Ungewissheitsvermeidung in deutsch-chinesischen Joint Ventures


Hausarbeit (Hauptseminar), 2000

27 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsbestimmung

3. Konsequenzen der Ungewißheit

4. Grad der Ungewißheitsvermeidung

5. Methoden der Ungewißheitsverringerung in Joint Ventures
5.1 Zielvereinbarung
5.1.1 Ungewißheitsreduktion durch Verträge
5.1.2 Ungewißheitsreduktion durch Beziehungen
5.2 Zielumsetzung
5.2.1 Reduktion der relationalen Ungewißheit durch Vertrauen
5.2.2 Kontrolle

6. Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungen

Befragung:

Fragebogen

Deskriptive Statistiken

Varianzanalyse (Oneway ANOVA)

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Ungewißheit als Wahrnehmung einer Situation abhängig vom Grad der Ungewißheitsvermeidung

Abb. 2: Ungewißheitsreduktion in Abhängigkeit der perzipierten relationalen Ungewißheit

Abb. 3: Relationale Ungewißheit und Reduktionsmethoden als Teil der Wechselwirkung zwischen Beziehungsklima und Interaktion

Abb. 4: Wirkungsweise von Beziehungsnetzen

Abb. 5: Ungewißheitsverringerung in der Zielvereinbarungsphase

Abb. 6: Ungewißheitsverringerung in der Zielumsetzungsphase

1. Einleitung

Die für Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in der Volksrepublik China am häufigsten gewählte Investitionsform des Equity-Joint-Ventures wird in dieser Hausarbeit im Hinblick auf die Kulturdimension der Ungewißheitsvermeidung (uncertainty avoidance) aus dem Kulturkonzept von HOFSTEDE analysiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Untersuchung der relationalen Ungewißheit, also der Ungewißheit im Verhältnis der Joint- Venture-Partner. Diese von den Partnern perzipierte relationale Ungewißheit ist einerseits ein Teil der Wahrnehmung des Beziehungsklimas. Andererseits ist sie der Ausgangspunkt für Maßnahmen zu ihrer Reduktion, welche Teil der Partnerinteraktion sind.

Zielsetzung dieser Arbeit ist die Untersuchung der relationalen Ungewißheit im interkulturellen Kontext deutsch-chinesischer Joint Ventures unter den Aspekten des Grades der Ungewißheitsvermeidung, der sich aus der Ungewißheit ergebenden Konsequenzen und insbesondere der in der deutschen und chinesischen Kultur angewandten Methoden der Ungewißheitsvermeidung und ihrer Auswirkungen.

Die Hausarbeit gliedert sich in fünf Hauptteile: Zunächst erfolgt eine Bestimmung der relevanten Begriffe, der sich die Modellierung eines allgemeinen, d.h. kulturübergreifenden Zusammenhangs zwischen der objektiven Ungewißheit, dem Grad der Ungewißheitsvermeidung, der tatsächlich wahrgenommenen (perzipierten) Ungewißheit und dem Beziehungsklima anschließt.

Im dritten Teil wird versucht, den Grad der Ungewißheitsvermeidung der chinesischen und deutschen Kultur in Form eines Uncertainty Avoidance Index (UAI) zu bestimmen. Der vierte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit den Methoden der Ungewißheitsvermeidung, ihrem kulturell unterschiedlichen Einsatz sowie den Folgen ihres Einsatzes. Hierbei erfolgt eine Differenzierung zwischen Zielvereinbarung und Zielumsetzung in Joint Ventures, wobei die relevanten Zusammenhänge in beiden Phasen in jeweils einem Modell dargestellt werden.

Im letzten Teil der Arbeit erfolgt eine abschließende Zusammenfassung und kritische Würdigung der gewonnen Erkenntnisse.

2. Begriffsbestimmung

Ungewißheit ist nach HOFSTEDE (1991: 111) ein subjektives Erlebnis, ein Gefühl. durch welches bestimmte Situationen als mehr oder weniger angenehm empfunden werden. Wenngleich demnach identische Situationen von verschiedenen Personen als unterschiedlich ungewiss eingestuft werden können, geht HOFSTEDE davon aus, daß dieses Gefühl erlernt wird und somit innerhalb einer Gesellschaft zumindest teilweise gleich ist.

