Chile ist mit durchschnittlich 5 % Wirtschaftswachstum eines der florierendsten Länder Lateinamerikas. Es besitzt unter anderem das größte Kupfervorkommen der Welt. In vielen politischen Diskussionen wird Chile als „Vorzeigeland“ Südamerikas bezeichnet, das als erstes Land 2010 in die Gemeinschaft der OECD Staaten aufgenommen wurde. Auf der anderen Seite ist Chile das Land mit einer der größten Spannen zwischen Arm und Reich. Einige Studien verweisen hier auf die starke Privatisierung und Umsetzung der Neoliberalen Marktwirtschaft zur Zeit des Pinochet Regimes durch die sogenannten “Chicago Boys“. Ich möchte in dieser Ausarbeitung verschiedene Theorien anführen, die die Entwicklung des Landes unter dem Einfluss des Neoliberalismus verständlich machen und seine Wirkung grundsätzlich zu erklären versuchen. Im Vordergrund soll die Frage stehen, inwiefern der Neoliberalismus Chiles Entwicklung und heutige Position beeinflusst hat. Um zu verstehen, welchen Einfluss der Neoliberalismus auf die Entwicklung Chiles gehabt hat werde ich zuerst die ökonomische Ideologie der Chicagoer Schule erläutern und die Ausgangsvoraussetzungen erklären.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangsvoraussetzungen für den Siegeszug des Neoliberalismus
- Der Neoliberalismus nach Friedmann und die Theorien der Chicago Boys
- Beginn der Neoliberalen Herrschaft unter Pinochet
- Wirtschaftliche Umstrukturierung
- Agrar- und Landwirtschaft
- Sozialpolitik
- Chile heute
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Entwicklung Chiles unter dem Einfluss des Neoliberalismus und analysiert die Auswirkungen dieser Wirtschaftsideologie auf das Land. Die zentrale Fragestellung lautet, inwieweit der Neoliberalismus Chiles Entwicklung und seine heutige Position beeinflusst hat.
- Die ökonomische Ideologie der Chicagoer Schule und ihre Implementierung in Chile
- Die politischen und wirtschaftlichen Ausgangsvoraussetzungen für den Siegeszug des Neoliberalismus in Chile
- Die Auswirkungen des Neoliberalismus auf verschiedene Bereiche der chilenischen Gesellschaft, wie Wirtschaft, Landwirtschaft und Sozialpolitik
- Die soziale Ungleichheit in Chile als Folge der neoliberalen Politik
- Die aktuelle Situation Chiles und die Kontroversen um die Bewertung des neoliberalen Modells
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Chile zeichnet sich durch ein hohes Wirtschaftswachstum aus und gilt in einigen politischen Diskussionen als Vorzeigeland Südamerikas. Gleichzeitig weist das Land jedoch eine hohe soziale Ungleichheit auf, die mit der Einführung der neoliberalen Marktwirtschaft während des Pinochet-Regimes in Verbindung gebracht wird. Diese Ausarbeitung befasst sich mit den Ursachen und Folgen des Neoliberalismus in Chile.
Ausgangsvoraussetzungen für den Siegeszug des Neoliberalismus
Die politische Situation in Chile vor dem Aufstieg des Neoliberalismus war geprägt von sozialistischen Einflüssen und staatlichen Eingriffen in die Wirtschaft. Die Verstaatlichungen und Deprivatisierungen unter Eduardo Frei Montalva und Salvador Allende stießen jedoch auf Kritik konservativer Kreise und führten zu wirtschaftlichen Problemen. Der wachsende Unmut in der Bevölkerung, die wirtschaftlichen Schwierigkeiten und die amerikanische Opposition gegenüber Allendes Politik schufen eine Atmosphäre der Instabilität und ebneten den Weg für den Militärputsch von 1973.
Der Neoliberalismus nach Friedmann und die Theorien der Chicago Boys
Der Neoliberalismus, wie er von der Chicagoer Schule vertreten wurde, sah den Markt als ein sich selbst regulierendes System, das keiner staatlichen Intervention bedurfte. Die Theorie des „Homo oeconomicus“ und die „Unsichtbare Hand“ des Marktes sollten für Wohlstand und Fortschritt sorgen. Die Chicago Boys, die in Chile an die Macht kamen, implementierten diese neoliberale Doktrin mit weitreichenden Folgen für die chilenische Gesellschaft.
Beginn der Neoliberalen Herrschaft unter Pinochet
Die Militärregierung unter Pinochet führte weitreichende neoliberale Reformen durch, die die chilenische Wirtschaft umstrukturierten. Diese beinhalteten Privatisierungen, Deregulierungen und die Öffnung des Landes für den Weltmarkt. Die Auswirkungen dieser Reformen waren vielschichtig und führten zu sowohl positivem Wirtschaftswachstum als auch zu sozialer Ungleichheit.
Chile heute
Chile steht heute vor der Herausforderung, die Folgen des Neoliberalismus zu bewältigen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Die Diskussionen über die Zukunft Chiles sind geprägt von Debatten über die Rolle des Staates, soziale Sicherungssysteme und nachhaltige Entwicklung.
Schlüsselwörter
Chile, Neoliberalismus, Chicago Boys, Milton Friedman, Wirtschaftswachstum, soziale Ungleichheit, Privatisierung, Deregulierung, Öffnung des Weltmarktes, Pinochet-Regime, Sozialpolitik, Armut, Wohlstand.
- Arbeit zitieren
- Finn Titze (Autor:in), 2015, Chile und die Folgen des Neoliberalismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375884