Die vorliegende Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Situation und der Struktur auf dem globalen Markt für Ratingdienstleistungen. Dabei liegt der Fokus auf den oligopolistischen Verhältnissen auf dem Ratingmarkt bedingt durch die herausragende Stellung der „Big Three“, Standard & Poor`s, Moody`s und Fitch. Da mindestens zwei dieser drei Agenturen sehr stark US-amerikanisch geprägt sind, wird in diesem Zusammenhang die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer europäischen Ratingagentur als Gegengewicht beantwortet. Ziel ist es zu klären, ob die Gründung einer solchen Institution als bedeutende Größe eine erstrebenswerte Veränderung der vorherrschenden Situation auf dem Ratingmarkt zur Folge hätte.
Die Untersuchung wurde mit Hilfe einer Auswertung aktueller Fachliteratur durchgeführt und beleuchtet das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einordnung der Relevanz
- Zielsetzung und Herangehensweise
- Ratingmarkt und Grundzüge des Ratinggeschäftes
- Historischer Abriss
- Rating
- Ratingsymbole
- Ratingklassen und Ratingarten
- Ratingagenturen
- Funktionen von Ratingagenturen und Ratings
- Bezahlmodelle
- Wettbewerbssituation auf dem Ratingmarkt
- Europäischer Markt
- Aufsichtsbehörden und Regulierungen
- Ratingprozess
- Auslöser des Ratingprozesses
- Ratingprozess
- Auswirkungen von Ratings anhand ausgewählter Ereignisse
- Enron 2001
- ThyssenKrupp 2003
- US-Hypothekenkrise, Wirtschafts- und Finanzkrise 2007/2008
- Wachstum des Subprime-Hypothekenmarktes
- Verbriefung von Forderungen
- Rolle der Ratingagenturen
- Übergang zur Eurokrise
- Euro-Schuldenkrise
- Gründe für die Entstehung der Eurokrise
- Hilfsmaßnahmen der Währungsunion
- Rolle der Ratingagenturen
- Potenzielle Interessenkonflikte und Kritikpunkte
- Vertragliche Beziehungen und Erschließung neuer Geschäftsfelder
- Unvollständige Informationen
- Rating Shopping und unsolicited Ratings
- Geschäftsverbindungen und Ratingkosten
- Struktur auf dem Ratingmarkt
- Herdenverhalten
- Der politische Einfluss von Ratingagenturen
- Einfluss durch Länderratings
- Beteiligungsstruktur der großen Ratingagenturen
- Aufbau einer europäischen Ratingagentur
- Gründe für eine Änderung der gegenwärtigen Situation
- Bisherige Ansätze
- Roland Berger
- Bertelsmann Stiftung
- Diskutierte Lösungsalternativen
- Europäischer Rating-Fonds
- Netzwerk kleiner Ratingagenturen
- Weitere Lösungsalternativen
- Kritische Würdigung einer europäische Ratingagentur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert den aktuellen Stand und die Struktur des globalen Marktes für Ratingdienstleistungen. Der Schwerpunkt liegt auf den oligopolistischen Verhältnissen im Ratingmarkt, die durch die Dominanz der „Big Three“ – Standard & Poor's, Moody's und Fitch – geprägt sind. Angesichts der starken US-amerikanischen Prägung dieser drei Agenturen befasst sich die Arbeit mit der Frage nach der Sinnhaftigkeit einer europäischen Ratingagentur als Gegengewicht. Ziel ist es zu untersuchen, ob die Gründung einer solchen Institution als bedeutende Kraft eine wünschenswerte Veränderung der gegenwärtigen Situation auf dem Ratingmarkt bewirken könnte.
- Der oligopolistische Charakter des Ratingmarktes und die Dominanz der „Big Three“
- Die Funktionsweise von Ratingagenturen und die Auswirkungen ihrer Bewertungen
- Potenzielle Interessenkonflikte und Kritikpunkte im Ratingprozess
- Der Einfluss von Ratingagenturen auf die Politik
- Die Sinnhaftigkeit einer europäischen Ratingagentur als Gegengewicht
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Dieses Kapitel stellt die Relevanz des Themas vor und erläutert die Zielsetzung sowie die Herangehensweise der Arbeit.
- Ratingmarkt und Grundzüge des Ratinggeschäftes: Dieses Kapitel befasst sich mit der historischen Entwicklung des Ratingmarktes, den verschiedenen Ratingarten und Ratingklassen, den Funktionen von Ratingagenturen und deren Bezahlmodellen. Außerdem werden die Wettbewerbssituation auf dem Ratingmarkt, der europäische Markt sowie die Aufsichtsbehörden und Regulierungen untersucht.
- Ratingprozess: Dieses Kapitel beschreibt den Ratingprozess, die Auslöser des Prozesses und die verschiedenen Schritte.
- Auswirkungen von Ratings anhand ausgewählter Ereignisse: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen von Ratings anhand von verschiedenen Ereignissen, darunter der Enron-Skandal, die ThyssenKrupp-Krise, die US-Hypothekenkrise und die Euro-Schuldenkrise.
- Potenzielle Interessenkonflikte und Kritikpunkte: Dieses Kapitel analysiert potenzielle Interessenkonflikte und Kritikpunkte im Ratingprozess, wie z. B. vertragliche Beziehungen, unvollständige Informationen, Rating Shopping, Geschäftsverbindungen, die Struktur des Ratingmarktes und das Herdenverhalten von Ratingagenturen.
- Der politische Einfluss von Ratingagenturen: Dieses Kapitel untersucht den politischen Einfluss von Ratingagenturen, insbesondere durch Länderratings und die Beteiligungsstruktur der großen Ratingagenturen.
- Aufbau einer europäischen Ratingagentur: Dieses Kapitel diskutiert die Gründe für eine Änderung der gegenwärtigen Situation im Ratingmarkt und stellt verschiedene Lösungsansätze, wie z. B. einen europäischen Rating-Fonds, ein Netzwerk kleinerer Ratingagenturen und weitere alternative Modelle, vor.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik der Ratingagenturen, insbesondere mit den Problemen und Herausforderungen, die sich aus der oligopolistischen Struktur des Ratingmarktes und den potenziellen Interessenkonflikten ergeben. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise von Ratingagenturen, die Auswirkungen ihrer Bewertungen auf die Finanzmärkte, die Regulierungsmechanismen und die Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation, insbesondere durch die Gründung einer europäischen Ratingagentur.
- Quote paper
- Markus Wehner (Author), 2017, Sinnhaftigkeit einer europäischen Ratingagentur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/375943