Die Ungewißheitsvermeidung einer Gesellschaft gibt somit wieder, in welchem Ausmaß die Angehörigen einer Kultur sich durch unbekannte oder ungewisse Situationen bedroht fühlen (Hofstede 1991: 113). Als Maß für die Ungewißheitsvermeidung benutzt HOFSTEDE den Uncertainty Avoidance Index (UAI). In Abb. 1 wird die in einer bestimmten Situation enthaltene objektive Ungewißheit mit der perzipierten Ungewißheit verknüpft. Die Geraden geben exemplarisch unterschiedliche UAI wieder. Die hier benutzten linearen Funktionen sind willkürlich gewählt. Andere Zusammenhänge sind ebenfalls denkbar. Ob die objektive Ungewißheit überhaupt bestimmbar ist oder ob es sich um ein theoretisches Konstrukt handelt, welches letztendlich nur bestimmte Eigenschaften einer Situation wiederspiegelt, ist in diesem Zusammenhang nicht relevant.

Von der Ungewißheit muß das Risiko unterschieden werden (Hofstede 1991: 116; Kumar/Mohr 2000: 3): Risiko läßt sich im Gegensatz zu Ungewißheit quantifizieren, indem man sämtlichen möglichen zukünftigen Ereignissen Eintrittswahrscheinlichkeiten zuweist. Es lassen sich somit keine allgemeinen Aussagen über die Ungewißheitsvermeidung und die Risikoaversion einer Gesellschaft treffen. HOFSTEDE führt als Beispiel den positiven Zusammenhang zwischen dem UAI und den erlaubten Höchstgeschwindigkeiten auf Autobahnen an. Schnelleres Fahren ist zwar c.p. mit einem höheren Risiko verbunden, das Risiko ist aber nicht unbekannt.

Im Bereich internationaler Joint Ventures läßt sich Ungewißheit in Anlehnung an KUMAR/MOHR (2000) in zwei Bereiche aufteilen: Zunächst besteht für das internationalisierende Unternehmen Ungewißheit insbesondere über die Reaktionen der Umwelt des Gastlandes auf den Markteintritt. Diese Ungewißheit kann sich auf sämtliche relevante Interaktionspartner des Unternehmens im Bereich der engeren

ökonomischen Umwelt. beziehen. Es ist offensichtlich, daß vorhandene Kenntnisse des Unternehmens bezüglich dieses Bereiches die Ungewißheit reduzieren können. Im Fall eines Joint Ventures erfolgt die Reduktion dieser Umweltungewißheit allerdings hauptsächlich durch die Aufnahme eines lokalen Partners, von dem Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten erwartet werden (Post/Bergmann 1997). Dieser Reduktion der Umweltungewißheit steht die nun entstandene relationale Ungewißheit in der Beziehung zu dem Kooperationspartner gegenüber.

Relationale Ungewißheit bezieht sich nach KUMAR/MOHR (2000) auf zukünftige Aktionen des Partners, die sich nicht vorhersehen lassen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit sich nicht bestimmen läßt. Unter ”zukünftige Aktionen” würden auch opportunistische Handlung des einen Partners fallen, die den anderen Partner schädigen.

Neben der Betrachtung der relationalen Ungewißheit als der entscheidenden Dimension für Joint Ventures wäre auch die Betrachtung der Ungewißheitsvermeidung der relevanten Länder und ihrer Auswirkungen auf die Organisationsstruktur des Joint Ventures im Sinne einer Kontingenztheorie möglich (Hofstede 1980: 155). Dieser Ansatz wird hier allerdings nicht weiter verfolgt. Die Gründe liegen einerseits in der hohen Abhängigkeit eines solchen Ansatzes von der zuverlässigen Bestimmung des UAI für die betrachteten Länder und andererseits in der dieser Arbeit zugrundeliegenden Auffassung, daß deutsch-chinesische Joint Ventures nicht als ein Unternehmen mit einer Hierarchie betrachtet werden können, sondern ”faktisch immer als Doppelwesen” (Trommsdorff, 1991: 52) agieren. Diese Auffassung entspricht auch die Anwendung des Begriffs der relationalen Ungewißheit auf das Verhältnis zwischen beiden Joint-Venture-Partnern.

