abel versus Shusterman, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37574