3. Konsequenzen der Ungewißheit

Die relationale Ungewißheit stellt wie erwähnt zunächst unmittelbar die Perzeption und Bewertung einer Situation in einer Geschäftsbeziehung dar. Dies entspricht der oben genannten Definition von Ungewißheit als einem Gefühl, d.h. der subjektiven Wahrnehmung und Beurteilung des Ungewißheitsaspektes einer Situation.

Daraus abgeleitet ergibt sich ein mehr oder minder große verspürte Notwendigkeit zur

Reduktion der relationalen Ungewißheit, wie in Abb. 2 dargestellt.

Zur Reduktion der relationalen Ungewißheit lassen sich generell zwei Möglichkeiten unterscheiden: Einerseits könnte der Versuch unternommen werden, unangenehmen weil (zu) ungewissen Situationen durch Vermeidung zu entgehen. Andererseits könnte die Anwendung bestimmter Methoden im Rahmen der Partnerinteraktion die relationale Ungewißheit verringern. Im Zusammenhang mit Joint Ventures wird in dieser Arbeit davon ausgegangen, daß die Vermeidung die ultima ratio darstellt, da ihre Durchführung in der Praxis nur durch einen Abbruch der Geschäftsbeziehung möglich wäre.

Beide Möglichkeiten finden sich auch bei KUMAR/MOHR (2000): Der Zusammenhang zwischen perzipierter relationaler Ungewißheit und der Neigung zur Kooperation in der Entscheidungsphase eines Joint-Ventures wird als negativ unterstellt (Vermeidung). Der Erweb von Kenntnissen über den Partner (Methode) führt dagegen zur Ungewißheitsverringerung, was den Partner unter diesem Aspekt gesehen für eine Kooperation attraktiver macht. Gewonnene Erkenntnisse über über unerwünschte Eigenschaften des Partners wären dieser Attraktivität natürlich wiederum abträglich. Analog läßt sich für die Aufbau- und Betriebsphase vermuten, daß eine höhere perzipierte Ungewißheit c.p. zur Verringerung des ”commitments” der Partners und langfristig zur Beendigung der Kooperation führen kann (Vermeidung) bzw. daß Methoden zur Verringerung der relationalen Ungewißheit zum Einsatz kommen werden.

Diese situative Betrachtung der relationalen Ungewißheit läßt sich auch in ein komplexeres System der Partnerinteraktion integrieren (Abb. 3). Hierbei wird die perzipierte relationale Ungewißheit als ein Teil der perzipierten und damit ebenfalls subjektiven Wahrnehmung des Beziehungsklimas (”atmosphere, Gauri 1996: 6) gesehen. Die Methoden der Verringerung der perzipierten Ungewißheit sind dagegen Teil der Interaktion. Zwischen Beziehungsklima und Interaktion besteht ein wechselseitiger Zusammenhang. Für die Ungewißheit bedeutet das: Die perzipierte relationale Ungewißheit beeinflußt die Interaktion, indem die Methoden der Ungewißheitsverringerung c.p. mit steigender Ungewißheit verstärkt angewandt werden. Die Interaktion zwischen den Partnern wird allerdings wieder wahrgenommen

und beeinflußt so ebenfalls das Beziehungsklima. Bei dieser Wahrnehmung spielt demnach auch die Ungewißheitsvermeidung eine Rolle: Ein höherer Grad an Ungewißheitsvermeidung führt zu einer geringeren Toleranz für ungewohntes Verhalten (Hofstede, 1996: 126).

Neben dem Vergleich der UAI für Deutschland und China in Abschnitt 4 erfolgt in Abschnitt 5 ein Vergleich der in beiden Ländern angewandten Methoden der Ungewißheitsverringerung, da es, wie eben gezeigt, alleine aus der Anwendung von verschiedenen Methoden zu einer Verschlechterung des Beziehungsklimas kommen könnte.

4. Grad der Ungewißheitsvermeidung (UAI)

Die Bedeutung des UAI im Rahmen interkultureller Joint Ventures wird in Abb. 1 verdeutlicht: Eine identische Situation würde von den beteiligten Partner aufgrund des unterschiedlichen UAI als verschieden ungewiß wahrgenommen werden. Als erste Konsequenz würden sich die Beteiligten in der gegebenen Situation somit unterschiedlich wohl fühlen, was in einem zweiten Schritt ein unterschiedlich starkes Bedürfnis zur Ungewißheitsreduktion zur Folge hätte.

Die praktische Bestimmung des UAI für die Volksrepublik China und Deutschland ist allerdings sehr problematisch, da die Volksrepublik nicht Teil der ursprünglichen IBM- Studie von HOFSTEDE war. In einer nachfolgenden Untersuchung asiatischer Kulturen durch die sog. Chinese Culture Connection wurden zwar auch Daten für die VR erhoben, allerdings war es nicht möglich, anhand dieser Daten die Kulturdimension der Ungewißheitsvermeidung zu identifizieren (Hofstede 1996: 171). Es existiert somit kein von HOFSTEDE berechneter UAI für die VR China.

Für die anderen chinesischschprachige Länder Taiwan, Hong Kong und Singapur ergeben sich Werte von jeweils 69, 29 und 8, Deutschland wurde mit 65 bewertet. Länder mit einflußreichen chinesischen Minderheiten (Thailand, Indonesien, Philipinen, Malaysia) finden sich ebenfalls allesamt im Bereich einer mittleren bis schwachen Ungewißheitsvermeidung (Hofstede 1996: 113). Über das Konstrukt der gemeinsamen chinesischen Prägung Rückschlüsse aus diesen Daten auf den UAI der VR China zu ziehen, ist allerdings in zweifacher Hinsischt problematisch. Erstens würde die höchst

unterschiedliche Entwicklung der o.g. Länder und der VR China seit 1949 als belanglos für die Ungewißheitsvermeidung abgetan. Dies würde auf die Frage hinauslaufen, ob das gemeinsame Erbe des Konfuzius oder der Einfluß des Maoismus überwiegen (Hofstede/Bond, 1988: 19). Hierbei argumentiert REDDING (1993: 236) in einem anderen Zusammenhang, daß die ursprünglichen kulturellen Werte zwar tief verwurzelt und von Natur aus schwer veränderlich sind, aber durch den kommunistischen Staat verzerrt wurden, was eher gegen eine Schätzung auf Basis der UAIs der oben genannten Länder spricht. Zweitens bliebe das Problem, welcher bekannte UAI nun der beste Schätzer für die VR China ist: So erreicht Taiwan als das Land mit den meisten Chinesen außerhalb der Volksrepublik einen höheren UAI als Deutschland, Singapur als ebenso ”chinesisches” Land kommt dagegen auf den niedrigsten UAI überhaupt.

Als zweites mögliches Schätzverfahren bietet sich die Einstufung der VR China anhand der von HOFSTEDE festgestellten zentralen Differenzen zwischen Gesellschaften mit geringer und hoher Ungewißheitsvermeidung an (Hofstede 1996: 134). Hierbei lässt sich argumentieren, daß ein totalitärer Staat c.p. eine höhere Ungewißheitsvermeidung als ein demokratischer Staat aufweisen müßte, da sich zahlreiche Merkmale totalitärer Systeme wie z.B. ”Citizen protest should be repressed”, ”Nationalsim, xenophobia, repression of minorities” und ”Religious, political, and ideological fundamentalism and intolerance” auf der Seite der Gesellschaften mit hoher Ungewißheitsvermeidung wiederfinden. Die Einstufung der VR China und Deutschlands hinsichtlich anderer Merkmale ist allerdings bedeutend schwieriger, zu klären wäre weiterhin die Frage der Gewichtung dieser Merkmale, so daß sich auch dieser Ansatz als wenig praktikabel erweist.

In der Literatur finden sich zwei Studien, die einen UAI für die VR China angeben: Bei einer von CRAGIN 1986 durchgeführten Befragung chinesischer Manager (wiedergegeben bei Bond, 1996) ergab sich für China Rang 1 für die Ungewißheitsvermeidung. Das Resultat dieser Studie ist allerdings problematisch, da lediglich Manager in der VR China befragt wurden. Die Vergleichbarkeit mit den von HOFSTEDE für andere Länder ermittelten Werte wäre nur dann zulässig, wenn das neue Befragungssample in allen wichtigen Aspekten dem Originalsample aus der IBM-Studie gleichen würde (Hofstede 1996: 255). Davon kann bei den Daten von CRAGIN nicht ausgegangen werden, da erstens die IBM-Befragung ca. 16 Jahre vorher durchgeführt

wurde und da in der IBM -Studie Angestellte und nicht Manager befragt wurden.

Eine zweite Studie findet sich bei FERNANDEZ ET AL. (1997). Über eine von 1989 bis 1990 dauernde Befragung von insgesamt 7201 ”employed business professionals” und ”advanced business students” aus neun Länder wurden unter Verwendung der von DORFMANN UND HOWELL (1988) entwickelten Fragen Werte für die ursprünglichen vier Kulturdimensionen von HOFSTEDE entwickelt. Aufgrund der oben erwähnte Problematik möglichst identischer Samples ist ein Vergleich mit den Originalwerten von HOFSTEDE allenfalls bedingt aussagekräftig. Der direkte Vergleich der ermittelten Werte für die neun Länder ist dagegen zulässig, sofern von einer weitgehenden Gleichheit der Samples in allen relevanten Aspekten bis auf die Nationalität ausgegangen werden kann (Hofstede 1996: 255). Hierbei ergeben sich für China höhere Werte für die Ungewißheitsvermeidung als für Deutschland (14,46 gegenüber 12,36 bei einem Mittelwert von 14,03).

Dies stimmt weiterhin mit den Daten von ITAP INTERNATIONA 1 überein, die für China einen Wert von 78 angeben gegenüber 65 für Deutschland . Die von ITAP verwendeten Fragen stellen eine Weiterentwicklung des Fragebogens von LAURENT (1978, zit. nach Hostede 1980: 199) dar. Aus diesem ließen sich Werte mit einer hohen Korrelation zu den von Hofstede ermittelten UAIs ableiten (Hofstede 1980: 173). Eine Überprüfung des weiterentwickelten Fragebogens auf Validität und Relabilität wird momentan von ITAP vorgenommen (Aussage von John W. Bing per E-Mail).

Dieser Fragebogen war gleichzeitig die Grundlage für eine eigene Befragung und anschließende Berechnung von UAIs für deutsche und chinesische Studenten. Befragt wurden insgesamt 31 deutsche Teilnehmer eines Kolloquiums im Fach Internationales Management und 11 chinesische Studenten, davon 7 Teilnehmer eines interkulturellen Seminars und 4 regulär eingeschriebene Studenten. Die Ergebnisse lieferten überraschenderweise einen UAI von 17,83 für Deutschland und 16,6 für China. Von einem Einfluß der Nationalität auf den UAI kann aber nur mit einer Vertrauenswahrscheinlichkeit von 75,7% ausgegangen werden. Diese Ergebnisse sollten somit nicht übergewichtet werden (siehe Anhang, S. A3-A6).

Insgesamt kann daher anhand der vorliegenden Daten eher davon ausgegangen werden, daß die Tendenz zur Ungewißheitsvermeidung in der VR China stärker ausgeprägt ist als in Deutschland. Es kann somit angenommen werden, daß bei den chinesischen Partnern generell einerseits eine stärkere Notwendigkeit zur Reduktion der Ungewißheit wie auch eine stärkere Ablehnung von unüblichem Verhalten des Partners besteht. Weitere Forschung auf dem Gebiet der Ermittlung aktueller UAIs wäre allerdings wünschenswert.

[...]


1 ITAP Intl. ist eine auf Cross Cultural Management spezialisierte Unternehmensberatung, www.itapintl.com.

Ende der Leseprobe aus 27 Seiten

Details

Titel
Ungewissheitsvermeidung in deutsch-chinesischen Joint Ventures
Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  (Betriebswirtschaftliches Institut, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Internationales Management)
Veranstaltung
Hauptseminar Internationales Management
Note
1,3
Autor
Jahr
2000
Seiten
27
Katalognummer
V376
ISBN (eBook)
9783638102698
Dateigröße
541 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Deutsch-chinesische Joint-Ventures, Ungewissheitsvermeidung, Uncertainty Avoidance
Arbeit zitieren
Stephan Lechner (Autor:in), 2000, Ungewissheitsvermeidung in deutsch-chinesischen Joint Ventures, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376

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